• Liebe Julchen,

    jetzt freu ich mich ja, mal wieder etwas von dir zu hören :D .

    Das tut mir leid mit der Arbeit. Und erschreckt mich auch immer wieder, wenn ich so was höre. Bzw. hier lese ich das ja :wink: . Es ging mir ja ähnlich, nur dass ich ja im Einzelhandel gearbeitet habe. Für wenig Geld wird da ein Einsatz verlangt, der quasi gar nicht möglich ist. Die Arbeit an sich kann Spaß machen, aber durch das Drumherum wird es eher zur Belastung. Immer weniger Leute sollen immer mehr machen... Wenn ich denke, ich habe mit 20 Stunden die Woche angefangen in diesem Bioladen 2013. Und hatte nach 2 oder 3 Monaten über 80 Überstunden :shock: . Das ist doch irgendwie nicht normal... Ich habe dann meine Arbeitszeit auf 24 Stunden schon mal erhöht, also 3 Mal in der Woche 8 Stunden. Die Überstunden wurden dadurch aber kaum weniger. Und 8 Stunden waren sehr oft 9 oder 10. Pause? Ach was...

    Das ist so schade, denn die, die ich in meinem Arbeitsumfeld kannte, hatten irgendwann ihre Motivation und Lust verloren... Sie schafften halt nur noch. Ich ja auch...

    Ich finde es gut, dass du dich nun hast aus dem Verkehr ziehen lassen. Ganz ehrlich, der Tod einer so nahen Angehörigen, deiner Schwester, geht ja nicht so einfach an dir vorbei. Trauer kostet auch Energie. Und braucht auch Zeit. Ich weiß leider nur zu gut, wovon ich da schreibe :( .

    Aber du hast auch Recht! Würdest du noch in der Co-Abhängigkeit drinnen hängen hättest du noch viel mehr an Schmerz und so. Es ist gut, dass du auch das Schöne sehen kannst!

    Deine Schwester wird dir immer fehlen. Solche Lücken lassen sich nicht schließen. Aber es kommt ja auch die Zeit des Erinnerns an die vielen schönen Momente. An die Dankbarkeit, gemeinsame Lebenszeit gehabt zu haben. Meine Trauer ist auch inzwischen ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Die schönen Erinnerungen machen mich lächeln oder lachen. Kommt der Schmerz, kann ich weinen. All das zulassen und trotzdem Freude am Leben zu haben ist nicht immer einfach. Aber es ist das Beste, was wir aus diesem Schicksal machen können. Das Beste für uns! Denn wir sind ja noch da.

    Eine liebe Umarmung
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ich bins

    mal wieder kurzes Hallo von mir.

    Mit der Stellensuche hat geklappt, ab 1. Februar hab ich wieder Arbeit, sogar die Stelle, die ich gerne wollte. Na ja, da sollte man sich doch eigentlich freuen, tu ich auch so bisschen. Aber die Angst vor dem Neuen, nicht genug zu können, wieder einen Fehlgriff gemacht zu haben, all sowas nimmt mir die Freude. Richtig doof ist das.

    Es geht mir eh nicht gut derzeit, ich fühl mich so allein, wertlos, denk jeder will mir was Böses. Die Freude am Leben, meine Zufriedenheit, alles was ich ich in meinem "neuen" Leben nach der Trennung mir erarbeitet hatte, so viel davon wieder weg.
    Ich weiß auch oft nicht, was ich sagen soll wenn mich jemand fragt, wie es mir geht. Es geht mir gut, kann ich nicht sagen, das ist nicht so. Wenn ich aber sag, es geht mir nicht gut, dann stehen die meisten Leute ziemlich betreten da und wissen nicht mehr, was sie darauf sagen sollen, dann krieg ich ein schlechtes Gewissen.

    Mit meinen alten Arbeitskollegen hab ich immer noch guten Kontakt, mit einem werd ich auch bei der neuen Arbeit wieder zusammen arbeiten, das find ich schön.
    Aber auch da hab ich wieder das alte Problem, ich freu mich jedes Mal, wenn jemand mich anruft oder so. Heute hat sich der Kollege, mit dem ich wieder zusammen arbeiten werde sehr darüber gefreut, daß ich da anfang. Und ich hab mich so darüber gewundert, wieso er sich freut. :oops:

    Und jetzt hoff ich mal, daß dieses blöde Sylvester bald vorbei ist. Obwohl ich eigentlich gar nicht will, dass das neue Jahr kommt. Weil 2015 war noch was gemeinsames mit meiner Schwester und 2016 wird das nicht mehr so sein, und das tut mir grad verdammt weh. :cry:

    Es tut mir leid, daß ich mich jetzt hier nur ausgejammert hab, aber es hat mir gut getan einfach alles ungefiltert aufzuschreiben. Und ich werd es auch wieder schaffen, vorwärts zu schauen, mich wieder zu freuen, zuversichtlich zu sein. Aber nicht heute, vielleicht morgen :?

    Ich wünsch euch einen guten Rutsch

    julchen

  • Liebe Julchen,

    herzlichen Glückwunsch zur neuen Arbeitsstelle!
    Dass du da Angst vor hast auch finde ich normal. Es kommt ja doch was Neues auf dich zu und Neues macht auch schon mal Angst. Wichtig ist doch, dass du es trotzdem wagst, es anzugehen. Dafür wünsche ich dir ganz viel Glück.

    Nun ist ja diese ganze Zeit jetzt eine sehr, sehr emotionsgeladene Zeit. Und Trauer und Schmerz spürst du um ein Vielfaches mehr als sonst. Das geht mir nicht anders. Nach dem Tod meiner Tochter und meines Enkels bin ich in ähnlicher Lage gelandet wie du jetzt. Ich war wieder voll in allen alten Mustern. Alles, was ich neu erworben hatte für mich und meine Persönlichkeit schien weg zu sein.

    Aber das ist es nicht! Julchen, ganz ehrlich, das, was du hattest, das, was du für dich erreichen konntest, das nimmt dir keiner mehr weg. Es ist bloß gerade nicht sichtbar. Es ist begraben unter alten Mustern und Gefühlen, die es in solchen Phasen der Trauer und Lebensveränderung sehr leicht haben, die Oberhand zu gewinnen.

    Deine Seele muss viel verarbeiten gerade, es ist einfacher, wenn sie auf Sparflamme läuft und sich der alten und gewohnten Muster bedient. Das Andere wäre einfach zu viel. Darum lass den Kopf bitte nicht hängen. Nimm die alten Gefühle von Wertlosigkeit, Mutlosigkeit und Angst und denke dir, es sind eben alte Bekannte. Die nach einer Weile sich langweilen und wieder verschwinden. Du musst sie nicht behalten.

    Zitat

    Mit der Stellensuche hat geklappt, ab 1. Februar hab ich wieder Arbeit, sogar die Stelle, die ich gerne wollte. Na ja, da sollte man sich doch eigentlich freuen, tu ich auch so bisschen.

    Hey, du freust dich ein bisschen? Sowas, freu dich mal ein bisschen mehr! Diese Stelle hast du nicht, weil du wertlos bist. Diese Stelle hast du, weil du wertvoll bist, in den Betrieb passt, weil du Erfahrung hast und weil du die Richtige bist dafür.

    Sollte sich das als Flopp heraus stellen, denn niemand ist vor Irrtümern sicher, kannst du immer noch überlegen, wie es weitergehen soll. Aber erst mal ist es toll!

    Ich drück dich und wünsche ein gutes 2016, deine Schwester nimmst du einfach mit in's neue Jahr. In deinem Herzen. Da kann ihr nichts passieren.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ich bins,

    mal wieder kurz melden.
    Bei der neuen Arbeit bin ich jetzt ja fast schon wieder zwei Monate und kann Gott sei DAnk sagen, daß es da schön ist. Die ersten zwei Wochen waren schlimm, ich wollte echt das Handtuch schmeissen, aber danach wurde es leichter.
    Wie gesagt, es macht Spaß und es ist auch gut, daß ich was zu tun habe und abgelenkt bin. Nicht so viel Zeit zum Nachdenken habe. Aber ich finde die Arbeit auch sehr anstrengend, wird mir oft alles zu viel. Ich hab grad bei Aurora gelesen und finde mich in vielem wieder. Ich bin nicht mehr so belastbar, komme oft an meine Grenzen.
    Nach der Trennung vom Ex hab ich viel an mir gearbeitet und habe mir eine "innere Gelassenheit" erarbeitet, mit der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Dinge annehmen, die ich nicht ändern kann, mich an Kleinigkeiten freuen, stolz auf mich sein. Da möchte ich gern wieder hin, wird aber wieder ein längerer Weg bis dahin sein. Im Moment ist noch sehr viel Trauer da, auch sehr viel Angst vor der Zukunft. Vor noch mehr Krankheit und Schicksalsschlägen. Meine Mutter baut sehr schnell ab, da muss ich mich viel kümmern und mach mir Sorgen. Der Ex hat letzte Woche angerufen, hatte auch keine guten Nachrichten, die ich seinen Kindern mitteilen sollte.

    Ich wünsche euch einen schönen Wochenanfang

    julchen

  • Liebe Julchen,

    ich freue mich immer, von dir zu hören.

    Warum sollst du deinen Kindern was mitteilen, was deinen Ex betrifft? Kann er das nicht selbst?

    Das mit der Belastbarkeit ist schon so ein Ding. Erst mal hat das Leben mit dem nassen Alkoholiker sehr viel Energie aufgebraucht, auch dieses Sorgen um alle anderen, nur nicht um dich selbst. Und selbst wirst du ja auch nicht jünger. Da kommt alles zusammen. Ich hoffe, dass du nicht nur aushältst, also deine Arbeit mit zusammengebissenen Zähnen machst... Und eigentlich deine Grenze schon weit überschritten hast. Denn so war das bei mir und das war nicht gut...

    Meine Eltern bauen auch gerade rapide ab. Sie haben das Alter, wo man damit rechnen muss, dass viele Dinge weniger werden, nicht mehr funktionieren. Da ich um die Ecke von ihnen wohne, fühle ich mich auch verantwortlich. Das tut mir auch nicht immer gut und ich bin dabei, meine Brüder mit einzuspannen. Die Verantwortung aufzuteilen. Funktioniert so langsam ganz gut. Hast du diese Möglichkeit auch?

    Ängste vor der Zukunft können dich ganz schön auffressen, lähmen. Ich weiß, wovon ich rede. Du darfst ja diesen Ängsten ihren Platz geben, denn sie gehen nicht so einfach weg. Aber du darfst dich nicht beherrschen lassen. Lebe den Tag, jeden einzelnen, denn das ist das, was du tun kannst. Die Zukunft kannst du nur bedingt beeinflussen, wenn überhaupt. Aber dein Heute, das kannst du gestalten.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag heute.

    Ich wünsche dir trotz deiner Sorgen und Ängste ein gutes Osterfest.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ich bins,

    es gibt mich noch und es geht mit soweit gut :D

    Weis gar nicht so genau, was ich schreiben will, das Leben läuft halt so weiter, mit guten und mit schlechten Tagen. Arbeit macht noch Spass, wird mir aber oft zu viel mit Überstunden, Doppeldiensten und so. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch schön, wenn deine Arbeit geschätzt wird, wenn ich mit der Chefin auf Augenhöhe reden kann und wenn ich das erste Mal seit der Trennung so viel Geld verdiene, dass wir gut leben können.

    Es ist nicht allein, dass ich mir jetzt auch mal was Schönes kaufen kann, sondern auch das Gefühl von Sicherheit. Ich hab nicht die Zeit vergessen, wo ich jede Woche bei der Tafel gestanden war :oops: und viel Angst hatte, es nicht allein zu schaffen. Von daher bin ich schon stolz darauf, dass ich es geschafft hab. :oops::D

    Obwohl es eh nie eine Option gewesen wäre, zu meinem Ex zurück zu gehen :wink:
    Ich musste letzte Woche einen Patienten versorgen und ins Bett bringen, der ziemlich viel getrunken hatte. Boah, da hatte ich echt Schwierigkeiten, hatte eine Wut im Bauch und wär am liebsten einfach gegangen . :evil: Der Geruch, die Weinerlichkeit und das dumme Gerede, ich kann damit echt nicht umgehen. Und will es auch gar nicht :wink:

    Sg

    julchen

  • Hallo ich bins,

    ich will mal wieder einen kurzen Gruss hierlassen.

    ich hab grad bissel meine Cd`s durchgeschaut und hab das Lied "its my turn"gehört und da hab ich so Sehnsucht nach den Forum bekommen.Das war damals mein Lied nach der Trennung und das gilt heute noch genauso. Ich bin dran, das ist jetzt mein selbstbesimmtes Leben, das ich weiterhin jeden Tag geniesse. Manchmal mehr und manchmal weniger, aber ich entscheide ganz allein, wie ich mein Leben lebe und das ist gut so. War ja nicht immer so, ich hab ja immer für ihn gelebt, hab ja nie auf meine Bedürfnisse gemerkt. Da bin ich euch noch immer sooooo dankbar, dass ihr mir damals geholfen habt, ohne eure Unterstützung hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft. :oops:
    Schöne Grüsse an alle, die mich noch kennen :D

    julchen

  • Liebes Julchen,

    nun komme ich auch noch hier vorbei und freue mich, dass es dir so weit ganz gut geht!

    Herzliche Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • liebes Julchen,

    ach wie schön, mal wieder etwas von dir zu hören.
    ich wünsche dir alles Gute im neuen Jahr und freue mich, das es dir gut geht.

    Lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Julchen,

    darf ich mich anschließen, schön von Dir etwas zu hören.
    Ist das tatsächlich 3 Jahre her oder kann ich nicht mehr rechnen?
    Kommst Du dann 2023 mal wieder rum? :)

    Lieben Gruß Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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