Neu hier und im völligen Gefühlschaos und Gedankenwirrwarr

  • Liebe Renate,
    für mich war es auch sehr wichtig zu begreifen, dass die Sucht des XY nichts mit mir/mit unserer Beziehung zu tun hat...nichts mit Liebe / nicht Liebe. das habe ich solangsam verstanden und es fällt eine enorme Last von einem, wenn man das mal begriffen hast.
    Dein letzter Absatz hat mich sehr berührt, liebe Renate...und ich freue mich, dass Du mit Deinem Ex-Mann dieses klärende Gespräch führen konntest. Dass viele Deiner Fragen beantwortet werden konnten und Du innerlich zu mehr Frieden gekommen bist...so habe ich zumindest den Eindruck.


    Hallo an alle,
    mir geht es soweit ganz gut. Auch wenn gerade eine Phase angefangen hat, in der XY meinen Kontakt sucht. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll....wahrscheinlich tut es mir nicht gut...denn ich merke, dass es mich wieder etwas weg von MIR bringt.

    Am Sonntag wollte er mit mir zusammen einen Film anschauen. Ich habe abgesagt. Habe gesagt, ich sei nicht zu Hause. Was aber gar nicht gestimmt hat. Nun frage ich mich, warum ich ihn anlüge....die Antwort liegt vermutlich darin, dass ich grad mal wieder nicht weiß, was ich will....einerseits möchte ich eine freundschaftliche Beziehung zu ihm aufrecht erhalten...aber im Grunde weiß ich, dass dies noch zu früh für mich/uns wäre. Ich scheue mich irgendwie davor, ihm klipp und klar zu sagen, dass ich momentan (noch) keinen Kontakt zu ihm haben möchte. Ich weiß nicht, wovor ich Angst habe....habe ich mich noch immer nicht von ihm gelöst??? Ruhe ich mich momentan quasi auf dem Gefühl aus, dass ich zwar getrennt von ihm bin aber im Grunde mit der Gewissheit, dass ER mich zurück möchte...der Gedanke erschreckt mich, wenn dies der Fall ist...

    Heute mittag ist er unangekündigt bei mir aufgetaucht. Da er enorm nach Alk gestunken hat, war ich recht abweisend zu ihm, so dass er gleich drauf wieder gegangen ist mit dem Satz "ich störe wohl"
    Kurz darauf hatte ich wieder diesen innerlichen Drang, mich für mein abweisendes Verhalten zu entschuldigen. Ich habe ihm dann doch tatsächlich eine SMS geschrieben, in der ich mich entschuldigte und mit der Erklärung, dass in mir unangenehme Gefühle hochkommen wenn er mit einer Fahne vor mir steht.
    Ich merke, dass ich mich selbst wieder auf ein Hickhack einlasse....die Frage ist nur, warum mache ich das????
    Ist es die Angst, ihn völlig los zu lassen??
    Warum lösen Sätze von ihm wie z.B. "Du bist immer noch mein mädchen" oder "Die Umarmung gestern war das Schönste was mir in den letzten zwei Monaten passiert ist" immer noch solche Emotionen aus, die ich aber nicht benennen und deuten kann???

    Bin mal wieder verwirrt...dabei dachte ich, das hat nun alles ein Ende

    Liebe Grüße
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Herze
    Bevor mein XY in meine Stadt zog,gab es ja auch schon diese ,,verordneten Auszeiten,, und damals gab es eine Zeit da rief er dann irgendwann wieder an und ich freute mich darauf ,,nicht,, ans Telefon zu gehen.
    Er sollte auch mal zappeln,spüren wie das ist ...
    was empfindest du wenn du das liest?

    Es war ein blödes kleinkinderspiel ,nichtwahr?
    Aber es hat sich irgendwie gut angefühlt,man wurde zurückerobert,es wurde etwas gemacht von der anderen Seite(XY) man fühlte sich was wert zu sein,für den anderen wichtig zu sein?(welche Leistung von ihm ,,anzurufen,,!!)
    Man hoffte sogar auf ,,Einsichten,,(wie naiv war das denn!)
    Aber mal ehrlich brauchen wir das heute noch?

    Inzwischen weiß ich für mich das nichts mehr zählt außer echte Taten.
    Nicht für mich ,für ihn wäre es wichtig und gesund da sein jetziges Verhalten unaufhaltsam in den Tod führen wird.

    Ich habe diese Beziehung geführt bis zum gehtnichtmehr,drum bin ich mir sicher ,ich würde ihn auch nach einem Entzug nichtmehr haben wollen.(denke aber nicht das er das überhaupt in betracht zieht,er hat sich längst aufgegeben!)
    Also überleg mal genau für dich.
    Gibt es noch irgendwas was du noch nicht ausprobiert hast um ein schönes lebbares Miteinander zu bekommen?
    Nicht als Wachhund der den anderen bewacht ,kontrolliert, sich über ihn ärgert ,sich für ihn schämt, sich ekelt,helfen will ,bemuttert ,verarztet, drauf aufpasst das ihm nichts passiert ,er nichts dummes macht etc.

    Wo ist der schöne Teil :sich anlehnen können ,vertrauen können ,sich auf den anderen verlassen können,sich fallenlassen können,gemeinsam Pläne schmieden können die aber auch Aussicht auf Erreichbarkeit haben uvm.

    Und Freundschaft ,das geht schon bei einer ,,normalen Trennung,, nicht sofort(erst wenn der Schmerz sich gelegt hat und etwas Abstand da ist) wie sollte das gehen bei einem Alkoholiker????
    Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen!..
    Normaler Umgang ging doch schon nicht während der Beziehung und wenn einer aussteigt noch viel weniger.
    Er will den Status bewahren ,zu seinen Bedingungen!! ,sonst würde er nicht angeschickert bei dir auftauchen,da ist doch nicht verstanden worden,oder???
    Er will weiter getragen werden,bemuttert,emotional versorgt und du,was bekommst du dafür,ein unberechenbares Etwas!!!Er bietet dir doch genau das an was du nichtmehr ertragen kannst/willst.

    Ich drücke dich und verlier nicht den Überblick.
    LG R...

  • Liebe Herze..

    ich habe mal wieder seit laengerem angefangen ein wenig zu lesen.

    Dich zu lesen tut gut, denn du bist ja gerade ein Stueck weiter als ich.

    Deine Zweifel und Gedanken.. Ich kann sie so gut verstehen.

    Ich will auch garnicht beratschlagen gerade, weil ich mich dazu gerade absolut nicht in befaehigt fuehle.

    Wollte dir nur sagen, dass ich dir Kraft wuensche, die Stolpersteine zu ueberwinden und auf deinem Weg zu bleiben.

    Mit vielen lieben Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Renate,

    danke Dir für Deine Antwort. Deine klaren Worte haben mich wieder etwas zur Besinnung gebracht :)
    Du triffst es sicherlich auf den Nagel: er will den Status bewahren zu SEINEN bedingungen. Nichts hat er verstaden....jetzt gerade empfinde ich es sogar als eine Frechheit, dass er sich überhaupt traut, angetrunken bei mir aufzutauchen. Wenn man noch etwas wie Verstand und Anstand hat, sollte man doch begriffen haben, dass man dem anderen damit weiterhin weh tut....aber er scheint immer noch nur sich zu sehen und gerade nervt mich sein Selbstmitleid.

    Mir wird klar, dass ich (wenn ich ganz ehrlich zu mir bin), den Schlussstrich noch nicht ganz gezogen habe...denn den nötigen Satz "ich möchte Dich nicht mehr sehen solange Du nass bist" habe ich noch nicht aussprechen können.
    Ich musss mir klar werden, warum ich diesen Schritt bisher noch nicht gegangen bin...wovor ich Angst habe.
    Denn wie Du schreibst: ich würde genau das bekommen was ich nicht mehr wollte bzw nicht mehr will...ein unberechenbares Etwas....

    Ich denke ich überschätze mich, wenn ich behaupte, dass ich schon so weit gekommen bin, dass ich nicht mehr rückfällig werden könnte und bereit bin, eine freundschaftliche Beziehung zu ihm haben könne.
    Die Frage, was genau hinter dem Wunsch steht, im Kontakt mit ihm zu bleiben, gilt es für mich zu beantworten...ist es unter dem Deckmäntelchen "wir sind ja nur Freunde" weiterhin auf ihn schauen zu können??? Ist es die Angst ihn wirklich voll und ganz sich selbst zu überlassen??

    Ich stehe irgendwie schon wieder an dem Punkt wo ich das Gefühl habe, noch gar nicht so weit gekommen zu sein. Ich dachte, mit der Trennung ist schon alles geschafft....aber dass (m)eine Abhängigkeit über die Beziehung hinaus bestand haben kann, damit habe ich nicht gerechnet...


    Ich wünsch Euch allen einen schönen Tag

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Liebe Miriel,
    Habe grade gesehen, dass Du mir geschrieben hast.
    Da ich gard aufm Sprung zur Arbeit bin: fühl Dich gedrückt!!! Werd Dir später mal ausfürlicher in Deinem Fädchen schreiben
    Liebe Grüße und vertrau drauf, dass es gut ist wie es ist!!

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo zusammen,

    bevor ich übers Wochenende weg fahre, schreib ich mal wieder ein paar Zeilen hier rein.

    Ich war kürzlich beim Arzt, um mir eine Überweisung zum Psychologen zu holen. Mir ist es noch nie passiert, dass ich beim Arzt so die Beherrschung und Kontrolle über mich verloren habe. Als ich erzählte, dass meine Panikattacken (die ich nun schon mehrere Jahre nicht mehr so krass hatte) wieder angefangen haben, habe ich dermaßen anfangen müssen zu heulen, habe kaum noch ein Wort raus bekommen...war mir sehr peinlich :(....dann druckste ich auch rum, dass ich mich von meinem Partner getrennt hätte...Grund: Alkohol und Drogen. Ich hatte gehofft, dass meine Ärztin von alleine auf das Stichwort "Co" kommt...aber ich hatte irgendwie nicht das Gefühl, dass sie richtig mein Problem verstanden hat...hmm...na ja...
    die Überweisung zum Psychologen habe ich nun und jetzt heißt es für mich, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und mich mal auf die Suche nach einem geeigneten Therapeuten zu machen...irgendwie scheue ich mich noch davor.
    Ich habe vor Jahren mal eine angefangen wegen meiner Panikattacken; aber wieder abgebrochen, da ich mich nicht drauf einlassen konnte. Dann hatte ich mal eine wegen meiner Essstörung; da hatte ich auch das Gefühl, dass ich stets blocke, wenns ums Eingemachte geht....mal sehen, vielleicht sollte ich es nun doch noch einmal versuchen.

    Habe mir kürzlich mal die Mühe gemacht, und meinen kompletten Threat mit all Euren hilfreichen Antworten ausgedruckt. Wenn ich abends im Bett liege, lese ich hin und wieder darin. Viel ist passiert in den letzten vier Monaten...manchmal kommt mir alles schon so unwirklich vor und manchmal denke ich, es war erst gestern...schon komisch das mit der Zeit....
    manchmal spiele ich auch mit dem Gedanken, meinem XY diese Seiten (80 Stück an der Zahl und das in kleiner Schrift) zu schicken, damit er versteht, was in mir vorging damals bzw noch heute.....aber wahrscheinlich steckt auch in diesem Gedanken der Wunsch, dass ich damit irgendwas erreichen kann bei ihm...vor allem wenn er Eure zum Teil sehr klaren Statements zu lesen bekommen würde, so würde er vielleicht....oder ist das völliger Quatsch wieder von mir???

    Ich grüße Euch alle ganz herzlich und wünsch Euch allen ein schönes Wochenende.

    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Herze
    Meine Trennung ist fast 14 Wochen her und das verschobene Zeitgefühl habe ich auch noch manchmal, zu beginn war das ganz stark, irre nichtwahr?
    Vorgeschichte:
    Ich saß vor ca. 1 1/2 bei meinem Hausarzt weil ich für mich dachte ich werde so eine frustrierte Alte, ich spürte Agressionen in mir schon wenn mich andere Autofahrer morgens nicht einfädeln ließen, den geschätzten 30zigsten hätte ich aus dem Auto holen und Ohrfeigen können. Ich hatte körperliche Beschwerden Rücken ,Erschöpfung uvm.
    Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Der Arzt nahm sich viel Zeit für ein Gespräch und heraus kam ,es lag an einem Konflikt ,mit Kontaktabbruch von meiner Tochter aus ,der mich fast zerbrach weil ich auch mein einzigstes Enkelkind fast ein Jahr nicht erleben durfte. Bei zufälligen Treffen ging sie grußlos an mir vorbei, es war die Hölle!
    Ich hatte eine beginnende Depression und begab mich in Therapie (Gespräche)
    Meine Tochter hatte mich dermaßen in ihre Paarproblematik reingezogen das ich völlig den Überblick verloren hatte, ich wollte helfen ,verstand sie aber nicht mehr!
    So eskalierte das Ganze.
    Der Arzt sagte damals zu mir:
    Stellen Sie sich vor ,sie gehen über ihre Einkaufstrasse und jemand schießt ihnen ins Knie, fragen sie dann danach warum er das tat?

    Ich begriff ,es geht um Grenzen!!
    Auch wenn ein Anderer Sorgen ,Nöte, Kummer ,Probleme oder sonst was hat ,hat er nicht das Recht dazu mich zu verletzten!!
    Also müssen Grenzen her in meinem Denken und Handeln.
    Ich ging also über ein Jahr in diese Gesprächstherapie, heute noch alle 6-8Wochen wegen der aktuellen Trennung vom Xy.
    Und ich lernte Verhaltensweisen nicht nur vom Gefühl her zu bewerten ,sondern auch mit dem Verstand zu zerlegen /verstehen und mich abzugrenzen.
    Die ,,Sache ,, mit meiner Tochter konnte ich lösen weil ich irgendwann wütend genug war, sie anrief und verlangte das es eine menschenwürdige Lösung geben muss, falls man sich zufällig trifft ,also wenigstens Grüßen oder so und siehe da ,es kam heraus das sie genauso litt wie ich ,inzwischen haben wir einen guten Kontakt und ich sehe auch mein Enkelkind wieder regelmäßig.

    Ich habe also wirklich eine schwierige ,kräftezehrende Zeit hinter mir, mein Xy hat das alles hautnah mitbekommen und mich damals auch sehr unterstützt.
    Umso schlimmer war es jetzt, als wir den Garten gekauft hatten und ich endlich wieder ganz unbeschwert und zuversichtlich in die Zukunft blickte, mich dort erholen und wieder Kraft sammeln wollte , zur Trennung kam ,weil er inzwischen so viel trank das es ihm gesundheitlich sehr zusetzte und mich zunehmend einschränkte.
    Als ich ihm das so sagte wurde ich zum wievielten Mal in unserer Beziehung ,,beurlaubt,, aus dem Garten verbannt!
    Unfassbar was da in mir vorging, ich dachte ich zerbreche daran!
    Ich wollte und konnte nicht noch so eine Zeit ertragen wie ich sie gerade mit meiner Tochter durch hatte.
    Da mein xy ein sturer Mensch ist und bei so einer verordneten ,,Auszeit,, auch locker wochenlang mal nicht ans Telefon geht etc. zog ich es vor die Sache zu beenden.
    Ich bin kein Opferlamm mit dem jeder machen kann was er will oder für richtig findet.
    Ich will auch Leben und wenn das nicht im ,,Guten,, möglich ist dann eben nicht.
    Ich will diese Quälerei nicht mehr haben in meinem Leben!!!!.
    Darum habe ich auch so sehr um diesen Garten gekämpft (für manche hier zu Beginn nicht nachvollziehbar) und heute er gehört er MIR!!!!!


    Soll jeder sein Päckchen tragen (xy den Alk)ich trage meins auch ,gerne helfe ich anderen ,aber wenn dann nur noch Hilfe zur Selbsthilfe, ansonsten bin ich jetzt mal dran.
    Ich will Leben und besser ich halte jetzt durch als für immer sein Spielball zu sein und ihn beim sich Todsaufen zusehen zu müssen.

    Ich will Leben!

    LG R...

  • Hallo zusammen,

    Renate ; Danke Dir für Deinen Auszu aus Deinem Leben. Es freut mich für Dich, dass Du und Deine Tochter wieder zueinader gefunden habt. Auch wenn ich (noch) nicht Mutter in, so kann ich mir vorstellen, dass es nichts schlimmeres gibt, als wenn der Kontakt zum eigenen Kind abbricht....


    wie geht es mir grade?
    Diese ganz krassen Tiefs werden weniger und tun auch nicht mehr ganz so messerscharf weh im Herzen.
    Doch alles überstanden habe ich noch lange nicht.
    Ein banales Beispiel: Musik....Da wir beide sehr musikbegeistert sind und es viele Stücke gibt, die wir "unsere" genannt haben, fällt es mir noch immer sehr schwer bestimmte Lieder oder Bands zu hören...da kommt noch sovieles an Erinnerungen hoch, die mich (noch) nicht einfach nur lächeln lassen sondern es tut noch weh....

    Auch ist für mich momentan noch zentrales Thema, ob ich ihn wirklich voll und ganz los gelassen habe. In meinem letzten Beitrag habe ich schon geschrieben, dass ich es zwar schaffe, den Kontakt zu meiden....mir es aber nicht gelingt, ihm klipp und klar zu sagen, dass ich keinerlei Kontakt mehr zu ihm haben möchte; auch keine SMS mehr von ihm...warum auch??? Um auf gute Freunde zu mache ist es definitiv zu früh (zumindest fr mich).
    Heute kam z.B. wieder eine SMS von ihm. Ich muss mich der Frage stellen, warum ich ihm nicht schreibe, dass er mir nicht länger schreiben soll, dass er mich vermisst.
    Sicherlich liegt der Grund darin, dass es mir schmeichelt wenn ich ehrlich sein muss.....
    Ich möchte weiterhin noch wichtig für IHN sein.
    Also habe ich im Grunde noch rein gar nichts verstanden, oder????
    Bin ich also immer noch quasi abhängig von ihm???
    Was schlagt ihr mir vor?? Wie sehen die weiteren Schritte aus???


    Etwas Shönes gibt es zu berichten: habe eine REise nach Peru gebucht :) Im Januar gehts los. Bin schon jetzt ziemlich aufgeregt, da es meine erste größere Reise wird...aber ich werde daran wachsen :)

    Ganz liebe Grüße
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo
    Jetzt lese ich bei dir und Peru klingt wirklich spannend,
    Ich beschäftige mich auch mit Esoterik und den Dingen zwischen Himmel und Erde die da ,aber doch unerklärlich sind und in diesem Zusammenhang las ich mal über Peru,dort soll es viele magische Orte eben,an denen immer wieder unerklärliches passiert.
    Da mußt du dann unbeding berichten ob dir auch unerklärlich Dinge passiert sind.
    Zum anderen Teil deines Eintrags kann ich gerade nichts schreiben ,weil ich selbst zu unsortiert bin..
    ich wünsche dir eine gute Nacht.

    Liebe Grüße R...

  • Hallo Herze,

    das mit der Reise ist mal toll!!! :) :)
    Da bin ich ganz schoen neidisch, so eine weite Reise hab ich noch nie gemacht, steht aber definitiv auf meiner "BucketList" ;)

    Deine Fragen ueber das Loslassen..

    Mir geht es da auch aehnlich, wobei ich sagen muss, dass ich meinem XY am Dienstag gesagt habe, dass er mich bitte nicht mehr anrufen soll, wenn es nicht wirklich etwas Wichtiges ist, wobei auch diese Ausnahme einen moeglichen Kontakt eben nicht ausschliesst, wobei mein XY mir aber auch keine SehnsuchtsSMS schreibt oder sich staendig meldet, das hat er so auch noch nie gemacht.

    Dennoch empfinde ich es eben auch als schwierig, so einen endgueltigen Cut zu machen und ich lasse ihm auch die Moeglichkeit offen, mich anzurufen, habe ja dann selbst immernoch die Moeglichkeit nicht dranzugehen.... Ist einfach schwierig.

    Aber du weisst ja eigentlich, dass dein XY die SMS nutzt, um dir irgendwelche Liebeleinen zukommen zu lassen. Es ist also immernoch auf dieser "Beziehungsebene/ImpulsgefuehlsDingsda..."

    Das z.B. habe ich meinem XY klipp und klar gesagt, dass ich diese Impulshandlungen nicht mehr mache und es auch von ihm erwarte, dass er es laesst, weil ich einfach nicht mehr die Person bin, um das abzuladen.

    Und ich will auch nicht, dass er mich anruft, wenn es ihm schlecht geht und er dann ein bisjen "reden" will. Dafuer bin ich einfach nicht mehr da und will es auch nicht mehr sein, denn auch ICH wuerde mich gerne ab und an bei ihm melden, einfach um mich dann in dem Moment durch das Gespraech besser zu fuehlen und ich weiss, dass das einfach falsch ist, weil unsere Beziehung einfach grade nicht DIE ist, in der das angebracht waere...

    Und so ist es ja bei dir auch.

    Und klar, schmeichelt es dir, und das ist auch normal, da ist sicher auch dein CO dran beteiligt... obwohl, vielleicht ist es auch nur dein Co...

    Es kommen immer noch die Bestaetigungen, die du auch vorher bekommen und auch gebraucht hast. Wuerde er sich jetzt garnicht mehr melden, dann wuerde das sicher erstmal schwierig werden, mit dieser Stille umzugehen, denn das ist ja alles, was unsern Co auch immer wieder "fuettert"

    Auch ich kann dir ganz ehrlich sagen, sehe ich die Nummer von meinem XY, auch wenn ich nicht zurueckrufe, im ersten Moment passiert da was bei mir, was ich glaube ich "Befriedigung" nennen wuerde. Unbewusst ist es irgendwie eine Befriedigung dieses Beduerfnisses nach etwas.

    Und wenn es Still ist, merke ich, wie ich manchmal eine richtige Unruhe verspuere, die ich dann in manchen Momenten am liebsten mit einem Anruf bei meinem XY stillen wuerde..

    Aber ich versuche mir, bewusst zu machen, was da passiert, was das ist, und wieso und wie ich es ueberwinden kann.

    Weiterhin wichtig fuer den Anderen sein zu wollen. Ja ich kenne es.

    Aber eigentlich weisst du ja, dass ihr euch nicht egal seid.

    Auch fuer mich ist das in gewisser Weise wichtig und ich versuche fuer mich selbst einfach.... Loszulassen, es abzugeben, mir ueber MEIN Gefuehl klar zu werden (er ist mir nicht egal, ich wuensche ihm, dass....) und damit Eins zu werden... mit diesem friedlichen wohlwollenden Gefuehl fuer meinen XY. Und in dem Moment, in dem ich mich damit wirklich auseinandersetze und rein damit bin, beginnt das, was mein XY vielleicht fuer mich nun noch empfindet oder nicht, irgendwie nciht mehr so wichtig zu sein.

    Denn meine eigenen Gefuehle reichen mir aus.

    Klar, auch ich zweifle, denke, bin traurig, freue mich doch insgeheim, wenn er was nettes sagt, etc. Aber ich mache mir bewusst, dass NICHTS was er sagt, ob gut oder nicht gut, irgendetwas aendern kann. NICHTS.

    Und deswegen reicht es aus, was ich fuer mich weiss.

    Und ich weiss, dass er mir nicht egal ist, ich weiss, dass wir sehr schoene Momente hatten, ich weiss, was ich fuehle, ich weiss, was ich nicht mehr will.

    Und deshalb ist es einfach zweitrangig, was er fuehlt und will und nicht will.

    Jedenfalls sollte es das sein.

    Helfen dir die Gedanken von mir weiter?

    Ich kann dich naemlich echt gut verstehen und diese Gefuehle habe ich auch in frueheren Beziehungen so gehabt, sie nur nicht so wie heute reflektiert und verstanden... Damals hab ich mich dieser emotionalen Abhaengigkeit immer hingegeben weil ich mir dieser auch nicht wirklich bewusst war. Heute weiss ich, dass es Abhaengigkeit war.

    Die gemeinsame Musik, auch das kenne ich und frueher konnte ich so etwas wirklich garnicht mehr ertragen dann... Aber jetzt muss ich sagen, dass ich manchmal bewusst etwas hoere von meinem XY und mir. Es macht mich schon traurig, aber auf der anderen Seite bringt es mir auch ein Laecheln aufs Gesicht und ich versuche, wenn ich etwas hoere, was "Uns" war, mich an die schoensten Dinge zu erinnern, die ich damit verbinde ...

    Wenn ich merke, dass ich mehr traurig werde, dann stoppe ich und mache etwas ganz anderes an, von dem ich weiss, es ist neutral und meist waehle ich etwas, was mich dann in dem Moment sofort froh macht (z.B. irgendeinen geilen Song von Roxette - das funktioniert bei mir immer :D die bedeuten Kindheit fuer mich und die find ich immernoch gut oder Backstreet Boys haha, die find ich zwar heute nicht mehr gut, aber die Gefuehle, die sie ausloesen, sind durchweg positiv ;) )

    Aber was ich damit sagen will ist, dass ich einfach fuer mich versuche, keine "schwarze" Seite zu entwickeln, indem ich diese Erinnerungen, die ich habe, die mich auch immer wiede rtraurig machen, anzunehmen. Einfach anzunehmen, auch anzunehmen, dass sie traurig machen, aber eben nicht zu vergessen, wie wertvoll diese Erinnerung fuer immer bleiben werden.

    Auch fuer mich ist das unglaublich schwierig. Und es ist ja nicht nur die Musik, ne? Hundert Situationen, Orte, Stellen, was auch immer.....

    Und in dem Moment sage ich mir "Ja, das war einfach toll mit ihm" oder "Das war so verdammt witzig, das konnte er gut" oder "Das war mit ihm einfach schoen"

    Aber eben nicht darin haengen zu bleiben, annehmen, kurz damit verweilen und es dann auch wieder abzugeben.......

    Ich glaube, es braucht einfach Zeit....

    Ich wuensche dir Kraft und umarme dich!

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo zusammen,

    @Miriel,
    Deine Gedanken zu meinem letzten Beitrag helfen mir sehr weiter. Vielen lieben Dank Dir dafür!!!
    Ich sollte genau solche Gedanken ausdrucken und sie mir immer vor Augen führen, wenn ich wieder anfange zurück zu denken statt nach vorne, wenn ich wieder zweile, nicht das richtige getan zu haben, wenn mich wieder die Angst überkommt, dass ich womöglich den Mann verlassen habe, der mich vielleicht als einzigster so gesehen und geliebt hat wie ich bin, wenn ich mir wieder Vorwürfe mache, dass ich nicht geduldig genug war wenn wenn wenn.....
    Dass die SMS vorrangig meinen Co füttern, darüber muss ich mir Gedanken machen. Das Wissen ist da, aber was daraus machen? Wie sich von dieser Abhängigkeit frei machen....das muss ich noch für mich heraus finden...


    Im Moment bin ich grade einfach nur traurig, dass wir es nicht so hinbekommen haben wie ich es mir gewünscht hätte. Aber die Traurigkeit ist ok, es sind grade keine Zweifel grad da, dass die Trennung falsch war.
    Ich weiß, dass wir uns beide sehr viel bedeuten, es aber einfach nicht hat sein sollen.
    Ich weiß, dass ich das alles nicht mehr möchte, diese innere Unruhe ob er getrunken hat oder nicht, die Zukunftsangst, ob er sein Leben in den Griff bekommt oder nicht, meine damals sehr stark ausgeprägtes Gefühl, dass es an mir liegt, dass er trinkt, das Gefühl nicht mit dem Alk und den Drogen mithalten zu können...etc....das alles möchte ich nicht mehr. Die Trennung war das Richtige!!

    Ich lese grade das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" und bin grade an der Stelle, wo es darum geht, dass diese Frauen sich meist Männer aussuchen, von derern Potential sie so fasziniert sind...dass der Mann sich durch deren Hilfe ändert...und zwar so ändert, wie die Frau es sich in ihrem Köpfchen zusammen gebastelt hat.
    Dieses Kapitel hat mich sehr berührt...ganz einfach weil ich mich darin sehe. Ich habe von Anfang an seine Baustellen gekannt und hatte tatsächlich das immer stärker werdende Gefühl in mir "ich bin die Frau, die ihm durch ihre Liebe helfen kann, seine Vergangenheit aufzuarbeiten und seine Krankheit zu besiegen"...wie anmaßend....erschreckend....

    Ich habe dieses Kapitel vor ein paar Wochen zwar schon mal gelesen.....auch da hat sich schon etwas geregt und in mir hat irgend eine Stimme gesagt "das kennst du doch"....aber wenn ich das jetzt lese, so ist das Gefühl noch viel stärker da, dass ICH mich damit angesprochen fühle.
    Das muss ich noch sacken lassen...und beginnen, zu hinterfragen, warum das bei mir so ist...

    Denn wie es im Buch beschrieben ist, so springe ich vorrangig (wenn nicht sogar ausschlielich) auf Männer an, denen es eigentlich offensichtlich auf der Stirn geschrieben steht, dass sie "bedürftig" sind...

    Männer, die selbstbewusst im Leben stehen, ein geregeltes Leben zu führen scheinen, die eben nicht ihre ganze Seelenlast bei mir abladen und ich somit wie ihre Retterin neben ihnen sitzen kann mit verständnisvollem Blick und liebevollen Gesten...diese Männer strahlten bzw strahlen keinen Reiz für mich aus...Irrsinn oder?

    Aber paradoxerweise habe ich eigentlich genau den Wunsch: einen Partner, auf den Verlass ist, der unabhängig, selbstbewusst und mit offenen Augen durch die Welt geht, der mal zu mir sagt "Mädchen, ich mach das schon, mach Dir keine Sorgen"...

    Auch vor meinem XY hatte ich ganz genaue Vorstellungen, wie mein zukünftiger Partner sein sollte...war in den Augen vieler Freundinnen zu wählerisch....auf der Suche nach dem Traumprinzen, der alles verkörpert: ein liebevoller, verantwortungsbewusster Partner und zukünftiger Vater und auf der anderen Seite der melancholische Weltenbummler, der sich nicht um den mainstream schert, immer etwas anders ist....

    Und nach vielen geküssten Fröschen habe ich mich für IHN entschieden.....ich möchte so gerne verstehen, was bei mir schief läuft.....warum verliere ich vorrangig mein Herz an Männern, die ausschlielich der zweiten Kategorie angehören?

    Im Endeffekt gelange ich stets immer an den ein und den selben Punkt "Ich möchte das Gefühl haben, etwas besonderes zu sein"...und dieses Gefühl habe ich erreicht durch mein Retterdasein für meinen XY..eine bestimmte Zeit lang....aber auf die Frage, warum das so bei mir ausgeprägt ist, finde ich keine Antwort.

    In mir steckt grade die Befürchtung, dass ich nur etwas an mir selbst ändern kann, wenn ich den GRUND dafür finde, warum ich so verquert getickt habe bzw immer noch verquert ticke....
    Oder was meint ihr dazu?

    Was mir noch grade einfällt:
    War es bei euch auch ähnlich, dass ihr Euch sicherer gefühlt habt in der Beziehung, weil ihr gebraucht wurdet? Ich merke, dass ich mich auf der einen Seite natürlich nach einer Partnerschaft sehne, in der beide unabhängige Persönlichkeiten sind und keiner den anderen direkt braucht. Natürlich füreinander da sein, sich voll und ganz auf den anderen verlassen können...aber eben nicht dieses Gefühl "ohne den anderen schaffe ich das alles nicht"...

    aber obwohl ich mich nach solch einer Partnerschaft sehne, macht mir der Gedanke auch irgendwie Angst. An was kann man sich da halten...außer an dem vollkommenen Vertrauen zum anderen....dass man aus dem ganz einfachen Grund geliebt wird, weil man so ist wie man ist...ohne etwas dafür geben zu müssen...

    Ich habe das Gefühl, dass nach und nach das ein oder andere Licht bei mir aufgeht, was bei MIR falsch läuft...aber das war es dann auch schon...viele Lichter aber ohne Gebrauchsanweisung, welche falsch geschalten sind und warum und vor allem ohne Antwort darauf wie ich das ändern kann.

    Grüße von der Herze im Lichterkarusell

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hey liebe Herze....

    Das Buch, das du liest, habe ich auch gelesen, meine erste Literatur zu dem Thema und eine sehr Erkenntnisreiche....

    Wir wollen nicht nur etwas besonderes sein, sondern ich sehe es vielmehr so, dass wir ja immer "was besonderes" waren auf die eine oder andere Art und es nicht ertragen, wenn wir es nicht sind und deshalb auch immer wieder mit den Maennern zusammengehen, fuer die wir zwangslaeufig, etwas "besonderes" sein muessen, weil diese ja beduerftig sind und uns "brauchen" (nicht wirklich, aber wir glauben dran.... und die XY evtl auch zum Teil, wobei sie im Grunde nur den Alkohol wirklich brauchen...)

    "Die Sucht gebraucht zu werden" ist der Untertitel des Buches, und das ist ein ganz wichtiger Punkt in unserer Krankheit, die wir in einer Beziehung mit einem Alkoholiker ausleben.....

    Wir muessen gebraucht werden, denn nur das gibt uns das Gefuehl vollstaendig und wertvoll zu sein.

    Nur dadurch sind wir was besonderes und die Liebeleien von unserem XY setzen da noch das Sahnehaeubchen obendrauf.

    Und ja, du hast alle Baustellen bei ihm gesehen und hast daran geglaubt, dass du, NUR DU, ihm helfen kannst und NUR DEINE Liebe und Besonderheit aus ihm einen anderen Menschen machen wird.
    Anmassend ist das nicht, das ist eben unsere Krankheit. Es ist ein Irrglaube, bis hin zum Wahn. Aber wir koennen stolz und froh sein, dass wir von diesem Karussell abgestiegen sind.

    Und du stellst zu Recht fest, dass nur DU etwas an DEINER Krankheit und deinen kranken Anteilen aendern kannst, und sonst niemand.

    Erlaube es dir, traurig zu sein, es ist traurig, eine Trennung ist immer traurig, und in Verbindung mit Suechten und Abhaengigkeiten (auch deinerseits) ist es oft noch schmerzhafter...

    Auch ich zweifle oft, ob ich nicht haette noch geduldiger sein muessen, etc... ABER dann mache ich mir bewusst - NEIN - es ging mir schlecht, Geduld hin oder her. MIR ging es schlecht und das ist einfach das Wichtigste und deswegen ist es gut, dass man sich getrennt hat.

    Weil genau das ist das, was wir verlernt haben, UNS zu fuehlen, und vor allem, wenn wir uns fuehlen, dieses Gefuehl ernstzunehmen und danach zu handeln.

    Jetzt, wo wir eigentlich das "normalste" auf der Welt getan haben, uns aus einer Beziehung zu befreien, die uns mit Aengsten, Zwaengen, Trauer, etc. belastet hat, etwas, was uns von Mal zu Mal mehr hat kleiner und schwaecher werden lassen... Jetzt wo wir diesen im Grunde voellig angebrachten und "normalen" Schritt getan haben - kommt es uns so "unnormal, irgendwie komisch, vielleicht nicht richtig, .... " vor und eigentlich nur, weil es voellig UNGEWOHNT ist fuer uns NORMAL zu handeln.

    Normal und einfach nach dem, was man fuehlt.

    Und ich glaube, daran muss man sich gewoehnen.

    Wir sind jetzt traurig. Der Schmerz sitzt tief, die Trauer, die Zweifeln, die Wut, die Verzweiflung.

    Doch ueberlegt man sich mal, wie es einem IN der Beziehung ging, wenn man das wirklich realistisch und ehrlich mit sich selbst betrachtet, dann stellt man schnell fest, wieviel schlechter es uns vorher ging und wieviel freier wir nun sind.

    Auch wenn es weh tut, ehrlich zu sein, vor allem zu sich selbst, entspricht es der Wahrheit.
    Und daran ist nichts schlimmes, und es bedeutet auch nicht, dass man fuer den XY nicht genug Liebe uebrig hat.

    Ich sage, Ich empfinde noch immer Liebe fuer meinen XY, ich wuensche ihm wirklich, dass er gluecklich wird, aber genauso wuensche ich mir das und ja, ich bin unendlich traurig, dass wir nicht gemeinsam gluecklich sein koennen.

    Aber ich habe kein schlechtes Gewissen und will es auch nicht haben, wenn ich sage:

    Trotz aller Trauer, allen Schmerzes, den ich empfinde.
    Ohne diese Beziehung mit Ihm bin ich freier.

    Und deshalb ist es gut, dass es so ist, wie es ist.

    Auch wenn es weh tut.......

    Ich druecke dich

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo herze, nun hab ich doch tatsächlich deinen ganzen Faden gelesen.
    Und mich in vielem darin wieder erkannt.
    Durch meinen Weg mag ich dir einfach nur sagen: loslassen dauert. In meinem Faden damals hat mir eine meiner Wegbegleiterinnern sinngemäss geschrieben: Man kann gehen und loslassen, man kann aber auch gegangen sein und festhalten.

    Mich hat das damals auch sehr zum Nachdenken gebracht. Ich war gegangen und hielt trotzdem fest. Es war ein langer Prozess dieses von ihm loslassen. Jahrelanger Prozess.

    Lange meinte ich durch ihn die zu sein, die ich doch so gerne sein wollte, meinte, dass mein Leben durch ihn reicher, vollständiger sei, genoss es unendlich DIE Frau an seiner Seite zu sein....ich brauch nicht mehr zu schreiben, du weisst und fühlst selbst, wie es weitergehen könnte.

    Nächtelang habe ich mich hier um Kopf und Kragen geschrieben, mir quadratische Augen in langen einsamen Forumsstunden gelesen, mir diverse "A...tritte" geholt von langjährigen Forumsmitgliedern und doch gemeint, bei mir wäre alles anders in den Momenten der Verzweiflung, des Zweifelns.

    Nein, heute kann ich mich gut einreihen, bei mir war es genauso wie bei sovielen anderen hier, so wie bei dir. Erst als ich begann, mich auf MEINE Träume, MEIN Wohlbefinden, MEIN Leben, MEINE Schwächen und MEINE ganzen Baustellen einzulassen und mich zurückzubesinnen, dass eigentlich doch niemand anders besser für mich sorgen kann als ich für mich selbst, da begann diese innere Wandlung.

    Die Wut auf ihn habe ich in Energie für mich umgewandelt, mir Träume erfüllt, die ich schon lange in mir spürte, aber irgendwie nie anpacken wollte. Das war gut, tut gut und ich mach es heute noch.

    Es tat weh zu erkennen, dass ich gegen den Alk keine Chance hatte, aber nur weil ich die Wertung des Alkohols über meine stellte, ohne wirklich zu begreifen, dass er krank war, und ich genauso mit.

    Seine Krankheit manifestierte sich in seiner Sucht nach Kiffen und Alk, meine manifestierte sich in der Sucht, gebraucht zu werden und indem ich mich brauchen liess und ihn auch gebrauchte, füllten wir beide das , was uns am meisten fehlte. Das Alleinseinkönnen mit uns selbst - das Akzeptieren der eigenen Grenzen, des eigenen Körpers und diese ewige Suche nach dem "geliebt werden für das, was ich bin" und nicht für das, was ich darstelle.

    Seit meiner Trennung am 6. Januar 2008 (verrückt, dass dieses Datum sich so eingebrannt hat, oder? ;-)) bin ich alleine und übernehme die komplette Verantwortung für mein Leben und für mein Wohlergehen und weisst du was? Ich hab es gut mit mir, mit der Erfüllung meiner Träume, mit der Gestaltung meines Lebens.

    Weil ich eines begriffen habe: ich wähle in meinem Leben, ob ich ein Glas halbVOLL oder halbLEER sehen möchte!
    Hab Geduld mit dir, mit deinem Prozess, du bist auf einem guten selbständigen Weg, der dich dann zu einem ständigen SELBST führen wird.

    Und das macht echt Spass!
    Glaub mir nur :wink:

    Mitfühlende - nicht mitleidende ;) Grüsse
    skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Du sagst alles, was es zu sagen gibt, Skybird. Und auch alles, was du sagst, nehme ich mir und nehme es mit in mein Inneres.

    Auch wenn es nicht mein Faedchen ist, danke fuer die Worte :)

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel, liebe sykybird, hallo alle zusammen,

    vielen Dank für Eure Beiträge.
    Ich ziehe ganz viel aus Euren Zeilen und bin wirklich dankbar dafür!!!

    Jetzt im Moment rattern allerdings meine Gedanken wieder und ich bin selbst genervt von mir, dass ich mir Gedanken um IHN mache...um uns...um die vergangenen schöne Momente zwischen uns...

    Hatte heute frei und hab es mir gemütlich gemacht mit Tee und einem schönen Film. Auf den ersten Blick dachte ich "heute lasse ich es mir gut gehen" Aber im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass ich mich grade zielmlich zuück ziehe....ich igel mich ein...was nicht gut ist

    Heute mittag habe ich seit langem mal wieder einen Kuchen gebacken....(Kuchenessen als Ersatz was mir grde an Nähe und Aufmerksamkeit fehlt?!)...hmm...

    mache das eigentlich sehr gerne, aber mir wurde bewusst, dass ich seit der Trennung das heute zum ersten Mal wieder gemacht habe

    Es hört sich blöd an, aber obwohl ich eigentlich sehr gerne backe, begann ich traurig dabei zu werden. Ich erinnere mich daran, wie er mich dabei gerne beobachtete. Er sagte und zeigte mir so oft, dass er mir gerne zusieht wenn ich Dinge machte, die mir Freude bereiten. Wie gut tat es mir jedes Mal wenn ich merkte, dass er fasziniert von mir war...meine Seel wurde gefüttert und es fühlte sich so gut an....

    Nun sitze ich hier, esse alleine den Kuchen und kämpfe mit dem inerlichen Drang, ihn anzurufen oder ihn per SMS zu fragen, wie es ihm geht...
    Aber was erwarte ich WIRKLICH davon, wenn ich dem DRang nachgebe?
    Im Grunde ist mir klar, dass ich grade süchtig nach einem Zeichen von ihm bin, dass er noch immer an mich denkt...natürlich will ich wissen wie es ihm geht aber wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich vor allem, dass er mir was Schönes sagt...dass er mir wieder das Gefühl gibt, das er mir sonst als immer gegeben hat..

    Auf der einen Seite bin ich froh, dass es mir solangsam gelingt, meine Gefühle/Drang ihn anzurufen zu hinterfragen, was wirklich dahinter steckt...aber grad fühlt es sich an, als ob es die Sache noch schwieriger macht...
    Wäre ich meiner eigenen Abhängigkeit nicht bewusst, so würde es jetzt einfach nur darum gehen zu entscheiden "Rufe ich ihn an oder lasse ich es sein".

    Aber nun muss ich nicht nur aushalten, dass ich ihn nicht anrufen darf, also meiner Sehnsucht so kein Ende setzen darf, sondern mich auch noch damit auseinander setzen, warum mir seine Faszination so fehlt grade...und vor allem wie ich es schaffe, dass dies mir eben nicht mehr fehlt...irgendwann

    Entschudigt bitte, dass ich so wirr schreibe und am jammern bin....


    Wahrscheinlich sieht morgen alles schon wieder anders aus...aber im Moment ist es nicht gut wie es ist...

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Na Herze, und wie wärs damit?
    Du gibst deiner Sehnsucht nach, rufst ihn an, in der Erwartung, dass er dir was schönes sagt...er nimmt nach xmal klingeln ab, sofern er denn abnimmt, lallt zurück, beschimpft dich vielleicht oder nimmt garnicht erst ab und drückt dich weg? Könnte doch auch ein mögliches Szenario sein, oder?

    Warum immer nur schönmalen - meistens ist die erlebte Realität ja dann leider eine andere.

    Ich find es klasse, dass du Kuchen gebacken hast - mhmhm lecker, her damit, ich hätt auch grad Lust - und es ist doch auch prima, dass da Trauer kommt. Wir dürfen doch Schönes und Wohlempfundenes auch vermissen.

    Und du reflektierst gut. Du spürst, was der eigentliche Grund ist, ihn nach seinem Befinden zu fragen, nämlich DEIN Wunsch nach externer Bestätigung und Aufmerksamkeit. Auch das ist ok, müssen wir doch erst lernen uns selbst gleichzeitig "Vater und Mutter" zu sein, um zu spüren, dass das was wir gerade machen uns gut tut.

    Dieses Gefühl, was er dir gegeben hat, wird dir KEIN anderer geben können - für so etwas sind wir Menschen eben einzigartig und individuell. Und wo bleibt die Erinnerung an die anderen Gefühle, die er dir eben auch verursacht hat? Würdest du ihm glauben, wenn er dir denn tatsächlich was schönes sagt? ist noch soviel Vertrauen da, dass du ihm seine gesagten Worte abnimmst?

    Wir sind alle geschmeichelt, wenn wir Komplimente bekommen oder jemand was schönes sagt, oder?


    schönen Abend noch und en Guete beim Kuchen lg skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Liebe Herze,

    mir geht es aehnlich, auch wenn ich mich vielleicht manchmal schon ganz stark anhoere, die Gefuehle springen auf und ab. Jeden Tag was anderes.. Und es nervt mich auch....

    Ich merke so langsam, dass ich mich zwar nicht einigele, aber ich lasse meine Trauer und Wut in Form von Aggression an anderen aus... Das nervt auch ziemlich und ich glaube ich muesste wirklich was sportmaessiges machen, damit ich ausgeglichener bin...

    Machst du denn in die Richtung was??

    Kuchen backen hoert sich gut an :) Hab ich auch am Wochenende gemacht und das tat gut :)
    Dass du dabei traurig wurdest, kann ich verstehen, und das ist auch normal, dass deine Gefuehle so schwanken, auch wenn es anstrengend ist, ich glaube da muessen wir alle durch...

    Der Drang anzurufen, SMS zu schreiben, mich zu melden.. Ich muss sagen, ich weiss, dass mein XY mir nichts sonderlich schoenes sagen wuerde, es waere wohl ein relativ angenehmes aber neutrales Gespraech denke ich, mit wenigen Emotionsausbruechen. Und dennoch verspuere ich den Drang und bin manchmal kurz davor mich zu melden. Und dann immer wieder mache ich mir bewusst, dass es mir danach nicht besser gehen wird, es wird nichts aendern an dem ganzen Grundlegenden Scheiss und auch die Trennung ist dadurch nicht weniger schmerzhaft. Weiterhin tue ich auch ihm nicht gut damit, wobei das nicht meine erste Sorge sein sollte.

    Das was du beschreibst ueber ihn, dass er dich gerne beobachtet hat, etc... Das koennte man auch so interpretiern, dass er dir Honig um den Mund geschmiert hast, um zu begruenden, dass er nicht hilft. Jenachdem was du so alles gemacht hast, um ihn zu "faszinieren".
    Das klingt vl fies, aber wenn man halt ueber manche Dinge nochmal wirklich und realistisch nachdenkt, kommen sie einem irgendwann garnicht mehr so schoen vor, sondern manches ist vl sogar ein wenig absurd...

    Mein XY hat mich auch immer fuer alles "gelobt" was ich so gut konnte und sich damit unter mich gestellt, auf einen niedrigeren Level. Mir gefiel das bewusst nie wirklich und das hab ich ihm auch immer gesagt, aber unbewusst hat es wohl meinen Co gefuettert....

    Und auch als wir schon getrennt haben, hat er mir nochmal gesagt, wie besonders ich doch bin und das man nicht einfach so so einen Menschen wie mich trifft, ich so wichtig bin in seinem Leben, ihm so viel gezeigt hab

    ... blablablablablablablablablablablablablablablablabla....

    Es sind und bleiben Worte.

    Und wir wissen ja alle, dass Taten bekanntlich mehr sagen als 1000 Worte.

    Diese riiiiiesigen Liebesbekundungen, persoenlich, am Telefon oder per SMS. Dieses "bis ans Ende der Welt" und so weiter....

    Angeblich mit uns in guten wie in schlechten Zeiten.....

    Und. Am Ende. Nehmen sie doch in Kauf - dem Alkohol zu Liebe - ohne ihre ach so grosse Liebe, naemlich uns, zu leben.

    Wirklich zu den Worten stehen, die sie so toll und poetisch schreiben und sagen koennen, das waere mal der erste Schritt gewesen, um Worte in Taten umzusetzen....

    Aber bis dahin ist es einfach heisse Luft.
    Auch wenn ich weiss, dass die Gefuehle sicher da waren und sind.

    Es bleiben Worte.

    Und daran sollten wir uns nicht mehr festhalten, klammern, wie an einen Grashalm in der Wueste.

    Ich druecke dich.

    Ich weiss, auch das, was ich hier schreibe, sind "nur" Worte. Aber einer Sache kannst du dir sicher sein.

    Wenn ich dich lese oder schreibe, bin ich stets klar im Kopf, wenn ich dir zurueckschreibe, nehme ich mir stets Zeit, versuche zu verstehen und mit dir zu teilen, was ich zu teilen habe. In dem Moment, in dem ich schreibe, stehst DU im Vordergrund und ich schreibe nicht, um dich fuer meine Vorteile zu manipulieren oder Aehnliches......

    So ist das, hier im Forum :)

    Zwar virtuell, aber irgendwie doch ziemlich familiaer und verlaesslich.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • glück auf herzl

    Zitat von herzeloyde

    Entschudigt bitte, dass ich so wirr schreibe und am jammern bin....

    für mich is das dein klarster beitrag sei langem - dir fehlt was wichtiges - du brauchst n neuen lebensinhalt - was könnte das für dich sein?

    schöne zeit - kraftpäckl - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Lebensinhalt ist n gutes Stichwort.

    Dazu koennte man sogar en ganzen Thread eroeffnen.

    Matthias, wie wuerdest du "Lebensinhalt" definiern?

    Und darf ich fragen, was deiner ist?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • glück auf miriel

    ohhhhhhhhhje - da habsch mir was eingebrockt :wink:

    Zitat von TimeIsAHealer

    Matthias, wie wuerdest du "Lebensinhalt" definiern?

    was das leben lebenswert macht (?) besser worum sich mein leben dreht, was dem leben sinn gibt.
    definition - wenn ich die wüste :wink:

    Zitat von TimeIsAHealer

    Und darf ich fragen, was deiner ist?

    das leben, meine guteste, meine 7 lieblingskinder, meine 23 lieblingsenkel, meine arbeit, freunde, s forum, s ehrenamt, die natur, ... . wobei sich die reihenfolge kurzfristig verschiebt (eins meiner lieblingsenkel bekommt morgen ne verlängerung der achillessehnen gemacht).
    alles was ich durch mein trocken sein wieder erleben darf is mein lebensinhalt - am anfang war das trockenwerden und bleiben an oberster stelle.

    was is imo dein lebensinhalt - miri?
    und herzl was is deiner?

    schöne zeit - noch ne umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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