• Hallo Kaleu
    ich habe gerade bei Sonny1 etwas dazu geschrieben und würde gerne auch deine Meinung dazu lesen.
    Vielleicht sollten wir mal die ,,Umgehensweisen,, hier auf der Co seite überdenken. Ich werde das jedenfalls tun.
    Nehmen wir den Leuten den Leidensdruck,gehen zu viele in die alte Lebenssituation zurück, finde ich jedenfalls.
    Ist das Selbsthilfe? Hilfe zur Selbsthilfe oder verhindern wir hier gar das sie losgehen?
    Oder ist die Erwartung das sie gehen/was ändern /hinschauen etc. falsch??
    Wollen viele hier Duschen ohne nass zu werden?
    LG R..

  • Zitat

    Kaleu wie meinst denn das mit dem Alter?

    Bestimmt weil ich von Denkweisse wie ein junge Frau für
    Dich klinge? Gell

    Ja, hoffentlich knall ich nicht voll in's Fettnäpfchen, mag aber ehrlich bleiben. Wobei sich das weniger auf Unselbständigkeit als viel mehr auf Bedürftigkeit bezog. Hier und da wirkst schon bedürftig wie ein kleines Mädchen.

    Passt nicht zu meinem Bild einer 46 Jahre alten gestandenen Mutter.

    Mit dem Begriff Unselbständigkeit gehe ich jedoch sehr vorsichtig um. Ich empfinde nämlich weder Cos noch EKAs noch überhaupt Jemand hier im Forum als unselbständig. Und ich halte es sogar für kontraproduktiv derartiges zu behaupten.

    Jeder, der seinen Alltag regelt und das hinbekommt, egal unter welchen Umständen, ist für mich ein selbständiger Mensch. Punkt.

    Und gerade EKAs und Co's können das hervorragend selbst unter den widrigsten Umständen.

    Nur nutzen sie diese Fähigkeit nicht für sich selbst. Im Glauben unselbständig zu sein!

    Ich hab für mich gemerkt, dass zumindest bei mir, der Begriff der Unselbständigkeit zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wurde. Erst die Anerkenntnis, dass ich das gar nicht bin, sondern sogar sehr selbständig, das aber einfach nur zu wenig für mich selbst nutze, hat dann was verändern können.

    Genau diesen Glauben, unselbständig zu sein, hab ich ja aus meiner Kindheit übernommen. Ich kann sowieso nichts. Und der führte dazu, dass ich im Umkehrschluss beweisen wollte, ich kann ja doch.

    Beweisen wollte ich aber, dass ich kann was Andere für Richtig halten. Nicht was ich für richtig hielt.

    Der Ausweg war erst die Anerkenntnis, dass ich kann, für mich selbst, weil das dazu führte nichts mehr beweisen zu müssen.

    Ich halte Dich nicht für unselbständig, denn unabhängig der Umstände meisterst Du selbständig Dein Leben und dass Deines Kindes bzw. Deiner Familie. Das ist eine Fähigkeit die Du sehr wohl besitzt. Sie mehr anzuerkennen, würde Dich auch wieder handlungsfähiger machen.

    Wohl aber, wie ich eingangs schon schrieb, ist da bei Dir durchaus auch die Bedürftigkeit eines kleinen Mädchens.

  • Hallo Kaleu

    Ich verstehe was Du damit sagen willst.

    Und knallst auch nicht in ein Fettnäpfchen.

    Ich bin eine starke Frau, auch wenn das vielleicht im Moment nicht so rüber kommt.
    Habe mein Kind fast alleine gross gezogen und musste neben der Erziehung auch immer 100% arbeiten. Hab ich alles geschafft und bin mächtig stolz auf mich. Und auf mein Kind, denn Sie ist toll geworden.

    Nur jetzt hab ich das Gefühl ich sitze in einem grossen schwarzen Loch, sehe zwar den Ausgang, aber die Wände sind so steil und nass und glitischig, ich komm da nicht hoch.

  • Deswegen ja, der Hunger kommt beim Essen. ;)

    Ich kann Dir nichts Anderes sagen, die Kraft kommt mit dem ersten Schritt.

    Vielleicht bist wirklich gerade ausgebrannt, kann sein und dann brauchts halt noch eine Zeit um Kraft zu sammeln, nur dann sorg auch dafür, dass Du Kraft sammelst indem Du gedanklichen Abstand von dem ganzen Suff nimmst. Das ist nämlich nicht Dein problem.

    Nein ist es nicht.

    Und wenn Du Ja aber sagen willst, Nein, ist es nicht.

    Nein, es ist nicht Dein problem.

    Immer noch nicht.

    Ich weiss, bei Dir schiesst gerade, ja aber in den Kopf. :D Immerzu :D

    Ist es trotzdem nicht. Es ist sein Problem. Nur seins. Nur seins. Nicht Deins.

    Und wenn Du's Dir 1000 Mal sagen musst, es ist seins, nicht Deins.

    Nimm also Abstand davon, damit Du überhaupt die Chance hast wieder Kraft zu sammeln.

  • Danke Kaleu

    Das "ja aber" lag auf meinen Lippen. Du wusstet es :)

    Ok, der Hunger kommt beim Essen.
    Habs verstanden :lol:

    Werde Kräfte tanken, auch Abstand gewinnen zu seinem Alkproblem.
    Alles weitere werd ich sehen.


    Danke Dir

  • Zitat

    Das "ja aber" lag auf meinen Lippen. Du wusstet es

    Da brauchts nicht viel hellseherische Fähigkeiten :D

    Zitat

    Werde Kräfte tanken, auch Abstand gewinnen zu seinem Alkproblem.

    Nimm den Satz wörtlich an. Sag ihn gern ein paar Mal vor Dir her. Besonders diesen Teil: zu SEINEM Alkoholproblem.

    Du wirst bemerken, das bringt ein bisschen Energie zurück :)

  • glück auf und namaste

    Zitat von Kaleu

    Nimm den Satz wörtlich an. Sag ihn gern ein paar Mal vor Dir her. Besonders diesen Teil: zu SEINEM Alkoholproblem.

    Du wirst bemerken, das bringt ein bisschen Energie zurück :)

    n apfel
    ich würd mehr den ABSTAND betonen

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Engel!

    Zitat

    Nur jetzt hab ich das Gefühl ich sitze in einem grossen schwarzen Loch, sehe zwar den Ausgang, aber die Wände sind so steil und nass und glitischig, ich komm da nicht hoch.

    Ich habe mich immer gefühlt als wäre ich in einem von hohen Mauern umgebenen dunklen Raum mit verschlossenen Türen. Ich hatte nur kleine Werkzeuge um die Mauern abzubauen aber ich habe es geschafft immer wieder ein Stückchen Mauer aufzubrechen.

    Ich kam irgendwann wieder Tageslicht zu sehen und das war unglaublich befreiend. Manchmal machte ich kleine Fortschritte, manchmal grosse, ich hörte aber nie auf an der Mauer zu arbeiten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat von Kaleu

    Wie ist das zu verstehen? Weil es so lange her ist, beeinflusst es Dich heute nicht mehr?
    Du hast gestern gerade 3 Sätze gebraucht um zu beschrieben, dass Du seitdem das gleiche wie damals immer wieder rekonstruierst.

    Ich denke auch, dass hat doch mit dem Alter nicht viel zu tun. Ich bin nicht viel jünger, und habe einiges an Therapie hinter mir.
    Es hat mir extrem geholfen zu erkennen, wie diese uralten Erlebnisse heute noch in mein Leben pfuschen. ohne dass ich das bewusst merke.
    Meine Lebensqualität ist um Längen gestiegen.
    Ich werde auch so lange weiter machen, wie es mir gut tut.

    Man darf sich doch auch was GUtes tun mit einer Therapie wenn man schon über 40 ist :lol:
    So kann man es nämlich auch sehen.

    Und hier greift wieder der hier im Forum altbekannte Satz:
    Wer nicht will, findet Gründe.
    Wer will, findet Wege!

    LG
    Girasole

  • Hallo
    Ich habe es genau anders rum empfunden,nämlich so das ich keine Mauern /Grenzen hatte.
    Andere Menschen waren schnell ,,in mir,, ihre Probleme wurden zu ,,meinen.
    Meine Therapie beruhte darauf Grenzen zu setzen ,bis wohin fühle mich mich gut und ab wann belasten mich die Probleme anderer.(mache ich sie sogar zu meinen)
    So fand ich den Weg da raus.
    LG R..

  • Zitat



    Hallo
    Ich habe es genau anders rum empfunden, nämlich so das ich keine Mauern /Grenzen hatte.

    Das mit den Mauern war so gemeint dass ich mich in einer für unerträglichen Situation befunden habe, man könnte auch sagen gefangen in einem Albtraum war, zwar fürchterlich darunter gelitten habe aber lange Zeit keinen Ausweg gesehen habe.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Danke für Eure Antworten.

    Ich bin mir nicht sicher ob die Unfälle meiner Eltern in meinem Leben noch eine Rolle spielen.
    Und falls es so wäre, wäre das Aufarbeiten in einer Therapie sicher sehr schmerzhaft. Ich denke zwar noch oft an meine Mum und an meine Dad und stelle mir vor wie mein Leben verlaufen wäre, wenn beide noch da wäre.
    Aber es ist wie es ist. Was wäre wenn....... ist doch unbefriedigend.

    Eure Beiträge regen extrem zum nachdenke an.

    Vielen Dank für die Zeit die Ihr Euch zum antworten nehmt.

    Ich verfolge auch den Weg von Neuweg. Und sehe mich irgendwie auf dem gleichen Weg wie Sie.

    LG
    weinender Engel

  • Zitat von weinenderEngel


    Und falls es so wäre, wäre das Aufarbeiten in einer Therapie sicher sehr schmerzhaft. Ich denke zwar noch oft an meine Mum und an meine Dad und stelle mir vor wie mein Leben verlaufen wäre, wenn beide noch da wäre.
    Aber es ist wie es ist. Was wäre wenn....... ist doch unbefriedigend.

    Hallo Engel,

    zwei Sachen: Eine Therapie hat es so an sich, dass schmerzhafte Dinge bearbeitet werden. Man macht sie nicht, weil man nicht weiß, wohin mit all seinem Glück und seiner Freude.
    Die Angst vor den Schmerzen hält viele davon ab.
    Das muss natürlich jeder für sich entscheiden und abwägen - Schmerzen bearbeiten vs. nicht-gelingendes Leben.


    "Was wäre wenn" - was hat denn das mit einer Therapie zu tun?
    Gar nix.
    In einer Therapie lernt man, sich im eigenen Leben wohlzufühlen.
    Was ja bei Dir ganz offenbar nicht der Fall ist.

    LG
    Girasole

  • Hallo Engel,

    ich lese auch immer bei dir. Ich würde mich freuen, wenn wir uns öfters mal austauschen, und uns gegenseitig "anfeuern".

    Machs gut

    LG Neuweg

  • Zitat von Neuweg

    Hallo Engel,

    ich lese auch immer bei dir. Ich würde mich freuen, wenn wir uns öfters mal austauschen, und uns gegenseitig "anfeuern".

    Machs gut

    LG Neuweg

    Hallo Neuweg

    Das mit dem anfeuern ist eine schöne Idee. Leider bin ich auf meinem Weg noch nicht so weit wie Du auf Deinem.
    Aber Du wirst Deinen Weg machen, davon bin ich überzeugt. Du klingst meist sehr stark und positiv. Und Du weisst was Du willst.

    Ich drück Dir alle Daumen.....

  • Zitat von sonny1

    Hallo Engel, ich war jetzt so krank, dh ich hatte wieder Zeit, im Forum zu lesen, da wollte ich mich für Deinen Zuspruch auf meinem Faden bedanken, besser spät als nie! Das tat nach dem Bombardement so gut!
    Mir hilft die Live- Selbsthilfegruppe (für Angehörige) auch sehr, an mir zu arbeiten, ich hätte nicht gedacht, dass sich dadurch die ganze Situation so verbessert!
    Ich glaube, Du hast ja auch eine Gruppe,, wo Du jetzt hingehst, nicht?
    Alles Gute, Sonny!

    Hallo Sonny, danke für Deine Worte.
    Ich war in einem Kurs extra für Angehörige für Alkoholkranke. Der ist jetzt aber leider fertig. Hab sehr viel gelernt und es hat einfach gut getan. Wie bei Dir liebe Sonny, wir stehen nicht alleine da, müssen einfach nur Hilfe annehmen.

    Gruss weinender Engel

    Grüsse weinender Engel

  • Hallo an alle die hier lesen und schreiben.

    Wollte mich mal wieder melden.

    Bei mir ist die Lage noch immer ruhig und harmonisch. Er ist noch immer in seiner Trinkpause,hat aber ansonsten keine Hilfe angenommen. Oder plant auch keine Hilfe, er meint einfach mit Trinken aufhören reicht.

    Mir geht es soweit gut, wir unternehmen viel....sind viel sportlich unterwegs....im Moment schaun wir viel Fussball.

    Meine Angst, dass die Trinkpause mal vorbei ist, die ist immer da. Aber ich weiss auch, dass sie irgendwann vorbei sein wird.

    Hab mir soeben einen neuen Termin bei der Suchtberartung geben lassen. War ja in einem Kurs der leider vorbei ist, und ich weiss ich sollte weiter was tun. Nein ich muss nicht aber ich will....

    Soweit meine momentane Lage.

    Liebe Grüsse
    weinender Engel

  • Zitat von RenateO

    Hallo Engel
    Wie geht es Dir ?
    Betrachtest du deine Situation ( Beziehung) als gut?
    Welche weiteren Pläne/Wünsche hast du?

    LG R..

    Hallo Renate

    Schön von Dir zu lesen.

    Mir geht es gut, sogar sehr gut. So kann mein Leben, unsere Beziehung, weiter laufen.
    Meine Wünsche wären, dass es so bleibt wie es ist.

    Pläne habe ich noch viele, hab auch schon den einen oder anderen Umsezten können. Bin z. B. schon zweimal ganz alleine wandern gegangen. Das tut gut und man kann in Ruhe nachdenken.

    Renate wie geht es Dir?

    Grüsse

  • Zitat von sonny1

    Hallo Engel, ich war jetzt so krank, dh ich hatte wieder Zeit, im Forum zu lesen, da wollte ich mich für Deinen Zuspruch auf meinem Faden bedanken, besser spät als nie! Das tat nach dem Bombardement so gut!
    Mir hilft die Live- Selbsthilfegruppe (für Angehörige) auch sehr, an mir zu arbeiten, ich hätte nicht gedacht, dass sich dadurch die ganze Situation so verbessert!
    Ich glaube, Du hast ja auch eine Gruppe,, wo Du jetzt hingehst, nicht?
    Alles Gute, Sonny!

    Sonny, wie geht es Dir? Hoffe besser.

    Bin schon froh mal wieder von Dir zu lesen, aber das Du so krank warst macht mir Sorgen.

    Pass auf Dich auf.

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