Hallo zusammen,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich schon seit einiger Zeit hier in den offenen Foren über Co-Abhängigkeit mitlese und ich das Gefühl habe, dass ich mich jedes Mal ein Stückchen mehr in den Geschichten der anderen Betroffenen wiederfinden kann und auf dem guten Weg bin zu erkenen, dass ich Co bin...aber es gibt trotzdem noch Zeiten an denen ich wieder zweifle und das Gefühl "bei uns ist es aber doch was anderes, bei uns könnte ich ihn mit Liebe helfen" macht sich in mir breit. In mir rotiert es, ich glaube, das ist der Grund warum ich mich hier angemeldet habe. Ich suche hier Gleichgesinnte, die mir schonunglos in solchen Rückfallmomenten sagen "Lass ihn, schau auf Dich"....
Im Moment sieht es bei mir so aus, dass ich mich vor circa einem Monat von meinem Partner (Alkohol - und Cannabis süchtig, depressiv und arbeitslos) getennt habe. Mir ging es sehr schlecht dabei, da ich innerlich gehofft habe, dass er die Trennung als Anlass nimmt, etwas an seiner Sucht zu ändern (ich weiß, was für eine Antwort von Eurer Seite nun kommt...). Aber statt aufzuwachen ist er die ersten Wochen völlig abgestürzt, was sehr hart war mitanzusehen (wir wohnen noch zusammen). Dann kamen Liebesbekundigungen, die ich aber mit aller Kraft versucht habe zu ignorieren und ihm bloß nicht das Gefühl geben wollte, dass das mit uns nochmal was wird (weil ich durch das Lesen hier ja wusste, dass er für SICH alleine an einen Punkt kommen muss, um seine Süchte den Kampf anzusagen). Irgendwann bekam ich mit, dass er bei einer Drogenberatung war und ernsthaft einen Entzug (Cannabis) machen möchte. Ab da habe ich ihm wieder einen kleinen Funken Hoffnung gegeben, dass wir das hinbekommen. Ich weiß, völlig daneben, aber ich dachte in einem (wahrscheinlich unüberlegten Moment) wirklich, dass er diesen Funken Hoffnung doch verdient hat, wenn er doch schon von sich selbst aus die Therapie machen möchte. Warum ihm dann nicht doch helfen.....wenn ich das so schreibe schreit eine kleine Stimme auf dass ich eigentlich immer noch nichts gelernt habe....
Es war ab da ein ewiges Hin und Her zwischen uns. Zuviel war passiert, als dass ich sofort sagen konnte "Ja, lass es uns nochmal zusammen versuchen" aber die Hoffnung war natürlich auch wieder da, er hat ja schließlich vor, ne Entgiftung zu machen. Ein seltsamer Zustand zwischen Nähe/Hoffnung und Resignation, da er weiterhin trinkt und kifft (mit der Antwort, deswegen mache er ja den Entzug, WEIL er es nicht alleine schafft). Ich bekomme in solchen Momenten solch eine Wut auf ihn, was dazu führt, dass er sich nicht verstanden fühlt. Und schon wieder bin ich verunsichert ob ich zu streng bin...und schon wieder bin ich im alten Muster gefangen...ist es denn naiv zu verlangen, dass er JETZT sofort aufhört zu trinken und kiffen??
Seit zwei Tagen ist bei uns Funkstille angesagt. Wir haben uns nur noch gestritten. Er hat sich (zu Recht) von mir kontrolliert gefühlt und ich war nur noch hin und hergerissen zwischen Verständnis und der Wut, dass es grad so weitergeht wie bisher....
Ojjeeee, wenn ich mein Geschriebenes so durchlese werd ich schon wieder unsicher, ob ich es überhaupt abschicken soll...so ein Wirrwarr lässt Euch wahrscheinlich nur unverständlich den Kopf schütteln.
Aber Augen zu und durch, was hab ich zu verlieren?
ICH HAB NOCH EINIGES ZU LERNEN!!!!
Liebe Grüße
Herze