• Hallo Trockner,


    Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich hab eigentlich immer gesoffen, getrunken haben die anderen, naja jedenfalls die meißten. 8 Wochen ist doch schon mal ne Leistung. Jetzt heißt es zusammenreißen und versuchen alles in Ruhe anzugehen. Nimm Dir Zeit Dich im neuen Leben zurechtzufinden.

    Vielleicht suchst Du Dir neue Beschäftigungen mit denen Du Dich ablenken kannst. Vielleicht kannst Du uach Dein zuhause etwas umgestalten. Alles was Du von jetzt an "ohne Alkohol" anders machst kann Dir auf Deinem Weg hilfreich sein.

    Eine Suchtberatungsstelle und Selbsthilfegruppe wären vielleicht auch eine gute Anlaufstelle und könnten Dir helfen.

    Ich habe zu Beginn meines neuen alkoholfreien Lebensabschnittes (lol) erstmal meine Wohnung neu angestrichen und umgeräumt weil ich eigentlich nur zuhause vorm TV gesoffen habe. Ist jetzt fast ein Jahr her, wie doch die Zeit vergeht.

    Auch habe ich mein verhalten in der Wohnung verändert. Nicht mehr Rauchen in der Wohnung vorm Fernseher, weniger Computer, andere Sendungen im TV, anderer Sitzplatz in der Wohnung. Ganz banale Dinge anders gemacht als zu meiner Saufzeit. Anderer Supermarkt, irgendwann mit Sport angefangen, hat mir sehr gut getan, natürlich soweit wie es nur geht dem Alkohol aus dem Weg gegangen, alle Saufkontakte abgebrochen, Handynummern gelöscht, weg damit.

    Desweiteren habe ich mir immer immer wieder in den Kopf gehämmert JETZT STEHST DU DAS DURCH, OHNE ALKOHOL, egal wie schlecht es mir auch manchmal ging, irgendwie ging es doch immer weiter und mir ging es sehr oft schlecht. Aber nach einer Weile wenn Dein Kopf sich daran gewöhnt hat hält man es aus und es ist gut.

    Du mußt bloß stark bleiben und Dir immer sagen: Nein egal auch wenns mir jetzt drei Tage scheiße geht, ich werde nichts trinken. Meistens ging es nach einer Stunde wieder. Denk immer dran dann schaffst Du es bestimmt.

    Ich wünsch Dir Kraft!!!


    LG Maik

  • Und was passiert falls Ihr Euch mal trennen solltet? Fängst Du dann das Saufen wieder an? Du solltest versuchen Gründe zu finden warum Du für Dich mit dem Saufen abschließen willst. Für Freunde, Angehörige oder dem Partner mit dem Trinken aufzuhören wird nichts bringen. Was wenn die Freundschaft bricht, Du Dich mit Angehörigen verstreitest oder bei einer Trennung vom Partner.

    Auch wär es doch (zunächst) möglich heimlich was zu saufen, ohne dass der andere was mitbekommt. Dir gegenüber mußt Du ehrlich sein und Dich fragen: Will ich wirklich aufhören? Kann sich mein Leben dadurch verbessern? Alles Andere ist bloß Zugabe.

    Meine ersten Wochen, naja die waren nicht so toll. Ich hatte einfach die Nase irgendwie gestrichen voll. (Hey das reimt sich) Naja, jedenfalls hatte ich meine Freundin die mir sehr leid tat, meine Mutter auch. Die Freunde hatten sich sowieso schon damit abgefunden mich auf ewig verloren zu haben.

    Irgendwie hat der Alk auch nichts mehr gut gemacht, also nichts mehr beschönigt. Es war alles nur noch zum kotzen. Ich hab mir einfach gesagt jetzt versuch ichs einfach, mache mein Führerschein, nehme ab, such mir wieder nen Job, kauf mir nen Auto, kucke dann wenn ich alles fertig habe ob ich mit meiner Freundin glücklich werden kann, ob ich glücklich werden kann. Wenn nicht kann ich immer noch weitersaufen. (hätte dann aber nen Auto zum gegen die Wand fahren)

    Solange ich das nicht erreicht habe, habe ich mir vorgenommen keinen Alkohol zu trinken und bis jetzt klappt es, obwohl ich leider gestehen muß dass ich bis jetzt keines meiner Ziele erreicht habe und begonnen habe Antidepressiva zu nehmen, weil ich nicht so richtig klar komme. Naja aber aus dem jetzt versuche ichs und wenn nicht dann sauf ich halt wieder ist jetzt ein ich will es unbedingt schaffen und trocken glücklich sein geworden.

    Und so ganz langsam glaube ich dass ich wirklich eine Chance habe, dass wir eine Chance haben, mein Schatz und ich.

    Es war mitunter eine sehr, sehr schwere Zeit und ich kann auch noch nicht, wie so viele andere hier, sagen dass alles besser ist und es mir blendend geht, aber ich bin doch froh jetzt ganz langsam die Früchte meines harten Kampfes am Baum erahnen zu können.


    LG Maik

  • hallo trockner

    erstmal herzliches willkommen im forum hier.

    und auch glückwunsch zu deinen 8 wochen ohne alkohol.

    bei mir war es so gewesen, das ich zu meiner schlimmsten zeit nach 10 jahren des saufens körperlich und psychisch am ende war.

    ich hatte die schnauze gestrichen voll. vorher hatte ich unzählige versuche, kontrolliert zu trinken, hat nicht geklappt. versucht alleine aufzuhören, auch nicht geklappt. von der gefahr eines kalten entzuges hatte ich damals keine ahnung.

    bin dann zum arzt, entgiftung von 3 wochen, überall geoutet, privatleben, arbeitskollegen und mir endgültig eingestanden alkoholiker zu sein.

    es fiel mir auch nicht leicht mir das einzugestehen, doch im hinterstübchen hab ich es irgendwie immer gewusst. wollte es entweder nicht war haben, oder hab´s mir schön gesoffen.
    die paar bier machen ja nichts. von wegen, grade dieses bier wird mich umbringen das weiß ich heute.

    die erste zeit ohne alkohol war für mich sehr hart. es war ein auf und ab der gefühle, auch körperlich war ich zu nichts mehr in der lage.
    ich hatte schwere depressionen, seit kurzem bin ich deswegen auch in behandlung.

    die erste zeit hat mir nichts mehr spaß gemacht, egal was ich gemacht habe. mir fehlte der alkohol. ich war ständig niedergeschlagen, kaputt und müde, ich hab meinen arsch einfach nicht mehr hochgekriegt.

    es gab auch zeiten, wo mich der suchtdruck überrollte. da ging es in meinen kopf nur noch hin und her. aber ich wusste genau, ich will nicht mehr saufen.

    natürlich hab ich heute auch noch immer mal wieder gedanken an alkohol bzw. verlangen, aber es ist in letzter zeit weniger geworden, und wenn dann nicht mehr so stark. ich kann es aushalten.

    das wichtigste jedoch ist, in solchen situationen sich mitzuteilen. mit irgendwem sprechen, oder hier dieses forum. hier ist immer jemand erreichbar, 24 std. am tag, 7 tage die woche. ich wollte es komplett alleine machen, das ergebnis war ein beinahe rückfall. alleine würde ich das nicht schaffen.

    mittlerweile geht es mir gut, sehr sogar. aber ich weiß das es gute und schlechte tage gibt. aber auch wenn es mir mal nicht so gut geht, weiß ich wofür ich bis hierhin gekämpft habe.

    würde ich jetzt wieder anfangen, würde ich nicht lange brauchen um wieder da hin zu kommen wo ich war, oder noch schlimmer. nach oben wird´s nicht mehr gehen. ich weiß ich bin alkoholiker, und ich stehe dazu.

    mir hat es auch unglaublich geholfen, das ich wusste alles wird in meinem leben irgendwann besser werden. ich brauchte viel geduld, aber es lohnt sich bzw. hat sich gelohnt.

    ich bin jetzt 8 monate trocken, und ich habe mich im gegensatz zu früher sehr verändert. und mein leben macht mir auch wieder spaß, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist, das leben nüchtern zu leben, es ist allemal besser als besoffen vom alkohol bestimmt zu werden.

    ich hoffe du kannst was mit dem wirrwarr anfangen was ich geschrieben habe.

    gruß
    NNGNeo

  • Hallo Trockner,

    auch von mir ein herzliches Willkommen und Gratulation zu Deinem Entschluss, Dich hier -hoffentlich regelmäßig- austauschen zu wollen.

    Aus den Erfahrungen hier bekommst Du ganz sicher Hinweise, wie Du Deinen Weg in eine zufriedene und stabile Trockenheit weitergehen kannst. Du hast vor allem dann eine Chance, wenn Du es wirklich willst: nur Für DICH

    8 Wochen sind schon mal ein guter Anfang!

    Alles Gute,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Trockner,

    willkommen hier im Forum :)

    8 Wochen sind doch schon mal ein Anfang. Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Trocken bleiben kannst Du nur für Dich. Auf diesem beschwerlichen Weg mit seinen Höhen und Tiefen kannst Du nur bleiben, wenn es Dein fester Entschluss ist.

    Ich kann von mir behaupten, dass es mir ohne Alkohol sehr gut geht!

    LG Pink-Lady

  • Hallo Trockner,

    ich glaube, die Frage, warum Alkohol Menschen derart beherrschen kann, ist müßig.

    Es ist eine Suchterkrankung, die Du zum Stillstand bringen kannst, wenn Du etwas dagegen tust.

    Hast Du schon mal daran gedacht, bei der Aufarbeitung Deiner Themen professionelle Hilfe im Rahmen einer ambulanten (oder stationären) Therapie in Anspruch zu nehmen? Du musst ja nicht alles alleine *stemmen*

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Es ist schlimm, dass eine Flüssigkeit einem so das Leben vermiesen kann. Da hast Du absolut recht. Du weißt dass der Alkohol Deine Trauer weg macht, genauso wie ich es weiß und wie jeder andere hier im Forum.

    Der Anfang ist am schwersten, gerade eben weil man weiß dass man mit Alkohol wieder Ruhe hat. Aber das Leben besteht nunmal leider aus Trauer, Wut und auch Angst. Ich hatte am Anfang auch solche Angst was jetzt passiert und wenn Du mal ein bißchen bei mir stöberst wirst Du sehen dass ich auch oft über den Tod nachgedacht habe.

    Das tut weh, nüchtern, aber es gehört dazu und wenn Du es schaffst das zu akzeptieren und diese Gefühle auszuhalten, wirst Du feststellen dass das Leben auch ohne Alkohol weitergeht und Du wirst Deine Trauer verarbeiten können. So wirst Du dann ernster durchs Leben gehen, demütiger vielleicht, aber ehrlich, zu Dir selber und allen anderen.

    Das Leben ist das Leben, Milliarden Menschen vor uns mußten da durch und Milliarden Menschen werden diesen Weg nach uns beschreiten.

    Der Anfang ist am schwersten, wenn die Gedanken düster werden, aber es wird besser, glaub mir. Dinge von denen Du glaubst dass sie Dich nie wieder fröhlich werden lassen, verlieren nach einer Weile an Grausamkeit. Wenn Du die Arschbacken fest zusammenkneifst und erstmal da durch bist, werden die Dinge besser. Bleib cool und scheiß auf den Alk!!!

    Und denk immer dran: Du bist nicht der Erste und wirst nicht der Letzte sein, der da durch muss. Der Gedanke hat mich immer beruhigt. Wenn es mir so richtig schlecht ging, habe ich mir die vielen anderen Menschen vorgestellt, denen es an gleicher Stelle vielleicht viel schlechter ging als mir. Und die haben nicht nachgegeben, also werd ich es auch nicht


    LG Maik

  • glück auf trockener

    Zitat von trockner

    Bei diesen Gedanken sträuben sich bei mir die Nackenhaare :cry:

    merk dir den gedanken und dieses gefühl gut, für den fall, dass du irgendwann mal "wieder appetit" bekommst.

    Zitat von trockner

    ca.8 Wochen

    gratulation

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Trockner,

    ich finde es sehr gut und richtig, das du eine stationäre Therapie machen möchtest! Ich habe letztes Jahr auch eine LZT gemacht und in meiner Zeit in der Klinik konnte ich meine Abstinenzentscheidung nochmals festigen. Mir hat die Zeit in der Klinik sehr gut getan, auch wenn es durchaus anstrengend und manchmal schwer war. Ich hätte nie gedacht, wie anstrengend die Arbeit an mir selbst und mit meiner Psyche sein kann, doch es war auch eine schöne und vor allem ganz wichtige Zeit für mich. Hier konnte ich in Ruhe und weit weg von zu Hause (+ meinem Umfeld) mich ganz auf mich selbst konzentrieren. Ich denke gerne an die Zeit zurück und ich bin froh, das ich mich damals für die stationäre Therapie entschieden habe. Sie hat mich auf meinem Weg ein großes Stück weiter gebracht und ich zehre noch heute davon.

    Ich gehe auch seit knapp 1,5 Jahren in eine SHG und das kann ich nur empfehlen. Es hat zwar ein bißchen gedauert, bis ich mich dort richtig wohl gefühlt habe, aber ich bin dran geblieben und mittlerweile habe ich dort sogar neue Freunde gefunden.

    Ich drücke dir die Daumen, das es schnell klappt mit deiner LZT!

    Herzliche Grüße, Lena

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!