Hallo Forumgemeinde
Da ich vorhin freundlicherweise fuer den offenen Bereich freigeschaltet wurde moechte ich hier meine Geschichte niederschreiben.
Alkohol war seit meiner Kinheit ein Thema ein meiner Familie. Zu jedem Anlass, ob klein oder gross, wurde getrunken.
Leider trank mein Vater immer zu viel bei solchen Gegebenheiten und so kam es im laufe der Jahre immer wieder zu handgreiflichkeiten gegen meine Mutter, mich und meinen Bruder.
Seit laengerem weiss Ich nun dass mein Vater Alkoholiker ist und meine Familie daran beinahe zugrunde ging.
Nun war es so dass mir die taeglichen Streitereien und die staendige Angst nicht gepasst haben und Ich schon recht frueh , also mit 17, mein Elternhaus verlies und in die eigene Wohnung zog.
In diesen ersten Jahren des Alleine-wohnens habe Ich mich total von meiner Familie abgekapselt und habe angefangen zwar noch nicht regelmaessig aber schon recht viel zu trinken.
Gedanken gemacht habe Ich mir damals noch keine darueber. Es schien mir normal fast jedes Wochenende mit seinen Kumpels einen trinken zu gehen. Mittlerweile glaube Ich dass Ich schon damals in die Fussstapfen meines Vaters trat.
In den naechsten 3-4 Jahren wurden die Partys immer exzessiver und fanden irgendwann nur noch in meiner Wohnung statt.
Mir ging es zunehmend schlechter (vor allem psychisch) und machte mir immer groessere Vorwuerfe meine Mutter und meinen Bruder im Stich gelassen zu haben.
Im 5 Jahr hatte Ich dann schon meinen Ersten Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Diagnose Depression und Angststoerung.
Fast gleichzeitig erkrankte auch mein Bruder, der immer noch bei meinen Eltern gelebt hat an einer Paranoiden Schizophrenie.
Ich kann mich noch genau an den 2 Monat nach entlassung aus der psychiatrie erinnern weil das der Zeitpunkt war an dem Ich anfing alleine in meiner Wohnung zu saufen und mich komplett zu isolieren.
Mittlerweile weiss Ich das Ich seitdem definitiv abhaengig bin.
Zu diesem Zeitpunkt war Ich 22 (also vor fast 8 Jahren.)
Ab diesem Zeitpunkt ging der soziale und psychische Abstieb sehr schnell und dies fuehrte dazu dass Ich weitere 4 Jahre spaeter bereits 3 Wohnungen , bestimmt 10 Arbeitsplaetze, fast alle Freunde und den Rest von Selbstwertgefuehl verlor. Ich fuehlte mich noch nutzloser und mehr als Versager und soff und isolierte mich noch mehr.
Mit 27 Jahren haben mich dann meine Eltern zu sich aufgenommen (auf anraten des Psychiaters) nachdem Ich mir erfolglos versuchte das Leben zu nehmen. Das naechste Jahr muss wohl das schlimmste im Leben meiner Mutter gewesen sein denn jetzt hatte Sie es mit 2 Alkoholikern zu tun denen praktisch alles egal war.
Ich bin mir zwar noch nicht genau sicher aber Ich glaube Sie drohte meinem Vater damals sich umzubringen und deshalb machte er einen stationaeren Entzug und anschiessend eine Terapie.
Ab da trank Ich nur noch heimlich. Meistens abends/nachts wenn alle schliefen. Bemerkt wurde es trotzdem alles nur Ich hab mir eingebildet Ich koennte alle beluegen und betruegen.
Mit 28 machte Ich dann meine eigene erste stationaere Terapie die 8 Wochen dauerte. Meine Eltern machten sich damals schon grosse Hoffnungen aber leider brachte diese nichts weil Ich ja nur fuer Sie die Terapie durchzog. Und so soff Ich wieder nach 2 Monaten heimlich und in isolation.
Mein Glueck war es das meine Mutter anfing an den treffen der CoAbhaengigen teilzunehmen und mich ein Jahr spaeter rauswarf (ich ging zwar aber es war kurz vor nem rausschmiss).
Glueck deshalb weil Ich im naechsten Jahr meinen Tiefpunkt erreichen sollte der mich diesmal fast den Verstand und wieder das Leben kostete, mir aber dafuer das Bewusstsein verschaffte dass Ich Alkoholkrank bin.
Ich verlor Fuehrerschein, versoff Auto, verlor Job und anschliessend auch Wohnung. All dies in nichtmal 6 Monaten.
Dann wachte Ich auf. Mir wurde auf einmal klar dass Ich wirklich Alkoholiker bin und das naechste Jahr (also dieses) nicht mehr erlebe.
Bis Anfang Februar soff Ich dann noch weiter , bevor Ich mir Hilfe in form von Hausarzt und Suchtberatung gesucht hab.
Nichtsdestotrotz hatte Ich letzte Woche einen Rueckfall der 2 Tage dauern sollte und der mir nochmal zeigte: "Such Dir Hilfe wo immer es nur geht. Alleine kannst es vergessen ein Leben zu leben von dem du schon immer getraeumt hast."
Und somit bin Ich bei euch gelandet und bin im Moment etwas geschafft vom heutigen lesen und nachdenken was man denn am Anfang vermeiden sollte wenn man ein nuechternes und glueckliches Leben als Alkoholiker fuehren will.
Danke und LG
Peter