Co-Abhängig...wie kann man sich ändern ?

  • Hallo Lindi,
    mir geht es eigentlich gut damit.Noch vor ein paar Wochen hätte ich glaub ich anders reagiert.Hätte versucht ihn dazu bewegen ins KH zu gehen,mit ihm diskutiert ohne Ende,vielleicht sogar Mitleid mit ihm gehabt,ihn bei mir übernachten lassen(die körperliche Nähe aus guten Zeiten fehlen mir ja genauso wie ihm) usw.Aber mein Verstand sagt mir,dass ich ihm meine Hilfe nicht aufzwingen kann und er selber für sein Handeln verantwortlich ist.Und ich lasse mich nicht mehr von ihm benutzen.Und ich mache klare Ansagen und ziehe diese auch durch.Fühlt sich irgendwie gut an.Ich fühle mich nicht mehr so ohnmächtig in Situationen mit xy.Ich entscheide für mich,was für mich am besten ist.

    :lol:

    Lg Flower 40

  • Hallo Flower
    Auch ich wünsche dir einen ruhigen ,entspannten Feier ?-Tag (in NRW ist heute ein Feiertag)
    Du hast gut und richtig gehandelt gestern,lass es sacken und geh weiter auf Deinem Weg.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo RenateO,
    stimmt,heute ist ein Feiertag :wink: (nicht Sonntag)War wohl doch ein bisschen viel gestern :)
    Ja,ich muss diese vielen Erlebnisse erstmal sortieren und verarbeiten.Aber ich fühl mich auf jeden Fall gut mit meinen Entscheidungen.

    LG Flower 40

  • Hallo zusammen,
    durch einen schweren Unfall eines mir sehr nahestehenden Menschens war ich in der letzten Zeit anderweitig beschäftigt.Und dazwischen auch noch mit xy.Nach vielen SMS `S und einigen Telefonaten haben wir uns getroffen.Da ich ihn nur nüchtern treffen wollte,hat er sich Mühe diesbezüglich gegeben.Er hatte Entzugserscheinungen,trotzdem war es schön,mit ihm mal wieder nüchtern zu reden.Er wollte zu Hause(bei trinkender Bekannten)kalt entziehen,er würde das schon schaffen.Wenn nicht,würde er ins KH gehen.Haben uns später nochmal getroffen und es war sehr schön.Die Nähe hat uns beiden sehr gut getan.(Ich habe mich nicht mit ihm treffen wollen,um ihn vom aufhören zu überzeugen),sondern einfach weil ich ihn sehen wollte,umarmen wollte,einfach weil mir seine Nähe gefehlt hat.Dieses Vertraute.Ich war mir bewusst,auf was ich mich einlasse.Und es hat mir wie gesagt,einfach nur gut getan.
    Wir haben danach weiterhin geschrieben,telefoniert.Und,wie die ganze Zeit schon,schafft er es nicht trocken zu bleiben.Immer nur ein paar Tage...Auch mit der Wohnungssuche scheint er es nicht besonders eilig zu haben.Wohnt immer noch bei trinkender Bekannten,begleitet sie zu Terminen?!Und auch zwischenzeitliche körperliche Beschwerden scheinen ihn weder zum Arzt noch ins KH bewegen zu können.Alles in allem will er immer noch nichts ändern....Tja,...
    Habe den Kontakt meinerseits wieder etwas eingestellt.Es war schön,ihn zu sehen...diesen Moment habe ich für mein Wohlbefinden mitgenommen...Doch für mehr reicht es nicht...
    Habe mir zwischenzeitlich viele Bücher ausgeliehen,über Co-Abhängigkeit,Selbstliebe ect.
    War schon interessant.Und der Weg zu einem selber scheint nicht so einfach zu sein,da man aufpassen muss,nicht in alte Muster zu verfallen.Und man muss sich neue Verhaltensweisen aneignen.Ich versuche nach dem für mich wichtigsten Satz aus diesen Büchern zu leben,denn er scheint Sinn zu machen:Bei allem,was man macht,bei allem was man zu entscheiden hat...Wie fühle ich mich dabei?Geht es mir damit gut?Wenn ja,dann ist es O.K.
    Auf mein Bauchgefühl hören,entscheiden...Selber beeinflussen,wie es mir geht...Nicht mich von anderen beeinflussen lassen,mal nein sagen,ohne mich dabei schlecht zu fühlen,lachen wenn mir danach ist...weinen wenn mir danach ist...wieder ich sein(und nicht jemand,wie andere mich gerne hätten).Versuche so oft es geht,danach zu leben und es fühlt sich gut an.Zwischendurch muss ich aufpassen,mich nicht wieder von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen,aber es wird immer besser.Ich stell mir dann immer die Frage:Will ICH das ?Und versuche dann nach meinem eigenen Gefühl zu handeln.
    Hoffe,hab jetzt nicht zu durcheinander geschrieben,aber das was man denkt,ist nicht immer leicht in die richtigen Worte zu fassen.

    Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent !

    LG Flower 40

  • Hallo Flower 40,

    das hört sich alles sehr beschönigend an. Nicht zielführend, weder bei ihm noch bei dir.

    Ich weiß nicht, ob es zielführend ist, bei einer Suchterkrankung nach den schönen Gefühlen zu handeln.

    Eher nach dem Verstand. Und der sagt, daß ein Kalter Entzug lebensgefährlicher Leichtsinn ist und daß man als Co-Abhängige in Körperkontakt zu seinem Suchtmittel=Partner nicht aus dem Sumpf rauskommt.

    Aber wenn du mit dem allem zufrieden bist, dann scheint es ja o.k. für dich zu sein.

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde 66,

    meiner Meinung nach beschönige ich nichts.Das ein kalter Entzug lebensgefährlich ist,weiß ich.Was mein xy machen müsste,um trocken zu werden , weiß ich auch.Wie oft in den letzten Jahren habe ich mit ihm darüber diskutiert...Er weiß diese Dinge auch...Aber wie es hier so oft beschrieben wird:Ich kann sein Handeln nicht beeinflussen!Und das tue ich auch nicht mehr.Ich muss seine Entscheidungen einfach so hinnehmen.Und wenn da ein Versuch kalt zu entziehen gehört..Ich kann es nicht ändern!
    Und was mich betrifft:Ich hatte Sehnsucht nach seiner Nähe(vielleicht war es eine Art Rückfall),und zwar an diesem Tag.Mir war bewusst,auf was ich mich einlasse.Es ging nicht um die Sucht,nicht um eine gemeinsame Zukunft,nicht darum ihm zu helfen oder sonst irgendwas.Es ging nur um diesen Tag.Im nachhinein war es sogar sehr hilfreich für mich.Denn ich habe diesen Tag zwar genossen,aber auch gemerkt, dass xy sich nicht(die Sucht betreffend) viel geändert hat.Mein Verstand hat sehr schnell wieder eingesetzt und mir dies bewusst gemacht.Das habe ich ihm auch mitgeteilt
    ,worauf er mit der gleichen Leier wie seit Jahren geantwortet hat.Und nun herrscht erstmal Funkstille.
    Und zu guter letzt:Zufrieden bin ich,was xy betrifft,natürlich nicht.Mir wäre es auch lieber, er würde nicht mehr trinken und alles wäre schön.Oder er würde einfach aus meinen Gedanken verschwinden und dann wäre auch alles schön.Aber so einfach ist das ja nun mal nicht.Ich denke ,dass es O.K. ist ,etwas Zeit dafür zu brauchen um alles zu verarbeiten ,auch wenn ich nicht jedesmal nur nach meinem Verstand handel,aber immer öfter..Ich bin auf dem Weg zu mir....aber noch nicht am Ziel

    LG Flower 40

  • Hallo Flower,

    Du schreibst "Die Nähe hat uns beiden sehr gut getan.(Ich habe mich nicht mit ihm treffen wollen,um ihn vom aufhören zu überzeugen),sondern einfach weil ich ihn sehen wollte,umarmen wollte,einfach weil mir seine Nähe gefehlt hat.Dieses Vertraute."

    hört sich nachvollziehbar an. Als co Abhängiger ist es aber eben oft nicht "einfach" xy sehen zu wollen. Als Co Abhängiger hinterfrage ich mich manchmal, was macht mir die Nähe xy so wertvoll, wenn sein Alkoholkonsum sein Wesen verändert und ich - wenn ich nicht aufpasse - mit den Auswirkungen seines Alkoholkonsum nicht zurechtkomme.

    Auch etwas schlechtes kann Vertraut sein. Was meinst du mit Vertrauen? Ist das eher eine Illusion? Worin vertraust Du? Welche Antennen werden da bei Dir angefunkt? Sind Deine Sensoren empfänglich für Störungen?

    Das körperliche Nähe fehlt ist menschlich. Ich konnte und wollte nach meniem Tiefpunkt aber keine körperliche Nähe mit xy. Diese körperliche Nähe konnte den Aufbruch der Illusion, die 'Ent-täuschung über Alles nicht mehr aufheben. Bei Verlangen nach körperlicher Nähe mit xy war ich nach meiner D'istanzierung sehr vorsichtig und fand mich, wenn ich körperliche Nahe danach wollte, egoistisch.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo Rhein,
    mit vertraut meine ich(ich versuchs mal zu erklären) :Zuerst einmal war er nüchtern.Er hat gut gerochen,seine Stimme war klar und fest.Die Unterhaltung mit ihm hat sich angenehm angefühlt,es war keine Spannung da,er hat auch mal zugehört und nicht nur drauf los geredet.Die körperliche Nähe empfand ich als genauso angenehm.Das in den Arm nehmen,so wie nur er mich in den Arm nimmt.Ein Kuss...so wie nur er mich küsst...Tief in die Augen schauen,mit einem Blick, wie nur er mich ansieht...Beim in den Arm nehmen seine Wärme fühlen,seinen Geruch( nicht nach Alkohol)...Wir konnten sogar mal wieder zusammen lachen...
    Für mich war es keine Illusion...In diesem Moment war es schön....und ich war mir auch bewusst,dass es morgen,nächste Woche schon wieder ganz anders aussehen kann.Ich habe nicht gehofft,nach diesem Tag ist alles wieder gut...Ich habe nur diesen Moment,diesen Tag genossen,weil es sich für diesen Moment und diesen Tag gut angefühlt hat...mehr nicht...
    Kann sein,dass man das als egoistisch bezeichnen kann.Der Wunsch nach einem Treffen kam von ihm.Ich habe darüber nachgedacht ob es gut für mich ist.Und mir gedacht:Ich versuche es.Ich kann jederzeit gehen.
    Vielleicht war es egoistisch,aber wieso sollte ich das nicht auch mal sein. Ich habe ihm nichts anderes was die Zukunft betrifft, zu verstehen gegeben.Sondern nur,dass wir uns diesen Tag sehen können..Punkt.

    Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt
    :wink:

    LG Flower 40

  • Hallo zusammen,
    tja, so einfach wie ich mir das gedacht habe läuft es wohl doch nicht :(
    Habe mich etwas näher mit xy eingelassen,nachdem er entgiftet hat,ihm geholfen eine Wohnung zu suchen,ihm Tipps gegeben wo er billig Möbel herbekommt usw.Das ging dann ca. 8 Wochen gut,als ich schon merkte,wie er sich langsam wieder veränderte.Er wurde unfreundlicher,wir stritten wieder mehr und....er trank wieder :shock: Gut das ich meine eigene Wohnung habe!Ich besuchte ihn immer weniger,hab mein ruhiges Zuhause genossen und bin jetzt glaube ich an einem Punkt,wo er mir gleichgültig ist.Er hat therapeutische Hilfe zugesagt bekommen und in letzter Minute wieder abgesagt.Hat mir die gleichen Erklärungen und Versprechungen wie schon 1000x zuvor gegeben.Und ich merke seit einiger Zeit,dass mir das alles egal ist.Ich möchte ihn gar nicht mehr sehen oder hören.Will an seiner Art zu leben weder teilhaben noch irgendwas davon mitbekommen.Es ist mir gleichgültig.Zur Zeit klammert er sehr an mir was mich noch mehr nervt.
    Ich möchte ihm heute sagen,dass ich keinen Kontakt mehr möchte.Befürchte aber,dass er dass nicht so einfach hin nimmt,sondern wieder ewig diskutieren will um mich umzustimmen.Wie kann ich ihm begreiflich machen,dass es so mit uns nicht weiter geht?Wahrscheinlich gar nicht. :evil:
    Ich habe das Gefühl,ich kann machen was ich will,er lässt nicht locker.Er ist sogar schon einmal nachts um mein Haus geschlichen,um zu gucken,ob ich wirklich schlafe,da ich nicht ans Telefon gegangen bin.Wenn ich nicht dran gehe,ruft er bis zu 40x am Abend an :x
    Wenn ich ihm sage,dass ich Schluß machen will,weiß ich nicht,was er sich alles einfallen lässt und davor graut es mir.Und ich ärger mich über mich selber,dass ich es überhaupt noch mal mit ihm probiert habe.Ich hätte es besser wissen sollen und jetzt hab ich meinen Salat :(
    Hat jemand eine Idee,wie ich es ihm verständlich machen kann, dass unsere Beziehung so keinen Sinn hat?
    Und ich nicht mehr will?

    LG Flower 40

  • Hey Flower,
    teil ihm einfach nur kurz und knapp dein Anliegen mit. Es ist Schluss. Keine Begründungen, nichts dergleichen. Das gibt ihm nur wieder eine Basis für Diskussionen.
    Wenn er nach einem Grund fragt, erkläre ihm, dass es nichts mehr zu erklären gibt, da alles schon jahrelang durchgekaut wurde.
    Wenn er so hartnäckig ist, wechsle die Telefonnummer und versuche, vorerst wo anders unterzukommen.
    ich hoffe, das er schnell nachgibt.

    Liebe Grüße,
    Matador

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