Meine langeeee Geschichte mit dem Alkoholiker

  • Zitat von girasole


    Was meinst du eigentlich mit "beim nächsten mal wird es soweit sein"?


    Beim nächsten Absturz habe ich gemeint.naja. ich hoffe ich bin so stark! Und ja das hörte sich schon ziemlich krank an mit dem lauschen, danke das du mir das vor Augen geführt hast. Gruselig!

  • Zitat von RenateO


    So könnte es deinem xy auch gehen ,oder wie du vermutest ,,du sollst es hören wie geläutert und klar er doch ist,,
    Anderen etwas raten oder es selbst zu tun ist noch lange nicht dasselbe.
    LG und pass auf dich auf.
    R..........


    Liebe Renate, ja das war so mein erster Gedanke, das er will das ich es höre. Danach hat er mir dann auch gleich von dem anderen "armen" xy erzählt.

    Vorher hätte ich es total interessiert und besorgt hinterfragt- heute war's mir egal.lg

  • Guten morgen portugalbaby
    Die Uhrzeit deines letzten Eintrags läßt mich vermuten wie schlecht es dir geht,komm lass dich mal drücken.......
    Das Verhalten deines xy ist sooo typisch,er zieht alle Register,bietet dir sogar die Trennung an ,wohl wissend das dass einen CO mit großer Sicherheit wieder in der Spur hält.

    Zitat:
    Irgendwie bin ich perplex wie viele Tage danach der Alkohol immer noch so laut zu ihm spricht.
    --------------------------------------------------

    Das ist gemeint,wenn wir hier schreiben ,,trocken sein,, allein reicht nicht,eine Therapie gehört unbedingt dazu und das kann ein Angehöriger nicht leisten,ist auch nicht unsere Aufgabe,das muß der Trinker selbst wollen und sich kümmern.

    Deine ersten wackeligen Schritte zu versuchen dich abzugrenzen ,haben mich sehr an mich damals erinnert,auch dieses unschöne(irgendwie ängstliche Gefühl was ich dabei hatte)an die Hoffnung wenn ich ihm sagte ,,Mensch schau doch mal was der Alkohol mit dir und unserer Beziehung macht,,
    Seine Antwort war der Rückzug,mal nur Tage ,manchmal Wochen und ich litt ganz schrecklich ,zu sehr war ich auf ihn und die Beziehung fixiert,fühlte mich ausgeschaltet wie ein Lichtschalter.

    Viel später(als er in Therapie war) erfuhr ich das er in diesen Zeiten soff und auch die Trinkmenge immer mehr zunahm(Sucht eben!) während ich mich innerlich zerfleischte mit Fragen wie ,,warum hab ich nicht den Mund gehalten,was hab ich denn falsch gemacht ,wie kann er seine Liebe zu mir nur so abschalten,etc,,
    Fakt ist (aber das kann man nur mit Abstand sehen) mit einem trinkenden Partner,führt man eine ,,Ehe,, zu dritt.
    Der Andere ,der Alkohol und dann irgendwann man selbst und fordert man eine Entscheidung ist man entsetzt wie leicht diese dem Alkoholiker scheinbar fällt,denn in den meisten Fällen wählt er den Alkohol.
    Ist jetzt krass ausgedrückt und tut wenn man es erlebt höllisch weh.
    Sieht man es jetzt anders herum ,ist es der klassische Weg der Sucht(Krankheit) denn in diesem Stadium säuft der andere ja nicht um uns zu ärgern,meisten ärgert er sich ja über sich selbst weil er keine Kontrolle mehr über sein Saufverhalten hat.
    Wenn ein Angehöriger seinem Alki also den Spiegel vorhält,weiß der in einem lichten Moment schon das wir recht haben ,kann (oder will)es aber nicht abstellen.also weicht er der Situation aus oder zettelt einen Streit an,beides dient nur einem Zweck ,nämlich in Ruhe saufen zu können.
    Die eigenen schlechten Gefühle wegsaufen und die Sucht befriedigen.
    Beides müssen wir nicht persönlich nehmen,tun es aber oft weil die Bindung zu dem Alki in den ,,schönen,, Zeiten doch ach so nah und schön sind .
    Wenn man das erkennt ,kann man den Alki loslassen ohne sich selbst schlecht oder minderwertig zu fühlen und schafft so evtl den Platz dafür das er an seinen Tiefpunkt kommt und sich fachliche Hilfe holt.
    Wenn man das nicht schafft gerät man immer tiefer in diese ,,Machtspielchen,, denn was ein Suchtkranker so alles auffährt ,man kann es sich nicht vorstellen,bis man es selbst erlebt!!
    Manch einer findet sich da wieder ,wo ein Alkoholiker nach einem Streit oder vollgesoffen Selbstmord androht und wenn er dann das Haus verläßt kommst du vor Sorge ,Wut und Hilflosigkeit zu keinem klaren Gedanken mehr.
    Du kannst also die ganze Palette durchleben und damit jahre/jahrzehnte verbringen,viele Angehörige sind eher restlos kaputt/krank als ihr saufender xy.
    Körper und Seele zerbrechen daran wenn man den Ausstieg nicht schafft.
    Schafft man es schnell auszusteigen tut es zwar auch weh aber gibt auch beiden die Möglichkeit sich um sich selbst zu kümmern und danach evtl hat so eine Beziehung dann noch eine Chance auf einen Neustart unter gesunden Bedingungen.
    Das war nur viel Geschreibsel,lass es mal sacken und schau wo dein Weg/deine Zukunft liegen könnte.
    LG R..

  • Ihr Lieben er gammelt auf der Couch rum hat einem guten Freund meiner Familie, der ihm den Job besorgt hat, die Tür nicht aufgemacht. Hat mich auch nicht gelassen. Jetzt telefoniert er schon wieder mit Saufkollegen und lacht als wäre er Teil einer 2 and a half man-Folge, einfach ätzend! Ich bin so wütend das ich grade seinen Schlüsselbund heimlich genommen habe und die Haustürschlüsselabgemacht habe so das wenn er raus geht nicht mehr rein kommt. Ich möchte dann seine Sachen zu seiner Mutter bringen. Ich möchte es hier bnicht mehr mit ansehen. Die Wohnung ist eh auf meinen Namen, die Miete hat er auch noch nicht bezahlt. Aber sagt mir ist das richtig??? ich habe irgendwie Angst das er aggresiv reagiert oder Stress macht vor den Nachbarn...

  • Hallo,

    Renate schrieb:

    Zitat

    Das ist gemeint,wenn wir hier schreiben ,,trocken sein,, allein reicht nicht,eine Therapie gehört unbedingt dazu und das kann ein Angehöriger nicht leisten,ist auch nicht unsere Aufgabe,das muß der Trinker selbst wollen und sich kümmern.

    Das ist so nicht richtig, nicht jeder Trocken-Werdende braucht eine Therapie.
    Ich hatte beispielsweise keine.
    Und bin seit über 12 Jahren glücklich und sehr zufrieden trocken.
    Und viele, die mit Hilfe dieses Forums beispielsweise trocken werden konnten, hatten auch keine. :wink:
    Ebenso hatte nicht längst jeder aus meiner ehemaligen SHG eine Thera.
    Es kommt hier ganz einfach auf den einzelnen drauf an.
    Manch einer braucht sicher auch eine Therapie, ein anderer nicht.

    Hier werden Alkoholiker manchmal außerdem manchmal als willensschwache Menschen mit schwerer Kindheit
    und angeschlagenem Selbstbewußtsein und was nicht alles dargestellt. Sicher gibt es das auch...
    Aber auf mich (und auch auf andere) würde auch das nicht zutreffen, ich hatte eine glückliche Kindheit, und willensschwach bin ich schonmal gar nicht,
    das war ich mal, als ich noch gesoffen habe.
    Das hat der Alk aus mir gemacht, denn als der aus dem Körper war, war auch mein Wille gleich wieder da.
    Und ja, mein Selbstwertgefühl war auch angeschlagen zu Saufzeiten, das ist ja nun mal einfach so, wenn man nix mehr auf Reihe bekommt wegen der Sauferei, das deprimiert einen ja auch sehr.
    Als ich trocken werden konnte, war mein Selbstwertgefühl aber sehr schnell wieder ganz gesund, so wie es da vor meiner Abhängigkeitserkrankung auch war.
    Es hat also nicht jeder Alkoholiker die gleiche Vorgeschichte!
    Das Verhalten in nassen Stadium unserer Krankheit gleicht sich aber sehr.
    Da erkennen wir uns sehr schnell bei anderen wieder.

    Ich bin ganz "einfach" und unspektakulär in die Abhängigkeit geraten... in meiner Clique war es "normal", Alk zu saufen.
    Es war auch die Droge unserer Zeit, sage ich manchmal.
    Dann habe ich Alk zur Stressbewältigung eingesetzt, half doch.
    Dann wurde es immer mehr und irgendwann hatte ich mich abhängig gesoffen.
    Ich bin alkoholkrank geworden.
    Andere aus meiner damaligen Clique teilweise auch, andere aber auch nicht !

    Ich möchte das gern mal so klar stellen, man kann Alkoholiksmus nicht in allen Facetten einfach so über einen Kamm scheren.

    Liebes portugarbaby,
    ich habe Dich auch gelesen.
    Wollte Dir auch noch schreiben...
    Ich sehe allerdings einige Dinge evtl. etwas anders als meine Vorschreiberinnen.
    Dein XY HAT bereits was gegen seine Alkoholkrankheit getan, aber irgendwas ist auch schief gelaufen.
    Das ist bei vielen anderen Frauen hier nicht so, da hat der saufende XY bisher gar keine Anstalten gemacht, was gegen seine Sauferei zu tun.
    Du stellst auch Fragen wie "Kann man mit einem trockenen Alkoholiker Kinder haben?", das war doch in Deinem Thread hier, wenn ich nicht irre.
    Ja natürlich kann man das.
    Was wäre das für eine grausame Welt, wenn das unmöglich wäre?
    Das wäre doch auch grausam für den Erkrankten selbst. :cry:
    Aber wie gesagt, das gilt für einen stabilen, trockenen Alkoholiker!
    Jemand, der dauernd rückfällig wird, wird natürlich kein zuverlässiger Vater sein können.
    Auch kein zuverlässiger Partner, auch klar.

    Ich will mir nochmal alles genau durchlesen, was Du geschrieben hast, denn das ist ja schon ganz schön viel geworden in der kurzen Zeit :)
    Ich will das auch nochmal für mich so aufdröseln, was da evtl. bei Deinem Partner schief gelaufen ist, wissen tue ich es natürlich auch nicht 100%.
    Ich kenne ja nun auch die Alkoholkrankheit selbst, weil ich betroffen bin.
    Da hat man natürlich auch nochmal einen ganz anderen Blickwinkel drauf als ein CO.
    Dafür kann ich sicher auch nicht 100% nachempfinden, wie es einem CO so geht, ein bisschen aber schon :wink:
    Allein durch das viele Lesen hier auch in diesem Bereich.

    Aber eines ist ganz klar, liebes PB:
    DU bist nicht für die Trockenheit Deines Partner verantwortlich !
    Das muss mal ganz klar sein.
    Lasse Dich da keinesfalls irgendwie vor seinen Karren spannen.

    Und das kannst Du auch gar nicht sein, Du bist erstmal für DEIN Leben verantwortlich.
    Und danach, wenn Du dann noch sehr viel Kraft übrig hast, kannst Du vielleicht jemand anderen ein bisschen unterstützen.
    Aber immer nur so, wie Du Kraft dafür hast und das kann ja auch durchaus schwanken.
    Ich möchte auch hier nochmal betonen, ich hatte sehr viel familiäre Unterstützung!
    Ich weiß nicht, ob ich es ohne meine Angehörigen, speziell ohne meinen Mann und meiner Tochter anfangs so gut geschafft hätte?
    Sie waren/sind aber keine CO`s, das muss ich dazu schreiben.

    Schau erstmal, was Du HEUTE gutes für DICH tun kannst, liebes PB.
    Und morgen auch und die ganze Woche.
    Lass Dir nix aufdrücken, womit Du nix zu tun hast.
    Erkenne Deine eigenen Grenzen und lasse da keine weiteren Überschreitungen zu.

    Bin grad etwas auf dem Sprung, darum später evtl. mehr.... :wink:

    LG Sunshine

  • Zitat

    Ich bin so wütend das ich grade seinen Schlüsselbund heimlich genommen habe und die Haustürschlüsselabgemacht habe so das wenn er raus geht nicht mehr rein kommt. Ich möchte dann seine Sachen zu seiner Mutter bringen. Ich möchte es hier bnicht mehr mit ansehen. Die Wohnung ist eh auf meinen Namen, die Miete hat er auch noch nicht bezahlt. Aber sagt mir ist das richtig???

    Das hatte ich noch nicht gelesen als ich meinen Beitrag abschickte.
    Dazu kann ich Dir nur raten, tue nur Dinge, die Du dann auch wirklich durchziehen kannst.
    Nicht heute den Haustürschlüssel wegnehmen und ihn morgen dann doch wieder reinlassen.
    Nicht seine Sachen zur Mutter bringen, wenn er nächste Woche mit denselbigen wieder vor Deiner Tür steht und Du ihn reuevoll wieder aufnimmst, weil Du ihn so vermisst.
    Der Alkoholkranke ist nämlich die Droge des CO !
    Bei Entzug kann man da auch schnell rückfällig werden.

    Wenn Du möchtest, das er Deine Wohnung verlässt, dann veranlasse das Nötige.
    Das alles bringt aber nix, wenn Du in einigen Tagen wieder einbrichst.
    Du verlierst so jeliche Achtung von ihm und er weiß dann, das er mit Dir machen kann was er will, weil er Dich kein Stück mehr ernst nimmt.
    Ein nasser Alkie weiß SEHR GENAU, wie er seinen CO wieder auf Spur bekommt, das kannst Du mir glauben. 8)

    LG Sunshine

  • Danke liebe Sunshine, ich finde es total interessant auch von der anderen Seite mal was zu lesen. Und ich find es auch super das beide Seiten sich hier austauschen können ohne emotional verwickelt zu sein!! Danke vielmals für deinen Beitrag, ich sauge das im Moment alles auf weil es mir einfach gut tut Eure ganze Anteilnahme zu spüren. Ich würde mich sehr freuen wenn du später weiterschreibst.
    Ja mein Freund weiss das er ein Problem hat und hat vieles im Leben umgestellt vorallem im letzen Jahr nach der geplatzten Hochzeit. Das meine Familie am Anfang nicht mehr mit ihm gesprochen hat, hat ihn am meisten fertig gemacht weil sie ihm sehr wichtig sind.Er sagt immer so eine Familie und unser Verhältniss hat er sich immer gewünscht auch zu haben. Leider sitztdas Ganze bei ihm wohl etwas tiefer in seiner Kindheit mit einem Alkohol und Drogenabhängigen Papa allein gelassen worden in Südamerika, während die Mutter versucht hat in Deutschland etwas aufzubauen. Er hat auch schon früh Menschen gesehen die einfach umgebracht wurden und auf der Straße lagen. Ich glaube Kinderaugen vergessen sowas nie. Nicht destso trotz hat er ja jetzt alle Vorraussetzungen um ein gutes Leben zu führen und so Leid es mir für ihn tut, ich kann nicht mein Leben,meine Pläne für ihn aufgeben.

    Des weiteren habe ich mir grade einen gesunden Smoothie gemacht und gehe jetzt zum Sport:)Mich um mich selbst kümmern. Und zu meiner Geschichte zurück: Hab den Schlüssel jetzt wieder rangemacht, habe Angst das er dann total ausrastet. Morgen bin ich ja eh erstmal weg von hier!

  • Zitat von portugalbaby


    Ja mein Freund weiss das er ein Problem hat und hat vieles im Leben umgestellt vorallem im letzen Jahr nach der geplatzten Hochzeit. Das meine Familie am Anfang nicht mehr mit ihm gesprochen hat, hat ihn am meisten fertig gemacht weil sie ihm sehr wichtig sind.Er sagt immer so eine Familie und unser Verhältniss hat er sich immer gewünscht auch zu haben.


    Und was hat das bei ihm geändert? Dauerhaft trocken ist er ja nun nicht.

    Zitat von portugalbaby

    Leider sitztdas Ganze bei ihm wohl etwas tiefer in seiner Kindheit mit einem Alkohol und Drogenabhängigen Papa allein gelassen worden in Südamerika, während die Mutter versucht hat in Deutschland etwas aufzubauen. Er hat auch schon früh Menschen gesehen die einfach umgebracht wurden und auf der Straße lagen. Ich glaube Kinderaugen vergessen sowas nie. Nicht destso trotz hat er ja jetzt alle Vorraussetzungen um ein gutes Leben zu führen und so Leid es mir für ihn tut, ich kann nicht mein Leben,meine Pläne für ihn aufgeben.


    Ich habe auch so viel gesehen, genau so wie viele andere Menschen, die ich kenne. Keiner trinkt. War mit meiner alkoholabhängigen Mutter viel alleine, mein Vater fühlte sich für die Erziehung nicht zuständig.

    Bei 2 "Rückfällen" in einem Jahr würde ich nicht von Rückfällen sprechen- das sind Einbrüche seiner Trinkpausen.

    Wo ist denn deine Grenze, PB?
    Wann willst du für dich selbst sagen, dass Schluss ist?

  • Zitat von Zimttee


    Ich habe auch so viel gesehen, genau so wie viele andere Menschen, die ich kenne. Keiner trinkt. War mit meiner alkoholabhängigen Mutter viel alleine, mein Vater fühlte sich für die Erziehung nicht zuständig.


    Da kannst du sehr stolz auf dich sein. Meine Mama hatte auch einen Alkoholkranken Vater und sie selber hatte nie ein Problem mit dem trinken. Ich glaube das hängt auch von dem Charakter bzw. der Stärke der jeweiligen Person ab.

    Bis jetzt hat sich nichts geändert er liegt seitdem auf der Couch und geht nur raus wenn er sich was zu essen besorgen will. Ab und zu stellt er mir unwichtige Fragen die ich ignoriere, dann ist er wie ein kleines Kind und versucht den Spieß umzudrehen. Wie Renate geschrieben hat beschreibt es treffend: Er weiss das ich auf eine Art von Ihm abhängig bin und jedesmal wenn ich zB zu ihm damals sagte lass uns eine Pause einlegen oder ähnliches drohte er mir mit: Du weisst wie ich bin, wenn ich einmal gehe dann gehe ich für immer und ähnliches....
    Die letzten Tage habe ich aber kein Wort mit Ihm geredet. Egal was er sagt, fragt... ich antworte ihm nicht. Ich kann nicht. Lieber sage ich nichts als irgendetwas falsches. Ausserdem ist er einen Tag nach dem saufen eh noch nicht in der Lage ordentlich zu reden.
    Habe aber die ganze Zeit überlegt wie und was ich zu ihm sage sobald ich mit ihm reden kann, weil es so ja nicht weitergeht..... aber jetzt bin ich eh erst wieder morgen abend zuhause bis dahin hab ich hoffentlich einen Plan. Ich bin mir durchaus bewusst das wenn er jetzt kein einschneidendes Erlebniss hat, sich sowieso nichts ändert. Eventuell schafft er es ein paar Monate und dann hab ich wieder das gleiche Theater... ich weiss das wenn ich ihn unterstütze und ihm die nötige Kraft gebe wie er funktioniert. Wie er wirklich eine Zeit lang trocken bleibt, aber bestimmte Sachen kann ich nicht verhindern. Es wird immer wieder Schicksalsschläge geben und Stresssituationen im Leben und er muss einfach bereit sein komplett abstinent zu leben.
    Ich BIN bereit mich von ihm zu trennen. Und ich WEISS ich ziehe das durch. Aber die Hoffnung das wir doch wieder zusammen kommen und er sich ändert wenn er mich einmal verloren hat, ist trotzdem irgendwie da.. und das Problem ist das ich Angst habe nicht lange genug durchzuhalten und das es dann evtl. kontraproduktiv ist. Bzw was ist lange genug? Viele sagen es heisst das wenn man sich trennt von dem Alki es ja nicht ausgeschlossen sei irgendwann wieder zusammen zu komme. Aber bei sowas frage ich mich immer wann soll man denn wissen das es jetzt okay ist, das es jetzt sicherer ist?!? Viele sagen 2 Rückfalle in fast einem Jahr ist kein Rückfall sondern er wäre dann nie trocken gewesen, ABER ab wann gilt man denn als trocken??? Ich lese so viel darüber in letzter Zeit, versuche eine Antwort zu finden, aber ich lese überall was andres. Von Therapeuten wird empfohlen das Gefühl zu geben der Kranke hat Unterstützung aber gleichzeitig die Grenzen aussprechen, zu sagen beim nächsten Mal bin ich weg! Und es dann auch tuhen. Manche wiederum sagen konsequent fallen lasse, er muss ganz unten sein um es zu verstehen. Ich weiss einfach nicht was die beste Lösung ist.

    Da er gestern ohne sich zu melden einfach nicht zur Arbeit ist, hat unser Freund (sein Arbeitskollege) mich angerufen und gefragt was mit ihm sei. Ich habe gesagt das wir Streit haben und das ich nicht mit ihm geredet habe und das es durchaus sein kann das er getrunken hat. Früher hätte ich ihn gedeckt und seine Lügen für mich behalten. Das macht mich ein wenig Stolz auf mich! :) Dann meinte er noch das es eigentlich ein Abmahnungsgrund wäre aber da mein xy einer der Besten in der Firma ist und dem Chef viel Geld bringt würde er keine bekommen. Früher wäre ich erleichtert gewesen, mittlerweile denke ich das er es bräuchte das sie ihn abmahnen oder gar kündigen... habe ich ihm auch gesagt....

    Kann mir irgendjmd einen Tipp geben bitte, einen Vorschlag wie ich an das ganze rangehe bevor ich es angehe? Meint Ihr es wäre ok ihm zu sagen das er bis Ende des Monats ausziehen soll und das ich erst einmal Abstand von ihm brauche weil ich mit dem Leben so wie es grade ist nicht mehr zurecht komme? Dann kann er sich darüber Gedanken machen und diese Einsamkeit nutzen um zu sehen ob er wirklich weiter trinken will.. Was sagt Ihr dazu??

  • Hallo Portugalbaby
    Ganz wichtig ist das du nur Dinge sagst und machst die du auch wirklich willst und selbst aushalten kannst.
    Also eine räumliche Trennung auf Zeit bis er macht was du möchtest, funktioniert in aller Regel leider nicht.
    Oft leidet ein Co dann mehr als der Trinkende,weil der kann ja erstmal in Ruhe und ungestört trinken.keiner mehr da der redet und nervt und Alk soviel er will!
    Mein xy hat sowas nicht nur ausgesessen,er hat diese,, Beurlaubungen ,,sogar eingeleitet bis ich wieder weichgekocht war und ich muß eingestehen ,er konnte mich weichkochen,je länger so eine ,,Trennung,,dauerte je kleiner wurde ich und war froh wenn es nur wieder vorbei war.
    Aus heutiger Sicht unfassbar für mich ,das ich das lange nicht durchschaut habe und wie es möglich sein konnte das ein anderer Mensch mich durch ,,Entzug ,, von Nähe /Aufmerksamkeit/vermeintlicher Liebe so klein werden lies.(ich das zulies)
    Erst in einer Therapie und hier im Forum begriff ich diese Zusammenhänge und fand auch die Ursache (liegt in meiner Kindheit) warum das so überhaupt passieren konnte.
    Telefonierten wir in den ,,guten,,Zeiten mehrmals täglich und in jedem Telefonat kam von ihm der Satz ,,ich liebe dich,, so ging das von 100 auf null Kontakt und irgendwann war ich wieder,,gefügig,, ein fieses Wort aber das trifft es rückwirkend leider ziemlich genau.
    Ich ertrug nichtmal die Stille in meiner eigenen Wohnung und drehte selbst irgenwann völlig am Rad.
    Als Sucht(Coabhängigkeit) begriff ich meinen ZUstand garnicht.
    Es war ein langer und schmerzhafter Prozeß.
    Heute bin ich frei,allerdings habe ich das vorher über 7 Jahre mitgemacht.
    LG R..

  • Liebe Renate, danke dir, ja du hast schon Recht aber genauso wenig denke ich das es hilft wenn er die ganze Zeit in der gemütlichen Wohnung hocken kann und sieht das ich das einfach hinnehme. Wenn ich weiss ich bin noch nicht bereit und ich würde ihn nach einiger Zeit wieder zurücknehmen wenn er längere Zeit nichts trinkt, dann sagst du wäre das falsch sehe ich das richtig?
    Ja du hast Recht wenn ich kein Kontakt mit ihm habe kann er ja trinken ohne das ich es merke und irgendwann kann er ja erzählen was er will. Aber vllt merkt er in der Zeit ja auch das er wirklich aufhören will...bzw vllt ist er dann ganz unten..
    Sein grösster Traum war es ja immer eine eigene Familie und eine gute Frau zu haben, anders als die Latinos die er kennt.
    Vllt wenn er sieht wie das Leben ohne mich ist vllt ist das der Tiefpunkt den er braucht. Ich weiss wie stark der Alkohol ist und das er in den meisten Fällen gewinnt aber es gibt ja auch Leute die jahrelang trocken sind und dauerhaft abstinent leben...
    Meinst du es ist sinnvoller dann erstmal alles so zu belassen und einfach körperlich und komunikativ Abstand von ihm zu halten? Aber selbst dann wird er irgendwann auf mich zukommen und wird versuchen mit mir zu verhandeln damit ich bei ihm bleibe...

  • Hallo
    Ich schreibs mal klarer.
    Schau wo deine Grenzen sind,wie du dir dein Leben zukünftig vorstellst.(egal mit welchem Mann)
    Beispiel: du möchtest keinen Partner der bedenklich viel Alkohol trinkt (evtl schon Suchtkrank ist)
    dann sag das ganz klar und handle danach!

    Bleibe dabei ganz bei dir, wenn du das schaffst und kalkuliere ein dann der nächste Schritt die Trennung/loslassen sein könnte/müßte.
    Deine Handlungen sollten dabei nicht manipulativ sein, sondern eine Festellung.
    Ich möchte in meinem Leben das es so und so wird und nicht anders,Punkt.(selbstbewußt)
    Dazu mußt du aber eben auch das Ende dieser Beziehung einkalkulieren,gehst du im stillen davon aus ,nun nimmt dein xy die Füße in die Hände und handelt endlich,könnte der Schuss nach hinten losgehen.
    Mögliche Reaktionen :er geht und säuft weiter................
    oder er verspicht das blaue vom Himmel runter............ und du kommst ins hoffen
    oder er sucht sich ne andere Freundin ,die er erstmal ne Weile blenden kann.........
    etc .
    Dein Loslassen könnte ich auch wachrütteln(hoffe bitte nicht zusehr darauf),aber auch dann muß er den Weg in ein alkfreies Leben alleine schaffen,deine Anwesenheit darf dabei keine Bedingung sein,es ist seine Verantwortung und nicht deine.
    Kannst du diese und andere Reaktionen aushalten weil dir deine Zukunft und dein Leben und du dir das wert bist ,dann kannst du losgehen .
    Machen dir all diese Vorstellung Bauchschmerzen weil du insgeheim hoffst mit einer Aktion deinerseits ,etwas bei ihm auszulösen ,dann lass es (vorerst) weil dann gehst dir schlecht und du wirst wieder nachgeben und dann hast du meiner Meinung nach verloren,weil dann weiß er das du ihn über dich und dein eigenes Wohl stellst.
    Ich weiß grade nicht ob ich das gut erklärt habe.
    Frag einfach nach falls dir mein Geschriebes nicht weiterhilft.
    LG R..

  • Danke:) Ich verstehe das ganz gut was du schreibst aber wie genau formuliere ich es am besten?? "Ich will so nicht weitermachen. Wenn du das nächste Mal trinkst bin ich weg. Bis dahin bin ich als Frau an deiner Seite ohne dich zu therapieren. Es ist ganz alleine deine Entscheidung ob du trinkst." So ungefähr würde ich das sagen. Meine Angst ist ja auch das er sagt ja und dann wenn ich weg bin am fliegen er es dann heimlich macht, abgesehen davon, das ich es sowieso sofort merke. Ich will nur sagen meinst du dieser Druck ist gut? Ich kann mir nämlich vorstellen das grade so auch das Bedürfniss steigert zu trinken. Sorry eigentlich bin ich nicht so unbeholfen aber dieses ganze Thema ist einfach so verzwickt und verwirrend..

  • Hey PB,

    du versuchst dein Verhalten so auszurichten, dass es bei ihm eine bestimmte Reaktion bewirkt oder verhindert.
    das ist 1. Manipulation und
    2. überschätzt du den Einfluss deiner Worte und deines Verhaltens gewaltig.

    Du hast nämlich genau so viel Einfluss auf sein Saufen:
    NULL!
    Lies mal bei Sunflower, da geht es gerade um das gleiche Thema.

    Das würde ich überhaupt dringend empfehlen:
    Weniger um den eigenen XY kreisen mit immer neu formulieren Fragen, die aber alle auf das gleiche zielen "wie bekomme ich ihn vom Alk weg" - sondern hier im Forum lesen, lesen, lesen. Bei den COs, den Alkoholikern, den Kindern der Alkoholiker (EKAs)....

    LG girasole

  • Hallo girasole
    ich las dich gerade auch bei sunflower.
    Bin gerade etwas überrascht das du so klare /fast harte Worte hast,ist doch sonst eher nicht deine Art.....

    Mir geht es von Zeit zu Zeit auch so das ich die Neuankömmlinge wachschüttel möchte(ungeduldig bin)
    Aktuell habe ich Geduld.
    Wir sind halt alle nur Menschen und manches ist Tagesform abhängig.
    LG R..

  • Hey Girasole, ja das stimmt man ertappt sich ständig dabei aber ich fange ja auch grade erst an vollkommen umzudenken, also gehe ich erstmal die Babysteps. Ich versuche ja auch alles anzunehmen was ihr mir sagt, nicht nur die Co's sondern von allem hier in dem Forum aber es ist halt nicht ganz so einfach. Ich lese schon fleißig die letzen Tage, aber dadurch denke ich ja auch ständig an das Thema..

  • Hallo PB,

    Katharsis schrieb bei Sunflower etwas sehr wichtiges, wie ich finde:

    Zitat

    Suchtkrankheiten sind die einzigen Krankheiten, bei denen man den Partner nur unterstützen kann, wenn er bereits selbst etwas für sich tut. Von sich aus!

    Genau so ist das und das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich dazu habe.

    Es gibt in der Tat Fälle, wo beispielsweise die Frau Druck ausübte und dann, als alles nichts half, konsequent die Koffer packte.
    In meiner Bekanntschaft so geschehen...
    Sie stand dann allein da mit 3 Kleinkindern im Schlapptau.
    Aber sie machte trotzdem ernst, es gab kein Zurück mehr.
    Sie ging nicht, um weiteren Druck auszuüben/ um so ein weiteres Manipulationsmittel einzusetzen... sondern einfach, weil ihre Kräfte
    am Ende waren und sie nur noch sich und die Kinder in Sicherheit bringen wollte.
    Ihr Mann sah, das er nun auch noch den Rest verlor, was ihm noch was bedeutete und er ist dann trocken geworden.
    Er litt aber schon selbst sehr unter seiner Sauferei, er wollte selbst auch aussteigen und die Trennung von seiner Frau war nur noch der letzte Anstoß, nun endlich zu handeln.
    Er ist seit über 35 Jahren trocken und die Trockenheit entwickelte sich auch schnell zum "Selbstläufer".
    Er hat wieder ein lebenswertes Leben, konnte seine Kinder aufwachsen sehen und mittlerweile die Enkelchen.
    Ich kenne die Geschichte nur von Erzählungen der Beiden, sehe aber ein glückliches Paar, was es zusammen geschafft hat.
    Es gibt also solche Geschichten...

    Aber... ich kenne auch jemanden, der 4 Jahre trocken war, auch sozusagen ein Vorzeigebild der SHG und dann wieder trank.
    Ich traf ihn nass und er erzählte mir, was geschehen war und das er schon einen neuen Platz für eine Thera hätte, die er bald antreten würde.
    Das tat er aber nie... er trinkt heute noch... ist seit ca. 3-4 Jahren wieder drauf, weiß nich genau.
    Ich "durfte" dabei lernen, das man auch einem Rückfälligen kaum noch ein Wort glauben kann, weil man dann wohl sehr schnell wieder mit Allem voll drin hängt, auch mit der Lügerei. :?

    Ich wollte auch noch zu anderen Bezug nehmen, muss nur noch ein bisschen was rauskopieren...:wink:
    Aber da hast Du es mir auch grade leichter gemacht, da Du in Deinen letzten Beiträgen anderswo und in einem neuen Thread im Alkoholikerbereich nochmal alles in Kurzform zusammengerafft hast.
    Ich sehe aber auch daran, das Du nun auch im Alkoholiker-Bereich schreibst, wie sehr Du doch noch nach dem Knopf suchst, den Du nur zu drücken brauchst, damit alles wieder gut wird.
    Wo Du noch evtl. einen Hebel ansetzen kannst.
    Aber es gibt weder den Knopf noch den Hebel.
    Du wirst ihn hier nirgends finden können.

    Sunflower hat übrigens das gleiche versucht :wink: auch da existiert ein Thread im Alkoholikerbereich, wo sie fragt:
    Will er wirklich was ändern (Frage einer Co-Abhängigen)
    So heißt auch der Titel des Threads. Dort haben bereits einige andere trockene Alkoholiker geantwortet, vielleicht helfen Dir auch diese Antworten weiter ?

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine das ist sehr lieb von dir. Ich danke dir und werde mir Ihren Beitrag dort mal anschauen. ich weiß ich sollte mich garnicht so dafür interessieren was er denkt, wieso er es denkt usw aber irgendwie muss ich ja auch handeln und ich denke wenn ich es einfach do hinnehme (was ich übrigens nicht will) wird er wieder irgendwann trinken. Mich komplett trennen KANN ich aber auch noch nicht, bzw wie gesagt-ich könnte schon- aber mit der Hoffnung das es irgendwann wieder klappt.

  • Hallo PB,

    hmm, also ich sehe keine steps, auch keine babysteps. Wo hast du dich denn irgendwie bewegt - gedanklich oder real- seit deinem ersten Eintrag?

    Wenn du übrigens sagst, du kannst ihn schon verlassen, mit der Option, dass ihr wieder zusammen kommt- dann muss ich dir sagen: das ist kein verlassen. Kein loslassen.
    Und darum geht es.

    Du schreibst ja bei den Alkoholikern drüben, du hoffst die ganze Zeit, dass dir endlich jemand die Lösung schreibt. .. .
    daher nochmal: es gibt keine Lösung, die deinen XY trocken macht.
    Ob du das den trockenen drüben eher glaubst?


    du musst ja nicht dauernd hier lesen. Beschäftige dich mit deinem Leben, Hobbys, Freunden, Kollegen (du bist ja gerad beruflich unterwegs glaube ich).
    Spüre DICH und dein Leben - und lasse ihn dabei mal ganz los, gedanklich.
    Kannst du das?

    LG girasole

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