Den Kreis durchbrechen

  • Hallo,

    ich wollt Euch noch was da lassen, was mich die letzte Zeit begleitet.

    Freier Wille.

    Ist iwie mein Motto gerade. Seitdem ich mehr will, muss ich weniger müssen.

    Zum Beispiel will ich früh auf der Arbeit sein. Ich will die Leute aus der Gruppe sehen. Ich will Sport machen (oder eben auch mal nicht) Ich will mich nicht in Ärger reinsteigern usw usw.
    Auch wichtig ist, Leuten zu sagen was man eben nicht will. Die wissen das meist nämlich nicht und das darf man ruhig sagen. Damit kann ich Grenzen setzen wo ich mich vorher Handlungsunfähig und überrumpelt gefühlt habe.

    Ganz kleines Wort, das ich mit Freiheit verbinde.

    Ganz viel Glück und Erfolg an Alle!!!

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    ich hab mein Leben so revolutioniert, dass ich "muss" komplett streiche :D
    Vorschlag kam von einer Meditations-CD und ich fand ihn super.
    Die ersten MOnate habe ich bemerkt, dass ich dauernd "ich muss..." dachte.
    Es wurde weniger... und taucht mittlerweile nur noch selten auf.
    Ist echt ein sehr schönes freies Gefühl :D

    LG!
    Girasolee

  • Guten Morgen allerseits,

    Meditation ist auch etwas, wo ich mich mehr mit beschäftigen möchte. Stresse mich aber noch selber zu sehr. Da werd ich aber schon noch hinkommen. Danke für Deinen Beitrag. Das "revolutionieren" hat mir ganz besonders gefallen.


    Ansonsten gehts mir weiterhin gut, natürlich auch an manchen Tagen gar nicht :D
    Keine Gedanken an Alkohol. Das freut mich sehr. Ich habe auch kaum Zeit an Alkohol zu denken, zu erstaunt bin ich im Moment über die Entwicklungen die vor sich gehen. Manchmal muss ich mich etwas mehr dazu zwingen, aber manchmal läuft alles wie von selbst.

    Vor ein paar Tagen war ich mit einem Freund in der Stadt etwas einkaufen, es war ein toller Tag. Auf dem Weg zum Parkhaus trafen wir eine gemeinsame Freundin, die mich eigentlich nur nass kannte.
    Das Verhältnis war schon immer nett und höflich. Wir unterhielten uns kurz und beschlossen uns in ein nahegelegenes Cafe zu setzen.
    Ich konnte offen sein wie sonst kaum und rekapitulierte meine letzten 2 Lebensjahre ohne schönzureden. Daraus resultierte, dass auch diese Freundin alles erzählte was in Ihrem Leben so vor sich geht.
    Es war eine sehr angeregte und interessante Unterhaltung. Wir sassen gut und gerne 2Std in dem Cafe und Langeweile kam bei weitem nicht auf.

    Nach dem Gespräch sagte Sie mir wie sehr Sie sich freue mich so zu sehen und reden zu hören. Sie meinte ich strahle förmlich.
    So etwas tolles erleben zu dürfen erfüllt mich jedes Mal mit Freude.

    Das mit dem strahlen funktioniert natürlich nicht immer, schön wäre es. Aber das ist ja auch ganz normal. Trotzdem bestätigen mich solche Erlebnisse immer wieder, dass der gänzliche "Verzicht" auf Alkohol ein totaler Gewinn ist.


    Tränen gehören auch mehr zu meinem Alltag, nicht oft, aber wenn es sein soll... Ich empfinde das dann als reinigend. Irgendetwas hat mich ja dann auch belastet, was ich früher einfach versucht hätte runter zu spülen. Jetzt versuche ich einfach mal diese schlechten Tage anzunehmen und siehe da; am Ende kommt eh wieder irgendetwas Gutes um die Ecke. Man muss nur lernen drauf zu achten. Wenn ich das Gute dann bewusster geniesse, sind die schlechten Tage der Preis, den ich gerne bezahle, um auch solche tollen Erlebnisse wie mit der Freundin geniessen zu können.

    Ich zehre noch immer von meiner tollen Erfahrung von vor einigen Wochen. Wie könnten aufgesetzte Gefühle, wie ein Alkohol Rausch sie auslöst, diesem auch nur irgendwie nahe kommen? Gar nicht!


    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    aus dem Lebensmittel Thread mal zu dir.

    Zitat

    Ich bin davon ausgegangen, dass dort keiner enthalten ist. Also habe ich mir nichts vorzuwerfen. Winken Getrunken habe ich es bisher nicht, weil ich auch jede mögliche Querverbindung beim trinken aus dem Weg gehen wollte. Daher nehme ich das nicht so an.

    es geht hier nicht um jemanden etwas vorzuwerfen oder einen Schuldigen zu suchen, für ein Verhalten auf seinem Weges. Es geht hier um aufzeigen von möglichen Gefahren . Wie du damit umgehst ist ja deine Sache.

    Ich hatte am Anfang meines Weges drauf geachtet alles alkoholfrei zu machen . Nun , wer mich kennt ,weiß auch um meine Gründlichkeit. Nach mehren Monate fand ich jedoch noch Lebensmittel , was mit Alkohol versetzt war. Weggeschmissen und gut ist. Es hat die ganze Zeit keine Bedeutung gehabt wurde es aber, als ich es wusste.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (19. Juni 2014 um 13:42)

  • Hallo Hartmut,

    die mögliche Gefahr habe ich auch daraufhin entsorgt. Mit einem komischem Gefühl dabei, das muss ich sagen.
    Ihr habt es bisher geschafft trocken zu leben, also ist da auch etwas dran. Natürlich.

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    Zitat

    Nach dem Gespräch sagte Sie mir wie sehr Sie sich freue mich so zu sehen und reden zu hören. Sie meinte ich strahle förmlich.
    So etwas tolles erleben zu dürfen erfüllt mich jedes Mal mit Freude.

    Das mit dem strahlen funktioniert natürlich nicht immer, schön wäre es. Aber das ist ja auch ganz normal. Trotzdem bestätigen mich solche Erlebnisse immer wieder, dass der gänzliche "Verzicht" auf Alkohol ein totaler Gewinn ist.

    solche Berichte erfüllen auch mich mit Freude, denn das ist der Lohn für Deine Abstinenz und die manchmal damit verbundenen "Qualen".
    Ich sage immer: "Meine Abstinenz ist mindestens 1 Million Euro wert." und ich meine das durchaus ernst.
    Auch wenn Geld für mich persönlich nicht mehr so wichtig ist.
    Ich benötige nicht mehr als ich ausgebe.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    ja das darf ich ja auch am eigenem Leib erleben. Eben stand mir mein eigener Trotz im Wege. Ich hab Eure Ratschläge angenommen und dadurch ist ja nichts schlimmes passiert. Im Gegenteil!

    Ohne Abstinenz wären dieser Trotz und negative Gefühle wieder bestimmend. Da möchte ich gar nicht mehr hin.
    Die Qualen gehören für mich definitiv dazu, nur so kann man das Schöne auch wirklich erst wahrnehmen.

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo,

    mir gehts weiterhin gut. Wollte nur ein Lebenszeichen da lassen. Dass ich mich wenig beteilige liegt daran, dass ich einfach sehr gut ausgelastet bin.

    Meine Arbeit, Mittwochs Therapie Gruppe, Sport, Haushalt und natürlich auch Freunde und Freundinnen spannen mich ganz schön ein. Aber ich kann es oft geniessen!

    Viel ABwechslung bestimmt meine freie Zeit und das ist Klasse.

    Ich wünsch Euch allen eine gute Zeit!!

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Huhu,

    ich wollte nur mal ein Ping hier lassen.

    Gestern war ich kalendarisch genau 6 Monate rückfallfrei. Das fühlt sich gut an.

    Ich trainiere weiterhin Autogenes Training, besuche eine Therapie Gruppe und versuche meinen Platz zu finden. Gar nicht so einfach nach einer komplett suchtgesteuerten Vergangenheit, aber es geht ganz gut.
    Manchmal rennt man gegen eine Wand und muss den Kurs leicht korrigieren, aber das gehört wohl zum Leben und hat rein gar nichts mit Sucht zu tun. Den Einen Weg gibt es einfach nicht und ich versuche einfach offen und flexibel zu reagieren.

    Immer öfter kommt das Gefühl auf, bei mir zu sein. Das ist mein grösster Schatz, den ich durch Alkohol Konsum nicht verlieren möchte. Auch wenn das Alltags Gewirr manchmal versucht mich von mir wegzutreiben, bleibe ich am Ball und suche die Mitte.

    Ich wünsch Euch was!!!!

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Marco,

    schön, mal wieder was von Dir zu hören und schön, daß Du nach wie vor trocken bist und peu à peu weiterkommst.

    Insofern...Weitermachen ! :)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Nabend,

    jaja, ich freu mich auch. Mir ist für mich klar geworden, dass es darum geht sich selber kennenzulernen und ich einfach nur durchgehend versuchen muss ehrlich zu Sich selbst zu sein.

    Saufen ist Selbstbetrug der allerhöchsten Güte. Ich habe drastisch reduziert Schuld bei irgendwem anderem zu suchen. Alles was ich tue habe ich selber in der Hand. Ich kann mit Trotz und Ablehnung reagieren und mich somit in Frust hineinsteigern, oder aber ich versuche auch meine eigenen Fehler und Ausreden anzuerkennen und damit besser umzugehen.

    Natürlich sind 6 Monate nur ein ganz guter Anfang, der Prozess ist aber lebenslang. Flucht in Ignoranz und Ablehnung (Trinken) wird immer weniger als Ausweg geduldet von mir selber. Es muss doch auch andere Lösungsstrategieen durch Krisen geben ist dann mein Gedanke.

    Ständige Übung vereinfacht den Zugang dazu, weil ich mit der Zeit ja auch schon manche Trigger Situationen "anders" lösen konnte. Trotzdem ist Achtsamkeit mein ständiger Weg Begleiter. Nur immer weniger in Bezug auf Alkohol, sondern eher den Umständen und Irrwegen der Problemlösungs Strategie gegenüber.
    Frust und Ärger mit nach Hause nehmen ist keine gute Sache für mich, also versuche ich besser mit mir und meiner Umwelt zu kommunizieren, um es nicht so weit kommen zu lassen.
    Wenn es dann doch Zoff gibt, will ich mir wenigstens nicht vorwerfen können, dass ich unehrlich, kompromisslos oder engstirnig war.

    Wenn ich alles gegeben habe kommt dann nur noch die Akzeptanz. Leider kann ich die bewusst nicht üben, sondern ich muss mich Ihr ergeben. Kapitulieren! Nicht nur dem Alkohol gegenüber, sondern allen Dingen und Konflikten gegenüber, die ich beim besten Willen nicht lösen kann.

    Nicht ganz einfach und teils ein schwieriger Prozess, bis es mir dann zu dumm wird und ich mich frustriert auf die Couch lege, einen Film an mache und ein paar Nutella Brote esse :D :D :D Suchtverlagerung die mich nicht in der Entwicklung hindert und somit vollkomen ok für mich.

    Sport zum auspowern, meist gesunde Ernährung, Gruppenbesuche, Selbsterkenntnis durch Autogenes Training und Offenheit sind meine Strategieen an denen ich mich orientiere.

    Wahrscheinlich würden alleine die Nutella Brote auch reichen, aber der Rest ist doch plötzlich eine ganz gute Alternative zu Vorwürden, Leiden, Kummer und Leidensdruck.

    Ich wünsch Euch allen alles Gute!! Übern Berg ist man erst wenn die Lichter ausgehen, aber das nennt man dann wohl das Leben?!? ;)

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Moin Marco,

    das klingt für mich ausgeglichen, stimmig und am richtigen Punkt ansetzend...auch bei mir war der wichtigste Schritt der, endlich die volle Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen...vom Passiv ins Aktiv, wie ich immer sage.
    Nur wenn man selbst die Verantwortung für sein Handeln übernimmt, kann man zu der festen Überzeugung gelangen, es auch selbst (positiv) beeinflußen zu können. Und das ist das Fundament, auf dem alles fußt. Eigenverantwortung - ohne irgendwelche Ausreden.

    Viel Glück weiterhin und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • Hallo marco,

    Darf ich mal (wieder) aus dem co- Bereich reinschneien?

    Was du über Akzeptanz schreibst hat mich an meine reha letztes jahr erinnert.
    In der Achtsamkeits- Gruppe sprach die Leiterin (die auch Chefärztin war) darüber, das anzunehmen, was sich nicht ändern lässt. Radikale Akzeptanz nennt sich das.
    da haben einige ganz schön verkniffen geschaut und es kamen einige "ja aber" Beiträge.
    radikale Akzeptanz kann sehr schwierig sein.
    ich finde es aber hauptsächlich sehr erleichternd.
    Es steigert meine Lebensqualität enorm!

    Lg girasole

  • Hallo und Danke Leute,

    girasole Du und jeder andere dürfen sehr gerne jederzeit rein schneien.

    Ja Akzeptanz ist eine schwierige Sache. Es hat damit zu tun, dass das Süchtige Denkmuster nicht gerne durchbrochen wird. Jahrelange Übung im Selbstbetrug ist nicht mal eben so überwunden. Der Prozess meine eigenen Fehler aufzudecken ist langwierig und teils sehr schmerzhaft. Verdrängung ist da kein guter Ratgeber. Weinen hilft mir da manchmal enorm.

    Durch kleine Justierungen durfte ich schon positive Veränderungen erleben, an denen ich mich versuche zu orientieren. Wenn ich gegen eine Wand laufe muss ich mich wieder entscheiden. Ständig kommt man an eine Weg Gabelung. Dann muss ich mich für Herz oder Gedanken entscheiden. Meine Gedanken haben mich aber lange genug aufs Glatteis geschickt, also versuche ich auf meine Gefühle zu hören.
    Das ist wohl was mir absolut abhanden gekommen ist mit den Jahren. Der innere Konflikt ist für mich der Beweis. Herz und Verstand führen kein Miteinander sondern einen erbitterten Kampf: Sucht kann entstehen.

    Ich beschäftige mich sehr viel damit und kann nur durch eigenes Erleben herausfinden was richtig ist. Die Gefühle und die Umwelt sind meine Indikatoren für richtige Entscheidungen. Selbstverantwortung ist da das Mittel der ersten Wahl.
    Bei allen Misserfolgen frage ich mich nach meiner Rolle in dem "Spiel" und ob es berechtigt ist sich zu ärgern oder dergleichen. Da kommt dann wieder die Akzeptanz.
    Das heisst für mich aber ganz sicher nicht einfach alles hinzunehmen. Akzeptanz beziehe ich dabei zum grössten Teil auf mich selbst und meine Schwächen. Ich muss nicht alles mit mir geschehen lassen, aber meine Rolle klar und deutlich herausfiltern und daraus resultierend handeln.

    Je mehr ich auch meine Schwächen offen lege, umso einfacher wird der Umgang. Ich tausche mich schon lange nicht mehr ausschliesslich in Gruppen aus, ich beziehe mein Umfeld in meine Gefühlswelt mit ein. Woher sollen die sonst wissen wie ich ticke und mit mir dementsprechend umgehen? Dabei geht es nicht (nur) um Alkohol. Es geht um alles was mich beschäftigt, belastet oder freut.
    Ich sehe das Trockenwerden als den "Weg zu mir selbst"
    Zu weit hatte ich mich von mir entfernt und mich und meine Fehler verleugnet. Offenheit (soweit der Schmerz es zulässt) in allen Bereichen scheint mir eine Möglichkeit.


    Ich wünsche Euch allen das Beste!
    Ich habe jetzt Urlaub und werde auch 2 Wochen die Gruppe nicht besuchen, weil ich sehen will wie ich darauf reagiere. Ich habe es selber in der Hand gut für mich zu sorgen.

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Huhu,

    wieder mal ein kleines Lebenszeichen. Mir geht es gut, viel passiert in meinem Leben. Manche Veränderung ist sehr schön, andere könnten mich beunruhigen.

    Meine Firma wird die Produktion ins Ausland verlagern und nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit (inklusive Ausbildung) werde ich im nächsten Jahr aus betrieblichen Gründen gekündigt. DIe Kollegen und mich trifft es natürlich, aber ich sehe es auch als Chance einfach etwas ganz anderes zu versuchen.

    Wo es genau hin führt?Keine Ahnung. Ich mache mich nicht verrückt und lasse die Dinge möglichst auf mich zukommen.
    Ich trinke nicht und habe auch nicht das Bedürfnis so etwas als Anlass zu benutzen. Die Veränderung kann ja auch etwas absolut Tolles bedeuten. Das weiss ich aber nicht. Ungelegte Eier...


    Ich wollt nur ma updaten. Ich wünsche Euch allen was.

    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

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