• Hi Kaleu

    Kryptonit muß ich noch gockeln :)
    Las vorher in Deinem Thread..... lustig, das mit der Anrede... und Grußformel. Mir ists wurscht. Mach wie Du magst. Aber schön, so persönliches von Dir zu erfahren. Danke dafür

    und es ist auch tröstlich, daß ich nicht das einzige Ei bin, das so nen Tick zum gemusterten Ei hat.... sobald Mama
    zu sehen is.

    -------------------------------------------------------------

    Hi Forum

    wieso fällt mir das jetzt erst ein?? WÜRDE !!

    Das hatte ich doch schon mal im Oberstübchen incl. eigener Definition =

    selbstverständliche Authentizität (diesmal nach Duden)
    und Stärke, die durch Zweifel von außen nicht angegriffen werden kann

    Die Zweifel von außen werden immer da sein. Sei es nun durch Musterbürger oder durch überbesorgte und übergriffige Mütter

    Tanzen kann andere auf Abstand halten. Man benötigt
    dafür seinen eigenen Raum. Jeder sieht Deine Kraft und Deine Persönlichkeit. Ich glaube meine Fußsohlen zeigen dabei sehr deutlich ihre Unterseite. Und manchmal
    stehe ich still und fühle den Raum, den ich soeben noch ausgefüllt habe.

    Dann ist Würde und Frieden ohne sich-klein-machen.

    Grüße an alle, die nicht mit dem Kopf im Sand stecken!
    Nys

  • glück auf nys

    Zitat von Nys

    wie viel Kraft all die Jahre für dieses MÜSSEN drauf gegangen ist.

    ja - schon wenn ich das wort lese oder höre sträuben sich meine nackenhaare - und ich schalt auf "wiederstand".
    müssen kost unheimlich viel kraft.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • OK

    Kryptonit und Zumba... jetzt weiß ich was das jeweils ist.

    mmh

    Ich bin wer ich bin, weil vieles so war wie es war.

    Würde ist aber sowas wie eine regelmäßige Impfung von Kryptonikern gegen Kryptonit. Es ist dann zwar immer noch ein Kryptoniker aber das Kryptonit verliert an Schädlichkeit.

    Zumba braucht eindeutig zu wenig Platz.
    Mir reicht der Flur von 90 m² + 30m² Wohnzimmer
    gerade so, meist brauch ich Schlafzimmer und Arbeitszimmer auch noch. + die Zimmerhöhe, wenn
    der große Gymnastikball mit-fliegen darf :)

    bis dann

  • oh

    HI MATTHIAS !!!

    wie schön, von Dir zu lesen...Du bist heute mittag so
    zwischen die Gockel-Suche und den letzten Post gerutscht


    Tschuldigung :)

    Dafür tu ich mir
    die Vorstellung Deiner gesträubten Nackenhaare und die damit zusammenhängenden Worte gerade zusammen mit einem Schoko-Riegel als Betthupferl einverleiben.

    Zusammen ist das ein richtiges KRAFTPÄCKEL !! :)

    ich freu mich, daß Du da warst!

    Liebe Grüße
    Nys

  • Für schnuffig :

    Ich wollte das mal in Ruhe wirken lassen. Da war so viel Bewegung drin in Deinem Ausweichen... ?...

    Wollte mir überlegen, welche Käferart Du meinst.

    Da hat mich Herr S. (ein Flugtier) in Beschlag genommen und nicht aufgehört nach dem kleinen DB zu schreien, bis ich ihm
    mal wieder mit aller Deutlichkeit sagen mußte, daß DB tot ist.
    Wie jedes Mal (seit vielen Monaten) kurze Betroffenheit und dann
    eine gemeinsame Gedenk-Minute und dann hat er mir gesagt, daß das Schreien so wichtig ist. Weil DB in seinem Herzen ist und manchmal so schrecklich fehlt. Daß es aber seine Gefühle sind, die so lebendig sind und raus müssen.

    Danach hat er sich einen neuen Sitzplatz gesucht, von dem aus er Frau K. im Häuschen sehen und gleichzeitig ein wichtiges Gesicht machen kann.

    Erst war er mal mächtig stolz auf die neue Sitzplatz-Idee und dann sagte er, es sei einfach zu ruhig, seitdem DB weg ist.

    Ich habe den (von mir nicht immer geliebten Amadeus M. aufgelegt) und Herr S. hat sich's mal so richtig fett bequem gemacht. ... bei Frau K vor dem Häuschen und beide hatten zu den Käfern was zu sagen.

    Einmal, daß Abschiede und Vermissen auch dann nicht leichter sind, wenn die eigene Art als riesiger Schwarm vorkommt und die eigene Art Millionen von Jahre alt ist. Es sei nur ein anderes damit umgehen. Sozusagen ein Integrieren des Verlusts.

    Dann haben sie mich daran erinnert, daß wir Menschen zwar Tiere lieben, aber ihre Welt uns noch so oft erklärt werden kann. Wir werden niemals wissen, wie es sich anfühlt im Frühjahr in einem Chitin-Panzer aus der Winterstarre zu kommen. Wir könnten noch so gut zuhören, aber wir würden nicht erfahren wie sich Baumrinde und knospende Blätter anfühlen..... Kein Käfer hätte damit aber jemals ein Problem gehabt.... daß wir das niemals so erleben werden... er sei sich trotzdem wunderbar und vollständig richtig vorgekommen und wenn er der einzige seiner Art wäre.

    Ja und dann haben sie mich an meine eigene Käfergeschichte erinnert - die mir selbst garnicht mehr präsent war.

    Es ist nicht so lange her, da war ein großes Familienfest.
    Wir feierten an einem weiter entfernt liegenden Ort. Und ich habe noch nie nie nie so viele Marienkäfer gesehen.
    Ich war begeistert. Jemand auf dem Fest hatte schlechte Laune
    und schnippte einen dieser Käfer ärgerlich und achtlos weg.

    Ich bin so außer mich geraten, daß es einen fetten Familienstreit gab. Wer nun wichtiger sei. Mensch oder Käfer.
    Am Schluß hat nur noch die Hauptperson des Festes mit mir gesprochen. Die Feiernden hatten für ihre stille Art an diesem 90ten Geburtstag keine Aufmerksamkeit. Und ich hatte alle schockiert.

    Ich erfuhr viel von ihr. Daß sie so sehr ihren Mann vermißt, der schon so viele Jahre tot ist... und daß sie diese Woche ihre Katze tot im Fensterkreuz gefunden hat. Daß sie manchmal einfach nur noch in den Himmel möchte. Sie ließ meine Hand nicht los, als sie mich dann mit einem Leuchten und mit Tränen in den Augen ansah und sagte: Aber es geht immer weiter im Leben und man darf den Mut nicht sinken lassen.
    Es gibt immer wieder etwas an dem man sich freuen kann.

    So wußten wir beide nichts von der Welt, die uns die Käfer
    erschließen wollten und wir sie doch einfach nicht sehen können. Aber wir beide haben auf diesem Fest entdeckt, daß wir etwas sehen und fühlen, das den anderen verborgen bleibt.

    Ich hätte nichtmehr an diese Marienkäfer & Familien-Tragödie gedacht.
    Wenn Herr S. und Frau K. nicht darauf bestanden hätten, daß wir diese CD bis zuende anhören und ich bis zum Schluß warte, weil sie mich da noch an was wichtiges erinnern wollten.

    LG Nys

  • Liebe Nys,

    traurig die Marienkäfergeschichte und der Geburtstag der alten Dame...und doch so schön und herzlich...ja das Leben geht immer weiter...für dich, für mich und für viele andere hier auch....lernen anzunehmen was nicht zu ändern ist und den Mut zu haben, das Leben für sich so zu gestalten, dass es sich gut anfühlt. Und dazu gehört, die kleinen und doch so großen Dinge...Wesen...warzunehmen, wie die Süßen hier.......
    - edit, Bilder entfernt, Linde -

    Lieben Gruß Eklisee

  • Hatte dir paar Krabbelglückskäfer hingesetzt...vielleicht hast sie noch gesehn :lol: . Wusste nicht (mehr) dass sowas im Offenen nicht geht, dachte das trifft nur auf Fotos zu :wink:
    Wünsche dir ein schönes Osterfest :D

  • Hi eklisee

    oh danke - für die lieben Worte - und die Käfer, die ich leider nicht gesehen habe... aber ich hab ja viel Fantasie :)

    ich hab mich sehr gefreut.

    Auch Dir frohe Ostern!

    Liebe Grüße
    Nys

  • Hatte gestern die Möglichkeit, mal Gas und Bremse zu üben.
    Habe ausnahmsweise mal nicht alleine getanzt.
    War froh, daß mein Begleiter ebenfalls daran interessiert war, den Karren nicht gleich mit Vollgas an die Wand zu fahren.

    Für Gespräche blieb auch noch Zeit - und alles Weitere ist völlig unklar. Wie schön.

    Alkohol war ein Gesprächsthema schon wegen der Anfahrt.
    Daß er lieber fährt, als was zu trinken, fand ich schon mal gut.
    Trotzdem merke ich mir gut, welche Erzählungen mit Alkohol zu tun haben und stelle fest: Solange einer nicht abstinent lebt, ist die Kuh bezüglich dem Thema Alkohol noch lange nicht vom Eis. Da bedarf es dann viel klaren Kopf, der mir hoffentlich mit samt meiner Wahrnehmung auch nach mehreren Kurvenfahrten noch erhalten bleibt.

    Jetzt werd ich erst mal ne Runde wieder alleine tanzen.


    Frohe Ostergrüße

    von Nys

  • Hallo Nys,

    da ich eben erst entdeckt habe, dass Du mir in den Wänden geantwortet hast, mag ich Dir auch ein paar Zeilen hinterlassen aber Dir auch Danke sagen, Du hast in den letzten Wochen hier und da ein paar Gedanken hinterlassen, die mir sehr weitergeholfen haben.

    Bei unserem ursprünglichen Missverständnis hast Du mich ursprünglich an jemanden erinnert was bei nährem Lesen nicht gerechtfertigt war. Ich mag mich gern für diese unbeabsichtigte Übertragung nochmal bei Dir entschuldigen. Sie hatte wohl auch damit zu tun, dass es mir in der Zeit weniger gut ging, als ich's selbst von mir dachte und vieles Erlentes schlicht versagt hatte. Beispiel ist hier sicher auch mein Beitrag bei Mariechen. Wo ich doch eigentlich viel kuscheliger bin :D

    Zitat

    Du bist Deine ganz eigene Marke ;)
    wie ich übrigens auch :)

    Dankeschön. Und nachdem ich viel bei Dir und von Dir gelesen habe, seh ich das gleich. Es macht Spass Dir in Deiner Entwicklung zuzusehen, auch wenn ich manches so gar nicht verstehen kann. Aber Anderssein in den Dingen in denen man sich unterscheidet finde ich heute etwas Wunderbares und Ergänzendes. Lass uns beibhalten was die Marken Nys und Kaleu ausmachen.

    Können wir die im Handelsregister eintragen lassen? :D

    Zitat

    Jetzt bin ich manchmal einsam, manchmal kurz davor den nächstbesten Mann zu vergewaltigen (Spaß!!!) .... und integriere es -- als Ausdruck dessen, daß ich am Leben bin.

    Besonders dafür mag ich Dir Danke sagen, denn mir geht's gleich und zwar wörtlich. Mich aber nicht dagegen zur Wehr zu setzen oder den Zustand zwanghaft zu beenden um ihn nicht zu haben, funktioniert heute bei mir nicht mehr, so wie das früher eben war oder funktioniert hat.

    Der Umgang damit als Integration, Akzeptanz und mir einfach sagen, hey, es ist so - Es ist okay - schafft dennoch wieder den inneren Frieden um so ein paar Dinge loslassen zu können.

    Auch wenn ich bei jedem zweiten Rockzipfel den ich zur Zeit sehe ein bisschen das Sabbern anfange :D :D :D

    Zitat

    Den von Renate genannten "Rückblick" auf Deine nasse Zeit habe ich nicht gefunden. Hätte ich auch gern gelesen.

    Der ist etwas schwerer zu finden, denn der Thread war nicht von mir. Schau mal bei den Alkoholikeren nach "Die Sucht des Anderen" so hiess er glaube.

    Ich freu mich Dich hier gefunden zu haben. Ich nehme mir in den letzten Tagen viel von Dir mit. Und besonders freue ich mich darüber, dass wir uns nicht an die Gurgel gegangen sind. Wenn ich etwas sehr, sehr schätze, sind es gerade solche Begegnungen bei denen man anfänglich das Gefühl hat um Welten auseinander zu liegen um dann gemeinsam festzustellen, dass man sich viel, viel näher ist.

    Zitat

    Jetzt werd ich erst mal ne Runde wieder alleine tanzen.

    Lass mich wissen, wenn Dir da zu langweilig wird ;)

  • Ich lach gerade Tränen über mich...

    Zitat

    denn mir geht's gleich und zwar wörtlich.

    So wörtlich dann doch wieder nicht, nicht dass die Kerle da draussen nun Angst bekommen :D :D :D :D

  • Hi Kaleu

    ist schon ein bißl spät und ich bin hundemüde.

    Deshalb nur ganz kurz eine Zwischenmeldung. Das mit dem Handelsregister wird nix. Da trägt man Kaufleute und juristische Personen ein. Beim Patentamt sind Marken und Muster besser aufgehoben ;)

    Um authentisch zu sein muß ich noch etwas preis geben, das mir hier in hundert kalten Nächten niemand glauben wird.

    Ist aber so: Ich bin ein scheues Wesen. Weil leicht verletzlich und weil ich mich sehr schwer tue, andere in Schranken zu weisen, wenn sie ein lieber Mensch und begeisterungsfähig sind.
    Gerade weil ich selbst ein 200%begeisterungsfähiger Mensch bin, weiß ich welch eine Dynamik darin steckt.

    Als gebeuteltes Wesen habe ich dazu noch Angst vor Kontrollverlust. bzw davor von jemanden gesteuert zu werden.
    Ich übe ja gerade noch selbst mit Gas und Bremse.

    Dynamik x 2 gibt schnell ein Sprengstoffgemisch, mit ähnlich unkontrollierbaren Auswirkungen wie Dynamit.

    Den von Dir bei Neuweg beschriebenen Hang zum Perfektionismus in Sachen "selbst retten" den habe ich auch.

    Die Dosierung und das Thema Geduld scheint bei uns beiden ein Hauptproblem zu sein.

    Ich bin eh der Meinung, daß es sehr weit verbreitet ist, Befriedigung der Bedürfnisse, möglichst sofort. Mir fällt es aber an mir selbst in den kleinsten Dingen auf, daß ich schnell die Beherrschung verliere, wenn mich ein Defizit quält.

    Das übe ich gerade - in Kontakt mit allem was das Leben so bereit hält. Aber manchmal fürchte ich mich auch vor einem Kontakt. Und dann höre ich auf meine innere Stimme.

    Mag sein, daß ich eines Tages mutiger bin. Noch bin ich tatsächlich ein scheues Wesen.

    LG Nys

  • Hallo Nys,

    ich habe im Faden von Karsten folgendes von Dir gefunden (hier das gesamte Rest: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…810547#810547):

    Zitat

    ... Meiner Meinung nach, könnte man sich damit viel unnötiges Rumgeeier sparen.

    Ich _war_ lange Zeit auch so wie Du. Warum nicht einfach klare Ansagen machen und kein "Rumgeeier"? War! Ich laufe auch gerne vor, wenn mir etwas gefällt. Ich treffe mich gerne mit Freuden und rede mit diesen gerne und viel. Es soll aber um uns gehen und nicht um das Wetter oder irgendwelche Dritte. Meine Freunde und auch Bekannten sollen sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Mein Wahlspruch war immer: "Ich kann keine Gedanken lesen."

    Leider hat mir meine Partnerin dieses Verhalten abgewöhnt. Immer war irgendwas falsch. Immer. Ich war zu laut, zu ehrlich, zu spontan, lass das andere machen, warum immer Du etc. etc.

    Ich arbeite hart daran wieder in diese Richtung zu kommen, den es entspricht mehr meinem Naturell.

    Gruß

  • Hallo Nys,

    gerade die Ungeduld im Selbstretten hat irgendwann bei mir dazu geführt, dass ich gepaart mit meinen inneren Kritikern irgendwann anfing jede beliebige meiner Handlungen in Frage zu stellen. Etwas, was ich heute nicht mehr machen möchte, denn nicht jede Handlung ist gleich Ungeduld oder Bedürfnisbefriedigung. Vieles ist eben einfach auch nur spontan aus dem Bauch und hat etwas mit Neugier und Leben zu tun.

    Wir Co's neigen schon ein bisschen dazu kontrollieren zu wollen. Der Eine sicher mehr, der Andere sicher weniger. Wobei ich von Kontrolle im Sinne von - ich mag gern festlegen wo meine Reise hin geht - etwas was ich ohne es zu merken so weit getrieben habe, dass ich anfing mich einzusperren. In dem Beitrag bei Neuweg ging es darum, auch in meinen Wänden ging es darum.

    Ich werd immer stolpern. Ich kann darüber grinsen oder ein bisschen an mir rumschnippeln, weil ich was nicht ganz so perfektes gefunden habe. Das Grinsen macht mich fröhlich, das Rumschnippeln macht mich kaputt. Diese Entscheidung trage ich selbst.

    Und mit Kontrolle, werde ich nie Geduld erzeugen können. Nur Ungeduld einsperren. Davon ist die aber nicht weg. Nur unterdrückt. Geduld kommt mit dem Vertrauen und dem Loslassen von Erwartungen.

    Zitat

    Mag sein, daß ich eines Tages mutiger bin. Noch bin ich tatsächlich ein scheues Wesen.

    Mut ist nur eine kleine Stimme die beim einschlafen sagt, morgen versuche ich's nochmal. :)

    Wir haben doch alle Zeit der Welt. Nichts läuft irgendwann irgendwem weg. Und ein Können war noch nie Müssen. :)

  • Zitat

    Gerade weil ich selbst ein 200%begeisterungsfähiger Mensch bin, weiß ich welch eine Dynamik darin steckt.

    Das finde ich etwas sehr, sehr wertvolles. Etwas, was ich selbst besitze - im Moment allerdings etwas verschüttet.

    Genau diese Begeisterungsfähigkeit hat mich immer wieder in ausweglose Situationen gebracht. Der Fehler den ich irgendwann gemacht habe, war mir meine Begeisterungsfähigkeit abzuerziehen bzw. aberziehen zu wollen. Das ist das Schlimmste was ich mir jemals angetan habe. Begeisterungsfähigkeit ist bei jedem Menschen eine der natürlichsten, erfrischendsten und schönsten Eigenschaften, denn sie ist zugleich Ausdruck und Triebkraft von Lebensfreude.

    Das mag ich bei mir gerne reaktivieren. Es ist etwas grundsätzliches was mir inne wohnt. Ich hab das jetzt jahrelang abgewürgt. Um ja weiss Gott wie vernünftig zu sein.

    Heute mag ich lieber ausprobieren und entscheiden, wo nutze ich welche meiner Stärken, damit sie nicht vergeudet ist. Statt irgendwas an mir in irgend ein Korsett zu sperren. Denn das ist gar nicht nötig. Der Wunsch nach Frieden und Augeglichenheit, Ruhe, Intimität, nicht im aktiven sondern im hingebenden und annehmenden Sinne wohnt mir ebenso inne.

    Ich brauch gar nicht basteln an mir, es ist alles schon da.

  • Guten Morgen Co2013 guten Morgen Kaleu, hallo Forum!

    Co2013

    ich freu mich, daß Du mir schreibst und auch darüber, daß Du das in dem anderen Thread gelesen und rausgezogen hast.
    Es ist in der Tat ein ganz wichtiges Thema derzeit für mich.

    Mein halbes Leben lang wurde meine Lebensfreude und Spontanität eingeschränkt. Zuhause war am Ende ein Gefängnis. Beinahe selbstverständlich habe ich es dann in meiner Ehe wieder akzeptiert, daß für meine Lebendigkeit weder Bedarf noch Raum existierte und manchmal fühlte ich mich, als wäre ich 80 Jahre alt. So tot macht einen das, wenn man sich anpaßt und einschränkt, um es einfach nur richtig zu machen.

    Ich habe es gespürt und doch verdrängt. Ich habe es teilweise vergessen, wie quirlig ich bin und vielleicht war es mein Job, der mir zwei Dinge bewahrt hat. In Sekundenschnelle Entscheidungen zu treffen und klare Ansagen zu machen.
    Aber privat flüchtete ich mehr und mehr und die Fluchtwege wurden zum Labyrinth in dem ich mich selbst verlor.

    Als ich alles hinter mir gelassen hatte und nur noch meine tief eingeprägten Muster sah, die teilweise mein ganzes bisheriges Leben bestimmt hattten..... da wurde es totenstill um mich rum. Ich wollte keinen Kontakt mehr und nur noch meinen Gedanken nachhängen. Fragen, Gefühle und sowas wie tiefe Erschöpfung, Traurigkeit, Ratlosigkeit machten sich breit.

    Es war eine wohltuende Erfahrung in der Klinik, daß es zum ersten Mal in meinem Leben um mich ging. 3 Monate lang.Ich wurde versorgt, ich durfte mich fallenlassen, durfte schwach sein, Kind sein, Erwachsene üben und bekam Feedback. Ich wurde getröstet und habe getröstet. Ich war einfach nur anwesend und erlebt, daß meine Anwesenheit willkommen ist.
    Es war Platz für meine Erlebnisse und dafür wie es mir geht.

    Darüber habe ich neue Kraft bekommen und mich wieder und neu entdeckt. Zuerst wollte ich kaum aus dem Haus und zum Schluß hatte ich das Gefühl, von einer riesigen Energiequelle in die Freiheit getragen zu werden. Einer Energie, die aus mir kam und eigentlich schon immer da war. Ich hatte sie nur in die Unterwerfung gesteckt. Hatte die eigene Entfaltung gedrosselt, weil das ja nirgends erwünscht war. Und jetzt steh ich da, mit mir als Rohprodukt.

    Kaleu
    nicht rumschnipseln. Genau. Aber üben

    zB den Mut für klare Ansagen nicht zu verlieren, wenn man dabei den einen oder anderen Menschen verliert.

    Wie ich bei Karsten auch geschrieben habe: Wo für meine Lebendigkeit kein Platz ist, da ist auch nicht mein Platz.


    Trotzdem möchte ich auch nicht die Gefangene meiner eigenen Impulsivität oder meiner Gefühlswelt sein. Auch da ist eine gesunde Distanz sowas wie ein guter Berater.

    Es macht gelassener - aber Gelassenheit läßt sich nicht erzwingen. Sie braucht Übung. Und den Mut zur Lücke, habe ich mir auf die Fahnen geschrieben. So war es neulich auch garnicht schlimm, als ich bei dem Essen, das ich für einen besonders lieben Menschen gekocht habe, ausgerechnet die heilige Soße Hollandaise versemmelt habe :)

    Früher hätte mein Perfektionismus dazu geführt, daß ich den Gast hätte sitzen lassen und kurz mal 4 neue Eier gekauft hätte, weil das Wasserbad in die Soße geschwappt war.

    Jetzt konnte ich darüber lachen und mein Gast fand es glaub auch sehr amüsant, als er zunächst ein lautes Fluchen aus der Küche venahm und dann nur mit einem gelungenen Essen, aber einer wässrigen Soße leben mußte.

    Ich übe dosieren, abwägen, abwarten, leben, lieben, und Freiheit ohne Schranken.... aber mit Verantwortung... anderen und mir selbst gegenüber. Es ist spannend. Und wie die Soße Hollandaise wird noch so mancher Schuß daneben gehen, bis ich das Zeitliche segne. Das schöne ist: Ich werde mich nicht mehr fertig machen lassen. Von niemand und für garnichts.

    Lieber Co2013
    laß Dich auf Freunde ein, die Dich genau so haben wollen. So lebendig und spontan. Ruh Dich ein Weilchen aus aber im Kontakt mit Menschen, die für Dich da sind. Bei denen Du auch mal einfach nur da sein darfst. Laut oder leise, ganz wie Dir eben gerade danach ist, --------- und dann wirst Du sehen, es ist alles noch da und wartet darauf, wieder gelebt zu werden.

    Ich wünsche Dir dazu alles Gelingen. Entdecke wie schön es ist, sich selbst als einen Menschen kennenzulernen der sehr viel Liebe geben und leben kann......... der aber auch glücklich sein kann, wenn er diese Liebe zunächst mal nur für sich als Energiequelle, als Kraft-Tank spürt. Jeder in Deiner Umgebung wird automatisch davon was abbekommen, wenn der Tank wieder voll ist. Und dann auf ein Neues. Das Leben ist schön!

    Lg Nys

  • Guten morgen Nys und Kaleu,

    Ich möchte gerne mal was loswerden: eure Beiträge hauen mich echt regelmäßig aus den Socken. Ich muss immer wieder denken: wow, die haben den Bogen echt raus! Ich lese so gerne von und bei euch, weil ich immer wieder was finde, dass mich im tiefsten inneren berührt, bei dem ich denke: genauso ist es, das trifft's auf den Punkt.
    Und vor allem hilfst mir sehr weiter auf meiner suche nach dem ich unter diesem riesigen schuttberg.
    Leider merke ich auch hier wieder, dass ich mich schon wieder verbiege, bei dem Versuch so zu werden wie ihr. Da kommt wohl auch meine Ungeduld zu Tage, sofort und jetzt und gleich wieder mit mir ins reine zu kommen, mich wieder zu finden.
    Diese Ungeduld treibt mich so sehr an. I h würde am liebsten den schuttberg auf einmal wegschaufeln, aber vermutlich schaufele ich bei dem Versuch das "ich" gleich mit weg.

    Begeisterungsfähig bin ich auch, allerdings schieße ich da auch gerne übers Ziel hinaus:
    In Dinge, die mir wichtig erscheinen, Stürze ich mich gerne Hals über Kopf, meine ehe, bei den Kindern, beim Sport, i Beruf, und jetzt hier wieder. Bei allem immer ein Tick zu viel, zusehr, bis die kraft verbraucht ist. Früher habe ich mich als "lebemensch" bezeichnet, das kann was gutes sein - oder eben zu viel des guten. Ich möchte alles gerne etwas ruhiger angehen können und hoffe, dass ganz bald, am besten sofort zu lernen😜!

    Ich danke euch sehr, für die vielen tollen Denkanstöße! Ich werde weiter sehr gerne eure Beiträge lesen!

    Liebe Grüße
    Neuweg

  • Zitat

    Ich muss immer wieder denken: wow, die haben den Bogen echt raus!

    Also ich nichtmal ein bisschen. :D
    Genau das ist ja das, was ich immer wieder verkehrt mache, zu glauben, man könne den Bogen raus haben.

    Ich hab einen sehr großen Crash hinter mir. Also ich hab nix angestellt, gesoffen oder so, ich rede von einem emotionalen Crash. Die Ursache dafür war die, dass ich unheimlich viel verstanden und umgesetzt habe und plötzlich - ohne es zu merken - den Fehler gemacht habe mich vollkommen zu überschätzen. Eben in dem Glauben, jetzt hab ich's verstanden. Jetzt hab ich den Bogen raus. Was soll nun noch passieren?

    Und rumms - hat's mich so mächtig hingeledert, dass ich immer noch mühselig dabei bin mich hochzurappeln.

    Das Leben ist zum Glück der geduldigste Lehrer. :D

    Zitat

    Leider merke ich auch hier wieder, dass ich mich schon wieder verbiege, bei dem Versuch so zu werden wie ihr.

    Glaub mal, das mach ich im Moment andauernd. Ganz besonders wenn ich mich instabil fühle. Manchmal lese ich Beiträge von Girasole oder Nys, bei denen ich denke, wow. Und erwische mich, dass ich mich vergleiche. Beneide. Und anfange zu kopieren. Weil ich's wieder richtig machen will. Weil ich selbst da schonmal war und wieder hin will.

    Ich bin im Augenblick bereits am Überlegen ob ich mir wieder eine lange Auszeit aus dem Forum nehme, einfach weil ich dann keine Wahl habe als meinen Kram zu machen, statt in das alte Muster des Vergleichs zu fallen was ich immernoch super anziehend finde wenn's mir nicht gut geht.

    Allerdings seh ich's mir heute nach. Denn nichts davon mach ich ja mit Absicht. Und so sehr ich Achtsamkeit auch übe und in mein Leben integriere, so schnell versagt die einfach auch wieder. Das finde ich heute allerdings halb so wild. Wichtig ist für mich eigentlich nur, dass ich's irgendwann bemerke und dann wieder ein bisschen aufpasse und hier und da etwas korrigiere. Wohlgemerkt nicht indem ich versuche Jemand anders zu sein, als der der ich bin oder wie ich mich fühle. Sondern der Ist-Zustand, also wie fühle ich mich gerade, wie bin ich gerade, diesen einfach nur anzunehmen. Sonst nichts.

    Bezieh ich's auf meine persönliche Sicht, gilts für mich nicht Girasole oder Nys zu werden, nur weil die Beiden Dinge schreiben, die ich schön finde und mag, an mir mag und an anderen mag, sondern mir erstmal zugestehen - und dauch Nys und Girasole zugestehen - ich bin hier. Ihr seid dort. Ich bin nicht da wo ihr seid. Und ich will nicht dahin wo ihr seit, sondern mich wieder finden. Zumindest an den Stellen an denen ich mich verloren habe.

    Vielleicht ist es auch noch gar nicht die Zeit manchen Schuttberg wegzuräumen. Und vielleicht ist der Schuttberg auch gar keiner.

    Die Ursache warum ich in meine Muster zurück falle ist bei mir immer die Gleiche. Weil irgendwas passiert, wodurch ich mich hilflos fühle. Und dann suche ich händeringend eine Anleitung. Dann fang ich an mich nach der Anleitung zu richten. Das funktioniert nur heute bei mir so gar nicht mehr, weil's nicht meins ist, es ist nicht gewachsen, es ist geklaut und erzwungen. Ich wehre mich heute gegen alles nicht gewachsene, sondern mir selbst auferlegte, so extrem, dass ein innerer Kampf beginnt, der mich auffrisst und mir sämtliche Enrgie kostet. Das Einzige was dann noch hilft ist die Akzeptanz, dass ich mich aber hilflos und überfordert fühlen DARF! Und das erstmal als Ausgangsbasis akzeptiere und annehme. Mich wieder annehme. Dann kommt langsam wieder echte Bewegung rein. Langsam. Und natürlich. Dann wächst wieder. Weil das Gefühl der Hilflosigkeit einfach nur Stunde Null ist. Und Stunde Null bedeutet auch, hier darf wieder wachsen.

    Ich glaube in Deinem Thread war's Neuweg, wo Girasole das Wort Eifer verwendet hat. Noch schlimmer als eifern ist nacheifern. Nichts bringt einen selbst mehr aus der Bahn. Niemand kann in den Fusstapfen eines Anderen sein Glück finden, er wird nur das Glück des Anderen finden. Was nie ihm gehören wird.

    Laufe nie dem nach, der glücklich ist. Sondern suche was er suchte.

  • Schön kaleu, sehr schön.
    Und auch etwas melancholisch.
    Ich nehme deine Worte mit in den Tag und denke darüber nach.
    Ich freue mich, überhaupt wieder über etwas, dass in die Tiefe geht, das mich betrifft, nach denken zu können. Und auch etwas zu fühlen dabei. Das habe ich viele Jahre nicht gemacht.
    Achtsamkeit empfiehlt mir auch meine Therapeutin. Aus der Achtsamkeit wächst wohl auch die Veränderung und vielleicht dann auch diese Klarheit, nach der ich mich sehne.
    Halt die Ohren steif!

    Liebe Grüße
    Neuweg

  • Hallo Neuweg

    ich bin fast etwas beschämt über so viel Lob :oops:
    aber freuen tut es mich natürlich auch.

    Es ist wie Kaleu sagt, man erkennt immer wieder etwas, was man noch nicht weiß .... noch nicht beherrscht usw.

    Aber das meinte ich , mit dem Mut zur Lücke. Hey - wir leben.
    Und das bleibt ein Lernprozeß.


    Hallo Wegbegleiter

    Jetzt hatte ich mir ja vorgenommen meinen Raum und meine Zeit erstmal alleine zu nutzen

    ist aber auch schön zu zweit Hundespaziergang machen, lachen, über Landmaschinen reden, unkompliziert und unverstellt miteinander umgehen. Reflektieren und feststellen, daß der andere reflektiert, was er tut und dabei trotzdem spontan auf mich zugeht

    er will unbedingt wissen, wie meine Seele tickt (mich mal allein tanzen sehen). Ich hab gesagt, das muß er sich erst verdienen. - mit Wertschätzung - Das ist nämlich schlimmer, als alle Klamotten ausziehen.
    Es scheint ihn mehr zu interessieren, als das mit den Klamotten :?

    Das Allerbeängstigenste ist: Ich bin nervös, habe aber überhaupt keine Angst :shock: Weder er noch ich sind perfekt. Haben uns auch schon über unsere "Defekte" unkompliziert informiert. Immer noch keine Angst/Sorge. ..... das ist neu........... ne halt! war bei den XY auch so.

    Es wird Zeit Gelerntes umzusetzen. Klarer Kopf ? Wie war das noch mal.
    puh ....... manchmal ganz schön schwierig, wenn man ein Dauergrinsen im Gesicht hat.

    Mich jetzt nicht selbst verlieren. Verraten. Verbiegen.......... einfach leben
    nix verkrampft verhindern, nix überschwenglich überstürzen.

    Kann mir bitte jemand eine Dosieranleitung schicken?
    Auch wenn ich sie wahrscheinlich verkehrtherum halte,...wäre sie gerade sehr nützlich.

    Ich schreib das hier. Gerade weil ich nicht weiß, wie die Geschichte weitergeht. Ich will mich nicht am Leben hindern, nur um alles richtig zu machen. Ich will aber auch nicht die selben Fehler immer wieder machen. Vielleicht hilft es mir, hier immer wieder ins Nachdenken zu kommen, darüber was ich tue.

    (Lindi würde jetzt *sigh* schreiben).......(Lindi ... meld Dich doch mal)

    LG Nys

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