Verhinderung von Co-Abhängigkeit

  • Hallo cookie24,

    ich empfinde deine Frage als äusserst schwierig. Meiner Meinung nach ist Co - Abhängigkeit ein schleichender Prozess - eh man sich versieht steckt man mittendrin.
    Das Abgrenzen gelingt nur sehr selten und selbst da hat es ja auch immer ein Stück weit mit Fallen lassen zu tun.
    Alleine das Angagieren für einen Alkoholabhängigen Menschen ist doch schon ein Fördern der Sucht.

    Gerade wenn du schon mal Co - Abhängig warst (m. Meinung nach ist man das sein Leben lang und das Bedarf ständiger Arbeit an sich) - solltest du doch wissen das du damit das Leid auch verlängern kannst.
    Glaube nicht das es da eine gute Lösung gibt.

    LG

    Sarawen

  • Kurz und knapp: das Engagement einstellen, ihn vor die Wahl stellen: Alk oder ich.. und daraus meine Konsequenzen ziehen.

    Ich würde nach meinen Erfahrungen niemals nie wieder eine Beziehung/Freundschaft oder was auch immer zu einem Suchtkranken oder sonstwie psychisch Kranken ohne Einsicht aufbauen. Einfach, weil es sowieso immer gleich abläuft, man die emotionale Distanz eh nicht halten kann und ruck zuck wieder tiefer drinsteckt, als man möchte.
    Wer hält es aus, jemandem beim langsamen Selbstmord zuzugucken, ohne selbst psychisch mit draufzugehen? Da hat selbst geschultes Fachpersonal dran zu knabbern.

    Wenn du glaubst, dass du das hinkriegst und dem Kranken helfen kannst, sitzt du schon wieder selbst in der Co-Abhängigkeit.

  • Hallo cookie,

    aus eigener Erfahrung weiß ich, daß meine Co-Abhängigkeit nur "schläft". Wenn ich aktiv in eine Situation reingehen würde, in der die alten Muster greifen könnten, dann würde ich früher oder später wieder voll drinstecken. Also halte ich Abstand zu allen Leuten und Situationen, bei denen ich sowas wie "Helferitis" bekommen könnte. Sogar hier im Forum passe ich gut auf mich auf, daß ich mich nirgends zu sehr reinhänge oder jemand bestimmten zu "retten" versuche. Ich versuche bei mir zu bleiben.

    Dieses sich etwas mehr für einen Alkoholiker engagieren könnte schon als Rückfall in die alte Co-Rolle angesehen werden.

    Denn wo ziehst du die Grenze?

    Manchmal hilft nur kompletter Abstand. Ich kenne jemandem, bei dem ich nach über 20 Jahren vermutlich wieder voll in die alte Schiene reinrutschen würde. Daher halte ich konsequent Abstand.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo cookie

    Zitat

    Nun engagiere ich mich etwas mehr für den alkoholabhängigen Menschen, den ich auch sehr mag.


    .... das "auch sehr mag"

    ist mir ins Auge gesprungen. Das ist bei mir z.B. ein Knopf an dem die CoAbhängigkeit anfangen kann. Engagieren ohne das Herz mit reinzustecken
    ist gut kontrollierbar und kann jederzeit beendet werden. Aber wenn ich jemanden mag. .... dann wird es schwierig. Bin dann leicht zu manipulieren, weil das geht ja fast nicht... jemand mögen und dann immer wieder mich abgrenzen gegen dieses Anspruchsdenken, das die meisten Süchtigen sofort aktivieren, wenn sie merken, da läßt sich jemand drauf ein.

    Weißt Du wie ich das meine? Jemand mögen der süchtig ist und dann helfen wollen ist oft nur ein Tanz ums "goldene Kalb" das sich jeder der beiden Beteiligten anders vorstellt. Da bist Du schnell drin und schwer wieder raus. Wo willst Du die Grenze setzen? Wenn Du einmal signalisierst: Ich bin für Dich da...?

    Überleg Dir's gut

    LG Nys

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