Beiträge von CoLibri

    Hallo Toru-Chan,

    Danke für deinen Beitrag.
    Mir geht es gut, habe immer noch keinen Kontakt zu meiner Mutter. Der Kontaktabbruch war einer der besten Entscheidungen meines Lebens.
    Ich kann mich auch noch gut an die Phase erinnern, als ich Hilfe suchte, mir aber einen kompletten Kontaktabbruch noch nicht vorstellen konnte. Meistens muss alles erst noch schlimmer werden. Irgendwann erreicht man den Punkt, an dem man endlich merkt, dass Menschen, die einem nicht gut tun, nichts im eigenen Leben verloren haben. Egal, ob es Mutter, Vater, Bruder oder Schwippschwager ist. Man muss gut für sich sorgen, dazu gehört es auch, sich gutes zu tun und keine falschen Schuldgefühle zu haben.
    Im geschlossenen Bereich ist der Austausch ehrlich gesagt für mich nicht so intensiv, wie er im offenen Bereich war, aber es ist halt besser für die Privatsphäre.

    Wünsche dir alles Gute, machst du gerade eine Therapie? Wie geht es dir heute?

    Liebe Grüße

    Hallo Hope,

    du bist hochschwanger? Und gerade umgezogen? Erstmal - wow! Und meinen herzlichen Glückwunsch, dass du ein neues Leben unter dem Herzen trägst :)

    Und gerade deshalb muss ich jetzt noch folgendes loswerden:
    Du hast die Verantwortung für ein hilfsbedürftiges, unselbständiges Wesen... dem es gut geht wenn es DIR gut geht... und damit meine ich jetzt nicht deine Mutter ;) Sondern das kleine Wunder in deinem Bauch.

    Ich bitte dich, hierüber nachzudenken: Dein Kind kann absolut nichts für diese ganze furchtbare Situation zwischen dir und deiner Mutter. Und deshalb hat es viel Liebe und Gesundheit verdient. Und du kannst dafür sorgen, indem es dir gut geht, und du dich so wenig Stress wie möglich aussetzt. Und zwar allein schon im Interesse deines Kindes. (Wir tun uns manchmal schwer, dies in unserem eigenen Interesse zu tun).

    Du brauchst die Kraft für die restliche Schwangerschaft und das Baby. Das ist was total Positives und Schönes - Lass nicht zu, dass die Alkoholsucht deiner Mutter hier irgendwas kaputtmacht. Du siehst ja, wie verständnisvoll sie ist.. kreist trotz deiner Situation einfach weiterhin selbstmitleidig um sich in ihrem Universum.

    So das war mir einfach wichtig :)
    Darf ich dich noch fragen, ob es einen Partner gibt, und wenn ja, ob dich dieser unterstützt? Musst aber nicht darauf antworten...
    Wünsche dir weiterhin viel Kraft!!

    Lg Colibri

    Hallo Hope,

    ich kann mich Honeymaker nur anschließen.
    Unsere alkoholkranken Angehörigen sind erwachsene Menschen, die selbst für sich entscheiden. Auch wenn uns die Entscheidungen nicht passen. Wir können sie nicht ändern, sondern nur, wie wir damit umgehen.

    Ich finde es sehr spannend, welche Attribute du für wen benutzt. Sie sei beratungsresistent, energieraubend und "lässt sich hängen".

    Dann machst du das, was wir EKAs gerne machen: Du stellst (paradoxerweise) DICH infrage. Bist du ungeduldig, unfair, gemein?
    Nein, das bist du natürlich nicht. Du bist vollkommen in Ordnung, so wie du bist.

    Noch ein Gedankenanstoß:
    Du machst dir Sorgen um sie und möchtest nicht, dass sie sich allein gelassen fühlt.
    Dir hingegen geht es schlecht in der Situation.

    Also frage ich mich: Wer macht sich Sorgen um DICH? Wer möchte, dass es DIR gut geht? Warum kreisen deine Gedanken um sie, wenn du doch merkst, dass es DIR schlecht geht?

    Also:
    Kümmer dich um dich, denn sie wird das nicht tun. Dein Job, ist es, dich um dich zu kümmern - Ihrer, sich um sich zu kümmern.

    PS: Ich hoffe, das war jetzt nicht zu "straight", aber du schriebst von "Kopf geraderücken" ;)

    Lg Colibri

    Hallo Linde, das ist eine super Idee. Ich denke auch, dass ich es so machen werde. Zwar werde ich die Leute nicht mehr zu Kaffee und Kuchen treffen, da ich dafür zu weit entfernt wohne, aber auch übers "ab und zu einfach mal so telefonieren" geht das bestimmt auch. Ich setze mich da jetzt nicht mehr unter Druck. Was ich erfahre, erfahre ich, und wenn nicht, solls halt so sein. Es ist für mich nicht sehr dringlich, das zu wissen. Es wäre schön, weil es mir vielleicht helfen würde, einige Dinge und Zusammenhänge zu verstehen, aber wichtiger ist trotz allem die Gegenwart und meine eigene Zukunft, ohne meine alkoholkranke Mutter.

    Nun sind es schon über 5 Monate Kontaktstille. Ich hätte das früher absolut nicht für möglich gehalten. Wahnsinn. Aber mein Denken und meine Einstellung haben sich auch seit ich die Sache ich Angriff genommen habe zu 180° gedreht. Noch vor etwas über einem Jahr war ich voller Überzeugung, ich müsste unbedingt zu meiner Mutter zurück, um für sie da zu sein.
    Heute weiß ich: Das würde mich kaputt machen. Ich würde von der selbstbewussten, erfolgreichen, glücklichen Frau wieder zurückschrumpfen auf das kleine, fremdbestimmte, unsichere (innere) Kind, das die Hände nach seiner Mama ausstreckt, weil es einfach nur geliebt werden will... und nicht versteht, dass dies in der Form, in der es das bräuchte, aufgrund der Alkoholkrankheit niemals passieren wird... passieren kann ..

    5 Monate Funkstille. Es ist einiges passiert seitdem. Ich habe mich entwickelt, ich bin gefestigt, ich weiß was ich will, ich kann mich fokussieren und ich bin glücklicher. Ich kümmere mich um mich und um die Menschen, die mir wichtig sind. Das habe ich vorher auch schon, aber jezt kümmere ich mich wirklich um mich.

    Ich arbeite im Moment sehr hart und manchmal bin ich traurig, weil mein Wunsch (bzw. der Wunsch meines inneren Kindes) nach Anerkennung und Lob seitens meiner Eltern - also meiner Mutter - nicht erfüllt wird. Ich weiß das - trotzdem tut es weh. Denn es ist ja nicht so, dass sie mich nur nicht lobt, sondern sie verteufelt das was ich tue. Sie lehnt alles ab, weil es mich davon abhält, bei ihr zu sein.

    Ich vermisse in dieser Zeit sehr meinen Vater. Dieses Jahr werden es 10 Jahre, seit er uns urplötzlich verlassen hat.
    Ich würde so gerne mit ihm reden... mit ihm zu sprechen hat gut getan, egal über was... Er wäre eine wahnsinig große Unterstützung für mich.. Nunja, dafür lebt er in mir weiter und ist auf diese Weise immer bei mir .. So stelle ich mir das vor oder tröste mich damit.

    Seit seinem Tod ist meine kleine Familie auseinandergefallen. Ich hab alles getan, um das aufzuhalten, aber die Alkoholsucht meiner Mutter liegt nicht in meiner Macht. Ich kann es nicht ändern. "Take it or leave it" Ich kann es nicht hinnehmen.. darum musste ich gehen. Mir geht es besser damit - Aber traurig über diesen ganzen Verlauf bin ich trotzdem sehr. Zum Glück nicht dauerhaft, aber ab und zu überkommt es mich und ich werde wehmütig. Denke an die schönen Kindheitstage, Erinnerungen an meinen Dad und unsere gemeinsamen Unternehmungen und den Spaß, den wir zusammen hatten.
    Meine Mutter war schon immer griesgrämig und abweisend anderen Menschen gegenüber. Ich weiß nicht, was früher (in ihrer Kindheit?) vorgefallen ist, aber irgendetwas muss da sein. So, wie sie auf diese kranke Art versucht sich zu schützen, muss ich auch mich schützen. Allerdings auf gesunde Art und Weise. Und wer weiß, vielleicht komme ich ja doch in den nächsten Jahren in den Genuss, eine neue kleine Familie gründen zu können... die es besser haben soll...

    So, jetzt habe ich mir mal wieder alles von der Seele geschrieben. Danke an jeden Einzelnen, der sich die Mühe gemacht hat, das zu lesen.. Es tut sehr gut diese Gedanken und Gefühle hierlassen zu können.

    Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft <3

    Hallo ihr Lieben.

    Müsste eigentlich was arbeiten, aber kann gerade nicht... mir gehen zu viele Gedanken im Kopf herum...
    In der Therapie ist gerade meine Familie das Thema. Wir haben einen Stammbaum gezeichnet und dabei herausgefunden, dass ich ziemlich wenig über meine Familie weiß. Und dass es wohl auf beiden seiten (mütter- und väterlicherseits) einige "dunkle Geheimnisse" gibt. Kontaktabbrüche, Gewalt, Sucht, Krankheiten, Unrecht, finanzielle Probleme usw. lassen darauf deuten. Ich habe das alles nie wirklich bewusst wahrgenommen bzw. in Frage gestellt... aber so langsam interesseriert mich wirklich, was in der Vergangenheit vorgefallen ist.
    Ob ich nachforschen soll? Dafür müsste ich natürlich den "dunklen Vorhang" öffnen... Zu verschiedenen Leuten Kontakt aufnehmen, die manches vielleicht schon längst vergessen/verdrängt haben.. Bin mir nicht so sicher. Aber vielleicht hilft es mir, irgendwann dahinterzukommen, was dazu geführt hat, dass alles so ist, wie es ist...
    Ich dachte immer, wir wären eine Vorzeige-Familie gewesen... Mittlerweile fühle ich mich allerdings eher so wie in "Desperate Housewifes"...
    Ich würde es glaube ich machen, aber mich hält die Angst davor zurück, dass sie es gleich meiner Mutter erzählen.. ich fände es irgendwie "ungerecht" ihr gegenüber, "über ihren Kopf hinweg" mit anderen zu reden, obwohl sie es mir ja auch erzhlen könnte.. aber wir haben ja keinen Kontakt mehr...

    :?:?:

    So, nun ist Weihnachten (endlich) vorbei.
    Ich war nicht bei meiner Mutter, habe inzwischen schon ca 4 Monate keinen Kontakt mehr zu ihr und ich bin sehr froh darüber. Ich kann es mir nicht mehr mit ansehen, wie sie sich tot säuft. Und ich werde sowieso niemals ihre Erwartungen an mich erfüllen können, jetzt lasse ich das. Ich lasse los, ich lasse mich nicht mehr beschimpfen und einreden ich sei ein schlechter Mensch. Ich habe ein recht auf ein glückliches Leben und ich werde mich für nichts mehr Verantwortlich machen lassen, auf das ich keinen Einfluss habe. Sie trinkt, nicht ich. Ich habe darüber keine Macht und ich habe daran keine Schuld.

    Klar hat es mir einen Stich versetzt, dass sie sich zu Weihnachten nicht gemeldet hast, aber habe ich das erwartet? Nein. Mein Inneres Kind hat es vielleicht gehofft, aber die Erwachsene Frau legt dem Kind beruhigend die Hand auf die Schulter, umarmt es, und sagt ihm, dass alles gut ist.

    Weihnachten habe ich bei meinem Partner und seiner Familie verbracht. Es war wunderschön. Seit 10 Jahren endlich wieder ein normales Weihnachten. Ich habe Weihnachtssrimmung, Harmonie, liebe und Zuneigung verdient, nicht das Gegenteil !

    Sie schimpft weiterhin über mich ... Ok. Wenn eine Mutter meint das tun zu müssen, bitte. Ich weiß, sie ist krank. Traurig ist es trotzdem. Da sie noch nie einen Fehler eingesehen hat (sie hat sich noch nie entschuldigt) wird sie diesen Fehler erst recht nicht einsehen. Sie wird die Sucht weiterhin leugnen und verdrängen. Wie die drei Affen : nicht sehen, nicht hören , nicht reden. Aber damit ist Schluss. Ich habe aufgehört, zu schweigen, zu decken, zu entschuldigen und in diesem furchtbaren Spiel, bei dem es keine Gewinner gibt, mitzuspielen. Ich bin so froh, dass ich ausgestiegen bin. Ich will nicht selbst krank werden, und ich will nicht, dass der Alkohol nicht nur ihr, sondern auch mein Leben zerstört.

    Ich habe Menschen um mich, die mich lieben und wertschätzen, so wie ich bin. Natürlich wird dies niemals eine alkoholkranke Mutter, die keine Liebe zeigen kann, aufwiegen. Aber das eine ist meine Zukunft - und das andere, leider und zum Glück, meine Vergangenheit.

    Hallo ihr Lieben,

    nun melde ich mich mal wieder.
    Mir geht es ganz gut. Ich habe nochmal mit meinem Onkel telefoniert. Ich habe das Gefühl, dass wir viel besseren Kontakt haben bzw. eine andere Ebene gefunden haben, miteinander zu sprechen.

    Außerdem habe ich das erte mal mit jemandem aus dem direkten Umfeld meiner Mutter gesprochen. Es war ein sehr gutes Gespräch. Die Person war neutral und sogar eher auf meiner Seite. Mir war einfach wichtig, dass ich mich erklären konnte - aber ohne mich zu rechtfertigen. Auch ohne auf meine Mutter zu schimpfen oder irgendwelche Emotionen zu sehr hochkochen zu lassen. Es war ein sehr gutes Gespräch und ich bin jetzt beruhigt, dass ich einen "Draht" in die Richtung "direktes Umfeld" habe - sollte doch mal irgendwas sein, würde ich es über diesen Weg mitbekommen.

    Das waren zwei der vielen Knoten, die sich gelöst haben, und ich bin unendlich dankbar dafür, wie sich die Dinge in den letzten Monaten entwickelt haben. Mir geht es viel besser, ich bin im Reinen mit mir und trage endlich die Ruhe und Liebe in mir, die vorher gefehlt hat.

    Eine Wahlfamilie hatte ich im Prinzip schon fast immer. Denn ich habe seit der Schule einen Freundeskreis, den ich regelmäßig sehe und mit denen ich auch schon einiges durchgemacht habe - das ist meine "wahre" Familie. Dort fühle ich mich geborgen, geliebt und verstanden. Ich habe zwei Mädels, mit denen ich über ALLES (allesalles) sprechen kann und die immer für mich da sind, umgekehrt genauso. Solche Beziehung sind einfach unersetzbar. Man braucht Menschen, die einen lieben, an seiner Seite. Sonst schafft man diesen ganzen Mist nicht ;)

    Beruflich habe ich einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Fühlt sich gut an. Und wenn ich selbst stolz auf mich bin, reicht mir das. Wenn es meine Freunde sagen, dass sie stolz auf mich sind, ist das natürlich pures Glück :)

    Alles Liebe und bis bald

    Hallo Hilflos,

    gut, dass die OP nun geschafft ist.
    Und gut, dass du dein Geld wieder hast.

    Das sind doch schon mal zwei richtig gute Sachen.
    Dass du über die Funkstille froh bist und trotz dieser auch nicht allzuviel über ihn nachdenkst, werte ich auch als ein gutes Zeichen.

    Das mit den Feiertagen kann ich nachvollziehen. Mir hilft es mittlerweile, mir bei diesen aufkommenden Gedanken immer wieder zu sagen "Egal, was kommt, ich bin nicht schuld." Und ruhig bleiben.

    Steck die Energie anstatt in solch negative Gedanken lieber in was schönes für DICH :)

    Liebe Grüße Colibri

    Kennt ihr Louise Hay?

    Es gibt sie sowohl im Web als Homepage, auf Youtube, Facebook etc...

    Habe mir gestern Abend auf Youtube die (Halb-)Meditation (eigentlich sind es mehr Gedanken) zum Thema "Heilende Gedanken für Körper und Seele" angehört. Und ich muss sagen, es hat mich begeistert und sehr zum Nachdenken angeregt. Es hat mir geholfen, wieder einen Schritt mehr weg von Hass und Verbitterung, hin zu Frieden und Verzeihen zu gehen.

    Genausowenig, wie ich mir vor einem halben Jahr noch den Kontakt-Abbruch vorstellen konnte, konnte ich mir vorstellen, ihr jemals verzeihen zu können. Irgendwie kann ich es seit gestern. Also es mir vorstellen - wirklich verzeihen wird noch lange brauchen, weil noch zuviel Wut in mir ist. Aber sobald ich darüber nachdenke, wird es in mir friedlicher.

    Heute ist mir zufällig jemand über den Weg gelaufen, der sich vor ca. 2 Jahren sehr respektlos/drohend mir gegenüber verhalten hat. Seitdem habe ich ihn keines Blickes gewürdigt. Heute habe ich ihn irgendwie mit anderen Augen gesehen. Ich habe ihn angeschaut und gedacht "Er ist auch nur ein Mensch" und "Jeder Mensch hat Fehler".

    Eine Freundin von mir hat mir heute große Komplimente für meine innere Stärke gemacht. Bin ganz rot geworden - hat aber seeeehr gut getan. Mein Freund sagt auch immer wieder, dass er stolz auf mich ist und meinen Mut bewundert, diesen Weg zu gehen, obwohl es so anstrengend ist.

    Da ist sie - die Anerkennung, die ich von meiner Mutter nie hatte. Und wohl nie bekommen werde. Deshalb kümmere ich mich jetzt um mich - und das kommt wohl nicht nur bei mir gut an :)

    Eine Freundin meiner Mutter hat sich bei mir gemeldet. Ganz neutral. Das hat gut getan. Ich denke, ich werde mich ihr erklären, da sie sicher nur die halbwahrheiten meiner Mutter kennt, bei denen ich wohl nich allzu gut wegkomme, nehme ich an.

    Muss immer noch viel dran denken und träume fast jede Nacht von ihr. Das ist ziemlich belastend. Ich hoffe, diese Träume verschwinden irgendwann.

    Beruflich und in meiner Beziehung läuft es auf jeden Fall sehr gut. Daraus kann ich sehr viel Kraft schöpfen.

    Leider ist immer noch ein gewisses Schuldgefühl meiner Mutter gegenüber da. Habe immer das Gefühl, mich für mein Verhalten rechtfertigen zu müssen. Dabei muss ich das vor niemandem außer vor mir selbst. Ich lasse mich nicht mehr so behandeln. Niemand hat eine Ahnung davon, was ich durchgemacht habe. Also hat niemand das Recht, mir Vorwürfe zu machen.

    Ich schicke an jeden von euch ganz viel mut, Hoffnung und Kraft in die nacht hinaus!

    Hi ihr Lieben!

    Danke für eure Antworten!

    Zitat von Spanijoggel

    Du kannst Dir auch sagen dass Deine Mutter sowieso Selbstmord begeht indem sie trinkt. Das ist Tatsache.

    Danke für diesen Beitrag. Ich glaube, diese Sichtweise hat mir noch gefehlt. Du hast ja so recht!

    Ich hoffe, dass sie auf solche Psychospielchen, wie dein Exmann sie mit dir gespielt hat, verzichtet, aber selbst wenn nicht, habe ich fest vor, mir nichts androhen oder mich in eine Ecke drängen zu lassen. Die Zeiten sind vorbei!

    Die letzten Tage hatte ich einen leichten Durchhänger, aber ich glaube, das ist auch normal..

    Zitat von Kitze

    aber man muss sich selbst schützen und auf sich achten.

    Das ist wohl das wichtigste. Selbstschutz, Köpfchen hoch halten und weitermachen!

    Hallo zusammen,

    nun ist es also schon über 2 Monate her, dass der Kontaktabbruch statt fand. Seitdem ist Funkstille.

    Nein, stimmt nicht ganz, zwischendurch kamen mal zwei leere SMS. In den frühen Morgenstunden. Wahrscheinlich war sie wieder voll.

    Habe mittlerweile meinem Onkel zum ersten Mal die Wahrheit erzählt. Alles. Bin zum Glück auf Verständnis gestoßen. Und konnte damit auch ein wenig Verantwortung abgeben.

    Ich habe so Angst davor, dass sie sich Weihnachten was antut. Meine Gedanken kreisen recht viel darum. Was ich dann mache, was es mit mir macht, etc.

    Würde mich freuen, mal wieder etwas von euch Lesern zu hören. Wie es euch geht, etc.

    Viele liebe Grüße
    Colibri

    Wir EKAs / Angehörige von Alkoholikern müssen viel besser auf uns und unser Seelchen achten als die Menschen ohne einen solchen "Rucksack".
    Es gibt verschiedene Bereiche im Leben eines Menschen: Familie, Partnerschaft, Freunde/weiteres soziales Umfeld, Beruf und eigene Gesundheit sind die Bereiche, die mir als erstes einfallen.

    Meiner Meinung nach ist man im Leben zufrieden, wenn alle diese Bereiche miteinander im Lot sind. Es gibt immer Schwankungen. Mal ist der eine Bereich aktueller, mal läuft es im anderen besser, mal schlechter. Wichtig ist, dass es sich die Waage hält.

    Ich glaube, dass wir ein extrem feines Gespür dafür haben, wann die Grenze überschritten ist und sich dieses Kontinuum von ausgewogen über anstrengend bis hin zu belastend ausweitet. Spätestens wenn wir merken, dass diese sehr individuelle Grenze, die aber allgemein bei uns viel weiter Richtung "Belastung" sitzt als bei den "Normalos", überschritten ist, müssen wir eingreifen.

    Dann sollte ein großes "Stop"-Schild erscheinen, das uns zum Anhalten zwingt. Oder wenigstens zum "Einen Gang zurückschalten". Wir bleiben stehen und fragen uns: Was bringt mich aus dem Lot? Und wie kann ich damit umgehen? Die Hauptsache ist, dass es uns danach wieder besser geht.

    In unserem Leben ist das Feld "Familie" nicht nur punktuell, sondern dauerhaft belastet. Ich empfinde es als eine Art Schwarzes Loch, das in Form eines Strudels alles, was ihm zu nahe kommt, in sich aufsaugt. Wir fliehen davor und finden in den anderen Bereichen Schutz. Wenn es aber dort Schwierigkeiten gibt, wie z.B. Probleme in der Arbeit oder ein Streit mit dem Partner, dann wird es gefährlich. An dieser Stelle gilt es, sich selbst zu schützen. Das muss man lernen, aber ich glaube, wenn man sich selbst als das wertvollste nimmt, dass einem im Leben geschenkt wurde, dann hat man begriffen, dass es keine Schande ist, sich selbst und sein Seelchen an die erste Stelle zu stellen.

    Und gerade unsere Seelchen haben das mehr als verdient!

    Oh mann...

    Ich bin diese Tage so wütend.

    Wütend auf meine Mutter, wütend auf das System, das einen sogar als erwachsene Frau noch abhängig von seinen Eltern macht (Bürokratie), wütend auf alle, die in diesem Affentheater mitspielen!

    Und einfach traurig, dass es soweit gekommen ist...

    Werde demnächst zu einem Anwalt gehen und die rechtliche Lage checken... Ich will nicht, dass mein ganzes Erbe den Bach runtergeht bzw. versoffen wird!

    Ich habe ein Recht darauf, und ich hole mir zurück, was mir gehört! Habe mich lang genug von ihr vera****en lassen!

    Es kommen immer wieder neue "mentale Schnappschüsse" in meinem Kopf hoch... Und jeder einzelne macht mich wütender...

    Hallo Kitze,

    wochenlanger Schlafentzug hört sich nicht so gut an... Mir persönlich hilft Ruhe / Zeit für mich sehr.. Allerdings habe ich auch keine Kinder, da ist es sicherlich einfacher, dies regelmäßig zu realisieren...

    Ich finds gut, dass du dich deiner Freundin öffnen konntest und dir das dann auch gut getan hat. Es kostet manchmal einfach Überwindung, von sich und seinen Problemen zu sprechen. Aber sobald es "draußen" ist, fühlt es sich meist schon besser an. Und in aller Regel bekommt man von seinen Freunden ja keine Vorwürfe zu hören, sondern Verständnis und konstruktive Ratschläge. Da fühlt man sich einfach besser :)

    Schönes Wochenende!
    Lg Colibri

    Hallo Kitze und alle anderen,

    ja, ich habe gerade das Gefühl, von Tag zu Tag klarer zu sehen ... mein Leben zurück zu gewinnen.. wieder ich selbst zu werden.. aufzublühen..

    Ich merke es an vielen kleinen Dingen.. wenn mir auffällt, dass ich innerlich viel ruhiger bin als früher. Oder dass ich mich an und mit anderen Menschen erfreuen kann. Dass ich mich überhaupt viel mehr freuen kann und mehr lache (habe ich vorher schon, aber jetzt ist es irgendwie nochmal anders). Mir fällt selbst auf, wie ich mich zum positiven verändere.. das wurde mir auch schon gesagt.

    Früher bin ich oft Menschen (ob nun bekannt oder fremd oder vielleicht sogar Freunde) aus dem Weg gegangen, weil ich keine Lust auf Gespräche hatte. Das ist gar nicht mehr so. Ich gehe auf die Menschen zu und genieße es, wenn etwas positives zurückkommt. Und wenn ich merke, dass ich Zeit für mich brauche, akzeptiere ich das und nehme sie mir einfach. Ich bin eigentlich ein sehr geselliger Mensch und habe mich aber die letzten Monate/Jahre oft in mein Schneckenhaus verkrochen, weil ich meine Wunden lecken und meine Kraft sparen musste. Ich habe jetzt eine ganz andere Kraft. Ich habe einfach begriffen, dass ich mein eigenes Leben leben muss und nicht das meiner Mutter.

    Achja, über eine Freundin habe ich erfahren, dass meine Mutter mich noch in einer weiteren Sache (ging auch um Alk) angelogen hatte. Aber mich wundert das gar nicht mehr. Ich staune aber trotzdem noch, wie stark ein Verdrängungsmechanismus sein kann... Ob sie ihren Fehler je einsehen wird weiß ich nicht... bezweifle ich.. und ich rechne auch nicht damit. Und irgendwie kann ich nur noch die Schultern zucken und sagen... mach doch was du willst... Ich bin raus.

    9 Jahre sind genug, die Zeit hat genug Schäden in mir hinterlassen, um die ich mich kümmern muss. Ich bin so oft viel zu weit über meine Grenzen hinausgegangen.

    Habe letztens einen Spruch gelesen, der hieß in etwa so:
    "Sobald du das Gefühl bekommst, jemandem beweisen zu müssen, dass du etwas wert bist, solltest du sofort und ohne Umschweife aus dessen Nähe verschwinden."

    Es ist doch so. Wir EKAs machen uns kleiner als wir sind. Wir verkaufen uns unter Wert, stellen unser Licht unter den Scheffel, sind jederzeit hilfsbereit, für andere da und haben Probleme damit, Hilfe anzunehmen. Zumindest geht es mir so. Die Grenzen unseres Selbstschutzes wurden irgendwann verwischt, jeder kann drüber latschen und uns weh tun. Und die, die uns eigentlich beschützen sollten, tun uns am meisten weh, weil sie krank sind.

    Wie krank ist das eigentlich?! ...

    Gute Nacht wünscht eine nachdenkliche
    Colibri :roll:

    Hi ihr Lieben.

    Es ist jetzt über 1 Monat her, dass ich das letzte mal Kontakt mit meiner Mutter hatte.

    Lasst mich es mal so beschreiben: Ich befinde mich in einem stickigen Raum, in dem man die Luft schneiden kann und wo es stinkt bis zum umfallen. Es ist dunkel und alles fühlt sich eng und kompliziert an.

    Und dann öffne ich irgendwann endlich ein großes Fenster. Frische, kühle Luft strömt hinein und die Sonne erhellt den ganzen Raum. Ich Strecke mich und atme tief ein und aus. Denn ich kann endlich wieder atmen. Ich habe endlich wieder Luft, und die Dinge in meinem kopf rücken sich gerade.

    Und ich bin einfach nur so froh, das Fenster gefunden und geöffnet zu haben - der Weg dorthin war schwer genug.

    Jetzt heißt es: durchatmen!

    Gute Nacht!
    Colibri

    Bei mir war es das erste mal, als ich meine Mutter mal wieder von einem medizinischen Aufenthalt abgeholt habe und sie, sobald ich sie heimgefahren hatte, sich wieder alk reingepfiffen hat. War nicht das erste mal, aber irgendwie hatte es diesmal Klick gemacht : das mach ich nicht mehr länger mit.

    Das zweite mal war ein Streit mit meinem Freund. Ich bin früher gerne mal unbewusst in Verhaltensmuster meiner Mutter gefallen und habe ihn infolge dessen unfair behandelt. Er hat darauf mit einem Verhalten reagiert, dass ich nicht kannte: Grenzen aufzeigen. Bis hierhin und nicht weiter. Sonst geht auch unsere Beziehung den Bach runter. Da wusste ich: ich muss etwas ändern.

    Das war beides vor ein paar Monaten. Mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter und meine Beziehung ist einfach nur ein Traum :)
    Liebe Grüße

    Hey,

    Nein, es geht nicht nur dir so.
    Mir geht's genauso. Und ich hab mich dafür auch schon geschämt. Aber ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen: wir wollen einfach nur, dass dieser ganze Schmerz, dieser furchtbare Zustand unserer Eltern, unser leid, das sie uns damit zufügen, diese ständige Belastung, .... (Ich könnte hier noch tausend Dinge einfügen) ... einfach VORBEI ist!

    Sie wollen oder können es nicht beenden, wir sind dem alk gegenüber erst recht machtlos... So dass wir insgeheim hoffen, dass die Natur / das Schicksal / Gott (?) sie (und damit auch uns) endlich "erlösen" ... Auch wenn es natürlich danach immer noch nicht aufhören wird, an uns zu nagen, Aber auf eine ganz andere Art und Weise.

    So habe ich mir diese Gedanken / wünsche erklärt, die einem ja quasi ein Instant-schlechtes Gewissen machen. Aber ich finde, bei genauerer Betrachtung, sind sie doch eigentlich nur eine logische Konsequenz dieses ganzen Affentheaters, dass sie mit uns veranstalten.

    Ich finde es außerdem allemal besser, zu seinen Gefühlen zu stehen und sie auch mal zu hinterfragen, als sie zu verdrängen aus Angst, sie könnten "falsch" sein..

    Falsch ist nur die Art und Weise, wie wir von denen, die uns beschützen und für uns sorgen sollten, behandelt werden / wurden....!!!