Den Kreis durchbrechen

  • Danke Matthias!

    Dein Zuspruch freut mich immer sehr und das gibt mir Mut meine Gedanken auch immer weiter zu führen.

    Gruß
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo,

    ich habe noch einmal über die Brücke nachgedacht. Eigentlich wollte ich meinen letzten Post mit dem Wort "Aber" beginnen.

    ABER, die Brücke ist wasserdicht. Der Vergleich macht sehr klar deutlich, dass das Suchtgedächtnis sehr tükisch ist. Wenn ich einen Rückfall mit der Brücke genauer vergleiche dann fällt mir auf, dass das Suchtgedächtnis mir nur das positive vermitteln will. Den Sturz von der Brücke sogar noch als "Kick des freien Falls" verkaufen will. Alles negative, den Aufprall (Kater, Scham, Entgiftung, Tod) hält das Suchtgedächtnis schön vor mir verschlossen.
    Nur diese Kompromisslose Logik kann ich also dem Suchtgedächtnis entgegenbringen. Sich selber zu zwingen, ist glaube ich, nicht so wirkungsvoll wie dieser einfache Vergleich. Weil er einfach nicht widerlegt werden kann.

    Der kurze Kick des freien Falls funktioniert nur beim Bungee, und nicht bei Alkoholismus.


    Danke Matthias, ich werde versuchen mir die Brücke einzuprägen.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo,

    gestern habe ich wieder meine SHG/Motivationsgruppe besucht. Habe mich dieses mal auch selber etwas zurückgehalten, da es ja eine Motivationsgruppe ist, in der die Leute erstmal Klarheit suchen und sich ja noch gar nicht sicher sind, ob sie denn wirklich Alkoholiker sind und wie sie in Zukunft vorgehen wollen.

    Manchmal muss man sich aber schon auf die Zunge beissen, zum Beispiel bei "Alkoholfreiem Bier"
    Habe selber zu 99% Bier getrunken. Schnappes nur wenn ich unter Leuten und schon out of control war. Schmecken tut Alkohol doch eigentlich auch absolut nicht, egal in welcher Form.
    Kakao, ein heisser Kaffee, ne kalte Limo; das schmeckt.

    Na gut, morgen ist der letzte Termin bevor meine Unterlagen an die Rentenkasse geschickt werden. Dann heisst es ca 4 Wochen warten und schauen welche Entwöhnungs Therapie bewilligt wird.
    Ich würde mich langsam freuen in eine Gruppe zu wechseln, wo es dann mehr ans Eingemachte geht (hoffe ich)

    Da sind wir auch bei den Therapie Themen die hier seit Tgane unterwegs sind. Da ich ja noch nie eine gemacht habe, kann ich noch nicht viel dazu sagen. Nur, dass ich nicht das Gefühl habe oder hatte, dass mir so etwas hinterhergeworfen wird. Es gibt für mich die Möglichkeit so etwas zu machen. Eine ambulante Entwöhnungs Therapie, angeboten von der Caritas.
    Seit Ende 2012 doktor ich ja schon an meinem Alkoholismus rum. Da hatte ich den ersten Kontakt zur Suchtberatung und eben dieser Motivationsgruppe. Jede Entscheidung verblieb bei mir. So bin ich auch 2012 und 2013 erstmal gar nicht auf die Idee gekommen eine Therapie zu machen. Ich musste erstmal selber feststellen wie tükisch diese Krankheit ist und konnte mir dann eingestehen, dass ich mit Hilfe von aussen gut beraten bin.
    Meine Motivation ist seit meinem letzten Rückfall deutlich gestiegen und ich habe verstanden, dass Ich es in der Hand habe. Ich erwarte keine Heilung oder ganz neue Einsichten von der Therapie. Ich denke es geht da einfach um eine langfristige Begleitung in meinem Bestreben mir ein trockenes Leben aufzubauen.
    Denksanstösse und Wahrheiten kann ich hier 24/7 nachlesen und habe daraus für mich schon eine ganze Menge Schlüsse gezogen.
    Mir tut es gut jede Woche zuzsätzlich eine Gruppe zu besuchen, und somit glaube ich einfach, dass eine 12-18monatige ambulante mich bei der Stange hält. Vielleicht könnte ich es auch nur mit SHG und dem Forum schaffen, aber da ich monatlich meine Beiträge bezahle, denke ich, dass ich ein Recht auf eine professionelle Hilfe habe, insofern ich diese auch wirklich in Anspruch nehmen will.

    Der Weg bis hier hat jetzt gut 1,5 Jahre gedauert bei mir, darüber bin ich sehr froh. Diese Zeit habe ich gebraucht, um wirklich Prioritäten für mich zu erkennen und zu setzen.

    Ein langjährige trockener erzählte mir, dass er schon Monate vor seiner stationären LZT trocken war, einer seiner Bekannten aus der SHG war ungefähr gleich lang trocken. Einer machte eine LZT, der andere nicht. Als der Bekannte aus der LZT kam, trank der andere schon wieder.
    Das heisst natürlich gar nichts, aber ist halt das was ich persönlich so mitbekommen habe und mich zum Nachdenken gebracht hat.
    Natürlich habe ich jetzt auch schon Menschen kennengelernt, die mehrfach therapiert wurden und dann trotzdem weiter trinken.

    Ich sehe die Möglichkeit der Entwöhnungsbehandlung als eine gute Hilfe und Startschuss in eine möglichst trockene Zukunft und will nicht später bereuen Hilfe abgelehnt zu haben.


    Sooo, jetzt noch ein bisl auf die Terasse, später Sport und dann wirds gemütlich.

    Einen schönen, sonnigen Tag wünsche ich Euch allen.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • glück auf marco

    ich bin davon überzeugt, dass du aus jeder form LZT was für dich rausholen kannst.
    leider is ne LZT bei einigen "verschwendete zeit".

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von silberkralle

    glück auf marco

    ich bin davon überzeugt, dass du aus jeder form LZT was für dich rausholen kannst.
    leider is ne LZT bei einigen "verschwendete zeit".

    schöne zeit

    :D
    matthias

    Hallo Matthias,

    und das liegt nur an der Einstellung zu allem. Diese kann man sich nicht anlesen oder sonst was.
    Ich hatte ein paar Schlüsselerlebnisse in der Gruppe, wo mir plötzlich bewusst wurde, dass ich im Suff nicht einfach nur die Kontrolle über mein Trinkverhalten verloren hatte, sondern über mich selber. Alles was ich wollte war eigentlich nur noch von Sucht bestimmt und schon lange nicht mehr von mir selber. Als der Psychologe ausführte, dass man bei keinem Suchtkrankem Menschen Geduld vorfindet, oder dass Versuche das Trinken zu kontrollieren ein Hilfeschrei der Seele sind, die schon lange weiss dass sie süchtig ist, da war es klar. Ich bin süchtig! Nur ICH wusste das nicht.

    Vor dem Rückfall musste ich zur Gruppe, weil ich ja ein Problem mit dem Alkohol habe, nachdem ich endgültig gestanden habe Alkoholiker zu sein wollte ich zur Gruppe. Wem ich das gestanden habe? Mir!! Obwohl der Psychologe nie selber süchtig war, konnte er so viele Sachen sagen, die ich genau so empfand. Diese Dinge weiss er aus 40Jahren Erfahrung bei der Arbeit mit Süchtigen.

    Also bin ich doch gar nicht so individuell wie ich dachte. Nicht in diesem Zusammenhang zumindest. Daher kann ich vieles hier auch viel besser annehmen.

    Nicht nur hier, auch der Psychologe, den ich vorher als nervend und zu langsam redend empfand, wurde eine Kompetenz für mich, auf die ich mich einlassen wollte. Dieser Mann wusste mehr über das was in mir passiert als ich selber. Wenn man sich und seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle sehr lange vernachlässigt hat, braucht es halt mal nen Denkanstoss von aussen, um das erstmal zu verstehen.

    Vor ein paar Tagen schrieb ein sehr unentspannter User, hier im Forum würde den Leuten etwas vorgeschrieben. Am Anfang habe ich manche Dinge vielleicht auch als Regeln verstanden, aber sobald ich davon etwas ausprobiere, merke ich, dass es mir gut tut. Natürlich ist das nicht mein eigener Weg, aber das muss es auch erstmal gar nicht. Wer ich ohne Sucht bin weiss ich ja noch gar nicht nach einem halben Leben unter THC und Alk Einwirkung. Die Suchtmittel müssen erstmal etwas in den Hintergrund treten bevor ich weiter sehen kann, was ich denn eigentlich will.
    Es geht bei den Grundbausteinen nicht um das einzelne Individuum, sonderm um den Charakter der Sucht, der uns allen hier gemein ist.

    Was mir aufgefallen ist bei mir; ich fand früher schon die nicht-trinkenden Menschen viel cooler. Wie oft hab ich mir gedacht "Woher nimmt der nur die ganze Power dies und jenes zu machen?"
    Nicht nur auf Sport bezogen. Auf die Gesamte Lebensgestaltung einfach. Klaro, ich hatte mein Leben ja schon ewig nur sehr begrenzt selbst gestaltet. Den Grossteil hat die Sucht schon für mich erledigt. Darum fühle ich mich jetzt auch kaum eingeschränkt durch die paar Dinge auf die ich besser "verzichte"

    Morgen ist wieder so ein Event, bei dem es tagsüber um den Sport geht und abends ums Saufen. Tagsüber werde ich dort sein, mich mit netten Leuten unterhalten, Gemeinsamen Interessen fröhnen und aktiv meinen Tag gestalten. Zum Abend hin werde ich einfach nach Hause fahren, in meine Wohnung und mal schauen auf was ich dann Lust habe.

    Ich hoffe mir bleibt diese positive Einstellung erhalten. Natürlich habe ich an manchen Tagen auch mal absolut keine Lust auf nichts, aber das kann ich schon ein wenig besser ab und ich kann mich ganz gut beschäftigen. Meistens lese ich einfach hier etwas.

    Schönen Abend noch!

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco

    Zitat

    Morgen ist wieder so ein Event, bei dem es tagsüber um den Sport geht und abends ums Saufen. Tagsüber werde ich dort sein, mich mit netten Leuten unterhalten, Gemeinsamen Interessen fröhnen und aktiv meinen Tag gestalten. Zum Abend hin werde ich einfach nach Hause fahren, in meine Wohnung und mal schauen auf was ich dann Lust habe.

    Hast du da keine Bedenken, das nach dem Sport Verzicht aufkommen kann, wenn du heimfährst und die "Anderen" Ihre Belohnung an der Bar abholen ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    ja das könnte passieren. Ist auch gar nicht weit her geholt dein Gedanke. Aber möchte mich ja vom Trinken und nicht dem Sport entfernen. Es gibt ja auch einige Leute dort, die auch nicht trinken.

    Jetzt wo Du es sagst, hatte ich vergangenes Wochenende auch nach dem Sport einen kurzen Anflug von Verzichtsgedanken. Sobald ich wieder zu Hause war, war es weg. Meine Wohnung ist mein Wohlfühl Platz geworden.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    nun habe ich ja meine Saufkameraden komplett mit Nicht Trinken müssenden Kameraden ausgetauscht . Vielleicht hilft es ja auch beim Sport sich ein neues Umfeld zu suchen, um anschließend bei antialkoholische Getränken zu bleiben.

    Geht auch nicht alles von Heute auf Morgen aber wenn ich dadurch mein Übermorgen nüchtern sichern kann, darf es auch mal etwas länger dauern .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    habe gerade auch noch mal kurz über alles nachgedacht.

    Es handelt sich um Motorsport. Viele Leute, mit denen ich das Hobby betreibe, trinken Bier im Anschluss an das sportliche. Das tut mir in der Tat nicht so gut. Daher bin ich auch immer nach Hause nach dem Sport.

    Es ist so, dass ich ausgepowert nach dem Sport auch immer starken Durst habe. Da kam dann immer das kalte Bier. Komischerweise habe ich das beim Joggen oder anderen Sportarten, die ich alleine betreibe nicht so. Also ist das wohl der Zusammenhang mit dem Umfeld.

    Ich habe mich schon deutlich zurückgezogen aus vielen Aktivitäten dieses Kreises, aber so ganz möchte ich ja auch nicht auf ein Hobby verzichten, das mir eine Menge Spass bereitet.

    Ich werde meien Gefühle und Gedanken da aber noch einmal auf den Prüfstand stellen. Danke für die Anregung noch etwas genauer hinzusehen.

    Ich habe auch gerade gemerkt wie positiv ich wieder drauf bin und nehme das mal als AUSRUFEZEICHEN.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    bis vor nicht ganz so langer Zeit war ich mit meinem Wagen (der jetzt leider das Zeitliche gesegnet hat) in einem Tuning Club aktiv. Diese Menschen werden von aussen meist auch eher als "bor ey Typen" mit der Flasche Bier in der Hand betrachtet. So ist es aber nicht, es sind sehr nette und tolerante Menschen die auf mich Rücksicht genommen haben. Denn es ging ja grundlegend nicht um's Saufen sondern um das was wir machen. Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt und auf Tages oder Spontantreffen haben sie nichts getrunken wenn ich dabei war. Zu den großen Events die übers Wochenende gingen bin ich nicht mitgefahren weil ich wusste dass dann getrunken wird. Damit konnte ich mich arrangieren da ich eh mehr Wert auf die Treffen hier in der Region gelegt habe.

    Du musst natürlich für dich entscheiden wie die Menschen es dort aufnehmen würden und ob du es ihnen überhaupt sagen möchtest.

    Aber ich denke es ist bei euch auch genauso wie es bei mir war, ihr kommt zusammen wegen dem Motorsport und nicht um danach zu trinken.

    Davon mal abgesehen ist es eh sinnvoller weil die meisten dann auch mit dem Auto nach Hause fahren, da können sie auch mal ein Stündchen ohne ihr Bier noch mit dir zusammensitzen :)


    Lieben Gruß Olli

  • glück auf marco

    Zitat von marcomarco

    starken Durst

    ja - das is ne große gefahr, desshalb hab ich immer ne flasch wasser dabei (dabei bin ich genügsam bei uns kommt n gutes trinkwasser direkt aus der leitung).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel


  • Hallo Ollie,

    ja so in etwas läuft das auch alles bei meinem Bekanntenkreis ab. Viele dieser Leute haben eben kein Alkoholproblem, sondern trinken abends am Wochenende gerne mal Bier.
    Der Sport steht da definitiv im Vordergrund. Einige Leute wissen es auch und haben natürlich vollstes Verständniss und achten auch darauf. Daran merke ich dann, dass ich Ihnen als Mensch und Sportsfreund wichtig bin. Das ich nicht über Nacht bleibe und mit trinke ist für die absolut nachvollziehbar.

    Diesen Freitag war ich ja auch vor Ort und habe geholfen den Event vorzubereiten. Nach getaner Arbeit bin ich dann abgezogen nach Hause.
    Dieses Mal habe ich meine Gefühle auch sehr genau unter die Lupe genommen und mir ist aufgefallen, dass ich schon ein wenig daran knabbere. Aber nicht, weil ich nichts trinke, sondern weil es noch nicht alle wissen und ich mich aus der Affäre ziehen musste/wollte.
    Es fühlt sich nicht gut an wenn ich keinen Klartext rede. Das ist das einzige was mich gestört hat. Als ich zu Hause war ging es mir auch sofort wieder gut, weil ich meine Wohnung als meinen Rückzugsort sehe.

    Auch wenn ich mich dort komplett oute, werde ich trotzdem Events meiden, bei denen Camping gemacht wird. Denn wenn die Leute abends nicht nach Hause fahren...
    An Trainingstagen ohne Camping Möglichkeit gibt es keinen Alkoholkonsum. Dann wird alles eingeladen und ab nach Hause. Das ist absolut ok für mich. Besonders weil meine Trainingspartner über meinen Alkoholismus bescheid wissen.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo,

    heute war so ein Tag! Gestern Abend noch Sport getrieben, spät,fettig gegessen und daher auch kaum ein Auge zu gemacht diese Nacht.
    Heute morgen war ich drauf und dran einfach liegen zu bleiben, habe mich aber dann doch aufgerafft. Dann wollte ich mich wenigstens bei der Gruppe entschuldigen, weil ich mich so gerädert gefühlt habe.

    Aber es kam anders. Ein Forderungsreicher Arbeitstag ging mir sehr, sehr gut von der Hand und mein Energielevel stieg von Stunde zu Stunde.

    Heute ist etwas passiert vor dem ich mich seit Wochen drücken wollte. Ein Kollege, der bald seinen 50. feiert, fragte, ob ich denn auch kommen würde. Seit Wochen ist das ein Thema unter den Kollegen, und alle besaufen sich schon gedanklich und malen sich aus wie bombastisch die Feier des Kollegen wohl wird. Mit angemietetem Saal und allem Pipapo. Immer wenn einige Kollegen das Gespräch auf die besagte Feier lenkten, habe ich mich sang und klanglos verkrümelt, um da bloss nicht Stellung beziehen zu müssen.
    Heute fragte er mich direkt: "Hey Marco, was is denn jetzt mit Dir?? Kommste, oder wie?"
    Antwort: "Hör mal, da gibt es etwas wo ich mit Dir drüber reden möchte. Ich habe festgestellt, dass ich Alkoholiker bin und ich möchte mich eine ganze Zeit aus allen Partys und Feiern raus halten, um meine Abstinenz nicht in Gefahr zu bringen. Ich möchte nicht daneben sitzen wenn alle saufen!"

    Die Reaktion war natürlich, wie sollte es auch anders sein, positiv. Ich bat Ihn es nicht den anderen zu erzählen. Die anderen Kollegen geht das ja erstmal nichts an, nur bei Ihm (kenne Ihn ja auch seit 15Jahren jetzt) wollte ich Stellung beziehen. Bei den anderen halte ich mich jetzt mal an die Devise "Erst kratzen wenns juckt"

    Nachdem ich am Freitag im Bekanntenkreis nichts gesagt hatte zu meinem Alkoholismus, war mir aufgefallen, dass ich daran zu knabbern hatte. Die Sache ist noch nicht ausgestanden mit den Bekannten und beim nächsten Trinkanlass muss ich mich entweder wieder mit Ausreden beschäftigen, oder ich sage einfach endlich die Wahrheit.

    Ich habe ja schon gesagt, dass ich an diesem Freitag meine Gefühle und Gedanken auf den Prüfstand stellen wollte, und das habe ich halt getan.
    Nachdem sich mein "Nicht Outing" von Freitag so unabgeschlossen anfühlte, wollte ich das beim nächsten Mal anders machen. Und habe es auch getan. Und prompt fühlt sich die ganze Sache etwas runder an.

    Ich habe meinen Alkoholismus mir und auch jemand anderem eingestehen können und mich damit wieder ein Stück weiter befreit seelisch.

    Aus einem bocklosem Tages Start ist ein weiterer Schritt für mich geworden. Ein kleiner, aber für mich schwierig und dementsprechend befreit fühle ich mich.

    Einen schönen Abend Euch allen weiterhin.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    es freut mich sehr für dich, dass du diese positive Erfahrung machen konntest.

    Zitat

    Ich habe meinen Alkoholismus mir und auch jemand anderem eingestehen können und mich damit wieder ein Stück weiter befreit seelisch.


    Das kann ich sehr gut nachempfinden, mir ging es in vergleichbaren Situationen ganz ähnlich.
    Ne angenehme Woche wünsch ich mal.
    Penta

  • Hallo Marco,

    da hast du deinem Thread-Titel ja alle Ehre gemacht und einen Kreis durchgebrochen.

    Ich schließe mich Penta an, das freut mich und auch ich kann das Gefühl nachempfinden.

    Manchmal sind es die kleinen Schritte, die "eigentlich" die größten sind.

    Lieben Gruß
    Maria

  • glück auf marco

    schön, dass du so ne gute erfahrung gemacht hast

    Zitat von marcomarco

    "Erst kratzen wenns juckt"

    da "wasch ich mich lieber vorher" :wink:
    jetzt kommt so n blödes was-wäre-wenn: würdest du auch kratzen wenn dir grade an dem tag s jucken gefällt - da wärs gut wenn n anderer mich kratzt weil er schon weiß, wo s mich juckt.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Penta, Maria und Matthias,

    Danke für Eure Beiträge. Nach so einem Guten Wochenstart ging es auch direkt wieder bergab: Stress auf der Arbeit und die Ankündigung von noch mehr Überstunden erzeugen in mir Niedergeschlagenheit.

    Aber irgendiwie war mir das auch klar. Man kann ja nicht nur gute Tage haben. Leigt am frühen Aufstehen und unruhigem Schlaf denke ich. Aber auch das wird sich ja irgendwann mal legen.

    Heute habe ich mich das erste Mal seit Wochen näher am Alkohol gefühlt. Das Nervenkostüm ist einfach etwas dünner im Moment. Bin dann heute Abend mit Freunden einem Zweiradhobby nachgegangen und das hat jetzt erstmal wieder gut getan.
    In der kommenden Woche habe ich Urlaub und werde versuchen das zur bewussten Erholung zu nutzen. Danach gehts dann direkt wieder zurück ins Überstunden Getümmel.

    @Matthias: Du meinst damit ich solle die Kollegen prophylaktisch einweihen? Bei einigen werde ich das tun, ich spiele eh schon länger mit dem Gedanken. Bei anderen bin ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich will. Da sollte ich doch besser auf mein Gefühl hören.

    So jetzt aber ab ins Bett!


    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • glück auf marco

    Zitat von marcomarco

    Da sollte ich doch besser auf mein Gefühl hören.

    na klar - s reicht wenn im notfall eine/r da is der kratzt :wink: - bei den guten "kratzern" reicht n blick oder n leichtes koppschütteln.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi Marco!

    Hol dir Nightmare on Elmstreet auf Video.

    Das sind die Experten gegen Albträume. Was besseres habe ich jedenfalls nie gefunden.

    Angenehmen Schlaf wünsche ich dir :)

  • Hey schnuffig,

    neee lass mal. Freddy Krüger sehe ich schon jeden Morgen um 5 im Spiegel :D

    Ich sollte lieber mal in Mama's alte Hausmittelchen Kiste greifen und ne heisse Milch mit Honig abends trinken, statt nem Kaffee! Hauptsache immer unter Strom scheint mein Motto. Unter Strom oder total zerfleddert im Gammel Modus. Alles noch zu sehr in Schieflage in meinem Exzess Haushalt.

    Ich find schon noch meine Gefühlswasserwaage im Keller, mit der man Dinge wenigstens ins Gleichgewicht bringen kann. Wo hab ich die denn nur hingelegt???


    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

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