Ein kleiner Hoffnungsschimmer

  • Hallo Martin,

    es freut mich sehr, das von dir zu hören! "trockene Worte", das klingt gut!!
    Und trocken fühlt sich sehr gut an!!21:02 11.09.2012

    L.G.

    Delia

  • Ich hoffe, dir gehts soweit erst mal wieder besser und ruhiger. Was du da berichtet hast, empfinde ich als ganz schöne Belastung. gerade jetzt, wo du noch DEINEN Weg suchst.

    Gehe ihn so weiter, sorge dafür, daß es dir gut geht.

    LG

    Martin

  • Lese hier immer wieder "Verzicht" "Verlust an Lebensqualität".

    Heute hatte ich ein gutes Stück Lebensqualität.

    Vor Jahren musste ich mal Antibiotika schlucken und durfte somit unter keinen Umständen Alkohol konsumieren.
    Dann wurde ich auf einen Geburtstag eingeladen und ging dahin.( Null Ahnung)!
    Die ganze Nacht habe ich Wasser getrunken und den übrigen Partygästen zugesehen, wie sie trinken und vor allem zugehört. Irgendwann hatte ich die "geistreichen" Gespräche satt und es hat mich nur noch angek.

    Ich habe diesen Abend nicht vergessen und noch heute bereue ich, daß ich dieses Erlebnis verdrängt habe und wieder mit Trinken begann. Ja, die Sucht.
    Habe mich dann noch ein paar Jahre auch an ähnlich "geistreichen" Gesprächen beteiligt, mit dem Ergebnis einer ewig leeren Brieftasche, beruflichem Stillstand, ruinierter Gesundheit u.s.w. nichts Gutes.

    Lieben Gruß

    Delia

  • Hallo zusammen,

    nach Tagen, in denen ich hier immer wieder mal gelesen habe, möchte ich mich nun wieder melden.
    In der Suchtberatung hat man mir empfohlen, mir für die anderen Baustellen auch professionelle Hilfe zu holen, was ich dann auch schnell gemacht habe. Es gibt ja so was wie Krisenintervention.

    Ja, es wäre um einiges einfacher, hätte ich "nur" die Baustelle Trinken. Aber solange man trinkt, ist Arbeit an anderen Baustellen nicht möglich. Der Teufelskreis ist geschlossen.
    Nun , ich habe das Gefühl die Tür zu meinem inneren Gefängnis einen Spalt breit geöffnet zu haben und ich habe nicht vor, sie aufs Neue zu schließen.

    Das Wissen, dass jetzt trinken zusammen mit den Medikamenten sicher zum Tod führt macht mir nicht mal so viel Angst wie die Hölle aus Verzweiflung, Selbstverachtung, Depression in der ich mich nach jedem Saufgelage wieder fand.
    Ich hoffe, das nie wieder erleben zu müssen. Weiss nicht, ob das der viel genannte Tiefpunkt ist oder ob es noch eine Steigerung gibt. Ich hoffe, dass ich es nicht noch herausfinden muss, zumindest will ich es nicht.

    Saufdruck habe ich keinen. Den Menschen aus meinem engeren Bekanntenkreis habe ich gesagt, dass ich Alkoholikerin bin (auch wenn ich dieses Wort nach wie vor hässlich finde, es gehört zu meinem Leben) und nicht eingeladen werden möchte, wenn Alkohol angeboten und getrunken wird. Es wurde besser aufgenommen als ich es je gewagt habe, mir vorzustellen.

    Ansonsten habe ich mir vorgenommen, so wie ich es hier lernen darf: ein Tag nach dem anderen, 24 Stunden und wenn nötig, den Tag in Vormittag, Nachmittag, in Stunden u.s.w. planen. Gutes zulassen und mir jeden Tag was Gutes tun,

    Bewusstmachen, Veränderung in Gedanken und Handeln sind wohl eine lebenslange Arbeit.

    Dankbare Grüsse schickt Euch
    Delia

  • Wollte euch noch sagen dass ich dankbar bin nicht trinken zu müssen, trotz allem.
    Hier wird das Wetter wieder schön. Werde jetzt einen langen Spaziergang machen.

    Noch einen schönen Samstagnachmittag!

    Delia

  • Guten Morgen zusammen,

    es tut gut, mal eine Nacht durchzuschlafen, sich ausgeruht und klar im Kopf zu fühlen.

    Wünsche Euch allen einen schönen sonnigen Sonntag!

    L.G.
    Delia

  • Hallo und guten Abend zusammen,

    heute war Traumwetter hier, das wollte ich genießen und einen langen Spaziergang machen. Ist leider nur ein kurzer geworden, weil ich schnell müde werde, doch immerhin. Unterwegs begegnete ich Bekannten,wir kamen ins Gespräch. Möchte hier nicht ins Detaill gehen. Nur soviel: ich habe gemerkt, wie schwer es mir fiel, keine guten Ratschläge zu geben, mich in keinster Weise einzumischen und bei mir zu bleiben. Habe mich dann auch schnell verabschiedet.

    Vor der kommenden Woche habe ich ein wenig Angst.Es steht ziemlich viel an.
    Muss zum Arzt zur Kontrolle und zum Arbeitgeber.
    Der Hausarzt hat mir Antidepressiva verschrieben. Ich will aber keine stimmungsverändernden Substanzen zu mir nehmen.

    Könnte jetzt auch ein wenig Hilfe im Haushalt bekommen. Es fällt mir so schwer, diese Hilfe anzunehmen.
    Der Alkohol fehlt mir nicht, aber in Stresssituationen war er stets da und ich habe gerade ein echt mulmiges Gefühl. Will nicht wieder trinken.

    Dienstag habe Einzelgespräch bei der Suchtberatung, werde dann um zeitnahe Termine bitten.

    Wünsche Euch noch einen schönen Sonntagabend!

    L.G.

    Delia

  • Hallo Delia,

    vielen Dank, ja es ist manchmal schwer bei sich zu bleiben.

    Ich finde es vor allem schwer zu unterscheiden, wo meine Meinung angebracht ist und wo nicht.

    Aber ich halte sie im Zweifelsfall eher hinter dem Berg,
    da jeder seine eigenen Erfahrungen machen darf wenn er möchte, und viele Menschen auch nur so lernen.

    Da ich jedoch meinen eigenen, ziemlich geraden Weg gehe, offen und ehrlich und damit auch "erfolgreich" und glücklich (meist) bin, ist ja alleine mein (unser) Vorbild schon oft genug, was an Mitteilung vonnöten ist.

    Ich hoffe, dass du die richtige Entscheidung triffst bzgl. der Antidepressiva.

    Ein Freund von mir nimmt auch welche und er kann gut damit leben.

    Aber ich habe zu wenig Ahnung, um darüber etwas zu sagen.
    Vielleicht haben andere hier im Forum Erfahrungen, die sie teilen möchten.

    Ich wünsche dir noch einen schönen ruhigen Abend und dann nächste Woche ein weiter gutes Vorankommen innerhalb deiner Trockenheit.

    Ganz liebe Grüße

    Marion

  • Hallo Marion,

    ganz vielen Dank für deine Antwort und die guten Wünsche!

    Ich befürchte, dass diese Antidepressiva mich müde machen und damit weniger achtsam (müde steht im Beipackzettel) und ich somit meine Trockenheit gefährde. Werde das noch mit dem Arzt besprechen.

    Wenn jemand hier seine Erfahrungen mit mir teilen möchte, würde ich mich sehr freuen!

    Marion, ich lese dich oft, in deinem thread und bei anderen Forenteilnehmern und ich finde deine Kommentare so positiv und erfrischend. Das tut echt gut.

    Wünsche dir auch einen schönen Abend!

    Liebe Grüße

    Delia

  • Hallo Delia,

    auch ich habe sowas in den ersten Wochen auch verschrieben bekommen. Speziell für den Schlaf. Abends zu nehmen.
    Mich hat das in den ersten Tagen auch echt fühlbar müde gemacht, das ging dann aber irgendwann weg, zumindest soweit, daß ich es nicht mehr deutlich wahrgenommen habe. Nur das morgens rauskommen war immer schwer.
    Konnte damit aber ganz gut leben.
    Im Netz findest du aber auch noch reichlich Erfahrungswerte dazu.

    LG

    Martin

  • glück auf delia

    Zitat von deliaaurora

    Ich befürchte, dass diese Antidepressiva mich müde machen und damit weniger achtsam (müde steht im Beipackzettel) und ich somit meine Trockenheit gefährde. Werde das noch mit dem Arzt besprechen.

    besser is, wenn du ganz ohne medis auskommst.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Delia, hallo Silberkralle.

    Zitat

    besser is, wenn du ganz ohne medis auskommst.

    Ich glaube so einfach ist das nicht zu sehen.

    Nicht bei Depressionen.

    Meine Eltern haben einen Freund, der hat sich immer gegen medikamentöse Behandlung seiner Depressionen gewehrt, bis es dann zu spät war.

    Jetzt hilft nichts mehr und er hat kein lebenswertes Leben mehr.

    Auch der Freund von mir konnte eine Zeit lang sein Leben nur aufrecht erhalten durch die Medikamente.

    Nach einiger Zeit, auch mit Psychotherapie könne sie dann eventuell wieder abgesetzt werden.

    In wirklichen Notfällen, mit richtiger Diagnose und dem geeigneten Medikament können Antidepressiva Leben retten.

    Ganz liebe Grüße

    Marion

  • Zitat von MaryLou

    Ich glaube so einfach ist das nicht zu sehen.

    stimmt - is kompliziert. desshalb mit m arzt reden!!!
    vieleicht gibt s ne therapieform ohne medis < das wär s beste.

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Martin, Marion und Matthias,

    danke für eure Unterstützung und fürs Teilen.

    Was die Antidepressiva anbelangt, habe ich heute mit dem Hausarzt gesprochen. Er hat mich an einen Facharzt vermittelt und schon am Freitag habe ich einen Termin. Das ist ein echter Glücksfall was die Wartezeiten hier anbelangt.
    Bis dahin werde ich das Zeug mal stehen lassen.

    Das Gespräch mit meinem Arbeitgeber ist mehr als gut verlaufen. Brauche keinen Nebenjob mehr.
    Musste mich echt in die Wange kneifen um das zu fassen und ich möchte jetzt heute auch meine Freude mit euch teilen!

    Danke vielmals und lieben Gruss

    Delia

  • P.S.

    ich glaube BlueCloud hat einem ihrer threadts den Titel gegeben "Türen schließen, andere öffnen".
    Dazu möchte ich sagen, mein Ex tut mir immer noch ein bisschen weh und ich wünsche es ihm sehr, dass er auch was gegen das Trinken unternimmt.
    Aber mittlerweile bin ich überzeugt, dass ich diese Tür definitiv schließen musste um überhaupt noch eine Chance zu haben.

    L.G.
    Delia

  • ja, deliaaurora, und dein Ex müßte seine Tür eben selber aufmachen, das kann ihm niemand abnehmen...

    Gratulation zu deiner erfolgreichen beruflichen Entwicklung!

    Über Sinn und Nichtsinn von Antidepressiva mit einem Facharzt zu sprechen ist, glaub ich, die einzig sinnvolle Lösung; es kommt ja immer auf den individuellen Fall an. Bei Depressionen gilt eigentlich eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten als der beste Weg - frag ihn. Schön daß du so schbell einen Termin bekommen konntest!

    LG Frank

  • hallo delia...gruss aus bayern..;-)

    habe einen kommentar zu antidepressiva..

    also ich dachte vor 3 jahren auch mal so..."bleibt mir nur weg mit dem zeugs.."

    mittlerweile denk ich anders...und hab anderes erlebt

    das wichtigste vielleicht vorneweg: man wird von AD nicht abhängig

    von einem fachlich kompetenten arzt oder klinik verordnet und auch überwacht sind AD einfach eine hilfe um aus einer depr. phase herauszukommen..

    das mit dem "müde-werden"..naja..das liest du nahezug auf jedem beipackzettel....ausserdem reagiert jeder anders...du solltest eben darauf achten, wie es nach beginn der einnahme von AD entwickelt, was du merkst...deswegen ist es meiner meinung nach so wichtig, dass dies unter ärztl aufsicht passiert..

    zum thema müde...;-)
    manachmal ist es besser man ist a bissl müde...wer müde ist, regt sich nicht so schnell auf...;-))

    was bei mir passiert ist...gewichtszunahme...aber ok..das ist nicht so dramatisch und man kann auch gegensteuern...

    in diesem sinn....und so weiter...
    einen schönen tag...;-)
    sinnfinder

    und noch ein spruch von piet klocke....

    - edit, bitte keine Texte hier einkopieren, danke, Linde -

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