• Liebe Sternenhimmel,

    danke für deine Antwort über die ich bereits einige Zeit nachdenke und noch nachdenken werde.

    Zitat

    Kann es sein das du noch zu sehr enttäuscht bist über deine Rückschritte oder Rückfälle!

    Nein, ich bin nicht enttäuscht - ich wünsche mir nur sehr, dass es nicht wieder passiert. Ich bin sehr jung in die Sucht geraten und hatte darum auch sehr jung meinen persönlichen Tiefpunkt erreicht und durfte aussteigen. Der Weg, den ich eingeschlagen habe, war sicher nicht verkehrt denn sonst wäre aus dem Spiel mit dem Feuer was ich hin und wieder gespielt habe eher bitterer Ernst geworden. Das wurde es erst vor 3 Jahren und heute stehe ich an einem Punkt, wo ich gerne wieder raus möchte es mir aber dennoch oft sehr schwer fällt.

    Ich mag dieses Forum und die Leute und merke dennoch, dass mir vieles gerade nicht weiter hilft. Risikominimierung... Ich lebe seit der Therapie mit jemanden, der ebenfalls nichts trinkt zusammen. Unsere Freizeitaktivitäten bestehen sicherlich nicht aus dem Besuch von Situationen, die ein Risiko bilden. Zumal du irgendwann ganz von selber deinen Bekanntenkreis ausselektierst und gar keinen Spaß mehr an bestimmten Veranstaltungen hast. Leider stoßt man damit nicht immer auf Verständnis, aber auch das ist mir relativ egal. Im Job kann ich gewissen Situationen nicht ausweichen außer "weglaufen" was ich auch tu. Das hat mir in den Jahren ab und an Probleme mit den Kollegen aber kein Saufdruck bereitet. Ich sehe es nicht so, dass ich rückfällig geworden bin weil ich auf der Risikoseite lebe. Ich habe akzeptiert, dass ich süchtig bin... all das hilft mir also nicht weiter.

    Zitat

    Das du gar nicht mehr so richtig an eine glückliche und Zufrieden Zukunft glauben kannst?

    Es gibt gerade einige Probleme außerhalb des Alkohols. Und diese Probleme bzw. eines davon hat mich wieder zum Alkohol getrieben. Anfangs habe ich "abschalten" gekonnt, irgendwann kam das Gewissen und es ging nicht mal mehr mit Alk abzuschalten. Hartmut schrieb mal "hoffentlich kriegste nicht mehr solche Probleme sonst säufst du ja wieder" Ganz toll, denn das will ich sicher nicht. Aber... was tun?

    Zitat

    Das du gar nicht mehr an dich selbst glaubst?

    Ich habe noch nie an mich geglaubt und das ist leider ein Punkt der meine Sehnsucht erweckte... einfach abschalten. Hier muss ich ansetzen, geht aber leider geht das nicht von heute auf morgen.

    Danke für deinen Beitrag, es ist schön, wenn jemand einen versteht. Jetzt hab ich Tränen im Auge - aber vor Freude und Dankbarkeit. Menschen wie Du, Prinzessin und Carpenter sind für mich echte Wegbegleiter.

    Cora

    Gruß Cora

  • Zitat von Cora723

    Ich mag dieses Forum und die Leute und merke dennoch, dass mir vieles gerade nicht weiter hilft.

    Hey Cora,

    doch, das tut es...und zwar gerade in dem Moment...unabhängig von der Risikominimierung gibt es hier Leute, denen Du nicht egal bist und die Dir, soweit das möglich ist, beistehen. Manchmal hilft schon alleine das Schreiben, das zu Papier bringen, um sich besser zu fühlen. Ein gutes Gespräch kann das nicht ersetzen, aber Du schreibst es ja selber...Du hast das Gefühl, Du bis nicht allein...und das hilft, wenn vielleicht auch manchmal unbewußt.
    Ein großer Vorteil dieses Forums ist die Tatsache, daß hier fast rund um die Uhr immer jemand da ist, der einem zuhört...die Nachteulen tagen teilweise bis in der Früh und ab 5.00 Uhr ist unser lieber Aufschliesser Correns da und verbreitet Zuversicht und Gelassenheit...das ist besser als ein Guter-Morgen-Tee.
    Wir können Dir mit Deinen tatsächlichen Problemen nicht wirklich helfen...aber wir können sie Dir vielleicht etwas kleiner erscheinen lassen...und das ist besser als gar nix :)

    Übrigens find ich es toll, daß Sternenhimmel und Du Euch grad gegenseitig aufmuntert und helft, wo Ihr doch Beide ein paar schwierige Tage hinter Euch habt. Das ist ein richtig guter Nährboden, um dauerhaft trocken zu bleiben.

    Ich wünsch Euch beiden ein ruhiges Restwochenende ohne Sorgen und Gedanken an Alkohol.

    LG Andreas

  • Zitat

    doch, das tut es...

    Auf jedem Fall erinnert es mich an meine Abhängigkeit :roll: Weißt du, als ich mit knapp 20 in meine Gruppen maschierte, habe ich einiges nettes aber auch viel trauriges erlebt :( Vielleicht gehört das zur Sucht? Auf jedem Fall ist es schade, wenn man gewisse Schwierigkeiten mit der Abstinenz nicht ansprechen kann weil die Lösungen ausbleiben oder nicht machbar sind.... Totschlagargumente von Lösungen und Gründe helfen mir da auch nichts weiter.

    Nunja... sicher denken einige, die packt es eh nicht... einen Grund mehr meine Willensstärke und -kraft einzusetzten. Ich muss nur dann trinken, wenn ich es will und gerade jetzt will ich es sicher nicht.

    Cora[/quote]

    Gruß Cora

  • Guten Morgen Cora,

    ich denke nicht: Sie packt es eh nicht. Vielleicht sind Deine Voraussetzungen schwieriger, als bei manch anderem, aber Du hast Dich auf den Weg in die Trockenheit gemacht. Nur das zählt im Moment.

    Ich wünsche Dir viel Kraft dies alles durchzustehen

    LG Pink-Lady

  • Guten morgen und danke Pink-Lady,

    ich weiß, dass es machbar ist. Ich war gestern recht müde und darum offline. Heute wird bei meiner derzeitigen Einsatzfirma wieder so eine "Party" stattfinden, ich weiß noch nicht, wie ich mich verhalten soll oder kann. Diese Situationen nerven mich einfach, nicht weil ich ablehnen muss denn es ist kein muss für mich sondern eine lebensnotwendige Sache, die ich will. Es ist einfach das Unverständnis was mir in den letzten Jahren immer wieder begegnet ist. Vielleicht hilft im Notfall nur eine gewisse Aggressivität?

    Krank machen wäre auf Dauer sicher keine Lösung um dieser Situation aus dem Weg zu geben zumal sich diese nervige Konfrontation durch mein Leben zieht. :roll: Selbst meine bessere Hälfte würde mich jetzt nicht verstehen und mir erklären, dass das bei ihm gar kein Problem ist.

    Ich werde mich keinesfalls outen denn damit setze ich in der heutigen Arbeitswelt einen Schwachpunkt auf dem eingehackt werden kann. Das habe ich mit einem anderen Problem (leichte körperliche Behinderung) vor allem in den letzten Jahren zunehmend erlebt. Also Augen zu und durch ;) Vielleicht hilft mir der Gedanke an eine liebe Freundin die den Geruch und Geschmack von Kaffee einfach eklig findet und selbst deswegen blöde Diskussionen erlebt hat.

    Einen schönen Tag

    Cora

    Gruß Cora

  • Liebe Cora!!

    Ich glaube, niemand hier denkst sich "die schafft das nicht"!

    Ich binde auch nicht jeden die Krankheit auf die Nase! Das muss auch nicht sein. Manche machen es so, weil sie es so wollen - das bewundere ich. Dennoch kann ich es nicht und muss ich es auch nicht.

    meistens reicht ein "nein Danke", wenn nicht, kanns auch ein "verstehst du NEIN nicht"? werden.

    In fremder Umgebung geht auch locker ein "ich trinke keinen Alkohol". Da fragt für gewöhnlich niemand nach - warum auch?

    Also, da mach dir keinen Stress. Es gibt übrigens sehr viele Menschen, die keinen Alk trinken :wink: !
    Oder, vielleicht ist es einfach nur so, dass man nirgends mehr hingeht, wo man übermäßigen Alkoholkonsum erwarten könnte. :wink: !

    Ich merke, dass ich oft die einzige war, die Alk trank :cry: !

    Ich lass dir Liebe Grüße hier!
    Prinzessin?

    Fini

  • Hallo Prinzessin?
    Danke für dein Feedback. Es ist gut gelaufen, keine dummen Fragen etc. Leider bin ich das auch anders gewohnt, warum auch immer... Wahrscheinlich weil ich nicht richtig dahinter gestanden bin?! Egal. "Langt ein Nein nicht" als Nachdruck finde ich wirklich gut.
    Cora

    Gruß Cora

  • Hallo Ihr Zwei,

    Zitat von sternenhimmel12

    Kann man bestimmt was machen :wink:

    Im erweiterten Forenbereich können sich alle Mitglieder intensiver austauschen und entsprechend auch privatere Fragen beantworten, da das www nicht mitliest. Zudem sind dort persönliche Nachrichten unter den Mitgliedern möglich. Moderatoren sind jedoch keine Postboten :wink:.

    Grüße
    Tina

  • Hallo

    ehrlich gesagt habe ich mir gestern meine Gedanken wegen einem Satz gemacht

    Zitat

    Erst wenn keiner mehr schreibt, sollte man sich ernsthaft Gedanken machen, ob man selbst noch unter Menschen mit dem gleichen Ziel ist.

    Interessant ist daran, dass gestern gleich 2 Mods hier geantwortet haben. Also muss ich mich ansonsten hier angesprochen fühlen :roll: Nix für ungut aber zahlen kann und will ich nicht.

    Zu deiner Frage: Meine "bessere Hälfte" hatte auch ein Problem, aber er hat nach der Therapie damit abgeschlossen und seitdem ist das kein Thema mehr für ihn. Also nicht wie ich :?

    Heute hatte ich echt einen Chaos-Tag, schon mit dem linken Fuß aufgestanden ging es so weiter. Das Gute dran ist, dass man nicht ans trinken denkt. Der Nachteil - man nimmt sich auch zu wenig Zeit für sich selber.

    Zu meiner Quotation noch: ich fühle mich hier eigentlich richtig und denke auch, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen ;)

    Cora

    Gruß Cora

  • Moin Cora,

    lieb von Dir, daß Du mal wieder vorbeigeschaut hast...ich bin momentan etwas im Stress, deshalb poste ich momentan nicht so häufig, bin auch eher so in der Lesephase und hab das Gefühl, ich muß nicht alles kommentieren, was hier geschrieben steht.
    Ich seh den Sachverhalt aber so wie Du...wir sind schon richtig hier, auch wenn wir hier nicht mit jeder Meinung konform gehen.
    Das Ziel ist dasselbe und ich hab mir vorgenommen, auch in Zukunft hier reinzuschauen und am Ball zu bleiben...schön, daß Du das offenbar auch tust...les Dich gerne :)

    Wünsch Dir ein schönes WE

    LG Andreas

  • Hallo Andreasl,

    jetzt möchte ich doch mal kurz antworten. Ich schaue hier ab und an vorbei da mir einige Leute wie Ihr und Prinzessin und und und inzwischen recht wichtig geworden sind, bin ansonsten meistens auf einer anderen Seite unterwegs.

    ich habe in den 80ern meine Therapie gemacht, bin danach auf die andere Seite der Bundesrepublik gezogen (das war echt wichtig für mich) und lebe mit jemanden zusammen, der auch nichts trinkt. Offiziell, im Bekannten- und Verwandtenkreis trinke ich nichts. Meine Rückfälle fanden so immer "hinter verschlossener Tür" statt, so wenig wie ich zu meiner Sucht gestanden habe stand ich auch dazu, dass ich wieder trinke.

    Auch wenn das Wort hier schon negativ aufgenommen wurde, es waren Anfangs nur "Ausrutscher", vielleicht einmal im Jahr... das gefährliche war der Weg der folgte. Zu meinen "es geht wieder" und Jahre später wieder in die Sucht mit all seinen Begleiterscheinungen wie Selbstmitleid etc. rein zu rutschen.

    Aber - das ist nun Vergangenheit. Heute habe ich 3 Monate abgeschlossen und egal was noch passieren wird: Trinken ist kein Weg bzw. Lösung.

    Einen schönen Abend

    Cora

    Gruß Cora

  • Kennt jemand dieses Gefühl:

    Ich bin im Leben oft unzufrieden mit mir und sehr unsicher. Darum beziehe ich vieles stark auf mich, was mich gar nicht betrifft. Beispiel: Kollege will telefonieren und bittet mich, ob ich mal nach der Post schauen kann (was mein Job ist), da er dringend auf was wartet. Mein Gedanke: Ich soll da was nicht mitbekommen, da läuft was gegen mich.

    Gibt auch ähnliche Situationen. Ich habe das mit meinem Psychologen besprochen und arbeite auch daran in dem ich offen Frage oder mir klar mache, dass die Situation ganz sicher nicht so ist und man es mir direkt sagen würde, wenn was nicht passt... Dennoch ist es schwierig und ich leide manchmal ganz schön darunter.

    Schönes Wochenende wünscht euch Cora

    Gruß Cora

  • Hi Cora,

    ich wünsch Dir zu allererst mal gute Besserung.

    Tja, diese Unzufriedenheit kommt bei mir auch manchmal hoch, ohne das ich konkret sagen könnte, woher. Ich hab mir da ein paar Gedanken gemacht und vermute, daß es daran liegt, daß man sich durch die Trockenheit automatisch auch einen positiven Effekt auf die Psyche erhofft...das mag vielleicht ganz am Anfang so sein, realistisch betrachtet sieht man aber z.B. Schwierigkeiten und Probleme, die man sich vorher schöngesoffen hat, jetzt in ihrer ungeschminkten Gestalt...und das kann manchmal schon auch erschreckend sein. Tatsache ist allerdings auch, daß man diese Probleme jetzt erkennen und angehen kann. Und das ist dann irgendwo ja auch wieder positiv.

    Wünsch Dir ein schönes WE

    LG Andreas

  • Hallo Andreas,

    ne, das Problem war schon zu meiner richtig nassen Zeit vor der Therapie da. Bei der Therapie habe ich es nicht in den Griff bekommen, damals war so ein doofes Schlagwort "Nimm dich nicht so wichtig" - teilweise von Co-Therapeuten die nicht mal eine Ausbildung diesbezüglich hatten :(

    Es wurde irgendwann besser und wieder schlimmer als meine Selbstzweifel, damals durch Umstrukturierungen im Job, immer größer wurden. Dann kamen immer wieder Nassphasen... und irgendwann ist man wieder drin im alten Denken.

    Ich denke, teilweise bilde ich mir dass nicht mal ein. Aber die Menschen sind nicht aufrichtig, wenn man sie drauf anspricht. Also darüber stehen und lernen, damit umzugehen...

    LG Cora

    Gruß Cora

  • Hallo Cora,

    du kannst es schon positiv beeinflussen...

    Das Problem ist, du sagst es ja selbst: "Mein Gedanke: Ich soll da was nicht mitbekommen, da läuft was gegen mich."

    Dein Gedanke. Nur deine Gedanken sind daran Schuld. Wenn du z.b. nicht diesen Satz gedacht hättest, sondern z.b. "er will bestimmt seine Frau / Freundin anrufen und was privates besprechen..."

    Wie würdest du dich dann fühlen? Du würdest wahrscheinlich schmunzeln ...

    Es sind nur deine Gedanken! Versuche sie in eine positive oder neutrale Richtung zu lenken.

    Ein guter Buch Tipp dazu "Lieben was ist", da geht es genau darum. Eins der Bücher welche ich gerade lese...

    Zotti

  • Lieber Karsten,

    vorab: Ich schätze dich und deine Arbeit hier im Forum sehr. Nachdem ich heute morgen meine Meinung kund getan habe, hat es mir schon wieder leid getan - ich erlaube dir, den Thread zu löschen.

    Ich habe in den 80ern eine Therapie gemacht und danach meine Erfahrungen gemacht ohne Alkohol und erlaube mir das Recht zu behaupten, dass ich nicht alles falsch gemacht habe. Ich kenne meine Grenzen und meine Schwachpunkte und weiß inzwischen, warum ich immer wieder gestürzt bin. Mein Thema ist viel Arbeit an mir selber und dass ist natürlich offen in einem Forum nicht möglich.

    Du schreibst irgendwo etwas von verschiedenen Wegen. Wahrscheinlich ist mein Weg ein anderer der auch Schritt für Schritt zum Ziel führt. Ich kann die Menschen nicht ändern, will es auch nicht und respektiere andere Meinungen.

    Also werde ich in Zukunft etwas zurückhaltender sein und meine Forenkonträre Ansichten für mich behalten. Das ist respektvoller Umgang miteinander und ich gehe respektvoll mit anderen Menschen um. Dennoch lasse ich mich nicht verbiegen ;) und stehe zu meiner Meinung. Täte ich das nicht, würde ich vielleicht irgendwann aus Gruppenzwang im Job (Nach 500 erfolglosen Bewerbungen habe ich keine Wahl eine Firma mit Alkoholverbot zu finden und das Arbeitsamt wird mich auch nicht unterstützen wenn ich kündige weil meine Kollegen alle 3 Monate abends mal ein Sekt trinken) wieder mal nippen.

    Wie gesagt, wir haben das gleiche Ziel. Dennoch habe ich sogar Verständnis, wenn das Forum sagt, ok - die passt nicht zu uns.

    LG und einen schönen Sonntag wünscht euch Cora

    Gruß Cora

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