Wenn ich es so für mich betrachte, hat der Alkohol immer eine Rolle gespielt in meinem Leben. Ich hatte ein wenig im Vorstellungsbereich geschrieben.
Ich habe früh für etwas die Verantwortung getragen, was die Aufgabe meiner Eltern gewesen wäre. Meine Eltern waren Alkoholiker und sind bereits verstorben. Zu Hause haben sich richtige Dramen abgespielt und irgendwie bin ich da heil herausgekommen.
Ich habe die Schutzfunktion übernommen und war die Schlichterin, wenn es kurz vor der Eskalation war, zwischen meinen Eltern.
Habe mich verantwortlich gefühlt, wenn es Stress gab zu Hause und fühlte mich schuldig. Ständige Angst, ich hätte etwas falsch gemacht.........
Wenn es dann eskaliert ist und das war manches mal, war ich hilflos in meiner Situation und ohnmächtig.
Die Trennung kam sehr plötzlich, von einer Sekunde zur anderen und ich bin dann bei Verwandten aufgewachsen. Alleine.
Mit mir wurde nicht darüber gesprochen, es wurde nichts erklärt. Ich bin aus dieser Lage herausgeholt worden und musste damit (acht Jahre war ich damals) allleine zurecht kommen.
Vorher war ich mal ganz schön lebendig, aber ich wurde still und habe mich zurückgezogen.
Bei meinen Verwandten hat eine Person getrunken, sehr oft. Da gab es dann auch Ärger, aber eher verbal. Manchmal wurde Tage nicht miteinander gesprochen. Beide sind auch mittlerweile verstorben.
Dort bin ich dann auch mit Alkohol in Verbindung gekommen, durfte sogar trinken Mit zwölf,dreizehn volltrunken. Das war in Ordnung !!! Wie krank ist das ?
Damals habe ich das nicht begriffen, wo ich da reingeraten bin.
Das Gute im Schlechten war, dass ich nie so werden wollte wie meine Mutter. Nicht Alkoholabhängig.
Getrunken habe ich und wenn es mal zuviel wurde, es mir schlecht ging, habe ich an meine Mutter gedacht und die Bremse gezogen.
Ich habe einen Mann geheiratet, der ein Alkoholproblem hatte. Er hat es mir sogar gesagt, kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten.
Ich habe nur gedacht "Nicht schon wieder."
Mein vorangegangener Freund hatte damit auch ein Problem.
Diesen Kreislauf, der sich bei mir abspielt, habe ich nicht erkannt.
Das Gute dabei ist, dass mein Mann damals, mit Druck von Aussen, aufhören musste. Er hat es geschafft und ich habe gleich mit aufgehört.
Ich habe mich wirklich immer wieder mit der Problematik, mit der Geschichte, meiner Lebensgeschichte neu auseinandergesetzt. Vieles erkannt und begriffen.
Es war alles gut und aufgrund eines Trauerfalles sind alte Wunden aufgebrochen. Ich bin gekreist, habe weiter verarbeitet und es fehlte immer noch etwas. Ich habe sehr viele Ängste bekommen, die aufgelebt sind und hatte Fragezeichen. Wo liegt die Ursache. Einfach Angst und damit leben. Hm. Das sind keine guten Aussichten und vor allem anstrengend, wenn der Hintergrund unklar ist.
Ich habe mich teilweise selbst nicht mehr verstanden. Wenn ich eine Entscheidung treffen wollte, fing ich an ewig abzuwägen. Angst die falsche Entscheidung zu treffen. Wieso ?
Wenn ich mal eine kleinere Auseinandersetzung hatte (nichts dramatisches) Ohnmacht, Hilflosigkeit. Angst. Was ist das ?
Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt.
Kontrollverlust.Immer wieder.
Bin in manchen Angelegenheiten dann auf einmal total verlangsamt.
Habe für mich festgestellt, dass da einiges ganz und gar nicht zusammenpasst.
Nur hatte ich die Ursache nicht. Da sind Anteile in mir aufgetaucht, die absolut nicht meine sind und ich hatte wieder nur Fragezeichen. Hat mich durcheinander gebracht und da einen klaren Kopf zu behalten.... Nicht einfach.
Nun habe ich dieses Forum gefunden, bewusst hatte ich es nicht gesucht.
Ich wollte nur mal schauen, bei Co-Abhängigkeit. Damit hatte ich mich bisher nie richtig auseinandergesetzt und bin dann bei den EKA Merkmalen gelandet. Das war dann ein Volltreffer. Ich habe mich in so vielen Punkten wiedergefunden. So deutlich und ich bin froh, dass ich es entdeckt habe.
Ja, soviel erst einmal zu mir.
Ich wünsche mir schon einen Austausch und dass es mir weiterhelfen wird.
LG Weidenkätzchen