Angst wenn Oma das Kind auf dem Arm hat

  • Hallo

    Mich hätte nur mal interessiert ob es bei euch auch so war das ihr Angst hattet wenn eure Mutter oder Vater eure Babys auf den Arm hatten.

    Meine Schwiegermutter ist ja Alkoholikerin und mein Freund wird immer ganz weis im Gesicht wenn ich ihr das Kind gebe (immer nur wenn sie nüchtern ist und ich dabei bin) er sagt er kriegt einfach Angst wenn er das sieht und will am liebsten ihr das Kind wegnehmen und rauslaufen.

    Wie seit ihr damit umgegangen das die Oma eine Alkoholikerin war welche Gefühle hat das bei euch ausgelöst?

  • Hallo ennariam,

    meine Eltern waren keine Alkoholiker, aber ich bin´s. Außerdem bin ich Mutter.
    Für die Sicherheit meiner Kinder habe ich auf sämtliche Konventionen und auch auf reine Höflichkeit jederzeit gepfiffen, obwohl es mir oft sehr schwer gefallen ist, aus der ständigen Angst heraus, Jemanden in einer solchen Situation vielleicht zu verletzen.
    Ich hätte mir aber nie verzeihen können, wenn meinen Kindern etwas passiert wäre, nur weil ich nicht genügend Traute gehabt habe, Anderen eine klare Ansage zu machen.

    Nun kenne ich Deine Schwiegermutter nicht. Vielleicht ist sie Pegeltrinkerin oder schleppt stets den Restalkohol vom Vortag mit sich herum und ist unter diesen Umständen nie wirklich nüchtern und verlässlich.

    Ich würde in jedem Fall meine Ängste ernst nehmen und ihr das Kind nur in die Arme legen, wenn sie sicher auf dem Sofa sitzt und ich direkt daneben. So entziehe ich ihr das Kind nicht, muss aber auch nicht ständig tausend Ängste ausstehen. Ich würde ihr auch ganz offen erklären (müssen), aus welchen Gründen ich so und nicht anders handele. Öfter mal müssen wir alle im Leben den Tatsachen auch ins Auge blicken.

    Vor vielen Jahren habe ich vor Beginn meiner abstinenten Zeit abends hin und wieder die kleinen Kinder unserer Nachbarn betreut. Als ich bemerkt habe, dass ich aufgrund meines Alkoholkonsums nicht mehr 100% zuverlässig war, habe ich meinen Nachbarn mitgeteilt, dass ich die Aufgabe nicht mehr übernehmen könne, da ich offensichtlich ein Alkoholproblem hätte. Die waren total platt, aber auch sagenhaft erleichtert wegen meiner Offenheit. Ich bin heute noch froh wegen dieser Entscheidung, auch wenn das „Hosen runterlassen“ kein Spaziergang war.

    Gruß und alles Gute
    Katha

  • Danke Kartarsis

    Alleine würde ich sie nie lassen mit meinem Kind das ist mir viel zu gefährlich auch wenn sie es nicht einsieht und es deshalb sicher noch Streit geben wird weil sie ja die Kinder ihrer Tochter sogar vom Kindergarten abholen darf mit Auto :roll: aber ok das ist ihre Sache.

    Mein Freund kriegt aber diese Angstzustände auch dann wenn sie nüchtern scheint und wir neben ihr sind und ich hätte gerne gewußt ob das jemand von sich selbst auch kennt.

  • Guten Morgen ennariam,

    das verstehe ich natürlich.
    Vermutlich war ich wieder zu pragmatisch unterwegs ;-). Mir ging´s in erster Linie darum, dass es wichtig ist, seine eigenen Gefühle – in diesem Fall Ängste - ernst zu nehmen und zu handeln, auch wenn man dabei anderen Menschen manchmal auf die Füße treten musst.

    Erfahrungsaustausch ist wichtig und es ist ein gutes Gefühl, zu sehen, dass Andere dasselbe durchmachen, doch was nutzt es mir manchmal auf der praktischen Seite, wenn ich persönlich dann doch nach wie vor mit derselben Problematik zu kämpfen habe. Dies ist ganz sicher keine Kritik an Deiner Fragestellung, es soll nur eine Erläuterung darstellen für meinen Kommentar.
    Du hast mich mit der Erzählung von den Kindern Deiner Schwägerin jedoch daran erinnert, wie oft aus „Loyalität und Liebe“, Bequemlichkeit oder vielleicht auch aus einer Notlage heraus sich die Hamsterräder weiter drehen können, in denen sich nasse Alkoholiker oft endlos verrennen. Solange alles - zumindest in der Beziehung zu wenigstens einem Familienmitglied - in gewohnten Bahnen läuft, gibt es ja keinen Grund, etwas gegen die eigene Suchtkrankheit zu unternehmen und sich Hilfe zu holen :-(.

    Viele Grüße
    Katha

  • Zitat von Katharsis

    Guten Morgen ennariam,

    das verstehe ich natürlich.
    Vermutlich war ich wieder zu pragmatisch unterwegs ;-). Mir ging´s in erster Linie darum, dass es wichtig ist, seine eigenen Gefühle – in diesem Fall Ängste - ernst zu nehmen und zu handeln, auch wenn man dabei anderen Menschen manchmal auf die Füße treten musst.

    ja das stimmt das habe ich vor einigen Jahren in einen anderen Zusammenhang leider bzw Gott sei Dank lernen müssen wie wichtig das ist

    Zitat von Katharsis


    Du hast mich mit der Erzählung von den Kindern Deiner Schwägerin jedoch daran erinnert, wie oft aus „Loyalität und Liebe“, Bequemlichkeit oder vielleicht auch aus einer Notlage heraus sich die Hamsterräder weiter drehen können, in denen sich nasse Alkoholiker oft endlos verrennen. Solange alles - zumindest in der Beziehung zu wenigstens einem Familienmitglied - in gewohnten Bahnen läuft, gibt es ja keinen Grund, etwas gegen die eigene Suchtkrankheit zu unternehmen und sich Hilfe zu holen :-(.

    Viele Grüße
    Katha

    Da hast du auch zu 100 % recht leider

  • Hallo Erinam,
    ich erinnere mich an Deine anderen threads ...... warst Du das nicht, mit dem Hof, den dein LG übernommen hat und dort auch noch wohnte, bis ihr ausgezogen seid, weil es einfach unerträglich war ??? (Nur so zur gedanklichen Orientierung) ...
    Konkret die Situation mit Kindern kenne ich nicht .... habe aber eine andere "Macke" ..... aufgrund meiner ganz persönlichen Erlebnisse habe ich ein "Auto-Fahr-Problem" ..... also wenn Andere fahren, nicht wenn ich fahre ...... und das habe ich auch, wenn der Fahrer ganz sicher nix trinkt/getrunken hat/trinken wird ..... ich kriege da einfach Panik. Ganz echt, nicht nur so als "Spruch".

    Ich denke, wenn Dein LG diese Panik in Bezug auf euer Neugeborenes spürt ..... solltest Du das ernstnehmen (wie auch Katharsis schon sagte) .... egal, ob die SchwieMu das einsieht, versteht, sauer ist oder sonst-was ..... Deine Loyalität sollte ihm gelten, nicht ihr .....

    Bei meiner Auto-Phobie hat es tatsaechlich geholfen, dass meine Bedenken ernstgenommen und "gehört" wurden, so unsinnig und wenig begründbar sie auch im konkreten Fall waren ..... immer wieder ....... bis ich langsam Vertrauen schöpfen konnte ...... dass nicht zwingend etwas ganz furchtbares passiert, wenn sich Jemand, der mir nahesteht hinters Lenkrad setzt (wie in den Jahren zuvor) .....immer wieder, auch wenn es vielleicht manchmal nerfig war, für Denjenigen, der ja nicht Derjenige war, der den Mist verzapft hatte ....

    Wenn Dein LG nicht möchte, dass die SchwieMu das Kind auf dem Arm hat .... dann will er es nicht.
    Punkt.
    Drüber nachdenken, warum, weshalb, darf sie dann allein ..... vermutlich weiss sie es eh schon, ganz tief drinnen, auch wenn sie es niemals zugeben würde....
    Grüsse, Lindi

  • Hallo Erinam,

    kann es sein, dass Dein LG seine ganze Kindheit wieder durchlebt?
    Er ist ja das EKA, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Ich würde ganz klar die Bedingung "Entzug" stellen und mich auf keine Diskussionen mehr einlassen.

    Viele Grüsse
    Heidi

  • Danke für die Antworten es hat mir wieder einmal sehr zu denken gegeben vorallem was Lindi geschrieben hat mit der Angst usw.

    Zitat von heidi13

    Hallo Erinam,

    kann es sein, dass Dein LG seine ganze Kindheit wieder durchlebt?
    Er ist ja das EKA, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Ich würde ganz klar die Bedingung "Entzug" stellen und mich auf keine Diskussionen mehr einlassen.

    Viele Grüsse
    Heidi

    Ja Heidi das dürfte wohl stimmen er sagt ihm läuft ein kalter Schauer über den Rücken wenn er sie mit dem Kind auf dem Arm sieht.

    Sie hat mittlerweile den 2 Entzug und einen Aufenthalt in der Geschlossenen hinter sich aber das alles hilft nichts es ist wohl so wie Katha geschrieben hat solange noch wer da ist der das übliche Gerüst aufrecht hält braucht man nicht wirklich was ändern.

    Sie glaubt auch lieber daran das ich die Böse bin und in Therapie gehöre weil ja wie oben schon gesagt meine zukünftige Schwägerin ihr sehr wohl die Kinder überlässt durchaus auch für mehrere Stunden.

  • Hallo
    Warum wird hier soweit ausgeholt?
    Du hast die Verantwortung für dein Kind, welches Gefühl hast du denn zu der Angelegenheit?
    Braucht es erst das Bauchgefühl deines LG damit du darüber nachdenkst ob eine saufende Omi eine gute Omi sein könnte oder ob du sie evtl damit verletzt wenn du ihr keinen hilflosen Säugling in die Hand gibst?
    Ich würde keinen Säugling in die Hände eines nassen Trinkers geben,egal wie sehr man das von mir erwartet.
    Dieses gezaudere wieviel darf ich dem nassen Alkoholiker verwehren,ist das angemessen?
    In anderen Bereichen gibt es da klare Regeln , 0.3 (?)Promille beim Autofahren z.b. warum, weil es die anderen Verkehrsteilnehmer schützen soll(das Gesetz wurde sicher nicht in erster Linie zum Schutz des Alkis vor sich selbst erlassen?!)
    Jeder Alkoholkranke Mensch hat viele Möglichkeiten sich helfen zu lassen,solange ihnen so viele Hintertürchen offengelassen werden,warum sollen sie was ändern wenn sich die drumherum(Familie etc) doch verbiegen damit es noch irgendwie passt, der Schein gewahrt wird,glaubst du die Omi um die es hier geht würde soviele Gedanken an jemanden oder etwas ,außer der nächsten Pulle verschwenden????
    Ich glaube das nicht ,sonst hätte sie längst was geändert.
    Meine Meinung..
    LG R..

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