Durchgedreht ...

  • Guten Morgen John,

    boah, da sehe ich uns wieder( meinen Nochehemann und mich ), das schockt ganz schön.

    Nicht ganz so "krass" ( oder rede ich es mirnur schön ? ) aber schon ganz deutlich.

    Das ist eine schwierige Situation in der du steckst.
    Ich kann verstehen, dass dich das zermürbt und auch traurig macht.

    Gerne möchte ich mir ein paar Gedanken machen und später dann über mich und meine Vergangenheit sprechen.

    Dadurch, dass ein Kind mit involviert ist, wird es ja nicht einfacher.

    Bedenke einfach, dass deine Frau wahrscheinlich Alkoholikerin ist und dass es wichtig ist dir darüber klar zu sein, dass sie sich im Suff nicht optimal um das kleine Lebewesen kümmern kann.

    Dadurch bist nun du dafür verantworltich Sorge zu tragen, dass es nicht mit der betrunkenen Mutter alleine ist.

    Bis bald und viel Kraft erst einmal !!

    Marion

  • Hallo John,

    nur zum Verständnis, ich bin die trockene Alkoholikerin, er derjenige der vieles aufgefangen hat.

    Marion

  • Hallo John,

    es klingt so, als würde dich dein Gefühl nicht täuschen.

    Wenn jemand so viel trinkt, dass ihm alles andere darum egal ist, dann ist das schon ein eindeutiges Wahnzeichen.
    Mir stehen ein bisschen die Nackenhaare zu Berge, wenn ich lese, dass sie in der Schwangerschaft getrunken hat. "Reduziert"? Da ist eigentlich schon jedes einzelne Glas ein Glas zu viel. Unglaublich.
    :(

    Nun, ich kann dir als Tochter einer Alkoholikerin sagen, dass es nun so ist, dass sie abends trinkt, wenn die Tochter im Bett ist und womöglich nichts mitbekommt. Außer, dass die Tochter dann völlig hilflos ist, wenn mal was passiert, wie geschehen.

    ABER irgendwann wird deine Tochter später ins Bett gehen und deine Frau wird früher anfangen zu trinken und mehr konsumieren- dann "überschneiden" sich der Konsum deiner Frau und die Wachzeiten deiner Tochter. Und dann wird sie sich fühlen wie du.

    Zudem bekommen Kinder mehr mit, als man denkt. Ich habe schon früh die Wesensveränderung meiner Mutter mitbekommen und dass bei ihnen was nicht stimmt. Kinder denken dann, dass sie schuld sind. Ganz böse.
    Oder man wird doch mal nachts wach und hört die Eltern streiten. Oder oder oder.

    Ich hoffe, du liest hier viel.
    Das, was bei euch zu Hause los ist, ist schlimm. Deine Frau (wenn sie schon ohne schlechtes Gewissen in der Schwangerschaft trinkt) scheint da eher resistent zu sein. Erwarte nicht, da irgendwas bei ihr "ändern" zu können.
    Nun ist es an dir, deine Tochter zu schützen. Vielleicht ist so noch ein "wachrütteln" möglich. Aber du solltest wissen, dass alles so bleibt, wie es ist, wenn du keine Konsequenzen ziehst.

    Viel Kraft!

    Natalie

  • Hallo John,
    willkommen hier ....
    es dauert, bis aus dem Zweifel "Das kann doch nicht wahr sein" der Verdraengung " ach, so schlimm wirds sicher nicht sein" und der Hoffnung "Das kriegen wir, ich muss nur dafuer sorgen, dass.." die Gewissheit wird "Ja, es IST so.......und ich kann nichts tun".
    ---
    Ich glaube, Du bist noch nicht ganz an dem Punkt der "Gewissheit" angekommen.
    Es wird Dir sicher helfen, wenn Du hier viel liest. Um einige Dinge/Vorfaelle/Verhaltensweisen einzuordnen Ihre, wie Deine ....
    Und schreib, wenn Dir was auf der Seele liegt....denn die Isolation, das nach Aussen den Schein aufrechterhalten, der Zweifel, ob Deine Wahrnehmung truegt, das Unverstaendnis der Umwelt.....das alles treibt noch weiter rein, ins Elend.
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    Ich schaetze, Du bist erst mal an der "Bestandsaufnahme", am Informationen sammeln.....und es ist noch zu frueh, ueber moegliche Auswege/Konsequenzen nachzudenken. Aber wie Mary Lou Dir schon schrieb SOLLTEST Du darueber nachdenken, zu gehen ..... dann wohl nur MIT Deiner Tochter. Alles Andere waere schlicht unverantwortlich. Denk nur an die Sache mit dem Krupp-Anfall ...... das ist fuer die Zukunft ja nicht auszuschliessen, dass das wieder vorkommt. Die Entgegnung Deiner Frau "Ich waer ja aufgestanden, wenns schlimm gewesen waer" ... Naja, so wie Du schreibst hat sie es ja gar nicht mitgekriegt, sondern ist erst durch Dein Wecken ueberhaupt wachgeworden....

    Einen fruchtbaren Austausch wuensche ich Dir ..... und die Gewissheit, Du bist nicht allein mit dem Problem. Das hat mir damals, als ich hier ankam schon enorm geholfen. Das zu wissen.

    Lindi

  • Hallo John,
    als ich deine Geschichte las, fühlte ich mich zurückversetzt. Auch die fliegende Flasche kenne ich. Habe dabei seinen Compibildschirm gekillt. Alle meine Vorredner/Schreiber haben aus Erfahrung geschrieben. So, wie auch ich. Du und Deine Tochter benötigt Hilfe. Nur so bist du in der Lage Herr deiner selbst und der Sicherheit deines Kindes zu werden. Im Moment bist du frustriert, verunsichert und unfähig logisch und konsequent zu handeln. Um dir Informationen und Rat zu holen bist du hier goldrichtig. Lies dich durch unsere Berichte und du wirst sehen, es wird dir ein Kronleuchter aufgehen und als logische Konsequenz daraus kannst du dir Step by Step Hilfe nehmen.
    Gruß, Broti

  • hi john
    willkommen hier im forum
    mir hat das lesen und schreiben hier sehr geholfen...

    dein satz: frau und kind hinter mir lassen??? hat mir eine übelkeit veruhrsacht!!
    frau ja, aber dein kind??

    lies dich einfach mal bei den EKA ein. wie zimttee schon schrieb.
    kinder bekommen schon sehr früh mit was sich abspielt!!! meine früheste erinnerung:
    mein vater trinkt und weil er sich von uns kindern gestört fühlt, habe ich die Bierflasche an den kopf bekommen... platzwunde! meine mutter hat mir zusätzlich eingebleut, daß wir den mund zu halten hätten, sonst müsse ich ins heim!!!
    ich war damals 5 jahre alt!!
    also schütze dein kind!

    "kontrolletti und tyrann" das sind typische charakterzüge eines co's...
    also überlege was du für dich und deine tochter tuen kannst... deine frau muß ihren weg alleine finden.

    und du hast selbst festgestellt, wenn du hilfe brauchst, bist du sowieso alleine auf dich gestellt...

    viel kraft
    lg
    topas

  • Meine früheste Erinnerung war, neben diesem ständigen "Bald gehts wieder los"-Gefühl und sich unwohl-fühlen, Mutters Alkoholvergiftung. Damals war ich etwa 3 oder 4 und ganz allein im Haus, da Vater mal wieder aus dem Haus war und Mutter lag eine gefühlte Ewigkeit auf dem Boden, bis Vater abends wieder kam und den Notarzt holte.
    Keine nette Vorstellung.

    Diesen Satz "Frau und Kind zurücklassen" hab ich wohl vergessen.
    Wie meinst du denn, dass deine Frau das Kind versorgen kann?

    Meinst du, eine alkoholkranke Mutter geht an einem Kind spurlos, ohne psychosomatische Konsequenzen/Erkrankungen vorbei?
    Das harmloseste, was ich abbekommen habe, war eine dauerhafte Magenschleimhautentzündung, als ich Jugendlich war, gepaart mir dauernder Unkonzentriertheit. Das schlimmste, was ich aufgrund der psychischen Belastung erfahren habe, ist ein Grüner Star. Und das bedeutet drohende Erblindung (im Alter). Und nein, das sauge ich mir nicht aus den Fingern, das ist ärztlich fundiert.
    Verhaltensauffällig war ich schon im Kindergarten, als Mutter begann zu trinken.

    Du kannst dein Kind auf keinen Fall mit deiner Frau alleine lassen, das ist Kindeswohlgefährdung. Eigentlich auch dann, wenn du dabei bist. Man kann sein Kind weder von einer kranken Person versorgen noch sozialisieren lassen.

  • Hallo John,

    ich freu mich, dass du so viele Antworten bekommen hast.

    Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und wie wäre es, wenn du mit deiner Tochter für einige Zeit zu jemandem deines Vertrauens ziehst ?

    Du kannst deiner Frau die Pistole auf die Brust setzen und ihr ganz klare Ansagen machen !

    Du verlangst von ihr:
    Einen Arztbesuch mit dem Eingeständnis des mißbräuchlichen oder süchtigen Alkoholkonsums,
    die Verpflichtung zum Besuch einer Selbsthilfegruppe, Schluss mit dem Konsum von Alkohol.

    Soweit ich es verstanden habe, seid ihr selbstständig und arbeitet zusammen ?

    Kannst du sie bis das bewerkstelligt ist vielleicht beurlauben, und jemand anderen für ihre Arbeit organisieren.

    Wenn ich an meine Vergangenheit denke, mein Mann war NICHT so bewusst wie du, oder ich vielleicht doch ein Stückchen "moderater" innerhalb unseres Lebens, dann wäre dieser krasse Schritt glaube ich das einzige gewesen das mich zum Umdenken hätte bringen können.

    Ich will jetzt gar nicht mehr schreiben.

    Es wurde viel geschrieben, es steht noch viel mehr in vielen vielen threads.

    Am Ende hilft nur Konsequenz und dir klar zu machen, dass es eine Krankheit ist die ihr beide alleine nicht bewältigen werden könnt.

    Liebe Grüße von Marion

  • Hallo John
    Willkommen hier im Forum.
    Eins vorab,fast alle hier kamen um eine Lösung für das Trinkverhalten des Partnes zu bekommen ,sowas wie eine ,,Gebrauchsanweisung,,leider stellt man sehr schnell fest durch die Erfahrungsberichte der anderen ,das es sowas nicht gibt.
    Diese ,,Krankheit/Sucht,, erfordert in der Regel das loslassen des Betroffenen,also keine Hilfe im üblichen Sinn wenn jemand krank ist.

    nun zu deinem Eintrag:

    Zitat von Dir
    ,,Sie kam und hat gesagt "Schatz, ich habe 0,5 Liter getrunken - ich bin angetrunken und ich ärgere mich über mich selbst" ... "wenn Du dann noch was dazu sagst, dann werde ich richtig wütend auf mich und dann ist es mir auch egal und ich trinke weiter". ,,

    na bravo,da versucht deine Liebste dir den Schuh für ihr Trinkverhalten anzuziehen, ich sage nur wehret den Anfängen,dieser Schuh passt dir nicht ,er wird drücken und schmerzen.
    Aus meiner Sicht helfen dir wenn überhaupt noch irgendwas helfen soll, klare Grenzen und klare Ansagen ,wenn du erst um die Trinkmenge verhandeln sollst ,bist du auf verlorenem Posten ,sie wird den Rest den sie braucht ,dann heimlich trinken.
    Schau mal bei den trockenen Alkoholikern im Forum rein(andere Abteilung) und man wird dir dort schnell und schonungslos antworten wie das so abläuft.
    Ich als co hab in dieser Rubrik sehr viel gelesen und über das Suchtverhalten gelernt.
    Besonders die Männer dort waren schonungslos offen(danke dafür)
    Es tut weh ,schützt dich und das Kind aber evtl. vor dem Fortschreiten der Sucht der xy.
    Wenn du schnell und richtig handelst ,wird sie vielleicht noch wach.

    Liebe Grüße R...

  • Hallo John,


    Zitat

    Was die Hoffnung angeht "man bekommt es hin" - die habe ich wie gesagt noch ... sie hat auch Kraft ... von 2 Flaschen und 1,5 Pck Zigaretten runter auf weniger als eine Flasche und 6 Zigaretten. Geht da vielleicht noch mehr?

    Auch wenn es "besser" ist - gut ist es noch nicht, solange sie mir betrunken oder angetrunken über den Weg läuft ...


    ein Kennzeichen des Alkoholismus ist der Kontrollverlust.

    Du machst dir etwas vor, sie wird es nicht schaffen sich zu "mäßigen".

    Mal ganz davon abgesehen, dass die Menge von

    Zitat

    weniger als eine Flasche und 6 Zigarette

    immer noch sehr gefährlich für die Gesundheit ist.

    Als ich aufhörte zu trinken, war das ungefähr meine Menge ( von beiden Giften pro Tag und ich war schon ziemlich "kaputt" dadurch ).

    Seelisch und körperlich.

    Wenn deine Frau so weiter macht, wird sie sehr schnell neben den seelischen ( die sie ja offenbar schon hat ) auch körperliche Beeinträchtigungen haben.

    Was sie aber wiederum nicht davon abhalten wird weiter zu trinken, sie hat ja ihren COAbhängigen ( Dich ) der sie dabei unterstützt.

    Wie Renate schrieb, vielleicht kannst du durch rasches und richtiges Handeln noch etwas "retten".

    Deinem Kind wäre es zu wünschen. :(

    Es geht nicht hauptsächlich um deine Frau.
    Sie ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich.

    Es geht um euer Kind ,und dass ein Pseudokrupp Anfall ( nicht richtig behandelt ) tödlich verlaufen kann, das weisst du ja bestimmt.

    Bei meinem Sohn kam er jahrelang immer wieder.

    Du tust allen Beteiligten einen Gefallen wenn du sofort und ohne Wenn und Aber handelst.

    Alles andere, eure traurige Zukunft, kannst du ihn den ganzen threads nachlesen.

    Marion

  • Hallo John,

    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen...
    Ich bin selbst noch viel zu tief in meiner Geschichte drin um dir genau sagen zu können, was zu tun ist. Aber nach den vielen Threads die ich hier gelesen habe, weiss ich, dass es nicht um eine Trennung herum kommen wird!
    Es ist es bei mir sehr ähnlich wie bei dir, meine Tochter ist 20 Monate alt.
    Mein Mann trinkt seit 17 Jahren, 9 davon sind wir zusammen, er hat sein Trinkverhalten reduziert seit der Geburt und auf Grund klarer Ansagen meinerseits trinkt er nun zu Hause gar nichts mehr. Allerdings trinkt er wenn er mit dem Hund draussen ist und er ist oft mehrere Tage in seinem Gartengrundstück und trinkt dort!
    Dass er zu Hause nicht mehr trinkt habe ich erreicht indem ich mich komplett von ihm abgegrenzt habe, aber mir reicht das nicht mehr, denn es macht die ganze "Sache" ja nicht besser...
    Ich war vor einem Jahr bei einer Beratungsstelle, das hat mir geholfen. Aber die Erkenntnis, dass ich mich um mich und mein Kind kümmern muss kam erst später, auch dass wir nichts ändern können und es nicht unsere Schuld ist, aber wir Angehörigen selbst krank werden.
    Ich bin dann mit der Kleinen zum Jugendamt (frühe Hilfen) gefahren und habe mich mal unverbindlich informiert.

    Du hast geschrieben Zitat:
    Also eins ist klar - wenn dann nur "mit Kind" - wenn die Ämter mitspielen ...

    das dachte ich mir auch - ich glaube es ist ganz gut, wenn man die entsprechenden Stellen vorab schon mal informiert.... ich habe dort viele Adressen bekommen, an die ich mich im Falle einer Trennung bzw Scheidung wenden kann. Die Dame da war sehr nett, sie hat schnell festgestellt, dass es meinem Kind gut geht und mir auch (sie kann ja nicht tief in meine Seele blicken) und somit hat sie uns auch weiterhin in Ruhe gelassen....
    Aber vielleicht ist es in deinem Fall nicht verkehrt, wenn es mal hart auf hart kommt, dass gewisse Stellen schon Bescheid wissen, Väter haben es ja oft schwerer....

    Eine so "kranke" Familie für´s Kind aufrecht erhalten ist nicht gut, die Kleinen bekommen mit dass was nicht stimmt, sie nehmen unsere Verhaltensmuster auf und erleben die selben Geschichten eventuell später noch mal in ihren eigenen kaputten Beziehungen.
    Auch wenn die Liebe tot gesoffen wurde! Ich glaube bei mir ist es mittlerweile schon so, dass die Liebe tot gesoffen wurde.

    Ich wünsche dir und deiner Tochter alles gute, dass ihr es schaffen werdet!!!

    viele Grüße

    Suzy

  • Hallo John,
    schoen, dass Du noch da bist.....Dir ist ja gleich mal ein heftiger "Gegenwind" um die Nase gepustet (worden), besonders, was die Sache mit der evtl. Trennung und dem Kind betrifft.

    Das mit "das Sorgerecht geht zu 99% an die Mutter"...nunja, sicher gibts da in vielen (Richter-) Koepfen noch diese Denke. Aber ehrlich, ich schaetze mal, dass sich 99% der Maenner auch nicht wirklich drum pruegeln, das volle Sorgerecht zugesprochen zu bekommen.....;-)

    ---
    Was Deine Frau bez. ihres Konsums sagt "trinke schon seit ich soundso alt bin, glaube nicht, dass ich aufhoeren kann" ist von ihrer Seite das Eingestaendnis "Ich BIN abhaengig". Mit anderen Worten zwar, aber egal.
    Naja, "Gruende" hat Jeder dafuer, ob nun Kuckucks-Kind oder was Anderes....
    ---
    Eins vielleicht noch: es gibt irgendwann einen Punkt, an dem der Konsum von Genussgiften zur Sucht wird. Niemand kann vorhersagen, wann dieser Zeitpunkt eintreten wird. Bei Deiner Frau scheint es schon geschehen zu sein. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Rueckschrauben auf "nur" ab-und-an oder weniger oder nur mal bei Festen oder.... NICHT mehr moeglich.
    Ich habe sehr lang "nur" ab-und an Abends, auf Feten geraucht. Mittlerweile bin ich Nikotinabhaengig.....entweder ich hoer auf (was ich mir immer mal vornehme) oder ich mach weiter, aber eins geht nicht.....runterschrauben. Entweder ich lass es ganz, oder ich bin Ruck-Zuck bei alten Level, sobald ich in meiner Aufmerksamkeit nachlasse.
    ----
    Deshalb gibt es fuer Deine Frau nur zwei Moeglichkeiten. Weitermachen (und immer mehr und immer doller) oder ganz aufhoeren.
    An zwei Fronten gleichzeitig kaempfen ist halt auch bissl viel. Vielleicht koennt ihr euch drauf einigen, dass sie zum Rauchen rausgeht? Gerade bei der Pseudo-Krupp Geschichte sollte das eigentlich selbstverstaendlich sein fuer Eltern.....
    Aber von den zwei "Uebeln" ist Rauchen im Augenblick das Geringere, da sie sich damit "nur" selbst schadet (wenn sie nicht die Bude zuqualmt, klar)....beim Alkohol sieht das ganz anders aus....
    Lindi

  • Hallo John!
    Es ist nicht unbedingt so, dass man es den Kindern nur äußerlich ansieht, wenn du Mutter schwanger gesoffen hat.
    Das viel größere Problem ist psychischer/kognitiver Natur und betrifft das zentrale Nervensystem.

    Konzentrationsschäden, Minderung der Intelligenz, Stimmungsschwankungen, Hang zu Depressionen, höheres Risiko, selbst Alkoholiker zu werden etc. Es gibt viele EKAs, denen man es äußerlich nicht ansieht, ABER deren zentrales Nervensystem doch geschädigt wurde. Lies mal den Artikel bei Wikipedia, der scheint sehr fundiert zu sein.
    Irgendwo stand, dass ein Glas zum falschen Zeitpunkt ein Kind vom Gymnasium zur Hauptschule befördert. Ob es stimmt- keine Ahnung. Aber es läuft derzeit eine staatliche Aufklärungskampagne, die eben nicht besagt, dass ein Gläschen ab und an mal okay ist, sondern dass man jedes Glas immer stehen lassen muss.
    Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mit dem Kind deswegen zum Arzt gehen und das prüfen lassen. Wenn sie wirklich jeden Tag getrunken hat, hat das Kind schon eine reelle "Chance", dass es was abbekommen hat. Aber ich würd das von Fachpersonal prüfen lassen, um im schlimmsten Fall noch Fördermaßnahmen geben zu können. Dann würde ich alles, wirklich alles, was sich deine Frau leistet, protokollieren. Beim Alkohol in der Schwangerschaft angefangen- wie sah dort der typische Tagesverlauf aus? Wie oft hat sie getrunken, wieviel, wann, was? Möglichst detailliert- das mit zum Arzt nehmen. Dann die Sache mit dem Pseudokruppanfall- dass sie zu betrunken war, um reagieren zu können. Gerne alles mit Datum und Uhrzeit. Hol dir die ältere Tochter ins Boot.
    Die Schuldgefühle sind da nicht das einzige Problem. Als Kind eines Alkoholikers dreht es sich nie um dich, du hast keine Chance, dich zu entwickeln oder ein Selbstbewusstsein aufzubauen. Man wird kleingehalten und in die Rolle des Co gedrückt, damit man im System mitarbeitet. Nichts von freier Entfaltung.

    Wenn du dich von ihr trennst, ohne was in der Hand zu haben, oder sie sich von dir trennt, weil du ihr mit dem Alkohol Druck machst, dann hat sie erstmal gute Chancen, das Kind zu bekommen. Das wäre für eure Tochter die Katastrophe.

    Lass dich nicht mit ihrem Gesülze hinhalten- es gibt Therapien, die sehr schnell greifen. Entzug mit medikamentöser Unterstützung, Langzeittherapie etc. Voraussetzung ist, dass sie will. Sie muss das erste Glas stehen lassen wollen. Aber dann kann sie sofort anfangen.
    Lies dir hier mal durch, was Alkoholiker in diesen Situationen, wenn sie mit ihrer Sucht konfrontiert werden, alles von sich geben. Deine Frau ist keine Ausnahme- alle haben jedoch gemeinsam, dass sie die Partner nur vertrösten wollen und hinhalten.. Damit er wieder Ruhe gibt. Danach läuft alles so weiter.
    Wenn sie wirklich will, lässt sie sich helfen.
    Eine kurzfristige Reduzierung der Trinkmenge ist quatsch- das kann kein Alkoholiker kontrollieren- er leidet schließlich unter Kontrollverlust.
    Das ist genauso Augenwischerei, wie die Aussage, dass sie in der Schwangerschaft reduziert. Dann gibst du Ruhe und sie säuft weiter. Und irgendwann schleicht sich umso mehr Alk ein.

    Lass dich nicht verar***en.

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