guten morgen nys,
eben das ist der punkt. mein partner ist sehr "normal".
als wir geheiratet haben, hielt ich mich selber für relativ normal mit hang zu übertreibungen. aber eben dieses "ausleben" - weiter leben, wenn andere aufhören - das ist es, was mich fasziniert.
fähig sein, immer ein paar schritte weiter zu gehen, mehr zu sehen, als eigentlich ist.
ich weiß, wenn mich jemand versteht, dann du. niemand hat bisher meine gefühlswelt so gut in worte packen können, wie du es hier in deinem fädchen getan hast.
auch ich hab in meiner kindheit geforscht, bücher gelesen, mein innerstes nach außen gekehrt, nur um mich zu verstehen. meine kindheit war wirklich schön. aber ich ließ mich schon als kind eher nicht ausbremsen. ich war zwar artig, hab aber meine gedanken weiter gesponnen - ohne eben jeden drauf aufmerksam zu machen. und dann eine gelegenheit abgepasst, genau das zu tun, was eigentlich verboten, nicht gern gesehen oder eben jemand anderen verletzen könnte.
ich weiß, um die tiefen, in die ich fallen kann - das hat mich vorsichtiger werden lassen, aber nicht ängstlich.
ich möchte alles ausprobieren - gerade die dinge, die mir spaß machen. dinge, die mir keinen spaß machen, möchte ich überhaupt nicht machen. ok, vielleicht ausprobieren - aber ich merke schnell, ob ich mich begeistern lassen will oder nicht. auch dieses gefühl ist sehr extrem bei mir. ich kann mich zu nichts zwingen. wenn ich´s doch tue, hat niemand spaß daran.
sicher soll mein partner entscheiden dürfen, ob er mich so aushalten will oder nicht. ich kann mit ihm aber nicht über alles reden, gerade weil er mich nicht verstehen kann und ich kanns ihm auch nicht vermitteln.
und selbstverständlich möchte ich ihn nicht verletzen, das geht aber auf meine kosten. er ist zufrieden, ich nicht.
andere männer in meinem leben würde er nicht dulden, das weiß ich und so wird eine ehe auch normalerweise gelebt.
im moment verzichte ich in der richtung schon auf meinen spaß - aber nur ihm zuliebe. mir tue ich damit keinen großen gefallen, weil mir was fehlt.
die ehrlichkeit zu mir selber reicht mir im moment, wenn du weißt, was ich meine. meine ehrlichkeit ist aber nicht immer die, die jemand anders versteht. und darum diskutiere ich mit meinem mann nicht mehr über diese dinge.
derzeit habe ich eher mit unterstellungen seinerseits zu kämpfen. er ist es gewohnt, dass ich über alles und jedes mit ihm rede. ihm gegenüber bin ich, was andere männer betrifft, ziemlich verstummt - das läßt ihn mißtrauisch werden. gefällt mir auch nicht besonders gut.
liebe grüße
liesele