zurück oder endlich hin zur einfachheit

  • hi,
    hier meldet sich anika, neues forenmitglied seit heute und sehr froh, hier her gefunden zu haben.
    ich bin alkoholkrank und trocken. und es ist gut, dass ich heute nacht noch ein paar sätze hier schreiben kann, bevor ich mich endlich ins bett lege.
    die machen vielleicht nicht sehr viel sinn, aber sie erleichtern mich ... ich fühle mich dann zur kenntnis genommen und das tut mir irgendwie gut.

    es ist recht oft so, dass ich ziemlich spät noch wach bin. zum grossen teil aus beruflichen gründen. und da tut es mir einfach gut mich am ende des tages noch mitteilen zu können an menschen, die meine krankheit und meine sprache verstehen.
    es ist nicht mal sehr lange her, da habe ich mich abends noch (trotz wissens um meine krankheit) mit rotwein abgefüllt um dem stress und der selbstgemachten einsamkeit zu entkommen.
    und es hat ziemlich lang gedauert bis ich meine muster durchbrechen konnte. obwohl ich sie jahrelang beobachet habe, wie das kaninchen die schlange. das ist eine lange geschichte und wird heute noch nicht erzählt.
    wollte nur erstmal hallo sagen und ankommen.

    ich war auch lange in einer beziehung und die meiste zeit davon auch verheiratet, lebe aber alleine, seit ich 38 wurde ... auch eine lange geschichte, die heute noch nicht erzählt wird.
    ich wollte damals die trennung und bestand darauf. mein exmann passte nicht zu mir. sowas kann vorkommen und muss nicht auf biegen und brechen aufrechterhalten werden.
    und seither geht es mir tatsächlich von monat zu monat besser, obwohl ich noch viele jahre rückschläge in meiner entwicklung durchleben musste, die ich mir mit dem alkohol selbst zurechtgemacht habe. da schreibe ich auch noch darüber.

    ehrlich gesagt bin ich schwer von begriff, wenn es darum geht zu sehen, wie ich mit mir selber umgehe. aber ich bessere mich.

    irgendwann habe ich bemerkt, dass ich ausser der selbsthilfegruppe, die ich besuchte auch noch seelentherapeutische hilfe brauche. und damit komme ich auch langsam wieder auf die füsse.
    es dauert. und es macht nicht sehr viel sinn, da irgendwie gas zu geben.
    trocken werden ist wie warten auf die normalität... und nicht die geduld verlieren, wenn diese normalität sich einfach nicht bliztartig einstellen will.

    ich habe unglaublich viel erlebt in allen diesen jahren des irrens und wirrens ... und jetzt geht es einfach nurnoch darum, trocken zu bleiben und den täglichen wahnsinn trocken und mit humor hinzunehmen.
    alle anderen wege haben versagt und nichts gebracht.
    aber ich war halt sehr dickköpfig, wenn es um mein belohnungstrinken ging. unglaublich stur. ich habe wirklich lang gebraucht um zu sehen, dass ich mir selbst gegenüber darauf bestehe, mich irrsinnig zu verhalten.
    und ich bin sehr froh, dass ich die lust daran verloren habe.

    ich kann mit alkohol nicht umgehen.
    mit mir übrigens auch nicht.

    aber mit text, wenn ich trocken bin; und das macht auch viel mehr spass.
    :) und jetzt habe ich genug gethreated für heute und leg mich aufs ohr.
    lg, anika

  • Hallo Anika,

    schön, das Du hergefunden hast! Hier findest Du bestimmt auch abends
    noch jemanden zum Schreiben... :wink:

    Auch ich bin oft kurz vor der Nachtruhe hier und lese noch etwas.

    Genau... schau Dich erstmal um und komme an!

    LG Elly :D

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Anika,

    willkommen hier!

    Zitat

    ich kann mit alkohol nicht umgehen.
    mit mir übrigens auch nicht.


    Das geht mir genau so.
    Ich warte nicht mehr auf die Normalität. Für mich ist sie eben das.

    Gruß, Penta

  • hi Elly, hi Penta,

    danke für die willkommensgrüsse.

    & hi ins forum,

    ich bin vor einer halben stunde daheim angekommen, habe ein bisschen was zu abend gegessen und jetzt trinke ich tee mit brennessel und zitronengras und nehme mir zeit hier zu schreiben und zu lesen. das hilft gegen ein unbestimmtes gefühl von einsamkeit und getriebenheit. und es hilft einen rückfall zu vermeiden. das ist ziemlich genau das, was ich hiermit bezwecke. den rückfall vermeiden. auch, wenn ich keinen suchtdruck habe. ich weiss, wie es laufen kann.
    ich bin daran gewöhnt abends alleine in meiner wohnung zu sein. eine völlige abgeschiedenheit von der aussenwelt kann ich aber nicht gut ertragen.
    und alkohol gegen die einsamkeit einsetzen kann ich nicht mehr.
    und fernsehen gucken oder surfen ist mir zu langweilig.
    also schreibe ich lieber von mir ... und ich warte auf die normalität, weil sie wird sich irgendwann einstellen. das ganz einfache leben ... das geregelte, solide und geordnete leben, wo nicht zu viel und nicht zu wenig los ist.
    ich arbeite darauf hin. bei manchen trockenen alkoholikern habe ich gesehen, dass sie im laufe der jahre gelernt haben mit sich selber sorgfältig umzugehen. menschen, die mir sehr lieb geworden sind. ich mag das sehr, was ich da beobachtet habe. und ich glaube schon, dass ich das auch lernen kann. es braucht halt nur zeit und trockenheit.
    ich bin zuversichtlich, dass ich es lernen kann mit mir anders umzugehen als bisher. nicht nur trocken zu bleiben sondern auch anderen dingen und erwartungen nicht mehr nachzugeben, die mich bisher daran gehindert haben, meinen eigenen weg zu gehen ... lange geschichte.
    ich werde darüber im geschlossenen bereich schreiben. nicht hier.
    jetzt werde ich mich ein bisschen in den threads umschauen.
    ich wünsche uns allen eine angenehme nachtruhe.
    lg, anika

  • Hallo Anika,

    Willkommen im Forum. Ich wünsch Dir auch nen schönen Abend und dass Du interessante und hilfreiche Dinge für Dich beim lesen raus filtern kannst.

    Lass Dir Deinen Tee schmecken! Und was ist schon normal? ,)

    Gruß
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • .. ja, was ist schon normal, marcomarco :) ... hab' mich grade durch den thread von jimmorrison gefressen und finde das alles sehr anregend hier. und ich fühle mich heute und hier grade sehr wohl.
    das wär zum beispiel mal sowas, das ich als normal anschauen würde. einfach nur so hier sitzen und das leben grad mal cool finden. in dieser minute. ohne sprit im schädel.
    wenn ich mir die zeit nehme um zu lesen und hinzusehen, was der alkohol jeweils aus meinem leben gemacht hat ... aus diesen lebensminuten, die schön sein können, dann will ich halt lieber das normale ... trocken dahocken und mit anderen menschen in kontakt sein.
    das ist viel wert. so normal und trotzdem so viel besser als auf die falschen versprechen einer flasche rotwein reinzufallen.
    ich kann schon fragen, ob es sowas wie normal für mich überhaupt gibt. und ich denke schon, es gibt das. das ist doch gut so. trocken ist ziemlich normal für mich. es ist so vorgesehen, glaube ich.
    trocken ist für mich zwar noch lange nicht normal genug, (ja, ich pass jetzt auf den trojaner in meinem BIOS auf. manche viren kann man tatsächlich nur isolieren, los wird man sie nicht mehr) ... trocken ist für mich trotzdem normal.
    es kann kein ausnahmezustand sein. heute nicht mehr.
    (und hey ... das war jetzt keine filosofische abhandlung ... ich war in schreiblaune, das ist alles ... und jetzt ist zeit zum schlafengehen. um 23h. normal)
    alles liebe, anika

  • Guten Abend Anika,

    schön, das Du Dich hier bei uns schonmal wohlfühlst!

    Na dann... freue ich mich schon auf Dich im geschützten Bereich!

    Liebe Grüsse und ruhige Feiertage!

    Elly :D

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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  • ... ups ... mein Smartphone ist eindeutig zu klein für meine Pfoten ... :) ... es war nicht meine Absicht eine alte Nachricht wiederzubeleben ... jetzt ist sie halt rausgefutscht ...
    Ich finde es schön, dass ich noch da bin ... mein Account hier im Forum, besser gesagt ... am besten ich mach' ich mal ein neues Thema auf ... in sieben Monaten ist ganz schön viel passiert!
    Nicht nur in meinem Leben ... ganz offenbar ...
    nur für den Moment schickt mich mein Vestand erstmal ins Bett ... weil ich halt morgen wieder früh raus muss ...

    und der Klügere gibt ja bekanntlich nach ^^
    LG, Ani

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