• Hallo Martin,

    danke für's Feedback.

    Ich weiß seit über 22 Jahren, dass ich ein Alkoholproblem habe und habe auch einige Jahre danach gelebt. Eigentlich, egal ob Krankheit oder nicht, sollte mir klar sein: Ich kann damit nicht umgehen. Und vor allem sollte ich lernen, hinter mir zu stehen.

    Ich trinke nichts und damit fertig.

    Cora

    Gruß Cora

  • Guten Morgen Cora,

    was hat das für eine Bedeutung? Im Sinne von: "zu mir zu stehen", oder "mich selbst ernst nehmen" ?

    Zitat von Cora723

    Und vor allem sollte ich lernen, hinter mir zu stehen.

    Du hattest das ja am Anfang schon oft geschrieben, kann damit aber nicht wirklich was anfangen. Ich bin doch Ich und will nicht hinter mir stehen :roll: ?

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo Zotti,

    falsch ausgedrückt, bzw. dumm ausgedrückt. Ich wünsche mir ein besseres Selbstwertgefühl und vor allem dass ich zu meiner Abhängigkeit und damit zu meiner Abstinenz stehe. Das gibt meiner Abstinenz Sicherheit. LG Cora

    Gruß Cora

  • Zitat von juergenbausf

    Hallo zotti,

    ich denke mal, "wer hinter sich steht", der steht sich nicht mehr im Weg... :wink:

    LG Jürgen

    Sehr gut :)

    Zurzeit stehe ich irgendwo etwas neben mir. Mein Leben läuft seit ein paar Jahren etwas konfus, in den letzten Wochen habe ich mich sehr intensiv mit meinem Suchtproblem beschäftigt und muss feststellen, dass die letzten Jahre neben Schwierigkeiten ein absolut falsches, nasses denken oder nennen wir es mal Suchtdenken, eingeschlichen hat. Wenn ich in den anderen Threads lese bin ich fast ein wenig neidisch. Irgendwo war es damals schön, trocken zu werden und Veränderungen zu spüren. Da ich mir mein Leben und Umfeld bereits "alkoholfrei" eingerichtet habe, fehlen mir diese kleinen "Highlights" und die "Verbesserungen" kommen langsam und schleppend. Die spielen sich mehr oder weniger im Kopf ab.

    Klingt konfus... bin ich grad auch :) Aber zufrieden und vor allem ohne Trinkgedanken.

    Einen schönen Abend.

    Cora

    Gruß Cora

  • Hartmut

    Zitat

    Cora , dieses Argument komm meist von jemals der nie ein Leben mit Risikominimierung führt oder es lebt .Ich kann dir sagen es gibt keine Käseglocke . Höchstens in einer stationären Therapie .
    Im anderen Thread schreibst du doch das die Trockenheit an erster Stelle steht oder nun doch nicht?

    Zur Risikominimierung bzw. mit diesem Wort habe ich meine Probleme, gebe ich offen zu. In all den Jahren nach meiner Therapie hatte ich niemals Probleme mit einem gepflegtem Essen in einer Gaststätte oder damit, wenn auf einem Geburtstag etc. Leute, die im Gegensatz zu mir damit umgehen können, etwas trinken. Was mich stört und wo ich mich seit 22 Jahren fern halte sind z.B. reine Saufveranstaltungen, nicht mal weil ich Druck bekomme, eher weil ich es ekelhaft finde.

    So - in euren Augen spiele ich jetzt mit dem Risiko?! Und das ist mein Problem weil ich mich eigentlich wohl bei euch fühle und eure Ansichten ok finde mich aber nicht total umdrehen will. Hartmut, ich war einige Jahre trocken. Von meinen Rückfällen weiß nur mein Partner und ich. Wie es dazu gekommen ist habe ich schon anklingen lassen, Forum und SHG dienen der Vorbeugung, dass es nicht nochmal passiert.

    Gestern war ich z.B. in einem Büro wo vorher Sekt gesoffen wurde. Der Geruch ist für mich ekelhaft, sonst nix. Aber wie soll ich denn damit umgehen? Ich kann es den Leuten nicht verbieten, will es auch nicht. Bei meinem EX-Arbeitgeber, wo bei solchen Veranstaltungen wenn nicht getrunken sondern nur gesoffen wurde, habe ich bei einer Geschäftsreise die Flucht durch gelben Schein ergriffen. Kapiert hätten die das weniger wie die Leute mit denen ich heute arbeite, wahrscheinlichn weil sie selber Probleme hatten (was weiß ich).

    Ich will nichts mehr trinken und werde nichts mehr trinken - das ist meine Priorität und wird sie auch bleiben. Egal was kommt, es gibt keinen Grund (außer man will und dann geht es nur noch steiler runter)

    Cora

    Gruß Cora

  • Hallo Cora,

    lange Zeit war ich in puncto Risikominimierung derselben Ansicht wie Du.
    Auch ich bin ein paar Jahre trocken gewesen, auch ich hatte einen Rückfall.
    Ich denke mal darüber nach.

    Nur eine Sache ist bei mir anders gelaufen: Seit Jahren wird in allen Firmen, in denen ich arbeite, nicht mehr getrunken.

    VG
    Mitch

  • Hallo Sternenhimmel,

    mein Leben verläuft seit 2004 beruflich so besch..., dass inzwischen mein Privatleben auch darunter leidet. Dazu kommen noch schwerwiegende Probleme in der Familie (Pflegefall, Geldprobleme). Das alles weckt eine jenseits Sehnsucht in mir. Einfach abschalten, nichts mehr denken, in die trügerisch schöne Scheinwelt des Rausches abzurutschen.

    Wie soll ich das Risiko minimieren?

    Die Erde dreht sich weiter, die Probleme laufen weiter und mit etwas Willenskraft und dem Wissen, dass die Scheinwelt des Rausches eine weitere große Lüge ist ist es zu schaffen.

    Cora

    Gruß Cora

  • Hallo Cora

    Zitat

    mein Leben verläuft seit 2004 beruflich so besch..., dass inzwischen mein Privatleben auch darunter leidet. Dazu kommen noch schwerwiegende Probleme in der Familie (Pflegefall, Geldprobleme). Das alles weckt eine jenseits Sehnsucht in mir. Einfach abschalten, nichts mehr denken, in die trügerisch schöne Scheinwelt des Rausches abzurutschen.


    Andere Lösungswege als das Saufen hast du noch nicht entdeckt?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Lösungsmöglichkeiten :roll: sind im Prinzip auch "Scheinwelten" aber gesündere. Versuchen zu entspannen, nicht an den ganzen Sch... zu denken, positiv zu denken, Hobby nachgehen, autogenes Training.

    Allerdings habe ich keine Lösungsmöglichkeiten für meine Probleme.

    Dennoch kein Grund alles mit Alkohol noch schlimmer zu machen.

    LG Cora

    Gruß Cora

  • Hallo Cora

    Zitat

    Allerdings habe ich keine Lösungsmöglichkeiten für meine Probleme.

    ich kenne deine Probleme nicht. Ich wünsche dir das du sie nicht aus sitzen musst.

    Als ich Trocken werden durfte war ja nur der Teil erfüllt, nichts mehr Saufen zu müssen . In den nassen Jahren hatten sich massive Probleme angehäuft oder ich habe sie einfach mit geschleppt. Diese ließen mich auch fast verzweifeln. Ich bin sehr froh hier im Forum Menschen gefunden zu haben, die mir zwar keine Lösungen für meine Probleme aufzeigen konnten aber ich von Ihren Lösungswegen begeistert war. Das erste was ich lernte war das Schwarz -Weiß-Denken und setzte es strukturiert ein . Ob in der Sucht so auch bei meinen Problemen .

    Es waren banale Sätze die ich für mich annahm und umsetzte ohne darüber nach zu denken . Denn schlimmer konnte es fast nicht kommen .

    Tu es oder lass es . Tun muss man tun. Wer will findet Wege , wer nicht, findet Gründe. Heute nach fast 6 Jahren habe ich es geschafft alle lösbaren Probleme zu lösen und die nicht lösbaren ( meine chronische Krankheiten) zu akzeptieren .

    Ich wünsche dir das du den richtigen ersten Schritt machst damit es dir besser geht. Nur Mut und ein Ja zum Leben . Wer es schafft der Sucht zu trotzen hat auch die Energie sich dem Leben zu stellen. Glaube an dich dann schaffst du das auch.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    danke für deine Antwort, die Mut macht. Ich weiß, dass es geht - ich hatte ja auch einige zufriedene Jahre ohne hinter mir. Ich kann nicht sagen ob es 6 oder 8 waren - habe es einfach nicht gezählt. Es war einfach so, ich trinke nix und damit hat es sich.

    Wenn ich meine Aussage von gestern lese möchte ich dazu etwas ergänzen. Viele von euch haben "langsam" angefangen, konnten irgendwann bevor sie süchtig wurden normal trinken. Das war bei mir tatsächlich anders, es ging vom ersten Schluck nur um eines: die "befreiende" Wirkung die mich in Wahrheit in der Sucht gefangen hielt. Ich meine damit das Gefühl im Kopf, das Ausschalten und die Umwelt in einer Wolke als Statist zu erleben. Dafür kenne ich keinen Kontrollverlust, für diese Stimmung brauchte ich meinen Spiegel.

    Ich bin im richtigen Leben relativ unsicher, leicht angreifbar und habe Probleme mit Kritik wobei ich mein größter Kritiker bin. Diese Gefühle nahmen in einer dementsprechenden Situation überhand und der Teufelskreis begann wieder. Und jetzt? Muss ich auf jedem Fall Lösungen finden - zumindest Lösungen, um einiges ohne Droge auszuhalten.

    Cora

    Gruß Cora

  • Ich bin am Freitag durch eine Äußerung bzw. eine mehr oder weniger haltlose Anschuldigung verletzt wurden. Desto mehr Zeit vergangen ist desto schlechter fühle ich mich. Nicht, dass ich im Moment einen Druck verspüre aber ich bin nervlich einfach angegriffen, kann nur noch heulen und würde mich am liebsten vor dem Rest der Welt verkriechen.

    Ich bin wirklich überzeugt, dass wir immer mehr in einer Art Hühnerhof-Welt leben. Eine kleine Schwäche und die anderen hacken auf dich ein. Erstmals aufgefallen ist es mir bei einer seit Geburt vorhandenen körperlichen Behinderung mit der ich kein Problem habe aber unter der ich dank meiner lieben Umwelt immer mehr leide weil dass Verständnis für anders sein immer kleiner wird. Darum vielleicht auch mein Problem damit, mich zu outen oder mein Problem mit der Abstinenz in der Öffentlichkeit.

    In der Tat kann ich hier echt nicht offen schreiben was passiert ist da wirklich jeder mitlesen kann und belasse es bei diesen Umschreibungen. Bin grad nervlich fertig, hab zittrige Hände (die definitiv nix mit Alkohol zu tun haben) und muss für mich erst einmal einen Weg finden, dass ich mir zumindestens das Rest-WE nicht auch noch total kaputt mache :(

    Cora

    Gruß Cora

  • Hi Cora,

    grade wenn es eine haltlose Anschuldigung war, gibt es doch keinen Grund, Dich schlecht zu fühlen. Und verkriechen ist manchmal für ein paar Stunden, vielleicht für einen Tag eine brauchbare Lösung, um wieder Kraft zu schöpfen. Aber dann gehts wieder raus auf den Hühnerhof...ich denk mir dann immer "Du selbst hast die Verantwortung für dein Leben"...und die gibt man irgendwie ab, wenn man sich von Leuten niedermachen läßt...sicher ist man grad in der frühen Abstinenzphase auch etwas verletzlicher...aber wenn Du Dich zuhause verkriechst, dann hat der, der Dich verletzt hat, gewonnen...laß das nicht zu, zieh Dir Deine Boxhandschuhe an und schlag zurück...laß die Arschgeigen dieser Welt nicht gewinnen, indem Du Dich von ihnen Dein Wochenende kaputtmachen läßt...

    Sei lieber stolz auf Dich, daß Du auf dem richtigen Weg bist mit der Sauferei...damit bist Du mehr wert als jeder dieser Pfeifen, die meinen, sich auf Deine Kosten profilieren zu müssen.

    Bleib stark...

    LG Andreas

  • Hallo Karsten, hallo Andreas,

    danke für die Feedbacks. Ich habe schon Leute zum reden aber zurzeit weiß ich selber nicht was los ist. Ob die Geschichte nur ein Auslöser war, der meinen "Topf zum Überlaufen" gebracht hat. Fakt ist, und da hat mich nicht mal die SHG und einige Sitzungen bei einem Psyhologen im letzten Jahr, hingebracht sondern nur dieses Forum hier... Seit 2004 hat sich in meinem Kopf mit sich häufenden Griff zur Flasche in meinem Kopf ein Denken eingeschlichen, was ich eigentlich mit Mitte 20 nach Therapie und Arbeit an mir selber, abgelegt habe. Vorteil: die Euphorie "Hurra Trocken!" und die Gefahr des tiefen Falles "Trocken - und nun" hat sich bei mir nicht eingestellt. Ich habe mir eine Liste gemacht

    - Wo sehe ich Gefahren des Rückfalls
    - Wie kann ich die umgehen?

    Dazu gehört der Besuch einer Supermarktkette, die ich fast ausschließlich wegen einer gewissen Obstbrandmarke in handlichen Flaschen aufgesucht habe :( Das trifft natürlich nur auf mich zu, jeder andere von uns kann dort sicher einkaufen ohne dumme Gedanken zu bekommen.

    Jetzt sollte ich eine neue Liste beginnen

    - wo stehe ich
    - wie gehe ich mit mir um
    - wie lasse ich mit mir umgehen....

    Eine Frage am Rande: Ich habe letzten Donnerstag versucht, mit dem Rauchen aufzuhören weil ich irgendwo einen Zusammenhang zwischen den "Suchtmitteln" sehe und irgendwo den Verdacht haben, dass meine 6-8 Fluppen am Tag irgendwo eine Ersatzdroge sind zumal ich auch einige Zeit Nichtraucher war. Freitag habe ich nach dem Erlebnis geraucht und die Kippen gestern Mittag weggeschmissen weil es mich genervt hat.

    Ich will nicht statt zu trinken an der Fluppe rumnuckeln, andererseits habe ich angst, das das Nichtrauchen mich grad in Gefahr bringt. Wie seht ihr das?

    Cora

    Gruß Cora

  • Ich würde Dir nicht raten, in einer schwierigen Situation jetzt auch noch die Zigaretten wegzulassen...ein Bekannter von mir (auch trockener Alkoholiker) hat mir kürzlich gesagt, daß er den Alkohol und die Zigaretten losgeworden ist...an einer Bäckerei kann er immer noch nicht vorbeigehen, ohne sich was leckeres mitzunehmen.
    Will sagen:
    Wenn Dir die Zigaretten momentan dabei helfen, trocken zu bleiben, dann setz Dich nicht unter Druck und versuch, die jetzt auch noch zu streichen, grade, wo Du momentan eh etwas mental angeschlagen scheinst.
    Ich hab auch 10 Jahre lang nix geraucht und dann wieder angefangen...und ich werd auch wieder aufhören, wenn der richtige Moment da ist...aber da gehört schon eine gewisse Stabilität dazu...
    Das "an der Fluppe rumnuckeln" kriegste später auch noch los :)

    LG Andreas

  • :D 8 Wochen!

    Nach meinem nervlich schlechten Allgemeinzustand letztes Wochenende geht es mir wieder besser, obwohl ich viel Arbeit habe und mich das ganz schön müde macht und schlaucht. Ich hatte mich am WE so in eine Kleinigkeit, die es gar nicht Wert ist, reingesteigert... und mir damit 2 freie Tage versaut... Hoffe ich lerne daraus.

    Manchmal frage ich mich, ob das kleine Suchtteufelchen in mir mir das "alles schwarz sehen" einredet.

    Cora

    Gruß Cora

  • @Prinzessin
    vielen Dank für die Glückwünsche. Das Leben ohne Alkohol ist auf jedem Fall schöner und vor allem intensiver und ehrlicher. Ich wünsche mir sehr, dass ich diesmal die Gewinnerin bleibe.

    @Sternenhimmel
    es geht mir auf jedem Fall besser. Wobei ich immer noch nicht weiß, was letztes Wochenende los war - manchmal frage ich mich, ob ich einen "Knall" habe. Ich habe einiges um die Ohren und die letzten Jahre beruflich einiges Mitgemacht. Letztes Jahr hatte ich eine total versaute Probezeit und danach fing es wieder richtig an mit dem Trinken. Am Freitag hatten wir eine kurze Diskussion im Job, nichts weltbewegendes und vor allem nichts schlimmes. Und bei mir im Kopf ging ein Kino los, immer schlimmer und ich habe mich selbst wegen nichts immer tiefer runter gezogen.

    Ist es die Sucht die einen Anlass zum trinken gesucht hat? Egal - ich hoffe, dass mir sowas nie wieder passiert.

    LG Cora

    Gruß Cora

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