Meine Schwester....

  • Hallo ihr lieben.
    Meine Schwester ist seit vielen Jahren Alkoholikerin, aber irgendwie wollten alle aus der Familie mir das nicht glauben. Sie hatte sich und ihr Trinkverhalten immer sehr gut unter Kontrolle, sie fiel also in der öffentlichkeit nicht auf. das sich das nach all den jahren ja mal ändern musste war ja nicht anders zu erwarten. im letzten sommer hat sie schon tagsüber viel getrunken. sie saß dann angetrunken im garten, konnte sich nur schlecht artikulieren und das fiel natürlich allen auf die sie so gesehen haben. dieses häufte sich dann . noch immer haben alle nicht daran gedacht, dass sie in einer abhängikeit steckt. auch ihrem mann gegenüber hat sie nur lügen aufgetischt und er selber hat sie eh jahre gedeckt, weil er seine "heile welt" einfach nicht verlieren wollte. vor ein paar wochen hat sie dann endlich in eine klinik gewollt, weil sie nichts mehr im griff hatte. meine schwester hat 2 kinder, um die sie sich nicht mehr kümmern konnte weil sie schon morgens das trinken angefangen hat. sie hat keine wäsche mehr gemacht, den haushalt generell sausen lassen. das hat dann alles ihr mann gemacht, wenn der um vier von der arbeit kam. daduch funktionierte das wahrscheinlich auch so lange alles geheim zu halten. ich denke einige bekannte haben sich auch schon gedacht, dass irgendwas nicht stimmt mit ihr, aber das umfeld tut sich sehr schwer das thema überhaupt anzusprechen.. die scham ist vielleicht zu gross. sie war dann nur 5 tage im krankenhaus. körperlich hatte sie wohl gar keinen entzug. was mir eigentlich unverständlich ist. denn sie wurde mit 2,5 promille aufgenommen und das aber gehend und noch "normal" sprechend. bissl verwaschen so aber im großen und ganzen.. man konnte sie verstehen. dazu muss ich auch sagen dass sie 20 kg untgergewicht hat und daher glaub ich auch nicht viel braucht um den rausch zu haben. auf jeden fall war sie nach den 5 tagen dann wieder zu hause,. erzählte allen sie wäre wegen der psyche da gewesen und damit war das thema erledigt. weihnachten hatte sie dann nen rückfall , den sie selber gar nicht als solchen sieht. ihr hätte was nicht gepasst und dann hat sie das halt gemacht.. na und.. so nach dem motto. seit dem ist wieder land unter. mittags um 2 ist sie schon so neben der spur das ich am telefon schon höre das sie getrunken hat.. um vier geht sie dann ins bett wenn ihr mann von der arbeit kommt. letzte woche war ich dann um vier mal da, wollte zu ihr.. ich hab mich so erschrocken. sie war stark betrunken, hat gestunken... so hab ich sie noch nie gesehen. ich hab noch versucht mit ihr zu reden, aber sie war komplett uneinsichtig. ihr mann ist einfach nur überfordert, kümmert sich dann um die kinder die beide noch klein sind und überhaupt nicht kapieren warum sie keine mutter mehr haben .. es ist alles einfach nur ein alptraum- verlassen will er sie in gar keinem fall.. er hofft jeden tag das sie einsichtig wird, opfert sich auf für seine kinder. er sagte , wenn er die kids nicht hätte würde er sie mehr fallen lassen, aber die kinder brauchen ja nen sauberen pulli und und und.. seitdem ich sie letzte woche so gesehen habe, hat sie den kontakt zu mir abgebrochen- ich denke mal sie schämt sich für vieles was sie gesagt hat, falls sie das überhaupt noch weiss. :( ich frage mich , ob sie überhaupt ehrlich einsichtig wird , wenn er ihr weiterhin die arbeit mit den kindern und dem haushalt und so abnimmt. läuft doch alles prima für sie. kann ich was tun?meine hilfe für ihn und die kinder hab ich angeboten, aber genutzt wurde das angebot auch von meinem schwager noch nicht einmal. aufdrängen möchte ich mich aber auch nicht. schlimm im besondern maße find ich auch, welchen druck sie auf ihren mann ausübt. sie verbietet ihm überhaupt mit jemandem zu sprechen oderjemanden rein zulassen wenn sie trinkt. sie ist dann sehr dominant und agressiv und betitelt ihn als verräter und droht ihm mit trennung. mein schwager ist eher nen schwacher charakter, der ohne sie nicht kann und nicht will. also tut er was sie verlangt, redet mit keinem um sie nicht zu provozieren und versucht ihr alles recht zu machen in der hoffnung, dass sie dann mal nicht trinkt. und wenn sie wirkich dann mal schafft einen tag nicht zu trinken ist er direkt euphorisch, die hoffnung., dass alles wieder gut wird steigt ins grenzenlose bei ihm bis sie dann wieder trinkt. woran natürlich er dann schuld hat weil er.... und dann kommen tausend und eine kleinigkeit was er falsch macht. wie man das so typisch kennt von suchtkranken, die die verantwortung für ihr handeln auf andere abwälzen. meine frage ist, ob ich nun was tun kann oder nicht. ich selber habe auch schwierigkeiten was den alkohol betrifft was man in meinen anderen treads nachlesen kann wenn ihr möchtet. ich bin für rat sehr dankbar , denn momentan träum ich schon von meiner schwester und wach schweiss gebadet auf- ich heul dann wie nen schlosshund, weil ich feststelle, es war zwar nur ein traum, aber die realität ist genauso.
    lg
    bella

    ...weil jeder Tag zählt

  • Hallo Yuppi,

    mir tun die Kinder extrem leid, v.a. wenn sie auch noch klein sind.
    Kinder bekommen immer mit, was los ist. Das weiß ich durch meine berufliche Erfahrung. Sie leiden sehr und ihre Entwicklung wird fürs ganze Leben geschädigt, jeden einzelnen Tag.
    Das Argument mit dem "sauberen Pulli" ist ja wirklich schwach- du schreibst ja selbst, deine Schwester macht nix mehr im Haushalt-
    außerdem schadet ein dreckiger Pulli nicht 1% von dem, was die alkoholkranke Mutterund der Co--Schwager anrichten!!!

    Nun gut, aber Dein Schwager sucht natürlich Ausreden, um nichts zu ändern, wie Du ja schon selbst erkannt hast.
    Also- wenn nicht von außen ein gewisser Druck aufgebaut wird, befürchte ich mal ganz stark, ändert sich in dem Spiel gar nichts.
    Kannst Du Dir vorstellen, deiner Schwester zu sagen, Du informierst das Jugendamt, wenn sie nichts ändert?
    Wenn Du DIch das nicht traust, kannst Du das Jugendamt auch anonym informieren. Oder Du redest mit dem Kindergarten/ der Schule.
    Ist da denn noch nie was aufgefallen, das kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen. Eher haben Schwester/Schwager das nur Dir nicht erzählt.

    LG
    Girasole

  • hallo girasole,
    danke für deine antwort. mit dem sauberen pulli meinte ich, dass mein schwager halt die wäsche macht damit die kids überhaupt was anzuziehen haben.
    ich habe selber drei kinder und meine mittlere geht mit dem sohn meiner schwester in eine klasse und ich hab die klassenlehrerin informiert, einfach weil meine auch mit belastet ist durch die situation, weil sie meine schwester schon so betrunken gesehen hat- und ja, ich kann mir vorstellen ihr das zu sagen. und das auch zu tun. unsere eltern waren beide schwere alkoholiker, ich bin in genau dem loch gewesen, nur war ich 3 als ich das jugendamt uns weg geholt halt. sie hat jetzt einschliesslich heute wohl den 3. tag wo sie nicht oder wenig trinkt, meint meine mutter. sie sei eben ganz normal, man merkt ihr nichts an. aber das heisst ja nicht, dass sie nüchtern ist. ich hab schon oft versucht mit ihr zu reden, bisher immer nur im guten wie man so schön sagt. fruchten tut das natürlich nicht. sie spielt immer alles runter, betrunken wird sie agressiv. im grunde .. soll sie doch saufen.. denk ich immer . ihre sache. aber die kinder... das ist das was mich so belastet.. wir haben alle als kinder so gelitten und tragen noch heute die scherben dieser kindheit mit uns rum- das ihre kinder das jetzt genauso erleben und leben müssen macht mich so hilflos und wütend.
    ich weiss nicht ob das jugendamt was unternehmen würde weil ihr mann ja noch da ist und sich um alles kümmert. die kinder sind dadurch ja versorgt. sie schafft es ja meinstens noch bis in den nachmittag nur angetrunken zu sein und je mehr es dann auch vier uhr zugeht, wo ihr mann heim kommt, desto mehr wirds dann.. also wenn das jugendamt da morgens oder mittags aufschlägt kann man ihr nicht wirklich was. aber ich weiss es auch nicht genau. natürlich ist die größte angst meiner schwester, dass man ihr mal die kids nehmen könnte. oder ihnen was passiert. sie ist im grunde wenn sie nüchtern ist ne fürsogliche liebevolle mutter und genau das gegenteil wenn sie trinkt.
    lg bella

    ...weil jeder Tag zählt

  • Hallo Bella,

    ich weiß, es wird nicht leicht für dich sein.
    Aber stell dir die Familie als ein Mobile vor (du weißt schon, diese Art Spielzeuge, die in der Luft hängen mit Figuren dran).
    Bringst du Bewegung in dieses Mobile, indem sich die Kinder bewegen (zb durchs JA), gerät das ganze Gebilde in Bewegung- zwangsläufig bewegen sich alle anderen mit.
    Wohin, das ist unklar. Aber ohne Bewegung- gibt es erst gar keine Chance auf Veränderung.
    (Das Bsp ist übrigens ein klassisches Bild aus einer bestimmten THerapie-RIchtung).

    Dem JA kannst Du übrigens von all Deinen Befürchtungen erzählen, zb ob es überhaupt "schlimm genug" ist, oder dass sie nachmittags nur angetrunken ist usw.
    Die können die Lage einschätzen, denke ich.
    Sei mutig und schweige nicht mit all den anderen.
    (Beruflich bin ich oft entsetzt, wirklich entsetzt, wie die Leute wegschauen, wenn Kinder leiden!)
    LG
    Girasole

  • Hallo Yuppi,

    ich habe auch Deinen Anderen thread gelesen .... *oh mein Gott* .... unfasslich, dass sich das jetzt so durch die Generationen zieht. VVirklich traurig.
    Deine erste Baustelle ist aber nicht Deine schvvester oder deren Familie, sondern Du und Deine Familie.
    ----
    Ansonsten vvuerde ich glaube ich eher bei Deinem schvvager ansetzen. Nicht im Sinne: ..... und Du musst Dich trennen und so gehts nicht vveiter ..... sondern vielleicht eher signalisieren, dass Du ganz genau vveisst, vvas abgeht, dass er sich die Kraft zum Leugnen sparen kann, dass Du siehst, vvie er sich aufreibt..... einfach im ersten schritt Mitgefuehl rueberbringen. Das tut ihm sicher auch erst mal gut.

    Je nachdem, dann auf eure eigene Familiengeschichte ueberleiten und ihm eben genau das sagen ..... dass ihr Beide (Du und Deine schvvester) eine schvvere Buerde fuers Leben aufgedrueckt bekommen habt....und ob er nicht sieht, dass er genau das seinen Kindern auch antut.....und vvas draus gevorden ist, bei euch Beiden *sigh*.....
    ---
    Der schritt zum Jugendamt scheint mir halt leicht uebergriffig, solange dein schvvager in der Lage ist, sich zu kuemmern und das auch tut. VVas bei euren eigenen Eltern ja nicht der Fall vvar.

    Vielleicht kannst Du ihm auch die Adressen von Suchtberatungsstellen geben, fuer ihn, als Co-Abhaengiger, nicht fuer ihn, damit er dort fuer seine Frau .....oder ihm den Link zum Fórum geben.
    VVas allerdingss Deinen eigenen Ausstausch hier sehr erschvveren vvird. Das must Du halt abvvaegen.

    Egal vvie Du Dich entscheiden vvirst, behalte vvenigtens DU einen klaren Kopf .... und haushalte mit Deinen Kraeften!

    Gruesse, Lindi

  • Naja ..... sich trennen, natuerlich! :roll:
    Nur ist der ja vvie Yuppi schreibt noch vvol in der Verdraengungs-Phase. Das ist ja auch fuer den Co-Abhaengigen Part ein vveiter VVeg, hinzugucken, und dann irgendvvann, evtl. Konsequenzen zu ziehen.

    ich hatte da halt eher an die stete-Tropfen-hoelt-den-Stein-Methode gedacht. So vvie es hier halt auch beim Einen-oder Anderen vvas laenger dauert, bis die Tatsachen gesehen, angenommen, verinnerlicht und dann EVENTUELL veraendert vverden 8) .

    Gruesse, Lindi

  • Joa. schon klar.
    Es soll sich halt was bewegen, wie ich ja schon schrieb. :roll:
    Im übrigen schrieb ich nicht, Bella solle das Jugendamt informieren.
    SOndern sie solle der Schwester sagen, dass dies bald folgen wird, es sei denn, die Schweser bewegt sich.
    Das wäre halt ein wesentlich schnellerer Weg und zudem ist es nicht wieder der Co, der es mal richten soll.
    Die Schwester hat ja genauso Verantwortung.
    Denn während beim Schwager der stete Tropfen langsam den Stein höhlt, verkümmern die Kinder nebendran.
    Außerdem wird der Schwager mit SIcherheit über die Kindheit seiner Frau Bescheid wissen. Und dennoch lese ich nicht den Hauch einer Bewegung, nichtmal ne gedachte Bewegung.
    Also ihn da nochmal rücksichtsvoll draufhinweisen, wie doch die Kindheit war, das finde ich ehrlich gesagt, viel zu lasch.
    Und Bella legt ihm dann Adressen hin, so wie die Co normalerweise dem Alkoholiker... irgendwie kommt mir das nicht richtig vor. :?:

  • Im übrigen habe ich bei den EKAs noch nie gelesen, dass es nicht so schlimm war, wenn "Nur" ein ELternteil getrunken hat, und das andere sich noch kümmern konnte.

    So viele schreiben dort eher, wie schlimm es war- der eine hat getrunken und der andere hat nichts gemacht.

    LG
    Girasole

  • Ich kann da nur Girasole beipflichten.

    Ich stamme aus einer Familie, in der die Mutter säuft und der Vater seit 25 Jahren die Scherben beiseite fegt.
    Genau das gleiche wie bei uns lese ich in diesem Thread- daher will ich eigentlich gar nichts wirklilch dazu schreiben. Also Kind fühlt man sich von beidem wahnsinnig im Stich gelassen. Und dieses Kleinreden ist das schlimmste und so unglaublich prägend.
    Ich kann jetzt kaum meinen Warnehmungen trauen.

    Ich bin einfach nur froh, dass die Hölle vorbei ist. Ich hab hier auch im Offenen einen Thread, Bella. Wenn du magst, lies mal nach.

    Viele Grüße!
    Zimttee

  • huhu,
    vielen danke für die vielen antworten und die anteilnahme. mein schwager weiss um den weg seiner frau genau bescheid genau wie über die kindheit die wir hatten. er weiss , dass er jahre so verbringen muss wenn er sich nicht trennt. aber ne trennung kommt aus glaubensgründen für ihn nicht in frage. er möchte , wie er es als christ gelernt und bislang gelebt hat , hinter seiner frau stehen und vor den problemen nicht weg laufen. er hat noch nicht verstanden , dass es das ist, was ihr am meisten hilft ihre sucht weiter zu leben ohne größere konsequenzen. natürlich kann ich reden wie ich will, man hört mir auch zu und er weiss, dass sie hilfe braucht aber solang sie selber nicht will meint er kann man auch nichts machen. und das seh ich halt auch was anders. sie ist schon vor den kindern umgefallen im suff, mit dem kopf gegen nen türrahmen geknallt... oder wie oft kam ihr mann nach hause und die schlief auf dem sofa oder sonst wo in der wohnung auf dem boden und die kinder waren leise und sich selbst überlassen weil mama ja schläft.. ich sagte ja schon.. im grunde kann nur meine schwester sich helfen.. was mir das dabei zugucken so schwer macht ist das elend der kinder. das die das sehen und leben müssen was wir hinter uns haben.. das macht mich fertig und wütend. ich finde den gedanken gar nicht so übel, mal zum jugendamt zu gehen und da einfach nur ein beratungsgespräch zu suchen. unverbindlich eben. mein schwager war schon bei einer beratung, auch mit meiner schwester zusammen, aber ich denke meine schwester macht das nur , damit der mann was ruhe gibt und sie reicht ihm da den kleinen finger. sozusagen als zeichen.. guck mal , ich tu ja was... aber ich glaube nicht das sie es ernst meint. die verarscht den meines erachtens. das kann man mit ihm auch sehr gut machen. er ist leichtgläubig und liebt sie halt von herzen. sie fährt ja auch noch auto, das belastet mich auch. auch wenn sie morgens restalk drin hat, kann sie doch kein auto fahren. auch da hab ich mit meinem schwager schon drüber gesprochen. er würde ihr gerne den autoschlüssel weg nehmen. traut sich aber nicht. ich sag ja , die hat den total im griff. ich hab dann nur zu ihm gesagt, dass er sich damit mit schuldig macht wenn mal was passiert mit seinen kindern.. nur weil man nicht dem mut hat grenzen zu setzen darf man seine kinder doch nicht so einer gefahr aussetzen. da hat er geweint.. aber was hilft das weinen schon.. nix.

    zimttee:
    hast du deinen vater mal gefragt , was ihn dazu veranlasst hat das 25 jahre zu machen???? ich verstehs einfach nicht. echt nicht.

    lg

    bella

    ...weil jeder Tag zählt

  • Liebe yuppi,

    *seufz* ..... gut, dass Du so klar hinguckst.... aber leider bist Du halt nur die Tante.
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    selbst vvenn Dein schvvager die Vorgechichte kennt .... vielleicht ist es ihm nicht vvirklich klar, dass er seinen Kindern genau das selbe antut. Vielleicht denkt er, er koenne da vvas abpolstern oder auffangen oder vvieder gut machen, mit noch mehr Einsatz seinereits. Und genau da koennte ein Gepraech mit Neutralen Personen (Beratern) ansetzen....
    ----
    Die noch kleinen Kínder in Obhut der betrunkenen schvvester/Frau/Mutter... *puh*.... das geht ja vvohl gar nicht! sieht er das nicht?

    Alternativen .... Betreuung Nachmittags in einem Hort, bei anderen Familienmitgliedern ..... durch eine Nanny/Nachbarin/Zugehfrau .... vvurde darueber mal gesprochen?
    ----
    Klar, das sinnigste vvaere, Deine schvvester vvuerde aufvvachen ..... doch ob und vvann das passiert steht ja in den sternen. Mit dem perfekten Co-Mann an der seite eher spaeter oder nie...... also vvas bleibt an Moeglichkeiten?
    ----
    Nicht einfach. Vor allem das Nichts-tun-koennen. Machtlosigkeit an allen Fronten! Pass gut auf, dass Du nicht selbst dabei zvvischen die Raeder kommst und auf einmal alle gegen Dich hast.
    Von aussen in so ein fein abgetimmtes System aus gegenseitiger Abhaengigkeit , moralischen VVerten, Charakterdefiziten etc. einzugreifen.... uiuiui.... schvvierig.

    *puh*.

    Liebe Gruesse, Lindi

  • Hallo Bella,

    mein Vater ist im Grunde wie dein Schwager.
    Er hatte immer andere Ausreden, warum er bei ihr blieb.
    Die Kinder, was denken die Nachbarn, man lässt sich nicht scheiden, gibt nicht so einfach auf. Rennt nicht vor Problemen weg.
    Letzteres soll ja bedeuten, dass er stark wäre und kämpft, nicht den leichteren Weg geht. Aber genau das macht er- er macht es es sich einfach, ist schwach und erduldet statt zu kämpfen. Der harte Teil wäre nämlich reinen Tisch zu machen und eine Klärung einzufordern.

    Ich denke, du hast die Situation deiner Schwester (kleinen Finger hinreichen...) schon richtig erfasst.

    Ich kann nachvollziehen, was die kleinen erleben- meine Mutter hatte die erste Alkoholvergiftung als ich 3 war und mit ihr alleine im Haus, ein paar Jahre später sprang sie aus dem Fenster, dann folgten wieder Alkoholvergiftungen, zwischendurch beinahe allabendlich irgendwelche Ekzesse- je nach temporärem Zustand. Manchmal hatten wir auch Ruhe. Aber immer alles vor unseren Augen und auf unseren Schultern. Mein Vater glaubt bis heute, wir hätten nichts mitbekommen bzw wenn, alles wieder vergessen.

    Mir tut es unglaublich leid, wenn ich mitbekomme, dass Kinder solche Zustände mitbekommen. Ich arbeite nun mit Kindern zwischen 10 und 17 etwa zusammen und habe viele kennengelernt, die solche Probleme Zuhause haben. Viele von ihnen sind verhaltensauffällig, haben in der Schule stark zu kämpfen (mit der Konzentration, der Eingliederung in eine Gruppe, haben Probleme mit sich selbst, ihrem Selbstwertgefühl etc..). Mir ging es früher genauso- aber ich bin froh, dass ich alles irgendwie hinbekommen habe- auch ohne Hilfe und Unterstützung durch meine Eltern. Dafür gab es andere Menschen, die mir nahe standen.

    Ich denke, die Idee mit dem Jugendamt ist gut- es geht ja nicht um das Wohl deiner Schwester und ihres Mannes, sondern um die Kinder. Und wenn beide die Verantwortung nicht tragen können, sollte geprüft werden, ob andere Schritte notwendig sind.
    Ich habe mir damals gewünscht, dass jemand Hilfe von außen holt und du weißt es ja selbst, wie es ist, wenn man aus der Hölle kommt.
    Du kannst dich dort auf jeden Fall informieren.
    Vorher solltest du dir Notizen machen- möglichst konkret, mit Beispielen. Was müssen die Kinder erleben, was haben sie alles schon gesehen? Sind sie schon verhaltensauffällig? Letzteres war ich schon seit dem Kindergarten.

    Ansonsten kann ich mich nur Lindi anschließen. Für deinen Schwager und die Schwester ist ja momentan alles anscheinend okay. Warum sollte sich was ändern?

    Mein Vater macht da noch weiterhin mit- wir Kinder sind momentan alt genug, um eigene Wege zu gehen und haben uns da verabschiedet. Vater hat nichts geändert, nur uns haben wir zu verdanken, dieser Hölle nicht mehr ausgesetzt zu sein. Er behielt seinen Platz und deckelt nun alles auch uns gegebenüber.

    Aber so ist das nunmal- sein Wille.

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • hallo zimttee,
    wenn ich das so les kann ich davon ausgehen, dass der weg meiner schwester noch sehr lang sein wird, was ich aber weiterhin an letzte stelle stell. ich habe mir deinen rat zu herzen genommen und schriftlich festgehalten, was die kinder schon erlebt haben und aushalten musssten und mir wurde klar, das ich vieles gar nicht zu 100% beantworten kann, weil mein schwager sie so schützt seine familie vor der aussenwelt abschottet. warscheinlich genau aus dem grund.. damit niemand genaues weiss und auch erzählen kann. aber das was ich weiss und auch mit eigenen augen gesehen habe reicht für mein befinden aus zu handeln. so traurig das auch ist, das ich das tue (für meine schwester) aber ein satz lässt mich nicht mehr los den du geschrieben hast.. nämlich das du dir für dich gewünscht hättest das hilfe von aussen gekommen wäre für dich als kind und das aber niemand kam und du in der hölle weiter ohne hilfe leben musstest... da wird mir nochmal ganz bewusst in welcher verdammtem pflicht ich mich einfach befinde.. danke dafür.
    lg
    bella

    ...weil jeder Tag zählt

  • Hallo Yuppi
    Ich denke auch wenn man so ein Wissen um die Zustände hat wie du und der Vater (dein Schwager )sich hinter dem Glauben versteckt, mußt du handeln und dein Wissen um die Zustände zumindest dem Jugendamt melden.(die dürfen auch nicht sagen woher sie die Informationen haben wenn du das nicht möchtest)
    Wenn die Kinder dann in eine andere Betreuung kommen wird dein Schwager vielleicht auch mal wach.
    Oder wenn du weißt wann sie mit Restalkohol Auto fährt ,ruf die Polizei an,wenn sie auf frischer Tat erwischt wird ist sie wenigstens keine Gefahr mehr für sich ,die Kinder und andere Verkehrsteilnehmer.
    Wenn du sie nun aus welchen Gründen auch immer auch deckst und schlimmes passiert (Kinder /ein Unfall) dann fühlst du dich am Ende mitschuldig.
    Es ist nicht leicht diese Schritte zu gehen und wenn sie erfahren das du hinter den Meldungen steckst werden sie das bestimmt nicht lustig finden aber langfristig verhinderst du schlimmeres.
    Übrigens meldest du ja nur was du siehst /weißt für das wie Jugendamt /Polizei dann handeln bist du nichtmehr zuständig.

    LG R.

  • Hallo, die Situation ist ja echt heftig. Aber ich würde auch an deiner Stelle dringend beim Jugendamt die Sachlage schildern. Und unbedingt, wenn du
    mitbekommst, dass sie mit Restalk Auto fährt - Polizei anrufen. Sie macht ja etwas falsch. Bitte nicht unbeteiligt zusehen. Grüße

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