Auf zu neuen Ufern! - Nys wird normal -

  • ... ok, dann kann ich dich sehr gut verstehen und auch das, was ich glaube, zwischen den zeilen gelesen zu haben.

    auch ich hab einen mann, der ein sehr stressiges berufsleben hat und auch ich hatte xy-anfälle (kein alki dabei).

    und ich bin ein mensch wie du, was die 200% ige gefühlswelt angeht.

    wünsch dir einen schönen sonntag
    grüßle
    liesele

  • Sorry Nys,


    ich merke immer erst später, was für einen Mist ich geschrieben habe. Ich glaube ich habe Gestern eine Folge Californication zuviel gesehen ;(

    Vielleicht kann ein Mod meinen letzten Beitrag mal löschen.

    Deine Geschichte ist mir zu schwer Nys, denke ich. Entschuldige bitte.


    lg Maik

  • Hallo Maik

    ich hab's zwar nicht gelesen. Aber ich bin mir sicher es war nichts im Vergleich zum dem, was mir heute hinter verschlossenen Türen gesagt wurde.

    Mach Dir kein Kopf, wenn ich die nächsten Tage nix schreibe. Es liegt nicht an Dir. Alles liegt nur an mir.


    Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft stark wie das Totenreich. Wenn das schon vor tausenden Jahren aufgeschrieben wurde, wer bin ich, daß ich glaube mit ein bißchen Logik und ein bißchen Psychologie und ein bißchen Vernunft dagegen anzukommen. Ich habe es in Scheiben geschnitten, gewürfelt und fein säuberlich auseineandergenommen. Habe jeden Teil meiner tiefsten Abgründe seziert. Habe mich durch Bitterkeit, Selbstzweifel, anstrengende Erklärungen gemüht. Habe mich euphorisiert, neu motiviert, habe in die Hände gespuckt, habe mir Krücken aufgestellt
    und sehe nun ein, daß es Krücken aus Glas waren.

    Eine Nys ohne diese Abgründe gibt es nicht. Verliere ich Tiefsinnigkeit und Intensität dann ist alles dahin. Dann habe ich nichteinmal mehr mich selbst und das was mich ausmacht.

    So long
    nys

  • nys, kopf hoch - du bist wie du bist und das ist gut so!
    nur du kannst wissen, was dir gut tut und was nicht, dann kehrt die ruhe von selbst ein.

    würd mich sehr freuen, wenn du wieder schreibst.

    und so tief, wie andere deine °abgründe" sehen, sind sie gar nicht.

    liebe grüße
    lieselotte

  • Wenn Du so drauf bist, dann war dass was ich geschrieben habe mit Sicherheit nichts im Gegenteil zu dem was Dich so runterzieht, liebe Nys.

    Das Leben kann manchmal ein Ar... sein. Hoffentlich geht es Dir bald wieder besser. Ich wünsche es Dir. Lass den Kopf nicht hängen.


    Ganz liebe Grüße, Maik

  • OH :shock: ......
    Liebe Nys,
    ich wuensche Dir, dass Du die "Auszeit" nutzen kannst, wieder in Deine Mitte zu kommen. Was immer Dich jetzt so aus den Latschen gehoben hat.....
    Ich weiss ja nicht, aus welcher Ecke das nun kam .... und ob es eine wohlmeinende Ecke war .....
    -----
    Ich gehe zur Zeit gerade oft mit meinem Feerd grasen. Da ich seit letztem Jahr keine Koppel mehr fuer ihn habe, suche ich mir ein Stueck freies Land, das noch unbebaute neue Industriegebiet, z.B. und lasse ihn da frei. Da das nicht ganz komplett eingezaeunt ist, muss ich dabei bleiben. Oft sitze ich dann einfach da, hoere den Fressgeraeuschen zu (ich liiiiebe das, Du weisst sicher, was ich meine), schaue in der Gegend rum, beobachte Voegel ..... und denke "Nichts". Das tut mir immer sehr gut. Wie eine kleine Meditation.
    -----
    Vielleicht findest Du fuer Dich was aehnliches? Vielleicht wirklich Meditation?
    Liebe Gruesse aus der Ferne,
    Lindi

  • Hi Lindi

    habe den Auslandsaufenthalt meines Mannes prima nutzen können, um wieder klar zu werden. Ich weiß noch nicht wohin alles führt - aber ich weiß endlich wie mit den einzelnen Schwierigkeiten umzugehen.

    Werde nach einiger Zeit mal berichten, ob meine neuen Ansätze tatsächlich (auch in unserer Beziehung) erfolgreich sind. Erfolgreich in dem Sinn, daß ich ein zufriedenes erfülltes Leben lebe.

    LG Nys

  • hallo nys,

    an anderer stelle hab ich gelesen, dass es dir nicht gefällt, wenn menschen in eine "üble ecke" gestellt werden.

    da gehören sie aber manchmal hin - ebenso wie wir uns selber ab und an mal in diese ecke stellen sollten, wenn wir grenzen überschritten haben (so wird es auf jeden fall verlangt).

    das ist schon im kindergarten so, wenn wir uns angeblich fehl verhalten.

    ich hab überhaupt keine lust, mich in diese ecke zu stellen und stelle auch niemand anders dort hin. bin aber bereit über angebliches fehlverhalten nachzudenken. bei mir und bei anderen - wie du auch. und ich möchte verstehen, warum das alles so ist.

    mir gefällt es gut, wie du dich langsam annimmst und mit dir umzugehen weist. genau so, dass du erkannt hast, dass du deine gefühle aushalten können musst.

    ich will sogar meine gefühle aushalten, weil sie berauschender sind, als jedes suchtmittel oder eben so tief, dass sie weh tun. das sagt mir, ich bin am leben und ich spüre es.

    das geht natürlich nicht immer und da gilt es eine gesunde selbstbeherrschung zu erlernen, damit nicht ständig die grenzen der menschen, mit denen ich zu tun habe, überschritten werden. dazu gehört auch mein partner.

    mit meinem kann ich nicht alles besprechen, was mir im kopf rumgeht. er ist eher der "normale" und versteht mich überhaupt nicht. aber er hält mich aus :)

    mir reicht es auch nicht, wenn er mir erklärt, warum ihm dies und das nicht gefällt. das weiss ich eigentlich selber. trotzdem möchte ich mich ausleben. aber nicht auf kosten seiner gefühle. ein ewiges dilemma, aus dem ich noch keinen ausweg gefunden habe.

    liebe grüße
    liesele

  • Also bei mir sieht das so aus, dass ich alles mache, das mir spaß macht.

    allerdings diskutiere ich nicht mit jemand, der mich nicht verstehen kann oder will darüber.

    das würde mich sonst zu sehr einschränken, weil ich mit meinem verhalten eigentlich niemand verletzen möchte.

    liebe grüße
    liesele

  • mmh Liesele, Du sprichst für mich immer noch in Rätseln

    Also der Spaß der meinen Partner verletzen würde wäre für mich kein Spaß. Das ist dann eine ernste Sache die
    eine gewisse Ehrlichkeit verlangt. Sollte er damit nicht
    leben können, solltest Du zumindest so fair sein, daß er die Chance hat sich gegen Dich zu entscheiden.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein reiner Spaß
    die Gefühle des anderen verletzt. Also wird es doch
    etwas sein, was für ihn zumindest eine ernste Sache ist oder?

    Sorry - aber wie gesagt, Du sprichst in Rätseln.

    LG Nys

  • guten morgen nys,

    eben das ist der punkt. mein partner ist sehr "normal".

    als wir geheiratet haben, hielt ich mich selber für relativ normal mit hang zu übertreibungen. aber eben dieses "ausleben" - weiter leben, wenn andere aufhören - das ist es, was mich fasziniert.

    fähig sein, immer ein paar schritte weiter zu gehen, mehr zu sehen, als eigentlich ist.

    ich weiß, wenn mich jemand versteht, dann du. niemand hat bisher meine gefühlswelt so gut in worte packen können, wie du es hier in deinem fädchen getan hast.

    auch ich hab in meiner kindheit geforscht, bücher gelesen, mein innerstes nach außen gekehrt, nur um mich zu verstehen. meine kindheit war wirklich schön. aber ich ließ mich schon als kind eher nicht ausbremsen. ich war zwar artig, hab aber meine gedanken weiter gesponnen - ohne eben jeden drauf aufmerksam zu machen. und dann eine gelegenheit abgepasst, genau das zu tun, was eigentlich verboten, nicht gern gesehen oder eben jemand anderen verletzen könnte.

    ich weiß, um die tiefen, in die ich fallen kann - das hat mich vorsichtiger werden lassen, aber nicht ängstlich.

    ich möchte alles ausprobieren - gerade die dinge, die mir spaß machen. dinge, die mir keinen spaß machen, möchte ich überhaupt nicht machen. ok, vielleicht ausprobieren - aber ich merke schnell, ob ich mich begeistern lassen will oder nicht. auch dieses gefühl ist sehr extrem bei mir. ich kann mich zu nichts zwingen. wenn ich´s doch tue, hat niemand spaß daran.

    sicher soll mein partner entscheiden dürfen, ob er mich so aushalten will oder nicht. ich kann mit ihm aber nicht über alles reden, gerade weil er mich nicht verstehen kann und ich kanns ihm auch nicht vermitteln.

    und selbstverständlich möchte ich ihn nicht verletzen, das geht aber auf meine kosten. er ist zufrieden, ich nicht.

    andere männer in meinem leben würde er nicht dulden, das weiß ich und so wird eine ehe auch normalerweise gelebt.

    im moment verzichte ich in der richtung schon auf meinen spaß - aber nur ihm zuliebe. mir tue ich damit keinen großen gefallen, weil mir was fehlt.

    die ehrlichkeit zu mir selber reicht mir im moment, wenn du weißt, was ich meine. meine ehrlichkeit ist aber nicht immer die, die jemand anders versteht. und darum diskutiere ich mit meinem mann nicht mehr über diese dinge.

    derzeit habe ich eher mit unterstellungen seinerseits zu kämpfen. er ist es gewohnt, dass ich über alles und jedes mit ihm rede. ihm gegenüber bin ich, was andere männer betrifft, ziemlich verstummt - das läßt ihn mißtrauisch werden. gefällt mir auch nicht besonders gut.

    liebe grüße
    liesele

  • Hallo Liesele

    schwieriges Thema - vor allem weil wir ja im Offenen schreiben.

    So will ich nur mal ein paar Punkte herausgreifen:

    Das intensiv leben wollen und teilweise einfach auch sehr tiefe Gefühle dabei haben - das verstehe ich gut. Auch den Versuch, dies auf ein Normal-Maß
    - auf ein für andere verträgliches Maß zu beschränken.
    Ich habe jetzt entdeckt, daß ich besser nie so lange etwas unterdrücke,
    daß der Druck nachher erst recht eine riesige Explosion wird :lol:
    Seit ich annehmen kann, daß ich da nicht ganz in die Norm passe, finde ich
    Wege in mir selbst solche Gefühle auszuhalten und dankbar zu sein, daß ich sie habe. Vllt. sind sie ja sogar für irgendwen ganz unerkannt spürbar, wenn sie da sind. Und wenn nicht, dann ist es einfach etwas das mich umgibt und das mir selbst ein bewußtes Erlebnis sein kann - wenn ich nicht immer daraus irgendeine Aktion, einen Plan oder sogar eine Selbstverurteilung machen muß. Ich bin ich mit allem was mich ausmacht.

    Thema andere Männer:
    schwierig wie gesagt. Für mich zum Glück nicht so sehr das Problem, da ich in bezug auf XY meinem Mann schon bei der ersten Verliebtheit reinen Wein eingeschenkt habe. Und das mit XY war kein Spaß - das war mir todernst! Mein Mann wußte bescheid, bevor ich XY überhaupt näher kam.
    Ich bin dann auch irgendwann ausgezogen, als ich merkte daß ich voll und ganz XY verfallen war. / Jetzt wo ich ganz bewußt die Rückkehr in unsere Ehe angetreten habe, war und ist es oft schwer, wenn ich merke, daß die beiden Männer einfach sehr verschieden sind. Ich habe mit meinem Mann auch schon sehr offen darüber geredet und es geht dabei nicht ohne gegenseitige Verletzungen ab. Wir wissen aber, daß keiner den anderen verletzen will und daß jeder das Recht auf seine Gefühle hat und sich keiner so verbiegen kann, daß er dem anderen zu liebe unterdrückt was er leben will. Ich habe Wege gefunden, die mir meine Gefühlswelt erlauben, - meinem Mann gegenüber vertretbar sind und doch nicht so angepaßt, daß ich mich verbiegen müßte. Außerdem habe ich die Bereitschaft entwickelt von ihm zu lernen. Er ist so verantwortungsbewußt, so nüchtern und so klar, wenn es darum geht seine Grenzen zu wahren, daß ich in ihm auch Dinge sehe, die ich noch nicht gelebt habe. Dabei geht es mehr um innere Aufstellung/Einstellung weniger um irgendwelche Taten.
    Und was meine Bedürfnisse angeht, so verschweige ich sie nicht. Wenn er mich damit allein läßt, bitte ich ihn halt,mich dann wenigstens eine kurze Zeit auch im Zimmer allein zu lassen. 8) Ein Weg, der für uns beide ok ist und mich nicht frustriert. Sollte uns das eines Tages voneinander entfernen ist das auch ok. Ich habe aber mehr und mehr den Eindruck, daß es genau das ist, was mich zufriedener macht: Ich warte nicht mehr darauf was von ihm kommt und bin gleichzeitig offen für alles was von ihm kommt. Er für sich sieht, wie ich lebe und mein Leben gestalte und das hat schon eine gewisse Anziehungskraft. Wenn man bei sich bleibt und nicht ständig stehen bleibt und fragt: Wo bist Du ? Sich wieder auf den anderen konzentriert und Erwartungen stellt. Überhaupt diese ganzen Erwartungen haben unsere Beziehung sehr unter Druck gesetzt. Das ist jetzt besser. Ich lasse mich auf meinen Mann ein, wenn er da ist. Aber erst dann. Sobald ich merke er ist da, aber gedanklich wo anders, dann bin ich sofort wieder bei mir - und wenn es sein muß auch aus dem Zimmer. Ich habe diese ständige Rufbereitschaft für seine Anliegen aufgegeben, - die mich zum einen frustriert und zum anderen völlig unnötig entkräftet hat.
    Ich bin damit auch nicht mehr so selbstverständlich erreichbar für ihn. Wenn ich was arbeite oder für mich tue - dann muß er halt mal warten oder mich den heutigen Tag sogar ganz entbehren. Früher dachte ich immer: Wenn ich jetzt auch noch mein Ding mache - sehen wir uns garnichtmehr. Ja - und - sollte es so kommen, dann werden wir uns entfremden. Das sieht aber gerade nicht so aus. Ich bin interessanter, seit dem ich nicht mehr wie ein ausgehungerter Tiger auf seine Anwesenheit lauere. Und er fühlt sich besser, weil er sich nicht mit aufgestauten Erwartungen konfrontiert sieht.

    Bei Dir hört sich das an, als wärst Du so ne Party-Maus, die gern mal hier und da was erlebt und Spaß hat - es aber Deinem Mann zuliebe bleiben läßt. Insofern ist das nicht ganz vergleichbar. Ich würde sagen, daß Du dann generell erst mal für Dich klären solltest, warum Du die Ehe eingegangen bist, wenn die Freiheit eher Dein Ding ist - und ob Du bei Deinem Mann etwas findest, das Dir wichtiger als diese Freiheit ist.
    Wie könnte man das ausbauen, zu einer Beziehung, die nicht nebeneinander gelebt wird? Einerseits erwartet er, daß Du von anderen Männern sprichst - andererseits ist er natürlich eifersüchtig, wenn Du das tust. Wenn er keine offene Beziehung will (was ich gut verstehen kann) dann mußt Du ganz für Dich klären, ob Du damit leben kannst bzw. leben willst - und mußt Dir im Klaren sein, ob das was Du aufgibst nicht am Ende das ist, was Du im Nachhinein mehr vermißt als die Freiheit. Aber da hilft keine Rücksichtnahme. Nur Ehrlichkeit auch wenn sie weh tut.
    Es gibt aber nicht nur 1000 Wege einen Mann zu verlassen sondern auch 1000 Wege bei einem Mann zu bleiben, der hier und heute der richtige ist :!:

    LG Nys

  • liebe nys,

    partymaus wäre ich gerne, da ich aber nicht mit alkohol umgehen kann und party und alkohol sehr nah beienander liegen, derzeit ein absolutes no go. ich kann aber durchaus auch spaß ohne alkohol und parties haben :) .

    und du hast recht, ich lasse das, was fremde männer betrifft bleiben, weil es meinen mann sehr verletzen würde. und das nehme ich toternst, wie eigentlich alles um mich herum. nur habe ich lernen müssen, eben nicht alles toternst zu nehmen, sonst wäre ich heute nicht mehr da.

    und geheiratet habe ich, weil ich meinen mann sehr liebe. wir sind seit 12 jahren zusammen, 10 davon verheiratet. irgendwann haben wir festgestellt, dass wir beide mit dieser heirat die katze im sack gekauft haben. wir kannten uns nicht richtig.

    meinem mann reicht es so, wie er mich kennt - er weiss nicht, dass es diese extreme gefühlswelt gibt, weil er es so nicht spürt. ich jedoch möchte den menschen ganz kennen - mit all seinen schwächen und stärken - das gelingt mir nur, wenn ich seine grenzen teste. mal bewusst oder auch unbewusst passiert das die letzten 12 jahre. wo es für ihn keine erklärung mehr gibt, finde ich noch mindestens hundert erklärungen, die er aber nicht verstehen kann. also lass ich die diskussionen um die dinge, weil es mich sonst aus der bahn wirft. er versteht mich manchmal nicht und das muss er auch nicht. ich denke dein mann ist da sehr viel verständnisvoller. vielleicht ist es auch diese tatsache, die manchmal die sehnsucht nach einem anderen mann auslöst. ich weiss es noch nicht.

    ich weiss ebenso wie du, dass die entscheidung für diesen mann die richtige war und deshalb bin ich bereit, das zu unterlassen, was ihn verletzen würde. die sehnsucht danach besteht aber nach wie vor, aber ich kann sie gut aushalten.

    wenn ich meinem mann sagen würde, daß ich mich in einen anderen mann verliebt habe, würde ihm diese tatsache schon reichen, um mich zu verlassen. er wäre zu tode gekränkt.

    vielleicht kannst du mich ein bischen besser verstehen ich möchte gerne spaß am leben haben und den hab ich auch - nicht aber ohne es am nötigen ernst mangeln zu lassen. für mich est es oft eine gratwanderung um nicht abzukippen, je nachdem ich die einflüsse auf mich wahrnehme und einzuschätzen weiss.

    liebe grüße
    liesele

  • Zitat

    ich weiss ebenso wie du, dass die entscheidung für diesen mann die richtige war und deshalb bin ich bereit, das zu unterlassen, was ihn verletzen würde. die sehnsucht danach besteht aber nach wie vor, aber ich kann sie gut aushalten.

    Hallo Liesele

    also ich habe zumindes erkannt warum ich Sehnsucht habe. Ist Dir das bei Dir auch klar? Es hilft zwar nicht unbedingt dagegen, aber ich weiß jetzt warum ich immer in schwierigen Lebenssituationen oder Kränkungen an das Gefühl denke, das ich bei XY hatte. Ich hätte das Gefühl auch gern bei meinem Mann. so was bedarf aber irgendwie eines ähnlich angelegten Bedürfnisses nach Nähe usw. In dieser Hinsicht tun wir uns schwer.

    Vielleicht hast Du ja das was, was das Reden und Psychologisieren ersetzt, daß mit meinem Mann wirklich sehr gut funktioniert. Ich fühle mich verstanden aber trotzdem anders geartet. So auf "einfach andere Männer" Sehnsucht zu haben.... (vllt. hab ich das auch falsch verstanden) das war bei mir nie so. Da brauchte es schon konkret jemand an den ich denke.

    LG Nys

  • ah, jetzt versteh ich dich besser.

    weisst du, ich hatte so einen xy, der meine grenzen was schwierige lebenssituationen und kränkungen betrifft mehr als überstrapaziert hat. an ihn will ich gar nicht denken, weil er überwiegend ein richtiges arschloch ist (sorry, aber für den typen gibts keine andere bezeichnung).

    ich hab eher sehnsucht nach den höhenflügen, die großen tollen gefühlen. aber dazu männer zu benutzen, wär eigentlich recht dumm.

    vielleicht habe ich mein problem jetzt erkannt.

    danke dir ganz herzlich.

    liebe grüße
    lieselotte

  • Hi Tocco!

    Toll, daß Du mich begleitest. Das mit dem Jahr! das ist eine ganz ganz eigene Zeitspanne! Ich kenne es von den Pferden. Wenn Du sie in einen anderen Stall stellst, dann fühlen sie sich dort erst nach einem Jahr wohl. Wenn Du ein Pferd kaufst, ist es erst nach einem Jahr mit dir vertraut.
    Ich habe bei den Pferden eine plausible Erklärung: Erst wenn sie an einem Ort alle Jahreszeiten überlebt haben, wissen sie, daß keine der Jahreszeiten an diesem Ort lebensbedrohlich werden. Auch bei den Mitgliedern einer Herde oder eines Vogel-Schwarms wird ein neues Mitglied erst nach einem Jahr voll akzeptiert und aufgenommen. Es hat bewiesen, das gesamte Jahr über gesund zu bleiben. Das Trauer Jahr beim Menschen ist sicher auch kein zufällig gewählter Zeitraum. Ich bin zuversichtlich und gebe mir trotzdem Zeit. Auch über das Jahr hinaus wird es Momente mit "Flash-Back" geben.
    Aber ich habe schon viel weniger Angst davor.

    Liebe Grüße
    Nys

  • Hallo Forum

    will auch mal wieder im Offenen schreiben. Pfingsten war schön, bis auf einen etwas anstrengenden Besuch bei meiner Mutter. Für alles war Zeit und leider ist morgen schon wieder der Alltag zurück. Mit meiner letzten Vergangenheitsbewältigung (die ich irgendwie nicht so richtig im offenen beschreiben kann) habe ich einen großen Schritt geschafft - der mich absolut positiv in die Zukunft schauen läßt. So werde ich es morgen nur schaffen müssen, früh genug aus den Federn zu kommen, um alles zu erledigen, was ich mir vorgenommen habe. Jetzt freu ich mich auf den "Rest-Abend" mit meinem Mann und wünsche allen einen guten Start in die Woche.

    LG Nys

  • Hallo Sternenhimmel

    danke daß Du mir Gelegenheit gibst manche Dinge klarzustellen, die evtl. falsch rüber kamen.

    Also es ist da wohl einiges von mir so ausgedrückt worden, daß ein komplett falsches Bild (zumindest bei Dir entstanden ist).

    Anfeindungen in meinem Beruf sind zwar an der Tagesordnung, richten sich aber meist nicht persönlich gegen mich. Es sind ab und zu hammerharte Diskussionen, da geht es aber darum was nun gerecht ist und was ungerecht. Darauf habe ich leider tatsächlich null Einfluß und tue nur meinen Job.

    Mit den meisten finde ich eine sehr gute Ebene auf der geklärt werden kann, wie weiter verfahren wird.

    Eigentlich wollte ich hier nicht viel über meinen Beruf schreiben. Weil es eben Menschen betrifft, wegen denen ich nicht hier bin. Und Du kannst mir glauben, ich würde keinen von denen (von mir aus) auf ihr Privatleben ansprechen. So etwas entwickelt sich daraus, daß ich eben versuche diesen Job so menschenwürdig wie möglich zu machen. Ob das jetzt bei einem Arzt, Rechtsanwalt, Firmeninhaber, HartzIV Empfänger oder sonst wo ist. Es sind alles Menschen mit ihren eigenen Problemen und oft bricht gerade in solchen Extremsituationen, wenn es um die Existenz, um den Job, um die Wohnung, um die Kinder oder die häusliche Gewalt geht- alles heraus, was mich null und garnix angeht. Was ich aber nicht wegbügle. Sondern weil ich eben nicht nur meinen Job mache und weil mir nicht alles am A... vorbeigeht, höre ich zu. Und weil die Menschen sehen, daß ich daran anteil nehme - und weil ich sie meist über viele Jahre regelmäßig kontaktiere, werde ich oft mit ihrer ganzen Verzweiflung konfrontiert und es wird gefragt: Frau.... sagen sie mir was ich tun soll?... Ich kann da nicht helfen. Und wenn darunter Menschen sind die alkoholkrank sind, dann bemerken sie oft selbst nicht wie gut man ihnen (alle anderen auch, nicht nur ich) ihren Alkoholkonsum ansieht und das auch riecht. Dann tue ich eben nicht so als wäre das ganze Problem die böse Welt. Sondern dann bin ich offensichtlich oft die erste, die so ehrlich ist und ausspricht, daß "man es merkt". Das sind dann Fälle in denen es jeder, absolut jeder merkt. Nur spricht das ja niemand an.
    Das war auch das einzige was ich zu dem Thema "Helfen" beitragen wollte. Du kannst mir glauben, daß ich sehr behutsam damit umgehe, wem ich was sage. Und wenn so etwas geschieht, dann ist bereits ein sehr offenes Gespräch vorausgegangen. Soll ich dann das Thema Alkohol komplett aussparen, wenn das oft die Ursache für den weiteren Werdegang ist? Mit den daraus folgenden Konsequenzen bin ich oft wieder involviert. Glaub mir, wenn ich da nicht eine gewisse Gleichgültigkeit nach getaner Arbeit aufbringen würde, wäre ich längst in der Klappse. Das meinte ich damit, als ich sagte: Ich sprech das einmal an und was dann draus wird ist mir egal. Ich bin kein Seelsorger und auch nicht verantwortlich für diese Menschen. Aber ich bin ehrlich, wenn sie mich um meine Meinung zu ihrer Situation fragen. Das hat nichts mit Machtspielchen oder so zu tun. Oh meine Güte. Wenn ich das bräuchte, dann hätte ich dazu Möglichkeiten ganz anderer Art. Ich glaube da hast Du einfach was reininterpretiert. Die Menschen die mit mir zu tun haben bedanken sich oft gerade dafür, daß ich so fair bin wie man in meinem Job nur fair sein kann - ohne seine Auftraggeber zu verraten.- Ich habe ihre Achtung und ihren Respekt und gleichzeitig ihr Vertrauen. Wäre ich so wie Du mich darstellst - sähe das anders aus. Oder was glaubst Du warum ich (im Thread Helfen) das mit den Kindern geschrieben habe? Wenn Dich jemand dazu um Hilfe bittet, dann bist Du wohl nicht so aufgetreten, daß der sich beschämt oder gar mit Machtspielchen mißbraucht gefühlt hat. Und so was ist kein Einzelfall. Wenn Du glaubst daß ich damit die Welt retten will, dann gerne. Es ist Zeit die ich investiere ins zuhören, dort wo es nicht zu meinem Job gehört. Wenn die Welt dadurch nicht besser wird ist es mir egal. Ich werd trotzdem weiter zuhören, ehrlich sein, konsequent sein und es jedem einzelnen überlassen was er draus macht. Das war alles was ich damit sagen wollte.

    Nys

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!