• Hallo du Wildes Blümelein,

    ich schicke dir einfach mal ein paar liebe Grüße und wünsche dir, dass du heute nicht mehr so traurig bist.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Liebe Morgenrot,

    danke für deine aufmunternden Worte :) . Das mit dem geschlossenem Forum habe ich mir auch schon überlegt, denn hier kann ich ja doch nicht so richtig mir von der Seele schreiben, was mich so bewegt, auch wenn ich ja schon einiges preisgebe, aber klar, immer denke ich dann noch, dass hier die "ganze Welt" mitlesen kann (sofern Compi vorhanden und registriert hihi).

    Jedenfalls danke, dass du mich auch daran erinnerst.....

    Einen schönen Abend dir :)

  • Liebe Pellebär,

    wie schön, dass du heute an mich gedacht hast :D .

    Mir geht es jetzt wieder besser. Die einsamen Osterfeiertage sind endlich rum und die Arbeit hat wieder begonnen. Nein, ich bin kein Workaholic und stürze mich dort hinein, denn ich arbeite "nur" Teilzeit. ich tu dies bewusst, denn ich bin eine solch verantwortungsbewusste und nehme mir zu viel zu Herzen.Daher habe ich nach einigen Jahren der Depression langsam angefangen und habe einen Job mit 65%. Er reicht mir momentan auch und mal schauen, was noch wird.

    Auf jeden Fall ist es heute besser, die Traurigkeit hatte mich überflutet und ich Niemand mit dem ich hätte reden können. Danke sehr für deine lieben Grüße, Pellebär

    Das wilde Blümelein :)

    P.S.: und bei dir alles klar?

  • Liebes wildes Blümchen,

    wie geht es dir denn so? Ich habe schon öfter an dich gedacht.

    Das Buch über die Trauer habe ich ausgelesen. Immer Stück für Stück. Und es ist ein tolles Buch. Es hat mir sehr geholfen, neue Richtungen in mir zu finden. Dinge zu erkennen und zu sortieren. Ich danke dir nochmal sehr für dieses Buchtipp.

    Ein schönes Wochenende und mach doch mal "piep"
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,

    es freut mich sehr, dass dir das Buch neue Anregungen gegeben hat. Mir hat es nicht so viel gegeben, weil meine Trauer eingefroren ist. Ich habe vieles verdrängt aus der Kinderzeit. Wie kann man trauern, wenn die Erinnerung an so vieles fehlt bzw. wie ausgeschaltet ist und man den Schalter nicht finden kann?

    (ich schreibe hier sehr viel, das ist mir im nachhinein klar geworden. Ich wollte nur sagen, dass ich ab hier einfach meinen Gedanken nachhänge und du sie nicht lesen musst, wenn du nicht magst. Deine nette Aufforderung zum Piep soll doch nicht verpflichten, mir zu antworten oder dir dies alles durchzulesen)

    Momentan bin ich viel mit mir alleine. Ich habe mich in letzter Zeit von einigen Menschen getrennt, bzw. ich bin mittendrin, es zu tun. Es tut weh! Manchmal befreit es, doch es tut auch weh, weil die meisten Menschen nicht bereit sind, einen anderen Weg mit mir zu gehen. Mit der M......, die kritischer ist, die sagt, was sie denkt, die nicht mehr ihre wahren Gedanken verbirgt, aus Angst, nicht gemocht zu werden, kommen viele nicht zurecht. Die wütende M..... ist den "Freunden" glaube ich nicht ganz geheuer und sie wenden sich von mir ab. Ich verletze sie auch offenbar mit meiner Wut und schiesse auch manchmal über das Ziel hinaus. Also es kommt so vieles hoch bei mir, diese nette gefällige, die macht mich so traurig und wie ich mich oft habe zum Spielball machen lassen, wie oft ich aber auch nicht die Kraft hatte, auszusteigen aus Beziehungen, die mir nicht gut taten, weil der Preis meiner "Isolation" und es mit mir selbst aushalten müssens mir zu hoch erschien. Dazu kommt ja noch, dass ich keine Familie mehr habe und kein intaktes soziales Netz, auch keiner Gruppe angehöre, in keinem Verein tätig bin und keine Gemeinde, die mich "auffangen" könnte. Denn auch hier habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, aber wer weiß, vielleicht bin auch irgendwie eine Einzelgängerin, zwar ganz nett und sympathisch, aber ich kann mich in Gruppen nie so integrieren, auch wenn es den Anschein macht. Ich fühle mich dennoch oft fremd und nicht zugehörig.

    Wenn man sich selber fremd ist und selbst, wenn man kämpft, man sich trotzdem nicht spüren kann, erscheinen all die anderen so verlockend. Auch den Kampf aufgeben, geht nicht, loslassen noch nicht gelernt und oft nur halb gewagt und wieder zurückgerudert. Alle erscheinen besser zu wissen, besser zu spüren. In der Leere des eigenen bin ich gefangen und es ist so eine Hölle, dass jeder willkommen ist, jeder, der nur ein bißchen Anteil nimmt, auch wenn er als Preis dafür sehr viel von dir verlangt. Du triffst auf ebenso süchtige Menschen und der Suchtkreislauf beginnt.

    Das ist mir in letzter Zeit so klar geworden, dass ich dann versucht habe, ehrlich zu sein, was teilweise gründlich in die Hose ging. Wahrscheinlich war ich dann brutal ehrlich, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch vielleicht war es auch gut so, ich weiß es nicht.

    Momentan ist also mein Gefühlsleben chaotisch. Es kommen auch immer wieder die Erlebnisse des kleinen Mädchens und der jungen Frau als Bilder in meinen Kopf. Schuldgefühle nehme ich jetzt besser wahr und wie schnell ich in diese hineinfalle. Einige können mir ihres überstülpen und ich kann oft gar nicht schnell genug reagieren. Der andere ist dann schon wieder weg, da erst fällt mir ein Gegenargument ein. Doch in dem passenden Moment bin ich total unsicher, ja manchmal sogar ein wenig barsch, weil ich mich ungerecht behandelt fühle. Ich bin aber auch nicht in der Lage, sachlich meine Argumente, die im nachhinein durchaus plausibel sind und für mich sprechen, darzulegen. Ich bin nicht in mir, nehme mir nicht das Recht heraus, für mich einzutreten. Ein ganz merkwürdiger Zustand ist das, danach geht es mir schlecht und die anderen? tja, die missverstehen mich dann auch total..........gerade im Arbeitsleben ist das momentan oft so. Ich fühle mich so überrumpelt und unfähig, mir Gehör zu verschaffen. Wobei mein Arbeitsumfeld streng hierarchisch ist und ich so ziemlich unten auf der Leiter stehe, denn ich habe mit 49 Jahren etwas "Neues" angefangen. Mir kommen zwar meine Erfahrungen und Fähigkeiten meiner jahrenlangen Berufserfahrung zugute, dennoch bin ich aber auf dem Feld noch nicht so bewandert. Ich bat anfangs um Hilfe um dann festzustellen, dass ich auf einmal damit ganz unten auf der Hackordnung stand. Die Kollegen, die ihren Frust über die sehr jungen Führungskräfte nicht loswerden können, sehen in mir, eine verletzliche fast 50-jährige, ein gutes Opfer, um sich zu ventilieren.
    Ja, in der Rangordnung stehe ich nicht hoch. Ich hätte nie gedacht, wie Menschen sein können, wenn sie Macht haben. Oder habe ich es immer schon gewusst, bin aber erstmalig bereit, es in aller Konsequenz zu spüren und nicht mehr zu verleugnen?

    Also so sieht es in mir momentan aus. Ich bin verletzlich und verwundbar. Es ist viel alte Scham in mir drin. Das Gute aber ist, dass meine Abwehrmechanismen langsam abblättern. Die vielen vielen Jahre des Aufrechethaltens meiner Abwehrstrategien gegen die Scham, meiner eigenen existentiellen, haben mich enorm ausgelaugt. Ich kann nicht mehr dagegen sein, bin aber auch hypersensibel, weil mir nach wie vor, das gesunde Repertoire fehlt, um mich abzugrenzen. Ich bin mich mehr dagegen, aber auch noch nicht dafür.......gegen was? die Scham, die Schuld, die Vergangenheit.......wofür? für mich, für vitale Gefühle, für die Gegenwart.......
    Ich nehme vieles hin, aus Kraftlosigkeit und dann aber entladen sich die aufgestauten Gefühle plötzlich in einer Situation, in der es nicht angemessen erscheint. Ich weiß selbst, dass das nicht unbedingt gut ist, kann aber momentan nichts daran ändern. Vielleicht ist es gut, dass es sich überhaupt entlädt, auch wenn es dann auch unpassend erscheint.

    Das ist jetzt viel geworden und es gibt meinen Zustand wieder.

    Ich habe es geschrieben, weil es mir gut tut, es hierzulassen. Dennoch weiß ich, dass ich schon aktiver werden sollte in Richtung Eigeninitiative bei der Suche nach Hilfe. Im Moment lasse ich mich hingegen auch oft treiben und mich fallen, auch durchaus in depressive Phasen in denen ich einfach mir mal 2 Stunden Auszeit liegend gönne. Ich habe so vieles ausprobiert und irgendwie kam ich dann doch nicht an die Gefühle dran, vielleicht auch, weil ich das so gerne möchte und mich dabei behindere, aber loslassen geht auch nicht, offensichtlich sperrt sich da noch gewaltig was in mir, ob ich das mal verstehen werde, wenn ich loslassen kann und in der Retrospektive meine Ohnmacht sehe und sie gar verstehen kann?. Manchmal sind sie da, die tiefen Gefühle und die Momente der Annahme und des Verstehens, dann verstehe ich vollkommen, warum und wieso ich die geworden bin, die ich heute bin. Dann wiederum schiebt sich wieder der Schleier über mich und ich bin entfernt von mir. Diese kostbaren Momente aber des echten Verständnisses oder auch des echten Zorns (wenn mich Mißstände ganz tief im Bauch treffen) sind Gold wert. :).

    Puh, ich hätte nie gedacht, als ich zu schreiben anfing, dass es so viel werden würde!
    Ich merke auch, trotz der Schwere, dass ich bei mir bin. Ich beschreibe meine Gefühle, nicht mehr die Gefühle, die mein Ex mir beschert hat.

    Liebe Aurora, du musst jetzt gar nicht antworten. Mich hat deine Aufforderung zum "piep" :) jetzt einfach inspiriert, so viel zu schreiben. Wenn du mir ein paar Worte dalassen möchtest, habe ich aber auch nichts dagegen hi hi..........ich hoffe, du verstehst, was ich meine!

    Ich danke dir jedenfalls, dass du an mich gedacht hast. Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!

    Lieber Gruß vom wilden (heute eher traurig-nachdenklichem) Blümchen :?

  • Liebe Wildflower M.,

    es stimmt, ich muss dir nicht antworten und ich bin auch zu nichts verpflichtet, du ebenso, aber ich möchte es und darum mach ich's :wink::) .

    Es ist erstaunlich, in vielen Dingen, die du schreibst, nicke ich mit dem Kopf und finde mich da wieder. So zum Beispiel mit den "Freunden". Ich habe mich von einigen Leuten getrennt damals. Die ich "Freunde" nannte. Die aber keine waren. Was Freunde sind weiß ich jetzt! Wenn damals nur jemand freundlich zu mir war, war ich schon bereit, alles zu geben! Ich habe mich dann total aufgegeben und vergessen. Ich bin sehr ausgenutzt worden deshalb, aber das habe ich erst mal gar nicht so erkannt, gesehen. Ich war einfach nur froh, jemandem wichtig zu sein. Ich habe da Dinge verwechselt. Zuneigung und Gesehenwerden meiner Person mit Ausnutzung und sich auf meine Kosten größer zu fühlen. Ich war nicht wichtig als Mensch sondern als Gegenstand der Benutzung...

    In Gruppen komme ich nicht gut zurecht. Ich stehe immer eher am Rand. Das hat sich ein wenig geändert durch das Forum hier und durch die Guttempler, denen ich eine Zeit lang angehört habe. Ich habe mehr Selbstvertrauen jetzt und das wirkt sich auch auf meine Stellung in einer Gruppe aus. Aber ich werde nie jemand sein, die sofort im Mittelpunkt steht (stehen will).

    Zitat

    vielleicht bin auch irgendwie eine Einzelgängerin, zwar ganz nett und sympathisch, aber ich kann mich in Gruppen nie so integrieren, auch wenn es den Anschein macht. Ich fühle mich dennoch oft fremd und nicht zugehörig.

    Das kann ich für mich auch voll unterstreichen! Es ist schwierig für mich gewesen, mich als genau eben so zu akzeptieren. Inzwischen geht das ganz gut. Ich bin eher ein Mensch, die gerne für sich alleine ist und einen kleinen aber feinen Freundeskreis pflegt. Mehr brauche ich nicht.

    Ich dachte lange, ich wäre verkehrt und die anderen wären richtig. Aber was ist falsch und was richtig? Richtig ist doch das, womit ich mich wohl fühle. Oder?

    Zitat

    Puh, ich hätte nie gedacht, als ich zu schreiben anfing, dass es so viel werden würde!
    Ich merke auch, trotz der Schwere, dass ich bei mir bin. Ich beschreibe meine Gefühle, nicht mehr die Gefühle, die mein Ex mir beschert hat.

    Hihi, das kenne ich auch. Da denke ich dann, ach, ich lass mal was hier und schreibe auf und dann ist es ein Roman geworden. Das ging mir schon so oft so. Und es ist gut! Denn oft hat sich dadurch dann was in mir gelöst oder sortiert. Ich fang dann an zu schreiben und dann kommen so viele Dinge heraus. Es ist super, dass du dich beschreibst und nicht das, was dein Ex mit dir gemacht hat. Obwohl mit Sicherheit er da genau bei dir auf guten Nährboden gekommen ist. Denn all diese Dinge die du spürst jetzt haben auch was damit zu tun, dass er bei dir landen konnte. Deine Grenzen überschreiten konnte. Du hast ihn irgendwie gebraucht und er genau solche Persönlichkeit wie dich. Das ist ja das Gemeine, sag ich mal, dass wir immer genau die Menschen anziehen, die in unser Schema passen und umgekehrt. Darum ist es sinnvoll, das Schema, Muster, einfach ein wenig zu verändern, denn dann ziehen wir auch andere Menschen an.

    Ich hoffe, du kannst diesen Sonntag Nachmittag genießen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,

    wie schön, deine Antwort zu erhalten. Ich schreibe viel manchmal und es tut mir gut. Manchmal hatte ich aber Schwierigkeiten, weil ich etwas zurück erwartete. Mir ist klar geworden, dass das zu Schwierigkeiten führt. Das ist auch momentan eines meiner Themen, deswegen habe ich es geschrieben, ich glaube, es war auch für mich als Beruhigung, dass ich schreiben darf und meine Gefühle dabei ausdrücke und alleine das schon gut tut.

    Du schreibst, dass du dich in manchen Dingen wiederfindest. Das ist ja super, dann verstehst du mich auch :) .

    Ich finde es gut, dass du für dich diesen Kreislauf mit den falschen Freunden durchbrochen hast, weil du erkennen konntest, wie schlecht es dir dabei ging. Wie schön, dass du heute gute Bindungen hast. Ich bin mitten in dieser Phase. Ich denke, das Geben und mich Aufgeben ist mittlerweile zu schmerzhaft und deswegen kann ich nur diesen Weg der Trennungen gehen. Ich glaube, wenn sich bessere Zeiten für mich auftun und ich passendere Weggefährten finde, werde ich klarer sehen. So wie du es ja jetzt auch für dich siehst. Das macht mir Mut, auf meinem Weg weiter zu gehen.

    Es ist auch positiv für mich, dass du dich als nicht-unbedinger-Gruppenmensch outest :) , der aber gelernt hat, besser in Gruppen klarzukommen und das durch Übung. Ich habe für mich auch überlegt, aus meiner Isolation rauszugehen und mich wieder Gruppen zu nähern. Auch wenn da auch eine Angst mitschwingt, denn in Gruppen habe ich mir oft die rausgepickt, die mir dann als Freunde nicht gut taten. Aber wie du schon schriebst, sie bedienten mein Muster und ich ihres, insofern konnte es ja nur so sein.

    Zitat

    Ich dachte lange, ich wäre verkehrt und die anderen wären richtig. Aber was ist falsch und was richtig? Richtig ist doch das, womit ich mich wohl fühle. Oder?

    Ja, das stimmt, da gehe ich voll mit dir überein. Und mit diesen schönen Worten gehe ich jetzt in den Sonntagabend! Ich wünsche dir eine gute Woche, liebe Aurora!

  • Liebe Wildflower,

    früher bin ich mit bestimmten Erwartungen in eine Gruppe gegangen. Erwartungen, die nicht erfüllbar sind mit meiner Persönlichkeitsstruktur. Und ich bin auch mit viel Angst da hingegangen. Denn insgeheim wusste ich, dass meine Erwartungen nicht erfüllbar sein können. Ich habe aber nicht gedacht, "na gut, du bist eben einfach so gestrickt und das ist auch richtig so" sondern ich habe gedacht, "und wieder bist du es nicht wert, beachtet zu werden".

    Ich habe mich nicht getraut mich zu öffnen, stand schüchtern am Rand. Und war darum auch nicht sichtbar. Ich habe nichts von mir gegeben, also konnte ich ja auch nichts erhalten.

    Ich hatte Angst. Angst mich aufzudrängen. Angst ausgelacht, nicht ernst genommen zu werden. Angst, anderen zur Last zu fallen. Angst, was blödes zu sagen. Angst das die anderen denken könnten, ich würde mich einmischen wollen, mich aufspielen wollen oder sonst was. Ich fühlte mich einfach nicht selbstsicher genug, nicht interessant genug, nicht wert genug.

    Und so habe ich mich immer an Leute gehalten, die auch am Rand standen, also an andere Mauerblümchen. Wir haben uns dann gegenseitig oft lustig über die anderen in der Gruppe gemacht. Dinge schlecht geredet und so. Ich habe das mitgemacht. weil ich dadurch eine Ausrede und Entschuldigung dafür hatte, dass ich nicht in der Gruppe drinnen bin. Denn diese Leute da waren es doch gar nicht wert... Und so gaben sich dann 2 Schwache angebliche Sicherheit...

    Das sehe ich heute ganz anders, das habe ich im Lauf der Zeit gelernt und auch erfahren. Es ist also auch Übungssache, aber es liegt auch im Wandel der Persönlichkeit. In dem Rahmen, in dem sie zu ändern geht. Ich werde niemals eben Gruppenmittelpunkt sein. Aber ein Mauerblümchen auch nicht unbedingt.

    Du wirst es selbst merken können. In dem Rahmen, in dem dein Selbstwert stärker wird wirst du auch anders auftreten können. Du wirst dich öffnen können und somit den Menschen in einer Gruppe etwas geben. Und dann kannst du mit Sicherheit auch aus der Gruppe etwas mitnehmen! Das ist einfach so. Ein Geben und Nehmen. Vielleicht merkst du das ja auch schon ein wenig hier im Forum! Du gibst hier etwas von dir her. Schreibst über deine Dinge. Und nimmst du da auch was mit dann? Ja, oder... :wink:

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,

    mich berühren deine Worte sehr und deine Ehrlichkeit. Du schreibst:

    Zitat

    Ich hatte Angst. Angst mich aufzudrängen. Angst ausgelacht, nicht ernst genommen zu werden. Angst, anderen zur Last zu fallen. Angst, was blödes zu sagen. Angst das die anderen denken könnten, ich würde mich einmischen wollen, mich aufspielen wollen oder sonst was. Ich fühlte mich einfach nicht selbstsicher genug, nicht interessant genug, nicht wert genug.

    Und so habe ich mich immer an Leute gehalten, die auch am Rand standen, also an andere Mauerblümchen. Wir haben uns dann gegenseitig oft lustig über die anderen in der Gruppe gemacht. Dinge schlecht geredet und so. Ich habe das mitgemacht. weil ich dadurch eine Ausrede und Entschuldigung dafür hatte, dass ich nicht in der Gruppe drinnen bin. Denn diese Leute da waren es doch gar nicht wert... Und so gaben sich dann 2 Schwache angebliche Sicherheit...

    Ich kann das gut verstehen. Bei mir ist es so, dass ich nicht selbstsicher bin und ich zu oft darüber nachdenke, wie ich rüberkomme, dass die anderen authentischer und witziger oder was auch immer sind. Ich bin oft sogar neidisch (ja leider) wenn andere einfach "blöd und albern" rüberkommen (wobei das ja auch nur subjektiv ist und halt mein Gefühl wiederspiegelt, vielleicht triggern die ja auch was in mir, also vielleicht habe ich die gleichen Anteile).
    Ich verstelle mich auch oft und spiele eine Rolle. Ich weiß gar nicht wirklich, ob ich eher die ruhige oder die quirlige bin. Wenn es mir gut geht, dann kann ich schon ganz schön aus mir rauskommen. Na ja, vielleicht habe ich ja beide Anteile in mir und bin wechselhaft.

    Ja, ich möchte üben in einer Gruppe, denn in der Vergangenheit habe ich oft geurteilt und habe die Gruppen zu schnell verlassen (die waren ja alle blöd, nur ich nicht :roll: ). Mir hilft jetzt deine Erfahrung, denn es ist ja wohl "menschlich", dass man erst etwas ändert, wenn es einem richtig mies geht und man mit seinen Abwehrmechanismen nicht mehr klar kommt.

    Weiter schreibst du:

    Zitat

    Du wirst es selbst merken können. In dem Rahmen, in dem dein Selbstwert stärker wird wirst du auch anders auftreten können. Du wirst dich öffnen können und somit den Menschen in einer Gruppe etwas geben. Und dann kannst du mit Sicherheit auch aus der Gruppe etwas mitnehmen! Das ist einfach so. Ein Geben und Nehmen. Vielleicht merkst du das ja auch schon ein wenig hier im Forum! Du gibst hier etwas von dir her. Schreibst über deine Dinge. Und nimmst du da auch was mit dann? Ja, oder... Winken

    Ja so ist es und darüber bin ich froh und es tut mir gut! Danke!

    Heute gibt es nichts Neues von mir. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Habe gelesen, dass eine Freundin aus dem Forum euch besuchen kommt. Das ist toll, dass du durch dieses Forum so wunderbare Menschen kennengelernt hast :) .

    Bis bald, Grüßle vom Blümle :)

  • Hallo,

    nach ewiger Zeit melde ich mich wieder hier! Ich bin immer noch ziemlich abhängig, co-abhängig. Mit meinem Ex-Freund bin ich aber definitiv nicht mehr zusammen, es ist jetzt ein gutes Jahr her, dass wir uns trennten. Wir trafen uns noch 2 oder 3 Male. Als er mir dann in seiner letzten E-Mail so fröhlich entgegenschleuderte, dass wir ja am Stand des Weihnachtsmarktes "vorglühen" könnten, war dies der entscheidende Impuls für mich. Ich hatte so eine Wut und die war heilsam. Ich schrieb ihm darauf hin zurück, dass ich nie wieder mit ihm, weder "vorglühen" noch "nachglühen" wolle.

    Manchmal denke ich, dass ich gerne wissen möchte, wie es ihm geht und dann lass ich es wieder. Denn ohne ihn geht es mir besser. Die schönen Zeiten aber die behalte ich in Erinnerung, denn die gab es. Er ist ja nicht, nur weil er Alkoholiker ist, schlecht. Er hat viele schöne Seiten, aber.......na ja, ihr wisst ja, was ich meine.

    Ansonsten geht es mir so weit ganz okay. Ich arbeite immer noch am meiner Arbeitsstelle, die ich im Nov. letzten Jahres angefangen habe und ich lerne, mich dort abzugrenzen und mir nicht alles zu sehr zu Herzen zu nehmen und nicht von mir zu viel zu erwarten, denn das hat mich ja schon oft in die Überforderung gebracht.

    Mit den Männern ist es nach wie vor schwierig. Hatte eine schöne, aber schwierige Chatbekanntschaft und hier war die Ferne schlimm, da er 500 Kilometer weiter weg wohnt. doch auch typisch für mich, bindungsgestörte Frau.

    Und ich wohne immer noch in einer WG mit einem Mann zusammen, bei dem ich mir oft vorkommen, wie seine Mutter oder wir benehmen uns wie 2 Kleinkinder. Auch hier ist Abgrenzung angesagt und doch schwierig.
    Wir sind kein Paar, also nicht sexuell gebunden und doch sind wir gebunden, halt in so einer merkwürdigen Abhängigkeit. Also lieben können wir uns nicht, das wissen wir beide, daher auch keine Körperlichkeit, aber wir ziehen es vor, zusammen zu sein und uns zwar teilweise gegenseitig zu unterstützen, aber auch das Leben irgendwie auf
    Sparflamme zu halten. Bloß nicht wieder verletzt werden, bloß sich nicht wirklich in Jemand anderen zu verlieben.
    Im Moment schaffe ich es aber nicht, alleine zu wohnen. Also mache ich es auch nicht, denn ich kenne das ja. Wie schnell ziehe ich aus und verwickle mich in eine andere Beziehung, wenn ich nicht wirklich "clean" bin. Na ja, was heißt "clean"? Werde ich nicht immer irgendwie die Bindungsstörung haben, nur verantwortlicher mit mir selbst umgehen lernen mit der Zeit?

    So. das waren die News von mir. Vielleicht erinnert sich der/die eine oder andere noch an mich.

    Was gibt es bei Euch Neues?

    Lieber Gruß

    Wildblume :)

  • Liebe Wildblume,

    ja, ich erinnere mich natürlich an dich und habe öfter an dich gedacht und wie es dir wohl so geht.

    Du wirst deine Persönlichkeit nie ausmerzen können, aber ist das überhaupt erstrebenswert? Ich glaub nicht... Aber wie du es schon schreibst, du kannst lernen, mit deinen Dingen besser umzugehen. Beziehungen unter anderen Gesichtspunkten sehen lernen. Weil du dich immer besser kennen lernst. So ist es jedenfalls bei mir.

    Ich bin jetzt seit gut 8 Jahren in einer neuen Beziehung seit meiner 1. Ehe. Und ich weiß, ich muss schon auch achtsam sein. Denn allzu schnell bin ich in alten Verhaltensweisen. Zum Teil ist das okay und mein Mann und ich genießen das auch. Wenn ich ihn z.B. liebevoll verwöhne und er das annehmen und genießen und mir auch spiegeln kann.

    Was ich neu lernen musste (und immer noch muss) ist, dass es auch umgekehrt geht. Also er verwöhnt und sorgt für mich liebevoll und ich kann das annehmen. Das ist erst mal schwierig :shock: . Dieses Gefühl zu haben, dass ich es einem Menschen wert bin verwöhnt und geliebt zu werden und das auch annehmen darf! Ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Es klappt immer besser, das ist auch einfach ein Lerneffekt. Und da es unheimlich gut tut, lerne ich das doch ziemlich schnell :lol: , es klappt wirklich schon gut, wird aber nie selbstverständlich für mich sein! Sondern etwas besonderes...

    Bei mir gibt es nix Neues. Der Widerspruch gegen die Ablehnung der Rente läuft, ebenso wie der Antrag auf Schwerbehinderung. Mein Sohn hat endlich eine Arbeit :D , und zwar hört sich das richtig gut an. Mal sehen.

    Lass doch wieder öfter was von dir hören, ich würd mich freuen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,

    so schön, wieder von dir zu hören :D .

    Ja, es stimmt, wenn ich meine Fürsorglichkeit nicht ins Extrem lebe, also so dass ich in die Abhängigkeit gerate, kann diese Eigenschaft auch sehr gut sein.

    Du schreibst:

    Zitat

    Was ich neu lernen musste (und immer noch muss) ist, dass es auch umgekehrt geht. Also er verwöhnt und sorgt für mich liebevoll und ich kann das annehmen. Das ist erst mal schwierig Geschockt . Dieses Gefühl zu haben, dass ich es einem Menschen wert bin verwöhnt und geliebt zu werden und das auch annehmen darf! Ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Es klappt immer besser, das ist auch einfach ein Lerneffekt. Und da es unheimlich gut tut, lerne ich das doch ziemlich schnell Lachen , es klappt wirklich schon gut, wird aber nie selbstverständlich für mich sein! Sondern etwas besonderes...

    Das ist so schön, was du da schreibst und berührt mich sehr. Dieses Geschenk spüre ich beim Lesen! Mein Wunsch ist es, auch auf diese Weise zu lernen :lol: .

    Es passieren ja schon viele Dinge in meinem Leben. So habe ich z.B. einen neuen Arbeitskollegen und den finde ich sehr hilfsbereit und respektiere ihn auch. Viel kann ich noch nicht sagen, aber ich fühle mich wohl in der Gegenwart dieses Mannes und merke irgendwie, wie gut mir das tut. Er ist sehr reif und es ist so ein Unterschied mit so einem Mann etwas zu machen. Jetzt ist es zwar nur mein Arbeitskollege, doch merke ich, wie ich anders reagiere und so nehme ich es als Lernfeld ggg.

    Ja, ich muss aber auch aufpassen, dass ich nicht wieder etwas da hinein projiziere, denn das kann ich auch ganz gut!

    Gestern ging ich durch den Park nach Hause und spürte so viel Trauer wegen meiner Mutter und Oma und den fehlenden Halt durch diese beiden Frauen. Ich hielt meiner Trauer die Tür auf und ließ sie hinein, zusammen saßen wir auf einer Bank und öffneten unser Herz dem Schmerz, der da hochkommen wollte. Ein gutes, reinigendes Gefühl.

    Ich drück dir die Daumen, dass du deinen Kampf wegen der Rente gewinnst. Toll, dass dein Sohn Arbeit hat! Ja, der Arbeitsmarkt ist sehr hart geworden. Ich hoffe, dass es eine bessere Zukunft für die jungen Menschen gibt, damit sie nicht so unbelasteter eine Familie gründen können und sich nicht auf den Arbeitsmark aufreiben, was ja heutzutage usus ist.
    Wenn ich auch die jungen Frauen bei uns im Büro sehe, wie sehr sie auch kämpfen und alle irgendwie Rivalinnen sind. Irgendwann bezahlen sie dafür und mit ihnen auch ihre Kinder, wenn sie welche bekommen.


    Ich wünsche dir ein schönes Herbstweekend :). Ich mag den Herbst, du auch?

  • Liebe Wildblume,

    ja, ich mag den Herbst. Bisher war es ja eher ein wunderschöner Spätsommer... Das Licht ist anders, gelber irgendwie und die Luft hat so einen Duft. Ja, ich mag Herbst.

    Und heute ist es - wie schon die letzten Tage - eher so richtig herbstlich. Nieselig, still, grau. Ich mag auch diese Stimmung, ich fühle mich so richtig heimelig hier zuhause und kuschel mich heute einfach ein. Tee werde ich mir machen. Und mich einfach wohl fühlen.

    Das mit dem Arbeitskollegen hört sich gut an! Nicht als Liebesbeziehung oder so, das ist es ja auch nicht. Aber überhaupt mit einem Mann ein "normales" Verhältnis zu haben, auf einer Ebene eben, das ist eine gute Erfahrung! So war es ja auch bei Dante und mir anfangs.

    Es war gut, einfach als gleichwertige Person angesehen zu werden. Nicht als S.exualobjekt, nicht als Muddi, nicht als Helferlein. Sondern einfach als Mensch. Es war eine wunderbare Freundschaft, ist es noch immer.

    Es ist gut, dass du das als Lernfeld siehst, einen entspannten Umgang mit dem anderen Geschlecht zu haben. Das mit dem Projizieren kann ich auch sehr gut :? . Es gab Zeiten, da musste ein Mann nur freundlich zu mir sein, hilfsbereit oder so und schon dachte ich, das wäre mehr... Es war für mich unvorstellbar, dass mich ein Mann einfach als Mensch sehen könnte und nicht als nützlichen Gebrauchsgegenstand.

    Ja, es tut gut, ab und an der Trauer einen Platz zu geben. Dieses Gefühl gehört einfach zu einem Leben auch dazu. Und zu beweinen, was dir fehlt, das macht klar im Kopf und erleichtert.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


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