Kein Licht am Ende des Tunnels

  • Hallo,
    hatte mir schon fast gedacht, das mit den Urheberrechten. Also der Song heißt: Tomorrow`s just begun und die Band heißt Gotthard. Gerade sitze ich auf meiner Terasse und kann mich zu nichts aufraffen. Meine Kinder sind geade zu meinen Eltern gefahren und eigentlich wollte ich auch etwas für mich tun. Stattdessen sitze ich hier und könnte nur noch heulen. Ich muss mich so zusammen reißen, denn mein Mann sitzt nur einige Meter von mir entfernt und es ist so schwer nicht rüber zu gehen und mich in den Arm nehmen zu lassen. Denn genau das ist es das ich jetzt brauche. Es hat früher immer so gut getan. Aber dann denke ich dass ich ja jetzt schon so weit(in meinen Augen) gegangen bin und verbiete mir einzuknicken. Gerade sind 2 Schmetterlinge an mir vorbei geflogen. Es war so schön die beiden zu beobachten, gibt es für mich auch wieder so eine unbeschwerte Zeit?? :cry::cry:
    LG Sugarbubble

  • OH MEIN GOTT!!!!!!!!
    was soll ich tun??????????
    Soeben hat die Polizei sich nach meinem Mann erkundigt, ob er zu Hause ist. Ein Streifenwagen kommt vorbei und erklärt mir dann den Sachverhalt.
    Also Unfall schließe ich aus, denn sonst würden sie nicht fragen ob er zu Hause ist oder?? Was sage ich der Polizei, die ganze Wahrheit, dass er Alkoholiker ist , dass ich Angst vor ihm habe, seiner Reaktion wenn er den Brief von meiner RA morgen oder übermorgen bekommt. Oh man, ich weiss nicht weiter. Ich sitze hier und versuche verzweifelt zu schreiben, zittere am Körper
    Sugarbubble

  • Hallo Zimttee,

    vielen Dank, ich glaube Deine Kraft ist bei mir angekommen. Wusste nicht, dass ich es wirklich schaffe, den Polizisten die Wahrheit zu sagen. Sie wollten wissen ob mir aufgefallen ist, dass mein Mann alkoholisiert Motorrad fährt. Wahrheitsgemäß habe ich gesagt dass er Alkohol getrunken hat bevor er gefahren ist. Zugleich habe ich ihnen meine Angst mitgeteilt in Bezug auf die Geschichte mit der Trennung. Sie haben alles notiert und mir mitgeteilt wenn er heimkommt soll ich sofort anrufen. Oh sch.... er kommt gerade

  • Hallo Sugarbubble,

    wie geht es Dir heute?
    Ich finde übrigens, genau wie Seekrank, toll wie aktiv Du bist!

    Ich kenne das dringende Bedürfnis, "rüberzugehen und sich in den Arm nehmen zu lassen" soo gut :shock:
    Ich hab das so oft getan und dann war immer aller Wille zu gehen, weg- klar.
    Dies bewusst nicht mehr zu tun, war für mich ein ganz wichtiger Schritt.
    Ich bin erwachsen und brauche keinen "Papi", der mich tröstet-war mein Gedanke dahinter.
    Die Trauer und die Tränen, die dann hochkamen, habe ich dann mit mir selbst ausgemacht. Es war der erste aktive Schritt zum Gehen.
    Denn es war die Umsetzung der Erkenntnis "derjenige, der mich bewusst in diese SItuation gebracht hat- kann mich doch nicht gleichzeitig trösten!"
    Das erinnerte mich dann an die ganz kleinen Kinder, die von Mami subjektiv Ablehnung erfahren (ich bekomme keinen Keks), bitterlich darüber schluchzen und sich zeitgleich in Mamis Arme werfen zum Trösten.
    Als ich ein Kind zum ersten Mal dabei beobachtet hatte, fand ich das ganz irritierend. Aber als Mami ist es halt noch mal was ganz anderes, als beim XY....

    Liebe Grüße!

  • Hallo Girasole,
    Bin momentan nicht so gut drauf. :cry: Bin mit meinen Kindern zum Tanken gefahren und wir sind an der Einrichtung vorbei in der er LZT hatte. Wie aus dem nichts kamen einfach so die Tränen, ich konnte nichts dagegen tun. :cry::cry: Meine Mittlere hatte auch Tränen in den Augen als sie mich sah und die Kleine hat gesagt dass wir doch eigentlich immer ein gutes Team waren und schon so oft zusammen gehalten haben. Auch dieses Mal sind wir stark und schau wie oft sind wir auch während der 8 Jahre alleine unterwegs gewesen, weil er nicht mit wollte. Also ich bin manchmal schon wirklich erstaunt über so "weise" Worte.
    Gleich habe ich gesagt, dass ich nicht vorhabe einzuknicken, aber es schmerzt so sehr und ich brauche meine Zeit mit den Erlebnissen umzugehen. Auch sollen beide nicht denken, dass die Tränen ein Zeichen sind zu ihm zurück zu gehen, denn das habe ich sicher nicht vor, es sind Tränen der Trauer, Verzweiflung und großer Enttäuschung.
    Wir sind an einer kleinen Wahlfahrtskirche vorbeigefahren und haben uns in die Sonne auf eine Bank gesetzt und uns alles von der Seele geredet. Ich bin zwar nicht sehr gläubig, aber es war schon eine besondere Stimmung in der Luft.
    Gestern kam ja Abends noch die Polizei, ich habe sie nicht angerufen aber mein "Netzwerk" dass ich mir für Notfälle gesponnen habe hat super funktioniert. Sie haben einen Alkotest gemacht und es zeigte 0,01 unter dem Wert an :roll: Da konnten sie ja nichts machen, aber der Polizist berichtete ihm, dass er bereits aktenkundig ist und jetzt vermehrt damit rechnen muss dass er kontrolliert wird.
    Sollte er wirklich in Zukunft den FS verlieren, muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben. Er war die ganze Zeit so ruhig. Das schlimmste für mich in der momentanen Situation ist, dass ich ihn überhaupt nicht mehr einschätzen kann :evil:
    Meine Nachbarin war auch 6 Jahre mit einem AK zusammen und erzählte mir die schlimmsten Dinge und bat mich auf jedes Zeichen zu achten. Mir ist ganz schlecht bei dem Gedanken er könnte mir oder den Kindern wirklich etwas antun. :cry: Vor lauter Angst habe ich ihm gestern trotzdem einfach erzählt dass ich schon bei der RA war und ich Nägel mit Köpfen mache. Ich habe bewußt den Garten gewählt, denn so könnte ich wenigstens gleich zu den Nachbarn laufen. Aber er hat mich nur angesehen ganz traurig und sagte mir dass er es eigentlich schon währ der Therapie wußte, denn in den Gruppengesprächen kam raus es ist nur eine Frage der Zeit wann die Trennung ansteht :shock::shock:
    Jetzt kenn ich mich überhaupt nicht mehr aus :? Warum hat er dann den Rückfall zugelassen und mir nicht die Wahrheit gesagt??? Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben wie es mir geht :cry: War es wirklich nur Lüge, all die Jahre???? Nur Berechnung mit der LZT????
    Warum kommen Tränen wenn man sie nicht haben will???? In Situationen in denen man sie nicht gebrauchen kann??? Warum kann ich die Tränen nicht steuern, den Schmerz ausschalten?? Am liebsten würde ich sooooooo gerne alleine sein einfach alles raus an Tränen um einige Zeit wieder Luft zu bekommen. Ich möchte in meinem Selbstmitleid versinken, mich einigeln, nicht lachen müssen wenn ich nicht will, einfach weinen, weinen
    LG Sugarbubble

  • Liebe Sugarbubble,

    du erzählst viel über ihn bzw drehst Dich um ihn.
    Es ist doch eig. egal, warum, weshalb, wieso... der Rückfall, der Therapieplan, die Gruppengespräche....
    Es ist, wie es ist.
    Auch wenn es sicher schwer ist, aber versuche, bei Dir zu bleiben.
    Was kannst Du jetzt tun, damit es Dir etwas besser geht - und auch Deinen Kindern?
    Ehrlich gesagt zieht sich bei mir als Pädagogin alles zusammen, wenn ich höre, dass eine 13jährige ihre Mutter tröstet. Das mag zwar weise klingen, ist aber absolut verkehrte Welt.
    Ich habe beruflich u.a. mit Kindern aus Alkoholikerfamilien zu tun, und sie leiden alle wie die Hölle.
    Ja, es ist sicher schwer, aber Deinen Schmerz solltest Du tatsächlich mit Dir alleine ausmachen oder anderen Erwachsenen und keinesfalls mit einer 13jährigen teilen.

    Was die Nachbarin betrifft: Darf ich Dir raten, Dich nicht kirre machen zu lassen (ich komme beruflich tatsächlich aus der Beratung :wink: )
    Wenn Du in die Angst fällst, bist Du nicht mehr handlungsfähig, weil wie erstarrt, durcheinander und schon wieder auf ihn konzentriert.

    Ich weiß, es ist hart, ich bin da auch durch gegangen. Aber man kann es schaffen, sich nicht in alle Gefühle die auftauchen (Angst, Trauer usw) "reinfallen" zu lassen.
    Denke daran, dass Du den Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert bist.
    Nimm sie wahr, gib ihnen Raum, weine, trauere, wüte... aber dann, wann Du entscheidest und wie.
    Gelegentlich geht das auch vor Deinen Kindern. Aber diese sollen dann wahrnehmen: "Ja, ich bin traurig und weine" und nicht einen plötzlichen impulsiven Tränenausbruch der vermittelt: "ich bin völlig verzweifelt und weiss nicht mehr weiter".

    Viele liebe Kraft-Grüße

  • Hallo Aurora

    Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber ich war nicht fähig irgend etwas zu tun. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch :cry::cry: Es schmerzt alles so sehr. Ich habe einfach keine Kraft dies alles durch zu stehen :( Das Gefühl jahrelang nur belogen worden zu sein kann ich nicht akzeptieren!!!! Es kann doch nicht alles nur Berechnung gewesen sein!!! Wie kann man einem Menschen soviel Schmerz und Leid zufügen??? :cry:

    Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen, alles ist so schwer. Klar weiß ich es geht weiter irgendwie, aber ich wollte nie mehr alleine sein, ich dachte ich hätte meinen seelenverwandten gefunden. Es waren so viele schöne Stunden. Kann man wirklich so innige Gefühle vortäuschen nur aus Berechnung??? Das kann ich mir nicht vorstellen. :cry:
    Hatte heute morgen ein Gespräch mit meiner Chefin. Sie sagte mir wenn ich nur versuche mich zu verkriechen und in Depressionen zu verfallen, dann stehen sie alle parat vor meiner Wohnung und ziehen mich eigenhändig zur Arbeit :wink: Ich werde in meiner Arbeit gebraucht und meine BW fragen nach mir. Ich soll es nicht als Arbeit ansehen, meine BW können mir auch sehr viel zurück geben ich muss es nur zulassen. Ja, ich werde versuchen nächste Woche wieder zur Arbeit zu gehen auch wenn ich nicht 100% geben kann aber das erwartet auch keiner. Und wenn ich plötzlich weinen muss wie so oft einfach aus dem nichts, ist es gut, denn mein Team fängt mich wieder auf. Sie hat auch gesagt, er hat seinen Weg gewählt und wir helfen dir deinen zu finden. Im Moment ist er nicht zu sehen, aber ich muss nicht alleine durch. Das hat mir sehr gut getan. Trotzdem möchte ich unter meine Bettdecke und erst im halben Jahr wieder raus. Ich kann nicht mehr!!!!! Ich will nicht mehr!!!! Ich weiß nicht mal mehr wo links und rechts ist :cry::cry:
    LG Sugarbubble

  • Liebe Sugarbubble,

    oh Mann, das klingt aber gar nicht gut!
    Es klingt für mich als würdest Du gerade in eine Depression rutschen oder bist schon mittendrin.
    Bist Du in Behandlung? wenn ja, was sagt der Arzt denn zu dem Nervenzusammenbruch (hoffentlich ein Facharzt! Ein Hausarzt kennt sich mit sowas nicht gut genug aus!!!)?
    EInfach auf die Arbeit "zwingen" wird dir da sehr wahrsch. nix helfen auf Dauer.
    Bitte passe gut auf Dich auf, sorge für Dich, lass Dich behandeln und höre auf den Arzt!
    Deine Kinder brauchen Dich, und zwar gesund.

    Liebe Grüße!!!

  • Liebe sugarbubble,

    ich hoffe, dir geht es inzwischen etwas besser. Da hat's dich ja ganz schön umgehauen.

    Dieses heulende Elend, das gehört auch mit dazu. Eine Trennung tut weh, egal, warum man sich trennt. Warum denkst du, dein Mann hätte dir schon immer was vorgetäuscht? Schöne Stunden hattet ihr ja wohl, da täuschst du dich nicht.

    Nur - er ist abhängig, süchtig. Er tickt deshalb anders. Anscheinend kann und will er aus was auch immer für Gründen nicht aufhören zu trinken. Also beherrscht ihn weiterhin seine Sucht. Das hat nichts mit dir zu tun!

    Du hast ja nun schon einige Schritte für dich unternommen, dir Hilfe von allen möglichen Seiten gesucht. Gut so! Du bist nicht alleine. Du hast Menschen um dich, die dir helfen wollen. Deine Arbeit kann dir helfen, ein wenig Struktur rein zu bringen in dein Leben. In dem Gefühlschaos, in dem du jetzt bist. Und wenn deine Kollegen da Bescheid wissen und dich unterstützen, ist das echt ein Glück.

    Auch hier kannst du dich ja immer melden und ausheulen. Das Forum ist ein super Ort dafür. Und es ist im Prinzip immer jemand da.

    Wegen des Nervenzusammenbruchs, warst du da beim Arzt?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora, hallo Ihr Lieben,

    sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Es ist so viel passiert in letzter Zeit und ich war froh als ich nach Hause kam und für mich alleine sein konnte.
    Mittlerweile bin ich wieder zurück in meinem Arbeitsleben, hat mir besser getan als ich dachte. Auch war ich auf Fortbildung und ich nenne es Schicksal, denn ich konnte dort mit einer Fachkraft in Bezug auf Suchterkrankungen sprechen.
    In letzter Zeit habe ich soviel Dinge erfahren und zur Zeit bekomme ich immer wieder die Bestätigung dafür was ich über die Krankheit meines Mannes heraus gefunden habe. Ich habe viel mit Ärzten und Therapeuten gesprochen. Natürlich hat es mir den Boden unter den Füssen weggerissen bei dieser Diagnose, aber ich kann jetzt viel besser damit umgehen.
    Letzten Dienstag habe ich allen Mut zusammen genommen und den ehemaligen Zimmerkollegen meines Mannes bei seiner LZT besucht.
    Keine Ahnung warum ich so lange damit gewartet habe. Wahrscheinlich bin ich erst jetzt in der Lage die ganze schonungslose Wahrheit zu verkraften. Er ist ein ganz lieber und hat sich sehr einfühlsam mit mir unterhalten. Er hat nichts verheimlicht, mir keine Ratschläge gegeben was ich jetzt machen soll. Jedoch hat er mir seine Sicht der Dinge erzählt, seine Meinung dazu gesagt und mir auch bereitwillig aus seinem Leben als "nasser" und jetzt als "trockener" Alkoholabhängiger die Erfahrungen und die Gedanken erzählt.
    Ja, ich fühle mich seitdem viel besser, denn es wird mir immer wieder bestätigt, dass ich keine Schuld daran habe, denn ich habe es ja nicht besser gewusst. Ich kann meinem Mann jetzt viel neutraler begegnen und weiß dass er die ganzen Dinge die in der Vergangenheit waren und jetzt noch auf mich zukommen nicht mit der Absicht mir wehzutun gemacht hat.
    Natürlich will ich nicht behaupten dass es mir gut geht, es schmerzt nach wie vor, da gibt es nichts zu beschönigen und ja ich vermisse ihn unendlich. Und NEIN ich möchte ihn nicht verlieren. Dies ist die Aussage meines Herzens. Aber ich werde der Aussage meines Verstandes folgen, der mir sagt, dass eine Trennung unumgänglich ist. Das wir uns erstmal entfernen müssen um vielleicht eines Tages wieder zu einander zu finden . Das geht alles nur step by step. Es dauert halt ein bischen, bis Kopf und Herz wieder im Einklang sind.
    Auch kann ich noch nicht unbeschwert nach draußen unter Leute gehen. Will ich auch gar nicht. Ganz fest habe ich mir vorgenommen bei jedem Schritt den ich mache zuerst in mich hinein zu hören ob ich dass überhaupt will, ob ich überhaupt Lust dazu habe. Und siehe da, es funktioniert. Vor 2 Wochen war ich sogar mit meiner Tochter in der Rockkneipe und wir beide waren am Ende überrascht wie viel Spaß wir hatten. Wir haben mit wildfremden Menschen gelacht und es hat so, sorry für das Wort, "UNFUCKINGBELIEVABLE" gut getan. An diesem Abend konnte ich alles Negative ausblenden.
    Natürlich denke ich noch viel an meinen Mann, ich hasse ihn ja nicht, wünsche mir Zeit mit ihm zu verbringen, aber nicht mehr unter den Umständen die zu unserer Trennung führten. Er gehört immer noch zu meinem Leben, wir hatten wunderschöne Zeiten und wie bereits erwähnt, sein Verhalten gehört zum Krankheitsbild und ich muss nicht mehr damit umgehen. Aber ich kann ihm normal begegnen, denn ich muss ihn ja nicht mehr mit nach Hause nehmen. Und warum sollte ich keine Zeit mit ihm verbringen, wenn es mir gut tut. Aber davon sind wir noch weit entfernt und ich weiß ja nicht wie mein Mann darüber denkt.
    Entschuldigt bitte diese lange Mitteilung, aber ich denke ich sehe ganz ganz weit entfernt ein ganz schwaches Lichtlein am Ende meines Tunnels

    LG Sugarbubble

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