Co-Abhängig...wie kann man sich ändern ?

  • Hallo zusammen,
    habe in letzter Zeit viel nachgedacht und mich hier mal wieder ein bißchen durchgelesen.Ich wollte wissen,warum mir das passieren konnte und wie ich mich ändern kann.Auf das "warum" bin ich schon gekommen(Beide Elternteile trinken,solange ich denken kann,Mutter zudem lieblos).Mein 1. Mann war ein ganz lieber,aber das war mir auf Dauer zu langweilig( :o ).
    Mein xy dagegen war groß,männlich,dominant.Das hat mir imponiert.Endlich mal ein"Gegner",der nicht immer nur ja & Amen sagt.Als er dann dem Alkohol verfiel,war er nicht mehr so"groß" & "stark".Dies nur nebenbei.
    Ich frage mich,wie und was ich an mir ändern muß.Überall findet man Beispiele,wie sich die Co-Abhängigkeit bemerkbar macht.Viele Punkte treffen bei mir zu.Aber ich bin ja eigentlich von Kind an so(ich muss perfekt sein,hilfsbereit bis zum Umfallen,nur mit Partner etwas wert usw.)Für mich bin das ich.Wenn das nicht ich sein sollte,wie "finde" ich mich dann wieder?Wo soll ich anfangen was zu ändern?Woran merke ich,dass ich auf dem richtigen Weg bin?
    Habe mich von xy getrennt,habe dafür jetzt Schulden(Umzug ect.) und fühl mich irgendwie trotzdem nicht glücklicher :o .Ich brauche zwar keine Angst mehr zu Hause zu haben,aber diese Ruhe ist auch irgendwie komisch.Gehe arbeiten wie immer,mache den Haushalt wie immer und dann.......ja,dann nichts.Irgendwie leer...Kann meine Freiheit gar nicht richtig genießen.Besuch von Verwandten stört mich sogar manchmal,allein zu sein aber auch.Weiß nicht genau,wie ich das ausdrücken soll.Gespräche mit den neuen Nachbarn auch.Sehe immer zu,dass ich schnell weg komme.Früher war ich nicht so.Ist irgendwie alles verwirrend :idea:

    LG Flower 40

  • Hallo
    Ja das kenne ich ,man kommt sich zuerst vor wie ein halber Mensch,das Universum um das man kreiste ist weg und man fiel ins Bodenlose.
    Alles erscheint einem sinnlos!?
    Die Ruhe und der Frieden unerträglich weil ungewohnt.

    Bei mir war er die Hauptperson!
    Aber richtiger wäre es gewesen das ich die Hauptperson bin in meinem Leben ,schliesslich muß ich mit mir das ganze Leben verbringen,andere kommen und gehen,richtig?

    Und das muß ich jetzt auch lernen ,einen gesunden Egoismus entwickeln.Den Alltag neu struktuieren.
    Mit mir selbst zufrieden werden, mich auch alleine über etwas freuen können.
    Evtl neue Hobbys zulegen ,einen Bekanntenkreis aufbauen bzw den noch vorhandenen pflegen.
    Geh es langsam aber stetig an,lerne dich zu lieben und nicht wie ich es tat ,jemand anderen lieben um zurückgeliebt zu werden.
    Gönn dir was ,kauf dir einen Blumenstrauß oder was anderes was nur für dich ist, dir freude macht.
    Es gibt so viele Ansatzmöglichkeiten ,sicher bekommst du noch viele Tipps von anderen hier.
    Der Anfang ist nicht leicht weil man erstmal garnicht weiß was einem gefällt etc.

    Ich wünsche dir viel Erfolg dabei dich selbst kennen zu lernen und zu mögen.
    Vielleicht wird Liebe daraus...
    LG R....

  • Hallo RenateO,

    ja ,genauso ist es.Man weiß gar nicht mehr,was einem Freude macht.Hab schon alles versucht(auch den Blumenstrauss :) .Tat mir für ein paar Minuten gut und dann wieder...nichts....Und manchmal denke ich,dass ich nur auf ihn so "hereingefallen" bin,weil er mir das Gefühl gegeben hat,ich wär toll,hübsch,nett usw.,na halt,dass er mich liebt.Und wem gefällt diese Gefühl nicht!Und mein xy war für mich auch die Hauptperson.Das ganze Leben drehte sich nur um ihn.Meine Wünsche,mein Leben habe ich drum rum gebaut,so gut es ging.Bis mein Leben irgendwann weg war :(

    LG Flower 40

  • Was man über lange Zeit hinweg ,drumherum gebaut hat, hat doch auch seine Zeit gedauert?
    So gib dir doch jetzt auch die Zeit was neues auf zu bauen.Du wirst sehen das geht und es ist dann dein Fundament und nicht so leicht Einsturz gefährdet wie wenn man etwas um jemand anderen herum baut.
    Du baust an deiner Zukunft.Also Kopf hoch und los....

    LG R..

  • Hallo, RenateO,
    ja,da ist was Wahres dran!Leider bin ich ein ziemlich ungeduldiger Mensch :)
    Was noch auf dem Weg zu mir störend ist,ist das er sich zwischendurch immer mal wieder per SMS meldet.Wie schlecht es ihm geht,ich wär Schuld.Dann wieder,wie sehr er mich liebt,immer hin & her..und dann wieder Tage Funkstille.So kann man doch gar nicht abschließen.Und durch sein Melden werde ich immer wieder an ihn erinnert & manchmal kommt dann die Co wieder durch und hofft auf seine Einsicht,etwas gegen die Sucht tun zu müssen.Und vielleicht wird irgendwann doch noch mal alles schön(ich weiß,sehr unwahrscheinlich).
    Das fühlt sich an,als wenn jemand gestorben ist und dann doch wieder zurückkommt und wieder stirbt usw.
    Und mit seinen SMS lenkt er wie vorher wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.
    Er hat sogar geglaubt,er könne zu mir ziehen,da er keine Wohnung gefunden hat und bald ausziehen muss?!
    Er versucht mich immer wieder in sein Leben mit einzubeziehen,anstatt sich einfach um sich zu kümmern.

    LG Flower 40

  • Mir ist gerade noch was eingefallen,worüber ich auch oft nachdenke:Ich fühl mich wie ein Außenseiter in der Gesellschaft.Hab mich früher als Kind schon so gefühlt.Alle Menschen um mich herum leben in meinen Augen normal: Mama,Papa,Kinder,verheiratet,Auto,Urlaub,Bekannte,Freunde...Mit meinem 1.Mann hatte ich das auch alles & ich hab mich damit besser gefühlt(auch normal zu sein)
    Jetzt ist es wieder so wie als Kind:Partner gehabt,der von der Gesellschaft nicht akzeptiert wurde(sprich Sucht),nicht verheiratet,kein Urlaub,keine Freunde mehr...
    Kennt jemand von euch das auch ?!

    LG Flower 40

  • Tja das ist aber eine andere Baustelle!
    Erstens denke ich das daß was du dir vorstellst ,längst nicht so sein muß.

    Gebe dir mal ein Beispiel,ich wohne in einer Großstadt die laut ist, Betriebsamkeit bei Tag und Nacht ,Menschen die in Hektik unterwegs sind....

    Ich liebte es schon als Kind ,abends wenn es dunkel wurde und die Lichter in den Wohnungen angingen ,in schönen gedämpften Farben mit vorzustellen ,hinter all diesen Gardienen leben glückliche Familien und malte mir das in meinen schönsten Träumen aus.

    Später begriff ich das es nur meine Vorstellung von heiler Welt war.

    Noch später arbeitete ich in der ambulanten Pflege ,mußte sehr früh raus(bin eher ein Morgenmuffel mit Anlaufschwierigkeiten)ich lernte es zu lieben am frühen Morgen in die aufwachende Stadt zu fahren,die noch frische Luft ,ein Sonnenaufgang,der Gesang der Vögel,die Strassen noch leer...wunderbar.
    Der Unterschied?
    Eins war Wunschdenken das andere die Realität.

    Jeder Mensch hat sei Päckchen zu tragen und manchmal fühlt man sich selbst so klein und wertlos das man jeden anderen beneidet,oder etwas hineindenkt.
    Schaust du hinter die Fassade siehst du oft etwas völlig anderes.
    Wer der ,,Norm,, (was auch immer das ist)entspricht ist deshalb längst nicht glücklicher,reicher, zufriedener,sorgloser ,gesünder etc..... als du oder ich.
    Da bin ich mir ganz sicher ,hinzu kommt wie sehen uns die anderen?
    Ich z.B. werde seit Jahren von anderen Menschen als starkt empfunden, nun bringe ich eine stattliche größe von fast 180 mit,da verkiriecht es sich auch nicht so gut....
    Schaue ich auf mein Leben zurück ,empfand ich mich längst nicht so groß und starkt und bin sehr wohl streckenweise gekrochen ,hab gejammert und wußtze nicht weiter,allerdings bin ich immer wieder aufgestanden............also bin ich vielleicht doch stark?...lach

  • Sorry,aber mir fiel gerade ein,worüber ich mir auch manchmal Gedanken mache:Als ich noch jung war,war es für mich normal,zu flirten .In meinem jetzigen Alter kommt mir der Gedanke merkwürdig vor.Welcher Mann findet denn eine Frau toll,die nicht mehr so jung(und knackig :lol: )ist.Mit Schwangerschaftsbauch,Falten und all dem,was das Alter so aus einem macht.Wie habt ihr euch(wenn es dann zu einer neuen Beziehung kam)gefühlt?Wie gesagt,für mich ist das merkwürdig.Einen Partner fürs Leben zu finden,ist was für junge Menschen.Wie geht man damit um,wenn man schon älter ist?

    LG Flower 40

  • Lach ja auch das muß man wieder üben...
    aber es ist wie fahrradfahren man verlernt es nicht...
    Und die Männer in dem für uns passenden Alter haben sicher auch schon Falten,Krampfadern, lichtes Haar oder was weiß ich...
    Darauf kommt es doch nun wirklich nicht an.
    Finde erstmal zu Dir, erst dann schau dich um was männermäßig geht,bis dahin wirst du auch besser wissen was für ein Mann dir guttun wird,das ist doch viel wichtiger wie das Aussehen.
    Aber ich würde raten ein Schritt nach dem anderen .
    Liebe Grüße R..

  • Ich denke, es gibt da mehrere Aspekte, die nur begrenzt was miteinander zu tun haben.
    - Attraktion, Wirkung auf andere. Naja, ich denke, kein Mann erwartet, dass eine Frau mit 40 (ist das Dein Alter, die 40 von Flower 40?) aussieht wie ein Highscool-girlie. Und die, die mit fast-50 auf girlies stehen....kannste eh aus Deiner Liste streichen ohne Bedauern.
    Ausserdem ist es vielleicht wichtiger/attraktiver eine Persoenlichkeit zu haben und die auch im Aeusseren zu spiegeln, als "absoluten" Masstaeben zu genuegen. Weisst schon, so in Richtung "S-Appeal" der Seele...
    - Die eigenen Ansprueche....ja, ich find das auch wichtig. Ein Mann muss fuer mich nicht unbedingt im Studio hanteln, um attraktiv zu sein ..... aber sich gehen lassen, schumbelig , nee, das nun auch nicht, bitte! Ich kann das bei einem langjaehrigen Partner augenrollend hinnehmen und ihn trotzdem lieb haben.....in ein knurrende Tigerin verwandelt es mich ganz gewiss nicht....
    - Das Selbstbild ..... und das ist der eigentliche Punkt! Solange Du Dich selbst nicht attraktiv fuehlst, anziehend und interessant, tun es wahrscheinlich auch andere nicht. Da kannst Du ab sofort ansetzen....und auch bissl was fuer tun. Neue Toenung ins Haar oder evtl. doch bissl Sport....nichts dolles, willst Dich ja nicht "verkleiden" nur selbst besser fuehlen, eben.
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    Tja, Partner fuers Leben ..... ich weiss nicht. Das mag in der Jugend einfacher sein, weil der Charakter noch nicht so ausgepraegt ist, man noch "formbarer" ist und sich auch leichter anpasst (Beide!).
    Ich denke, das wird zumindest anspruchsvoller, sich da zusammenzuraufen. Und erfordert auch mehr Respekt. Vor den Grenzen, vor den jeweiligen Erfahrungen die Jeder mit sich rumtraegt..... kann aber genau deswegen auch "tiefer" und "erfuellender" sein....weil Beide eben schon genauer wissen, was sie wollen in einer Partnerschaft, und was nicht.

    Ist zumindest meine aktuelle Hoffnung.
    Gruesse, Lindi

  • Hallo,
    ja,wahrscheinlich habt ihr recht.War ja auch nur mal ein Gedanke,der mir so gekommen ist.Will vorläufig sowieso keinen Partner,möchte erst mal zur Ruhe kommen und die Beziehung mit xy verarbeiten.In den letzten Jahren ist so viel schlechtes passiert und ich muss erst mal wieder zu mir finden.
    Nachdem mein xy mich am Wochenende die halbe Nacht mit Anrufen und SMS bombadiert hat(er wollte mich unbedingt sehen und zwar sofort :x ),
    ist jetzt zur Zeit Ruhe und mir geht es relativ gut.(er hatte übrigens getrunken&wußte nicht mehr,was er geredet bzw.geschrieben hat,hat sich entschuldigt).Mir hat das nur gezeigt,dass er sich kein bisschen geändert hat und meine Entscheidung zu gehen richtig war.
    Auch habe ich gelernt,nicht sofort zu helfen,wenn er sich diesbezüglich bei mir meldet.Ich gebe ihm Ratschläge,was ER machen kann,aber ICH mache nichts mehr für ihn.Er versucht dann manchmal noch mich so zu manipulieren,dass ich mich schuldig fühle,aber da lass ich mich gar nicht mehr drauf ein.Im Zweifelsfall lege ich einfach auf.(hätte ich vor einiger Zeit nie gemacht).
    So langsam kommt mein gesunder Menschenverstand wieder durch und ich lass mich nicht mehr nur von meinen Gefühlen leiten.Je weniger ich von ihm höre,desto besser geht es mir.Und da wir uns seit fast 2 Monaten nicht mehr gesehen haben,ist das "Problem" auch nicht mehr so präsent,so dass man immer mehr Abstand dazu bekommt.Ich hoffe,dass bleibt alles so und das nicht irgendeine Situation mich wieder aus der Bahn wirft.
    Gegen das Alleinsein versuche ich im Moment meine Zeit immer voll zu verplanen,damit ich dauernd beschäftigt bin.Und Ruck Zuck ist wieder ein Tag rum.Ist vielleicht nicht die schönste Methode,aber es hilft mir im Moment ,nicht so oft an xy zu denken und in Sehnsucht oder Trauer zu verfallen.

    LG Flower 40

  • Hallo zusammen,
    nach meinem letzten Beitrag ging es mir zwischenzeitlich mal richtig gut.War entspannter,war auch mal wieder zu Späßen aufgelegt wie früher.Lese fast täglich im Forum,wie es den anderen so geht.Versuche,aus den Beiträgen für mich etwas mitzunehmen,um den Weg, den ich mir vorgenommen habe,nicht aus den Augen zu verlieren.Habe leider (aus beruflichen Gründen) nicht so viel Zeit,mich intensiv hier mit einigen Forumsmitgliedern auszutauschen ,wie ich das gerne würde.
    Was mich betrifft:Habe mich heute mit xy getroffen.War irgendwie schön,aber auch traurig.Wir haben darüber geredet,wieso es soweit gekommen ist.Eine Teilschuld hat er eingesehen.Da er immer noch keine Wohnung hat(er muss in 10 Tagen aus der gemeinsamen raus),fragte er mich,wo er dann hin soll.Ich habe gesagt,auf jeden Fall nicht zu mir!Habe ihm Tipps gegeben,an wen er sich wenden kann.(War das schon CO ? )
    Auch hat er nichts mehr zu essen & mich gefragt,ob ich irgendwas für ihn übrig habe.Wenn ich ihm etwas zu essen gebe:Ist das auch schon wieder CO-Verhalten?Bin mir da so unsicher.Weiß nicht so genau,ob ich ihm ein bisschen(z.B.mit Essen )helfen soll,oder ob ich mich dann wieder falsch verhalte und er nur wieder versucht,mit meiner Hilfe über die Runden zu kommen.Man,ist das schwierig!
    Möchte auf keinen Fall wieder etwas falsch machen.Aber jemanden evt. hungern zu lassen?!....
    Wie würdet ihr reagieren?

    LG Flower 40

  • Hallo flower
    Mit dem Helfen ist so eine Sache ,wenn er sich drauf verläßt das du Essen gibts hat er Geld übrig für anderes (Alk?)ich finde da ist schwer zu raten.
    Hilfe zur Selbsthilfe (also Tipps wo man hingehen kann etc) ist glaube ich in Ordnung.
    Ist aber wirklich schwer zu entscheiden finde ich ,bin gespann was die anderen dazu schreiben.
    LG R..

  • Hallo zusammen,
    ich muss nochmal etwas loswerden.War heute nochmal in der alten Wohnung,da bald die Übergabe ist.Habe noch einige Sachen mitgenommen. XY war auch da.Er war freundlich und ...hatte getrunken.jemand aus seiner Verwandschaft(trinkt auch,geht auch nicht arbeiten),ein Bekannter(trinkt auch,geht auch nicht arbeiten) und später noch eine Bekannte,(trinkt auch,geht auch nicht arbeiten;ist zudem schon krank vom Alk)kamen auch nach &nach.Ich kam mir vor wie im falschen Film!Z.T. fremde Menschen ,alle am Trinken,hielten sich in (noch) meiner Wohnung auf.Einige meiner Sachen (z.B.Gardinen) hat sich schon jemand gerapscht und am liebsten hätte ich alle rausgeschmissen.
    Mein Gedanke war zum Einen:Geht arbeiten & kauft euch selber Gardinen!Und zum andern: Die wollen meinem xy helfen?Bei denen dreht sich selber alles nur um Alkohol!
    Meine Gedanken nach diesem Erlebnis waren:Die letzten Tage hatten ich & xy etwas mehr Kontakt wegen der Wohnungsübergabe.Er war immer freundlich und hat sich Sorgen gemacht, dass er alles pünktlich mit der Wohnung geregelt kriegt.Ich habe (für ihn ) gehofft,dass er sich Gedanken um seine Sucht macht.(Arzt sagte:wenn es so weitergeht:1-3 Jahre),er hatte aber nur die Wohnungsübergabe im Kopf.Und wenn das erledigt ist:Hat er ja tolle Freunde, die sich um seine Gesundheit zu kümmern.
    Und ab da fällt es mir wieder schwer,mir keine Gedanken darüber zu machen.Ich habe ihm gesagt,ich möchte ihm beim nächsten Wiedersehen keine Blumen auf`s Grab stellen...
    Er hat mal zu mir gesagt:Er möchte "einfach"aufhören zu trinken.Und ich finde,da fängt es schon an:"einfach" aufhören geht nicht!Und die Co-Gedanken kann ich leider auch nicht so "einfach" abstellen.Er ist ja nicht nur Suchtkrank,sondern auch auch ein Mensch.
    Habe mir auf jeden Fall vorgenommen, nach der Wohnungsübergabe so wenig wie möglich Kontakt zu ihm zu halten.Er erzählt mir nur seine Sorgen & ich möchte am liebsten(das passiert spontan) sofort helfen.Die Gedanken kommen bei mir automatisch:Jemand brauch Hilfe & mein Gehirn fängt sofort an zu arbeiten.Nur mein jetziges Wissen&mein Verstand halten mich im Moment davon ab.
    Er hat schon alles verloren:Was muss denn noch passieren?
    Und diese Menschen heute ...ich fand den Anblick grauselig...alle in einer anderen Welt.... :shock:

    Ich würde mir wünschen, dass mir jemand seine Meinung dazu mitteilt,das war echt :shock::shock:

    LG Flower 40

  • Hallo flower
    ja du schreibst es selbst ,,alle in einer anderen Welt,,
    sowas nennt man sozialen Abstiegt und da scheint sich ein XY gerade hinein zu begeben!
    Mann (XY) welchselt die ,,Gesellschaft,, von nörgelnder Frau zu verstehenden Kumpels.
    Vielleicht wohnen die alle zusammen demnächst unter einer Brücke??
    Sicher ist dieser Gedanke ganz furchtbar für dich?


    Mein XY hatte vor der 3 Jahren in meiner Stadt und durch meine Mithilfe einen wirklich guten ,,Neustart,, und vertrinkt ihn auch gerade wieder.
    Ich versuche nicht daran zu denken,sonst wird man doch verrückt.

    Schau auf dich ,lass ihn los ,da können wir(mir gehts doch genauso) doch sowieso nichtsmehr halten ,retten,verhindern oder so .
    Die Dinge(Alkohol) nehmen ihren Lauf..................leider.

    Ich umarme dich.
    Liebe Grüße R...

  • Hallo RenatO,
    ja,wenn das mit dem Loslassen mal so einfach wäre.Wir waren 14 Jahre zusammen.Haben gute und später schlechte Zeiten zusammen durchgemacht.Ich habe immer das Bild vor Augen wie er zu Beginn der Beziehung war und wenn ich das mit jetzt vergleiche....Ich würde ihn am liebsten schütteln und ihm sagen:Was machst du da!Wo ist dein Verstand geblieben!Hab ihn schon auf die komischen Leute angesprochen.Er meint,er hätte sonst keinem der ihm hilft.Vor seinen "gescheiten"Bekannten würde er sich schämen.
    Ich weiß, dass ich nichts daran ändern kann.Aber trotzdem tut es weh,dies mit anzusehen.Mir ging es besser,als ich nichts davon mitbekommen habe.Ich bin froh,dass ich meine eigene Wohnung habe.Als ich gestern von xy in meine Wohnung kam,war ich wieder in meiner Welt .Und ich war froh.

    Das mit deinem xy muss auch eine ziemliche Enttäuschung für dich gewesen sein.Zumal du ihm noch geholfen hast,wahrscheinlich Hoffnung hattest,dass er es schafft und dann...Tja,dass ist schon alles echt traurig.
    :( Welche Macht Alkohol über Menschen haben kann! :x

    LG Flower 40

  • Hallo Flower
    Ja ich habe die Macht des Alkohols über einen Menschen auch unterschätzt.
    Da so ein Prozess ja schleichend ist ,ich nicht kontrolliert habe (Kontrolle gehört für mich nicht in eine Partnerschaft)und der Trinkende ja beizeiten das Verschleiern,Heimlichtrinken ,Runterspielen und Lügen praktiziert,hat unsereins doch schon verloren in diesem ungleichen Kampf bevor wir die Gefahr überhaupt sehen/erkennen können.(Sucht /Beziehung)
    Bei mir waren es fast 7 Jahre Beziehung und die waren emotional sehr nah (dachte ich zumindest)inzwischen bin ich mir von seiner Seite her nichtmehr so sicher,jedenfalls steht heute der Alkohol bei ihm an erster Stelle,das sagt doch ALLES!!!
    Heute denke ich es ist vielleicht vergleichbar ,als ob der Mann eine ,,heimliche,, Geliebte hatte ,die ihn nun still und heimlich übernommen hat!!!
    So nun kann ich im Schmerz vergehen oder den Kopf anmachen und versuchen wieder auf die Füße zu kommen.
    Es hilft doch alles nichts.
    Zeitweise gelingt mir das ganz gut und wenn ich an schönes aus unserer Zeit zurückdenke ,der Schmerz über den Verlust hochkommt,dann hole ich mir die schlechten Erinnerungen (Lügen,Beurlaubungen etc.)hervor, damit ich handlungsfähig bleibe!
    Ja und der Beginn der Beziehung...
    klar hatte man Träume ,Ziele, etc...........
    hat gutes erlebt und schwieriges gemeistert...
    Meiner saß vor 3 jahren in einem Haus das regelmäßig zur Versteigerung stand,hatte den zweiten Winter ohne Heizöl wirklich schlimme Situation(ich brachte Wärmflaschen ,strickte Socken ,holte ihn zu mir! )
    Dann der Neustart hier in meiner Stadt.
    Neue frisch sanierte Wohnung,Förderung für den behinderten Sohn, Arbeit!! die ihn ernährte (in seinem Alter wie 6 richtige im Lotto!!)
    er war wieder in der Normalität angekommen,alles geregelt (Insolvenz)
    Er hätte jetzt noch einige wenige Jahre bis zur Rente (dann ohne finanzielle Einbußen)besitzt Motorrad/Auto und trinkt sich in Krankheit und Tod.
    Da darf man doch garnicht drüber nachdenken!!!
    Ich will und werde für mich überleben,sonst hat die Sucht gleich 2 Opfer.
    Ihn kann ich nichtmehr erreichen(sinnbildlich) und sehe es heute als ein Glück für mich das so klar zu erkennen,das erstickt gleich jeden Versuch einer Annäherung(Gespräch oder ähnliches)im Keim.
    Ich halte mir gedanklich vor Augen,als ob er vor mir stehen würde,und sage mir jedes Wort an ihn wäre ein Apell an den Alkohol,ihn mir zurückzugeben.
    SINNLOS!!!
    Stell es dir so vor und dann kannst du loslassen!!!

    LG R..

  • glück auf flower

    ich bin immerwieder verblüfft, wie viel gemeinsames(entgegen anderer meinung) die alk-abhängigkeit und die co-abhängigkeit haben.

    Zitat von flower 40

    ist schon alles echt traurig.
    :( Welche Macht Alkohol über Menschen haben kann! :x


    :( welche macht die co-abhängigkeit über menschen haben kann! :x - z.b. über dich? (< nur zum nachdenken) immer und immerwieder gehts um den xy :roll: - sorg dafür, dass es dir gut geht.

    schöne zeit - kraftpäckl - geduldsfadenverstärker - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo, lieber Silberkralle!

    Du hast es auf den Punkt gebracht.

    Allerdings, wenn ich die Wahl habe, dass sich mein Denken um eine Sache dreht oder um einen Menschen, mit dem mich sehr viel verbindet, dann bevorzuge ich die Sorge um den Menschen.

    Die alternative und wie ich hier gelernt habe einzige Möglichkeit, diesen Menschen zu ignorieren und fallenzulassen, die Sorgen um ihn als für mich äußerst ungesund anzusehen, ist sehr schwer zu erkennen, zu glauben, zu fühlen und innerlich zu akzeptieren..... Jedenfalls widersprach sie aller ethischer Richtlinien, nach denen ich bisher gelebt habe.

    Es ist so wie es ist, aber nichts ist gut außer dem, dass ich in diesem einen Jahr der Trennung aufgeblüht bin. ... und das ist wiederum sehr viel und für mich gut!

    Danke, S. für dein sympathisches und empathisches Mittun in der Angehörigenabteilung.... das ist nicht so selbstverständlich.

    Oldie

  • Hallo Silberkralle,
    ja ,du hast Recht.Immer wieder geht es um xy.Er war lange Zeit ein Teil meines Lebens und das kann man ja nicht einfach von heute auf morgen vergessen und mal eben so ein neues Leben anfangen.Alles Erlebte,alle Gefühle die hochkommen,müssen erst mal verarbeitet werden.Ich bin schon stolz auf mich,dass ich den langen vor mir hergeschobenen Auszug geschafft habe.Und auch stolz darauf,dass ich nicht bei jedem"Hilferuf" meines xy sofort springe und ihm helfe.Ich gebe ihm höchstens einen Rat,wo er Hilfe bekommen kann.Für mich ist das schon ein Fortschritt im Vergleich zu vorher.Vielleicht muss erst noch etwas Zeit vergehen,bis ich ganz damit abschließen kann.Aber den ersten Schritt dahin habe ich(für mich)mit dem Auszug schon getan.Ich habe mir eine Distanz zu ihm verschafft.Und das tut mir gut.

    Und....Das Helfen an sich liegt in meinem Wesen.Ich kann einen Menschen,egal wer,nicht leiden sehen.Mir kommen auch bei sentimentalen Filmen die Tränen.Ich kann mich gut in die Lage des "Leidenden" versetzen ,fühle mit ihm und hab dann automatisch das Gefühl,irgendwie helfen zu müssen,damit es demjenigen besser geht.Wie soll man das denn einfach abstellen?Es gibt Menschen,die sind(was Gefühle betrifft) knallhart.Und ich bin diesbezüglich ein "Weichei" :) Aber ich arbeite daran.

    LG Flower 40

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