• hallo phoenix

    ne thera muß man nicht unbedingt machen, aber es ist schwer da allein raus zu kommen. man muß ja fehlverhalten als solches erkennen und in die richtigen bahnen lenken. nur wie wenn man es nie "richtig" gelernt hat. wo du eine thera machen kannst kannst du sicher bei der suchtberatungsstelle in deiner stadt erfragen, oft haben die auch stellen für angehörige und wenn nicht dann wissen sie zumindest an wen du dich wenden kannst. wenn ein arzt feststellt das du durch die tatsache ek zu sein in deinem leben beeinträchtigt bist zahlt dir die kasse dann auch die nötige thera.

    es ist sicher nicht einfach den alten müll aufzuwühlen, aber vergleichs mal mit einem ausguss in dem der stöpsel noch drin ist. das becken ist voll, und auch wenn sich der dreck mittlerweile abgesetzt hat, es reicht ein luftzug um wieder was aufzuwühlen. du kannst das alles nur loswerden indem du den stöpsel ziehst und alles weglaufen kann, dazu mußt du aber mitten rein in den dreck, aber dann bist du ihn los. unterm strich ist es wirklich einfacher noch mal richtig rein zu fassen als ständig darauf zu achten bloß keinen wind zu machen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Phoenix,

    erst einmal Willkommen hier im Forum :)

    Also zunächst einmal eine Weisheit. Der Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Den bist du ja bereits gegangen.

    Du schaust dich hier im Forum um, liest viel und erkennst Parallelen. Für dich sind in deiner Beziehung Unstimmigkeiten, die dir nicht gefallen bzw. wie du damit im Moment umgehst. Dazu ziehst du ja auch Parallelen zu deiner Vergangenheit innerhalb deiner Familie und erkennst ja bereits bestimmte Verhaltensweisen an dir, die nicht so zu dir gehören. So meine kurze Essenz.

    Manchmal ist es unumgänglich, sich mit seiner Vergangenheit, seinen Erlebnissen noch einmal auseinanderzusetzen um bestimmte angenommenen Verhaltensweisen an sich zu verändern. Ob du es alleine für dich erarbeitest bzw. erarbeiten kannst, kannst nur du entscheiden. Manchmal ist eine Therapie auch ganz gut. Es findet eine regelmäßige Auseinandersetzung mit der Thematik statt und gibt dir die Möglichkeit zu sortieren und Selbstreflexion zu betreiben, zu erkennen wo die Knackpunkte sind. Also es ist Arbeit an dir selbst und das ist nicht immer einfach. In einer Therapie kann es auch neue Denkanstösse geben von seiten des Therapeuten.
    Wenn eine Auseinandersetzung betrieben wird, ist lediglich die Frage, wie weit bist du bereit zu gehen bzw. wie weit kannst du zur Zeit gehen.

    Ich stimme da Dorothea schon zu, dass es gut sein kann in die Ablagerungen reinzugreifen und sich das noch einmal ganz genau anzuschauen, was da passiert ist und wie dich das geprägt hat. So kannst du Konsequenzen für dich ziehen und auch bestimmte Verhaltensweisen an dir verändern und loslassen.

    Eine Beziehung basiert, dass ist meine Meinung, in erster Linie auf Vertrauen. Sind da Vorkommnisse gewesen, die das Vertrauensverhältnis erschüttert haben, gibt es die Möglichkeit, das Vertrauensverhältnis neu aufzubauen, durch Gespräche zum Beispiel. Sich wieder annähern.
    Seinen Partner kontrollieren um ja nicht wieder eine Enttäuschung oder einen neuen Vertrauensverlust zu erleben geht nicht. Das bewahrt jemanden nicht davor. So ist das Leben.
    Es schadet letztendlich eine Beziehung. Es nimmt ja dem Partner seine freie Entfaltung und dir ja auch, wenn du dich auf diese Ebene begibst.

    Was auf der Hand liegt ist, dass Veränderungen nicht von jetzt auf gleich möglich sind, sondern auch Zeit brauchen.

    LG Weidenkätzchen

  • Liebe Phoenix,

    in gesunden Familien darf jeder so viel Abstand nehmen, wie er es braucht.
    Jeder Mensch darf immer, jederzeit den Abstand einnehmen, der ihm guttut.
    Du hast alles Recht dazu, wenn es Dir dann gutgeht, viel Abstand zu halten.

    Ich habe mit meiner Familie richtige Kämpfe geführt. Am Schluß haben sie es nur durch mein Handeln gelernt. Wenn sie angefangen haben zu meckern - bin ich gegangen und laaange nicht wiedergekommen.
    Das haben sie irgendwann kapiert.
    Meine Schwester muss nach wie vor jeden Tag mehrmals telefonieren, oft stehen sie unangemeldet bei ihr auf der Matte (!!), treffen sich mehrmals pro Woche....
    das sind Dinge, die gibts bei mir nicht, fertig. Und nie würden sie es wagen, unangemeldet bei mir aufzutauchen.
    Als sie es ein Mal taten, habe ich die Augen gerollt, gestöhnt, und sie nach 5 Minuten wieder rausgeschmissen....

    Ich habe mich durch einen Therapeuten begleiten lassen, ohne hätte ich das nie geschafft.
    Anfangs habe ich mich jedes Mal nach einer kleinen Mini-Abgrenzung tödlich-schlecht gefühlt, meine Schuldgefühle waren immens.
    Mit ihm habe ich dann jede noch so kleine Situation nachgearbeitet und dann viele Manipulationen durchschaut. (Anfangs habe ich jedes Telefonat mitgeschrieben, um es dann Stück für Stück mit ihm durchzugehen.)
    Dadurch bin ich immer stärker geworden.

    Liebe Grüße
    Girasole

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