Ein grosses Dankeschön

  • Slowly : Danke, ist immer schön, wenn sich Leute Gedanken um einen machen. Irgendwie als ich das mit dem Trinken noch nicht wahr haben wollte, da hat es mich genervt, wenn Leute nachgefragt haben...nachdem ich alle verloren hatte und in der Klinik war, freue ich mich mitlerweile total, wenn sich einer für mein Befinden interessiert. Wie sich doch alles ändert. :oops:

    HUCH...du kennst Jo Gerner nicht? Na ja, eigentlich ist er der Serienfiesling, aber einer mit Herz. In letzter Zeit wurde immer mehr seine weiche liebe Seite gezeigt, auch wenn er geschäftlich sehr hart sein kann. Warum ich den gewählt habe? In vielen Dingen erkannte ich mich wieder...war so mein Jugendidol...ich weiss...ich habe merkwürdige Idole... :lol:

    dieStine : Ja, also momentan habe ich mich bei so 7 Stunden Durchschlafen eingependelt, kann auch mal schlechter werden natürlich. Ich habe jetzt auch morgens wieder wie früher das ich richtig müde bin, wenn der Wecker klingelt, was ich ehrlicherweise schön finde...besser als dieses entzügige, wo man nach 4 Stunden wach ist und nervös wie eine langschwänzige Katze im Zimmer voller Schaukelstühle... :oops:

    Also die meisten Symptome sind alle weg. Ich zittere nicht mehr, die Reizbarkeit ist angenehm zurückgegangen, steh nicht mehr so auf Zündung, kann viel klarer denken...Nachsorge habe ich noch gar nicht. Treffe mich viel mit Mitpatienten und lese und schreibe hier...Aber wenn ich merken sollte, geht gar nicht mehr, nimm ich mir Hilfe. :)

    "Butterfly Effect" kenne ich auch, weicht aber stark davon ab...in meinem Fall wacht die Figur nach einem Saufabend auf, will sich eigentlich an dem Tag umbringen, aber schon beim Aufwachen spürt er keine Erscheinungen vom Alkohol, er ist ausgeruht, ihm geht es gut, er bekommt auf einmal eine liebevolle Nachricht von seiner Freundin ( die er eigentlich verloren hatte ), seine Wohnung ist aufgeräumt, alles ordentlich sauber, die Nachbarn grüssen ihn...dann entdeckt er noch einen Roman dessen Autor sein Name trägt und ein gefülltes Bankkonto. Sein Leben scheint perfekt...Scheint...denn alles hat seinen Preis und das Böse schläft nicht, es ist hungrig... :wink:

    Cool, heute sind es ja genau 8 Wochen!!! :D

  • Hallo Dr.Gerner,


    Zitat

    ..das Gehirn erinnert sich halt noch daran was es nicht mehr darf...

    Diese Aussage hört sich für mich ziemlich gefährlich an.

    Hast du im wachen Leben auch das Gefühl, keinen Alkohol mehr trinken zu dürfen ?

    Verbindest du noch positive Dinge mit dem Konsum von Alkohol ?


    Zitat

    ..Nachsorge habe ich noch gar nicht.

    Vielleicht wäre es auch im Hinblick auf deine noch anscheinend ungelösten Probleme, z.B. mit deinem Selbstwertgefühl, wertvoll, dich in diese Richtung mal umzusehen ?


    Zitat

    Aber wenn ich merken sollte, geht gar nicht mehr, nimm ich mir Hilfe.

    Dann könnte es unter Umständen schon zu spät sein. :(

    Warum nicht jetzt ?


    Ich weiß es aus eigener Erfahrung, dass es ein langer Weg sein kann, zu einem gesunden Selbstwertgefühl.

    Aber die Anstrengung lohnt sich,..... immer wieder über den eigenen Schatten zu springen, neue Wege zu beschreiten, sich nicht unterkriegen zu lassen von eigenen negativen Gedanken und Gefühlen, sich Anderen gegenüber zu öffnen, die Meinung der Anderen zu respektieren aber sie als das zu sehen was sie ist.......

    Relativ unwichtig für dich selbst.

    Denn ihre Meinung sagt meist mehr über diese Person selbst aus, als über dich. ;)

    Pass gut auf dich auf Herr Doktor, und Danke für den "Polen Vergleich".

    Musste ich schmunzeln.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Slowly!

    Danke für deine Antwort. Ich freue mich immer darüber. :)

    Im wachen Leben habe ich auch das Gefühl keinen Alkohol mehr trinken zu dürfen...und ehrlicherweise darf ich das ja auch nicht. Bin jetzt bei Tag 71 angekommen.
    Ob ich positive Dinge verbinde mit Alkohol? Jetzt gerade zur WM-Zeit kommt das natürlich auch wieder hoch, weil ich bei WM und EM noch kein Deutschland-Spiel je nüchtern gesehen habe, da war immer Party, Feiern, Zusammenhalt in den Kneipen...Das fehlt mir dann schon, hab am Montag Deutschland geschaut mit einem Pärchen die ich lange kenne, nur mit Wasser und Pizza... :D Nee, ich habe mit einem Freund gesprochen den ich im Entzug kennen gelernt habe und wir haben uns erinnert, wie blöd der Rest beim Trinken war, nach den Partys oder zum Ende, etc...

    Kann man denn einen Psychologen so aufsuchen als Nachsorge? Geht das? Hast du was in der Richtung gemacht, liebe Slowly?
    :)

    Och, ich habe dich gerne zum Schmunzeln gebracht...da geht ja die Sonne wieder auf. :D
    Aber genug von mir...wie geht es denn dir gerade?

  • Hallo Dr. Gerner,

    Zitat

    Jetzt gerade zur WM-Zeit kommt das natürlich auch wieder hoch, weil ich bei WM und EM noch kein Deutschland-Spiel je nüchtern gesehen habe, da war immer Party, Feiern, Zusammenhalt in den Kneipen

    gewisse Aktivitäten sind natürlich mit Alkohol verbunden. Ich bin im Mai trocken geworden und ich konnte mir ein auf der Terrasse sitzen ohne gar nicht vorstellen. Ich habe mir dann besonders leckere Getränke gekauft und war hinterher erstaunt, dass es gar nicht so schlimm war. Heute verbinde ich Terrasse oder grillen nicht mehr mit Alkohol. Dieses beklemmende Gefühl geht vorüber.

    Ich finde, Du bist auf einem guten Weg. Was hattest Du im Vorstellungsbereich für Bedenken..... nun hat es bei Dir "klick" gemacht. Ich freue mich darüber.

    LG Pink-Lady

  • Danke Pink-Lady. :)

    Ich muss ja auch sagen, dass ich ganz frisch dabei bin und da ist die WM natürlich zeitnah gewesen, aber ich muss die Deutschland-Spiele dann in kleinen Gruppen ausserhalb von Kneipen schauen...das ist einfach sicherer für mich. :oops:
    Es ist aber auch keine Beklemmung, sondern so ein "Oh, verpasst du was. Ganz schön einsam in letzter Zeit"-Gefühl.

    Oh Ja, ich werde den Tag nie vergessen, als ich mich hier vorgestellt habe...ich fand die Zeit so schlimm, also so am Boden war ich bis jetzt noch nicht gewesen. Bin froh, dass ich mich für den Entzug entschieden habe.

  • Hallo Dr. Gerner,

    Zitat


    aber ich muss die Deutschland-Spiele dann in kleinen Gruppen ausserhalb von Kneipen schauen...das ist einfach sicherer für mich. Verlegen

    natürlich musst Du das und nicht nur Du. Da braucht Dein Smilie gar nicht verlegen aus der Wäsche gucken. Mir geht es genau so und vielen anderen hier sicher auch. Wenn mein Mann meint, er müsste mit Freunden ein Bier beim WM-Schauen trinken, dann sicher nicht hier. Dann fährt er zu seinem Freund und ich sitze hier allein. Macht gar nichts. Dafür bin ich in der glücklichen Lage die WM nüchtern zu sehen und das Gefühl zu haben: Ich brauche keinen Alkohol mehr, für nichts. Alles was ich erlebe ist viel schöner ohne Alkohol. Das ist ein Lernprozess für mich gewesen.

    LG Pink-Lady

  • Ich sehe schon, ich muss noch eine Menge lernen...auch mit Stress oder Sorgen umgehen, das macht mich manchmal dann noch leicht reizbar...

    Ja, ich habe ja damals das Pokalfinale Bayern-Dortmund in einer Art Kneipe gesehen und die ganze Nacht danach kaum geschlafen, weil ich nervös war...hat man mir dann hier erklärt, dass es sich um einen Trigger handelte...war auch eine Erfahrung die ich machen musste.

  • Hallo Dr. Gerner,

    mir geht es richtig gut, allerdings bin ich ununterbrochen am "rödeln",
    langweilig will es mir einfach nicht werden.

    Aber ich glaube das gehört einfach zu meinem Naturell und gemütlich auf dem Sofa sitzen und ein gutes Buch lesen gehört ( noch ) nicht zu meiner Lebensplanung.

    Nein, ich hatte weder eine Entgiftung und auch keine Nachsorge, darum kann ich dir bei diesem Thema leider keine Auskunft geben.

    Ich hatte vor ( nicht der klassische Weg, ich weiß ) meinem trocken werden Psychotherapie gemacht und war auch in einer Selbsthilfegruppe, um mit meiner Co-Abhängigkeit besser umgehen zu lernen.

    Das hat mir gut geholfen und auch den Weg geebnet, um schließlich trocken werden zu können.

    Vielleicht liest du einfach mal in entsprechenden Threads oder machst selbst einen auf, wenn es für dich interessant werden sollte, mit einer Nachsorge zu beginnen.

    Für mich ist die WM eh kein Thema, da ich sie aus anderen Gründen als eventuelle Alkoholgedanken "boykottiere".

    Aber die erste Zeit ganz besonders und auch heute noch, meide ich Orte oder Tätigkeiten, die mir den Alkohol wieder näher bringen könnten.

    Ich freue mich, dass du weiterhin trocken bist und wünsche dir viel Freude bei deiner ersten "abstinenten" WM.


    Viel Spass heute Abend !


    Slowly

  • Hallo Slowly,

    ja den Roman musste ich erstmal hinten anstellen, da ich genau wie du momentan sehr viel am rödeln bin. Ist aber auch nicht schlimm, ich bin gerne beschäftigt, das lenkt mich ab. Aber ich werde den Roman spätestens übernächste Woche wieder in Angriff nehmen. :)

    Ich finde es auf jeden Fall interessant zu lesen, wie es bei anderen war und danke dir für deine Auskunft. Du sagtest "Co-Abhängigkeit"? Also hat ein Partner von dir getrunken?

    Ich meide auch mitlerweile Orte wo getrunken wird, was mich an Alkohol erinnert, wird diesmal halt eine ruhige WM. Aber macht auch Spass, ist halt anders, ungewohnt.
    Zumindest können sich viele europäische Teams nächste Woche Geld sparen, wenn sie alle mit einem Flugzeug aus Brasilien zurückfliegen... :D

    Heute Morgen hat mich erstmal die Feuerwehr geweckt...na ja, die haben nur Bäume geschnitten und mein Auto musste da weg...aber als ich erstmal hörte "Feuerwehr, wem gehört der schwarze Geländewagen, der Ford Maverick?" hab ich einen Schock bekommen, dachte, wäre was passiert...Überhaupt als es morgens so klingelte an der Türe, war mein erster Gedanke wie damals in der nassen Phase "Huch, habe ich irgendwas angestellt gestern Nacht?!?" :oops::lol:

  • Hallo Dr. Gerner,

    mein WM Boykott ging genau bis zum Ghana Spiel. :oops:

    Konsequenz ist in manchen Dingen nicht mein Zweitname.

    Allerdings habe ich nur mit einem Freund zusammen das Spiel verfolgt und er trinkt nie, wenn ich anwesend bin.

    Doch irgendwie ist für mich die Luft raus, aus dem ganzen Fußball Geschehen.

    Ob´s vielleicht auch ein wenig daran liegt, dass ich nicht mehr trinke....ich weiß es nicht.
    Auf jeden Fall bemerke ich ( ähnlich wie Correns ) Alkohol Gedanken ( in Memoriam allerdings ), trinken möchte ich nicht, trotzdem bin ich wachsam.

    Keine Fassbr**** oder ähnliche Dinge für mich.....

    Morgen werde ich auf jeden Fall zur WM Zeit in die Sauna gehen, endlich mal den Whirlpool ohne "störende" Männer genießen ;) .

    Ja, ich war Co-Abhängig, kann man auch sein ohne dass der Partner Alkohol trinkt.

    Es gibt ja noch viele andere Abhängigkeiten.

    Genaueres will ich hier nicht schreiben.

    Wir haben das allerdings zusammen gemeistert.

    Auch nach fünf Jahren ist die Liebe noch da und die Freundschaft wird immer stärker.

    Für mich bedeutet das nicht nur den Gewinn eines wertvollen Menschen sondern auch der Erkenntnis, dass es sich wirklich lohnen kann zu kämpfen.

    Auch wenn vieles innerhalb einer Beziehung völlig aussichtslos erscheint,.....wenn die Liebe auf beiden Seiten stark genug ist, kann sie persönliche Defizite erst zutage bringen und dann überwinden helfen.

    In diesem Sinne wünsche ich eine liebevolle Zeit !

    Slowly

    P.S: Das mit dem schlechten Gewissen kenne ich, ich hatte mal einen Oldtimer, das ging so gut wie nix mehr nach einiger Zeit, nicht mal die Scheibenwischer :shock: ( kein Geld zur Reparatur als junge Frau ), somit bin ich ständig mit klopfendem Herzen an Polizeiautos vorbei gefahren.

    Diese Angst kam noch Jahre später in meinen Träumen wieder.

    Spießige Familien Kutschen bringen da klare Vorteile !

    :)

  • Hallo Slowly,

    ist doch nicht schlimm, ich finde eine WM ist halt ein so seltenes spannendes Ereigniss, dass man da auch schonmal schauen kann, gerade bei Deutschland. Im Moment bin ich sogar ganz glücklich darüber, dass soviel Fussball kommt, kann ich mich abends ablenken... :oops:

    Was die Luft angeht, die aus dem Fussball ist...ich habe auch bemerkt, dass die Stimmung nicht so toll ist wie vor 2 oder 4 Jahren, was auch daran liegen könnte, dass man nicht mehr trinkt und feiert, keine Ahnung...

    Für mich gibt es im Moment eh nur Wasser als Getränk. Halte mich an einen gewissen Ernährungsplan, weil ich angefangen habe zu trainieren, also die Muskeln und das geht nur im Zusammenhang mit der richtigen Ernährung, ohne Cola, Süssigkeiten, Fett und so...

    Sei froh, dass du noch jemanden hast, Slowly...ich bin momentan alleine, was jetzt nicht monstermässig tragisch ist, aber einsam ist man nach dem ganzen Entzug und alles schon...Ich freue mich aber für dich und hoffe, ihr meistert auch weiterhin alles so gut zusammen! Jeder Mensch trägt Töne in sich, aber erst durch den richtigen Partner wird daraus eine Melodie... :oops:

  • Guten Morgen Dr. Gerner,

    vor meinem trocken werden stand der Gedanke:

    "Wenn ich weiterhin Alkohol trinke, werde ich immer wieder Menschen verletzen und niemals eine wirklich glückliche Liebesbeziehung haben."

    Ab diesem Moment habe ich keinen Tropfen mehr getrunken und auch kein Verlangen mehr danach.

    Es war eine der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens und nun höre ich auch die Melodie spielen :).......

    LG

    Slowly

  • Hey Slowly,

    dann kann ich dir nur nachträglich gratulieren, dass du das so erfolgreich geschafft hast. Glückwunsch!

    Und in der Liebe wünsche ich dir weiterhin viel Glück. Ich habe damals leider zuviel zerstört, so dass mein Herz irgendwann Schiffbruch erlitt und meine Seele zu ertrinken begann....Ich habe daraus gelernt. :oops:

    Jetzt heisst es kämpfen und einen Neuanfang wagen. :)

  • Hallo Dr Gerner,

    aus manchen deiner Beiträge lese ich Trauer über Verluste und Vergangenes heraus.

    Doch auch die Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern und der Wille daran etwas zu ändern.

    Den wichtigsten Schritt hast du ja bereits geschafft.

    Wenn ich mich daran zurück erinnere, wie ich mich teilweise verhalten habe als ich noch trank, packt mich das nackte Grauen.

    Auch wenn ich zwischenzeitlich immer mal wieder höre, dass ich "ach so schlimm doch gar nicht ....." und ich doch " irgendwie auch richtig süß "......gewesen sei.

    :roll:

    Da bitte ich dann darum, so etwas nicht mehr hören zu müssen.

    .....

    Die Entwicklung nach dem Alk Stop geht ja individuell schnell voran aber ganz sicher ist, dass sie abrupt unterbrochen wird, wenn das Saufen wieder los geht.

    Von daher kann ich nur raten die eigenen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten, neues Land gewinnen, die Vergangenheit immer als Mahnung im Kopf behalten.


    Ich wünsche dir ein schönes (Fussball-) Wochenende. :)

    Slowly

  • Hallo Slowly,

    natürlich schwingen da noch Trauer und Verluste aus der Vergangenheit mit. Da habe ich nunmal einiges angerichtet, aber deine Wortwahl am Schluss fand ich sehr schön: Neues Land gewinnen, aber die Vergangenheit als Mahnung im Kopf behalten. :)

    Das mit dem nackten Grauen kenne ich und es hat sehr kalte Hände. Aber du kannst wirklich stolz auf dich sein.

    Bei mir haben sich ein paar Dinge ergeben die mich fröhlich stimmen, hoffe es bleibt so, aber gerade jetzt bin ich wachsam, denn Euphorie kann noch gefährlicher für einen trockenen Alkoholiker sein als Trauer. Also achte ich weiter auf mich. :oops:

  • Hallo Dr.Gerner

    Zitat

    denn Euphorie kann noch gefährlicher für einen trockenen Alkoholiker sein als Trauer.

    dem stimme ich einfach zu. Zu große Euphorie zeigte mir am Anfang oft das es doch ohne Alk. ganz leicht geht. Der Gedanke daraus folgte sofort. Dann könnte ich ja mal den einen kleinen Schluck wieder zu mir nehmen. Die Gedanken fingen an zu kreisen. Druck machte sich breit. Eigene Wahrnehmungen ernster betrachten brachten dann weitere Erfolge.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

  • Moin Doc,

    Zitat

    denn Euphorie kann noch gefährlicher für einen trockenen Alkoholiker sein als Trauer.

    definitiv.
    Sie ist gefährlicher.
    Die meisten Rückfälle passieren aus dem Verhalten "Leichtsinn / Arroganz" gegenüber dem Alkohol !
    Das Gefühl Euphorie begünstigt diesen Verhaltensfehler, weil es die Aufmerksamkeit schwächt.

    Deshalb bremse ich mich immer, wenn ich Euphorie bzgl. meiner Abstinenz verspüre.

    Deshalb zähle ich abstinente Kalenderjahre und fange im 1. Meeting des Jahres jedesmal bei Null wieder an.
    Erlaube mir Freude über und Stolz auf ein vergangenes abstinentes Jahr. Einmal. Und gut. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz bewusst.

    Stolz auf andere geleistete Dinge ist völlig ok.
    Euphorie in anderen (sicheren) Zusammenhängen auch.

    Gruß Jürgen

  • Ich danke euch beiden, Jürgen und Nobby. :)

    Dann habe ich das ja richtig eingeschätzt. Denn manchmal sind es die schönen Gefühle die schnell zum Leichtsinn führen...tja, man muss immer auf der Hut sein. Stolz über erreichte Ziele ja, aber keine Überschwänglichkeit.

    Hab mich auch damit gebremst. Viel Sport steht auf dem Programm. Das tut gut. :)

  • Moin Doc,

    aus einem anderen Faden.

    Zitat

    ...Weisst du, ich bin ein "Ganz oder Gar nicht"-Typ. Das war auch beim Trinken so. Wenn dann habe ich richtig zugelangt, halbe Sachen gab es nicht...das habe ich fürs Leben übertragen. Ich wollte trocken werden und habe das ganz durchgezogen. Nun beschäftige ich mich mit mir selbst und will auch das ganz durchziehen. Es geht ja nicht von alleine weg.

    Glückwunsch dazu - beste Voraussetzungen an der Abstinenz genausoviel oder mehr Spass zu haben wie am Saufen seinerzeit.
    Ich bin auch eher solch ein "digitaler" Typ.
    Ich saufe nicht mehr; mit grossem Engagement für "die Sache" Abstinenz.

    Was ich allerdings mit Abstinenz besser hinbekomme, ist die Frage wieviel Zeit ich mir für "Ganz" nehme ...
    Ich halte mich heute deutlich mehr zurück, wenn die Rollen der "Schlüsselmeister" und "Torwächter" und die Orden verteilt werden sollen,
    denn Überengagement - auch wenn ich den Job könnte - tut mir gar nicht gut.
    Ich gönne mir mehr Ruhe, Zeit, kleine Freuden.

    Gruß Jürgen

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