urmel möchte sich vorstellen

  • ein liebes hallo in die runde,


    ich bin die urmel 59 jahre bin verheiratet und habe 2 erwachsene kinder.
    bin seit über 20 jahren psychisch krank,habe eine angst und panikstörung die mit meiner kinder und jugendzeit zusammen hängt!
    mein vater ist schon vor 3,5 jahren verstorben doch ich werde mit den erinnerungen und deren auswirkungen nicht fertig.
    vater kam bis zu 4x die woche volltrunken heim und hat uns das leben schwer gemacht.
    meist mußte meine arme mutter darunter leiden da sie nieder geschrien wurde nur für eine fliege an der wand.ich konnte es nie ertragen sie so leiden zu sehen und wollte sie schützen,ihr das geben was sie verdient hatte.
    aber auch ich mußte daran glauben besonders in meiner teenizeit wurde ich immer auf unschöne weise zurecht gewiesen ,natürlich nur wenn er betrunken war.
    als ich ca.10 jahre alt war hat er mich auch angefasst ob irgendwann einmal mehr war weis ich nicht .
    ständig habe ich seine anerkennung gesucht doch nie bekommen trotz alledem habe ich ihn die letzten monate seines lebens gepflegt und versorgt genau wie ich es auch mit meiner mutter getan habe.
    auf dem sterbebett habe ich die nähe gefunden die ich mein leben lang gesucht habe.
    einige tage vor seinem tod entschuldigte er sich bei meiner tochter und sie wusste nicht warum.
    ungefähr 3 monate nach seinem ableben hatte mein mädel einen traum der sich immer wiederholte bis sie mir anvertraute das mein vater sie als 10-11 jähriges mädchen vergewaltigt hat!!!
    seit her hänge ich in der luft und weis nicht wohin mit meinen gedanken und gefühlen!!
    kann nicht in liebe an ihn denken,kann nicht hassen es sitzt ein männchen auf meiner schulter was mir verbietet schlecht über ihn zu reden!!
    dabei hat er meine trauer nicht verdient denn er hat meinem kind so weh getan,ihr leben kaputt gemacht und hat sein leben weiter gelebt ,uns den eltern frech ins gesicht gesehen.

    tja warum bin ich jetzt hier,ich suche hilfe aus dem gedankenchaos zu finden ,meine zwänge abzulegen und ohne angst leben zu können.
    wenn noch fragen sind dann nur zu!!


    liebe grüsse
    urmel

  • liebe Urmal,

    ich kenne ja deine Geschichte, und bin immer wieder neu erschüttert, und mag es mir gar nicht vorstellen.
    Da sind sicher viele Gefühle in dir, die es zu ordnen gilt.
    Du bist und bleibst seine Tochter, und eine Tochter darf auch trauern, und auf der anderen Seite dürfen auch die ganzen anderen Gefühle stehen.
    Hast du schonmal versucht einen Brief an ihn zu schreiben, wo auch du mal deinen ganzen Zwiespalt vor Augen hast?
    Ich finde es wichtig, das du mit deinen Gedanken nicht alleine bleibst.
    Gib ihm symbolisch dein Gefühlschaos zurück, dazu könntest du sogar den Brief auf dem Friedhof verbuddeln.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • danke liebe morgenrot,

    mit meiner therapeutin von der pia sollte ich einmal einen zettel schreiben auf dem ich ihn beschimpfen sollte und den habe ich dann verbuddelt.
    doch einen brief habe ich so noch nicht geschrieben aber es wäre eine idee meinen frust auf diese weise los zu werden!!

    l.g. urmel

  • liebe Urmel,

    es geht in meinen Augen nicht ums beschimpfen, jedenfalls nicht nur. Sicher muß deine ganze Wut raus, aber ebenso wichtig, ist deine Trauer, die ja immer noch in dir arbeitet, und die du nicht bewältigt hast.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • meine liebe,

    trauer ja,doch da ist nicht nur die trauer das er nicht mehr ist sondern auch die abgrundtiefe enttäuschung über das was er getan hat.
    was er mir und meiner tochter angetan hat!!
    schade nur ,liebe morgenrot ,das sich keiner ,du natürlich ausgeschlossen,auf meinen bericht meldet und so schwindet die hoffnung hier hilfe zu erfahren.

    glg urmel

  • liebe Urmel,

    der Austausch bei den EKA ist nicht sehr rege, wir könnten dich aber zu den COabhängigen verschieben, denn dort lesen mehr.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • gerne liebe morgenrot einen versuch wäre es ja wert,ne?

    wünsche dir einen gemütlichen adventsabend!!

    l.g.uschi

  • Hallo Urmel56,

    mich haben deine Worte sehr mitgenommen und ich möchte dir nur sagen, dass ich dich in allem sehr gut verstehen kann. Du schreibst:

    Zitat

    seit her hänge ich in der luft und weis nicht wohin mit meinen gedanken und gefühlen!!
    kann nicht in liebe an ihn denken,kann nicht hassen es sitzt ein männchen auf meiner schulter was mir verbietet schlecht über ihn zu reden!!
    dabei hat er meine trauer nicht verdient denn er hat meinem kind so weh getan,ihr leben kaputt gemacht und hat sein leben weiter gelebt ,uns den eltern frech ins gesicht gesehen.

    All deine Gefühle sind für mich ganz ganz klar nachvollziehbar. Ich kann dir nicht viel Trost zusprechen, nur dir sagen, dass deine ambivalenten Gefühle sehr gut verstehen kann. Ich wurde von meinem Stiefvater sexuell missbraucht und hatte vieles verdrängt (das Gehirn schützt einem so vor völligem Kontrollverlust). Als ich meine Erlebnisse endlich fühlen konnte, war mein Stiefvater schon lange tot und ich konnte mich gar nicht mehr mit ihm persönlich auseinandersetzen. Vielleicht auch ganz gut so, denn wenn er alles geleugnet hätte, wäre es für mich auch nicht besser gewesen.
    Auch ich habe in nachhinein an all das Gute gedacht, was ich für ihn gemacht habe, wie sehr er meinen kindlichen Glauben an die Liebe ausgenutzt hat. Dann war ich lange hilflos und ohnmächtig.

    Es muss ganz schrecklich sein, von der eigenen Tochter von den Übergriffen erzählt zu bekommen. Der Traum kam ja auch erst, als dein Vater gestorben ist und sie sich "sicher" sein konnte. Das hört sich vielleicht jetzt blöd an, doch ich glaube, das Unterbewusstsein mutet uns erst Dinge zu, wenn wir so weit sind.

    Ich hoffe, ihr findet Hilfe und könnt mit der Zeit verarbeiten. Wie steht denn deine Tochter zu dir? habt ihr ein vertrauensvolles Verhältnis?
    Ich glaube, es ist ein ganz persönlicher Weg, den jeder für sich anders geht. Denn ich könnte in deiner Situation ganz gewiss nicht eine Sekunde an Liebe für so einen Menschen denken und der Hass und die Wut, die berechtigt wären, die verbietest du dir, weil er dein Vater war und du ja auch von ihm als Kind abhängig warst. Du musstest ja selber deine Wahrnehmung über ihn als schrecklicher Vater ganz weit weg abspalten, um überhaupt in dieser Hölle zu überleben. So eine Denke setzt sich dann als Überlebensmechanismus tief im Gehirn fest.

    Lass dir Zeit und vor allem, verurteile dich nicht für deine ambivalenten Gedanken und Gefühle, die haben alle ihre Berechtigung.
    Ich wünsch Euch eine gute Begleitung.

    Ich glaube, ob du irgendwann verzeihst, ist deine ganz persönliche Entscheidung, ich finde wichtig, wäre es, erstmal Gefühle der Wut, Trauer und sogar des Hasses zuzulassen. Was irgendwann dann auch an milderen Gefühlen kommt (oder auch nicht) entscheidest du dann auch. Da kann, meiner Meinung nach, keiner wirklich was sagen. Ich habe eine Zeit lang viel in einem Forum gelesen und da waren die Meinungen, wie Jemand mit einem Täter umgeht, sehr unterschiedlich.

    Ich hoffe, ich habe jetzt nicht Blödsinn geschrieben, dann verzeih mir. DAs Thema ist ja auch heikel und Missbrauch trotz allen Fortschrittes immer noch nicht genug an der Öffentlichkeit (meiner Meinung nach).

    Liebe Grüße

    M.

  • liebe wildflower,

    erst einmal möchte ich dir "sagen"das du keinesfalls blödsinn geschrieben hast sondern ich mich sehr freue das du auf meinen tread geantwortet hast :wink: wie ich lese hast du ähnliches hinter dir und ja das unterbewusstsein wird schon genau wissen was es tut.

    das verhältnis zwischen mir und meiner tochter ist sehr vertrauensvoll nur über diese eine sache mag sie nach ihrer traumatherapie mit niemanden reden doch sie weis das ich für sie da sein werde wann immer sie mich braucht!! am 13ten wird sie 37 jahre und jetzt überlege mal wie lange sie das alles vergraben hatte.
    wir haben uns immer nur gewundert warum sie den opa immer abgelehnt hat sicher er war ein eigenartiger mensch,ein besserwisser und alle anderen waren idioten!!

    die schnauzerei meines vaters wenn er volltrunken heim kam hat mich sehr gezeichnet zwar ging es seltener gegen mich als gegen meine mama die so zerbrechlich erschien.
    ihre tränen haben mir als kind das herz gebrochen,sie war so eine liebe frau die alles getan hat um uns ein schönes zuhause zu schaffen.
    doch immer wieder fand er einen grund sie fertig zu machen.
    so habe ich gelernt das ich mich noch so bemühen kann es wird nie gut genug sein fazit....ich habe keine gute meinung von mir und dem was ich in meinem leben getan habe sondern mache mich ständig selbst nieder.
    genau wie die sache mit meinem haushalt...wenn ich nicht das erledige was ich mir für den tag x vorgenommen habe fühle ich mich schlecht ,unfähig und faul!!! kommt unverhofft besuch rattert es gleich los in meinem kopf....hast du auch alles ordentlich? kochen für besuch ist für mich ein spießrutenlaufen aus lauter angst das es nicht gut genug sein könnte!
    wahnsinnige angst vor todbringenden krankheiten und dem tod selber begleiten mich seit mehr als 20 jahren.
    dank der therapien geht es um einiges besser doch ich stürze immer wieder mal ab.
    all der ganze kram schrenkt mich in meinem leben so sehr ein und ich WILL diesen kerl und seine anweisungen ,so nenne ich es mal,aus meinem kopf bekommen,will abschließen!!

    meine mama hat mich mit liebe überschütet ,wir haben uns aneinander geklammert.....eine thera sagte einmal zu mir,die liebe meiner mutter,meine angst um sie,die angst vor vater und dabei meinen eigenen charakter zu entwickeln wäre zuviel für ein kleines koind gewesen also habe ich mein ICH irgendwo abgelegt und nun finde ich es nicht wieder.

    in einem guten 1/2 jahr werde ich 60 und habe noch immer angst wie ein kleines kind etwas falsch zu machen und wenn ich pech habe nehme ich es mit ins grab.
    die trinkerei meines vaters hat mein leben und das meines kindes kaputt gemacht :?

    da seltsame ist ,ich war anfang 30 und hatte längst meine eigene familie,bekam er einen schweren infarkt und hörte von heute auf morgen auf zu trinken.so hatte wenigstens mama das leben was sie immer wollte
    ich hatte nix mehr davon.

    ggglg urmel

  • Liebe Urmel,

    wieder haben mich deine Worte ganz schön mitgenommen. Auch hier erkenne ich mich in einigem wieder.
    Ich möchte noch näher darauf eingehen, nur muss ich gleich los zur Arbeit. Doch wollte ich dir nur ein paar Worte dalassen.

    Auch mich hat die Sucht meiner Mutter und meines Stiefvaters so viel im Leben gekostet. Und auch ich fühle mich mit fast 50 so wenig wert, selbst als ich noch "mitten" im Leben war, fühlte ich mich immer distanziert von anderen und heute weiß ich, dass meine Seele abspalten musste, um mich zu schützen.

    Ich habe in einigen Artikeln über Alkoholismus gelesen, dass Kinder von Alkoholikern sehr wenig Selbstwertgefühl haben und eine übergroße Verantwortung für andere tragen. Das passt ja zu dem, was du über das Verhältnis mit deine Mutter sagst. Eine Tochter identifiziert sich ja auch mit ihrer Mutter, anders als der Sohn, der von ihr vereinnahmt wird und der dann später oft sein Leben lang (meist ist ihm das nicht bewusst) vor dem Klammergriff der Frauen flieht, obwohl er die Liebe einer Frau ja auch braucht.

    Auch ich habe mich sehr mit meiner Mutter identifiziert, die sehr früh, bereits mit 36 Jahren gestorben ist. Ich habe mich nie getraut, richtig zu leben und mir das Stück Kuchen vom Leben zu nehmen, weil mich immer so eine Art Schuldbewusstsein begleitete. Ich kann doch nicht glücklich sein, wenn sie so früh gestorben ist. Wie ein Fluch, der über mich lastet.

    Ach, jetzt habe ich doch so viel geschrieben. Mehr aber später....

    Ich verstehe dich sehr gut mit dem, was du schreibst, auch mit deiner Angst.

    Und ich bin froh, dass du meinst, ich hätte kein Blödsinn geschrieben. Wie du siehst, stelle ich mich auch sehr in Frage.

    Bis bald, lieber Gruß

    M.

  • meine liebe wildflower,,

    es tut gut zu wissen das da noch jemand ist dem es ähnlich ergeht ,findest du nicht auch?.......

    ch habe in einigen Artikeln über Alkoholismus gelesen, dass Kinder von Alkoholikern sehr wenig Selbstwertgefühl haben und eine übergroße Verantwortung für andere tragen. Das passt ja zu dem, was du über das Verhältnis mit deine Mutter sagst. Eine Tochter identifiziert sich ja auch mit ihrer Mutter, anders als der Sohn, der von ihr vereinnahmt wird und der dann später oft sein Leben lang (meist ist ihm das nicht bewusst) vor dem Klammergriff der Frauen flieht, obwohl er die Liebe einer Frau ja auch braucht.
    ..........

    das habe ich bisher nicht gewußt doch es passt wie faust aufs auge denn selbstwertgefühl ist für mich ein fremdwort.
    zumal ich übergewichtig bin und ich immer hören mußte das dicke weniger wert sind,weniger anerkennung finden.
    seit ich denken kann kämpfe ich mit meinen kilos es ist ein auf und ab und dabei möchte ich doch,auch in meinem alter,einigermaßen nett aussehen!
    weist du das ich als mädchen mir schon gewünscht habe ich könnte aus meiner haut schlüpfen und es kommt ein wunderschönes schlaues mädchen hervor?
    du siehst ich lebe schon immer nach dem motto ich bin nix ,hab nix und kann nix!!!

    meine liebe wenn du noch fragen haben solltest dann nur zu ich freue mich darauf von dir zu lesen.
    vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam endlich zu lernen das auch wir wer sind?!

    ein ganz lieber gruss
    urmel alias uschi


    ps. morgenrot,ich danke dir das du nie aufgegeben hast mich hierher zu lotsen!!
    :wink::wink:

  • Liebe Uschi,

    deine Worte könnten von mir stammen, denn auch ich habe ein paar Kilos zuviel, zwar sind es nicht zu viele zu viel, aber dennoch möchte ich doch wieder Mal schlanker sein, auch weil ich wahnsinnig gerne Rad fahre und tanze und ich weiß, wie schön es sich für mich anfühlte, als ich schlank war.

    Und deinen Kindheitstraum den find ich nur allzu menschlich, denn wer möchte als Kind nicht ein Held sein? ich glaube vielen Kindern mangelt es an Eltern, die es lieben dafür, dass es genau so ist, wie es ist. Es ist schon sehr erschreckend, denn ich treffe oft auf Menschen, die -auch wenn es nicht auf dem 1. Blick ersichtlich ist- die sich nicht mögen.

    Falls du nochmals etwas zitieren möchtest, kannst du es auch ein wenig eleganter machen (wenn du möchtest). Und zwar markierst und kopierst du das, was du zitieren möchtest, dann gehst du auf Antworte erstellen, dann fügst du den Text ein, dann musst du ihn aber noch markieren bevor zu oben auf "Quote" gehst. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Ich habe das auch nicht gewusst und habe es mir von einem Moderator erklären lassen.

    Ich schreibe die Tage mehr, bin momentan ausgelaugt wegen der Arbeit, wollte aber einen kleinen Text dalassen, weil ich, wenn keiner schnell antwortet, immer denke, es interessiere sich keiner für mich, ich bin falsch u.s.w........ich denke, das läuft auch unter wenig Selbstwertgefühl und selbsterfüllende Prophezeiungen. Denn komischerweise, wenn ich stark bin und nicht so an den Gedanken mich verhaft, man muss mich mögen, dann kommt meistens mehr von anderen zu mir rüber. Also machmal ist alleine die negative Energie in meinen Gedanken störend und hält die anderen ab.

    Und zum Schluß noch etwas, aber das meine ich nicht als Angriff. Ich verbinde mit der Anrede "meine liebe" nur negatives, warum weiß ich jetzt auch nicht so genau, ich glaube aber, es hat damit zu tun, dass meine Pflegemutter immer "mein Mädchen" zu mir sagte und mich damit aber zwang, lieb zu sein und damit meine gesunde Agression im Keim erstickte, was mir das Leben oft sehr schwer gemacht hat. Also dieses "mein oder meine" also alleine als posessiv-Pronomen ist für mich negativ behaftet, weil es auch Besitz anzeigt und ich mich damit als Eigentum eines anderen betrachte.

    Ich glaube, das war für mich halt so schlimm, weil ich meine Mutter früh verlor und ich mit 12 Jahren zu einer Pflegefamilie kam. Mein Opa sagte mir, ich müsse immer ganz lieb sein, sonst komme ich in ein Heim. Ja und ich mochte meine Pflegemutter auch nicht sehr, weil ich mich existentiell so abhängig von ihr fühlte und weil ich immer fühlte, sie nimmt mich, weil sie Vorteile hat und nicht, weil sie mich als Mensch so richtig wahrnimmt, sondern mich als seelischen Abladeplatz nutz. Und sie sagte auch immer, dass ich doch so dankbar sein müsse, weil sie und ihre Familie so großzügig gewesen seien, mich aufzunehmen.
    Übrigens empfinde ich meine Pflegemutter als co-abhängig, weil sie immer nur im Pflegen und Betüddeln von anderen ihr "Glück" fand. Und ich bin ja leider bei meine Mutter aufgewachsen (Alkoholikerin) und bin dadurch zur Co geworden und danach habe ich fast 5 Jahre ein "Vorbild" einer Co par excellence vor mir gehabt. Wahrlich keine guten Identifikationsfiguren für ein kleines Mädchen

    Deswegen ist dieses "meine" ganz schrecklich....

    Hoffe, du kannst es nachvollziehen, dass es nichts gegen dich persönlich ist...

    Bis bald mal wieder

    M.

  • liebe Uschi,

    Zitat

    ps. morgenrot,ich danke dir das du nie aufgegeben hast mich hierher zu lotsen!!


    habe ich gerne gemacht. Ich mußte auch erst an einen gewissen Punkt kommen, wo ich eingesehen habe, das ich Hilfe brauche.
    Ich habe mich damals so unendlich alleine gefühlt, und es tat richtig gut zu spüren, dass ich nicht alleine bin.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Urmel,

    jetzt habe ich mehr Muße, um dir zu schreiben. Ich habe auch schon geschaut, ob du etwas geschrieben hast, denn ich bin ein wenig ungeduldig :( .

    Du schreibst:

    Zitat

    die schnauzerei meines vaters wenn er volltrunken heim kam hat mich sehr gezeichnet zwar ging es seltener gegen mich als gegen meine mama die so zerbrechlich erschien.
    ihre tränen haben mir als kind das herz gebrochen,sie war so eine liebe frau die alles getan hat um uns ein schönes zuhause zu schaffen.
    doch immer wieder fand er einen grund sie fertig zu machen.
    so habe ich gelernt das ich mich noch so bemühen kann es wird nie gut genug sein fazit....ich habe keine gute meinung von mir und dem was ich in meinem leben getan habe sondern mache mich ständig selbst nieder.
    genau wie die sache mit meinem haushalt...wenn ich nicht das erledige was ich mir für den tag x vorgenommen habe fühle ich mich schlecht ,unfähig und faul!!! kommt unverhofft besuch rattert es gleich los in meinem kopf....hast du auch alles ordentlich? kochen für besuch ist für mich ein spießrutenlaufen aus lauter angst das es nicht gut genug sein könnte!

    Irgendwie ist hier viel Verdrehung drin und zwar geht es darum, dass du als Kind deine Mutter trösten musstest und auch loyal ihr gegenüber warst. Weisst du warum ich das so schreibe? weil ich auch jahrzehntelang auf alle möglichen Menschen wütend war, nur auf meine Mutter nicht. Meine Mutter wurde von Ihrem Mann (Stiefvater) geschlagen und das tat mir in der Seele weh. Sie zu sehen, wie Sie immer mehr abbaute (sie war Alkoholikerin) brach mir das Herz. Aber wütend war ich lange nicht und kann es bis heute auch nicht richtig sein. Komischerweise auf meinen Vater war ich Zeit meines Lebens stinkwütend und auch auf meine Pflegemutter, aber halt nicht auf meine Mutter, obwohl sie so viel Schlimmes mir hinterlassen hat. Es ist aber in mir eingepflanzt, dass ich mit ihr Mitleid haben muss, weil sie halt krank ist (das wurde mir auch immer wieder gesagt und ich wurde gelobt, weil ich so stark und tapfer als kleines Mädchen war).

    Ich glaube, es ist auch ein Überlebensmechanismus, die Mutter zu schützen, denn wenn wir als Kinder die volle Wahrheit erkannt hätten, dass halt keiner für uns da ist, dann hätten wir das gar nicht verkraftet. Und ich glaube, da liegt auch mit die Wurzel der riesigen Unsicherheit, die wir mit unserem Selbstbild haben. Und dann diese Identifikation mit der Mutter, die da heisst: Frauen und Mütter sind arme Geschöpfe und Männer sind die Unterdrücker.....

    Verstehst du, was das mit einem macht? man begibt sich in die Opferrolle und oft bleibt man bis zum Lebensende in dieser Rolle.

    Ich bin ja auch erst vor kurzem hier in diesem Forum gelandet und da hat mir auch Jemand geschrieben, dass ich noch mit der Mutter verbandelt bin. Ja, es stimmt.

    Ich habe in 2 Wochen einen Termin bei einer Trauerberaterin, denn ich möchte meine Mutter endlich sterben lassen, in Frieden. Solange ich sie nicht loslasse, bin ich zu eng bei ihr und kann nicht mein Leben leben, sondern fühle mich ihr im Tod immer verbunden und loyal, wenn ich als Zombie mein Leben verbringe, denn ich darf nicht gkücklich werden, weil sie und auch ihre Mutter es nicht wurden.

    Ich bin noch mittem im Prozess, es tut weh..........und ich bin ihn jetzt erst gegangen nachdem ich mich getrennt habe von meinem Ex-Freund.

    Ich lasse das jetzt mal so stehen. Ich freue mich auf einen weiteren Austausch mit dir.

    Lieber Gruß

    M.

  • liebe wildflower,

    erst einmal sorry,ich wollte dir nicht zu nahe treten doch ich verstehe was du mir damit sagen willst!!
    mal wieder hast du den nagel auf den kopf getroffen denn wirklich gelöst habe ich mich von meiner mutter nicht.
    sie war 2,5 jahre ein pflegefall und wie ein kind,die rollen hatten sich plötzlich vertauscht!
    ich war jetzt die mutter die sie gepflegt und betüddelt hat.

    in einem trauerforum bin ich auch angemeldet und es tut mir sehr gut doch ob es eine reale trauergruppe ersetzen kann?
    die mutter habe ich geliebt auch wenn ich mich manchmal geärgert habe über irgendwelche aussagen von ihr.
    doch zeit meines lebens habe ich liebe ohne ende von ihr bekommen,sie war immer für mich da und hat auch nicht getrunken deshalb habe ich auch keinen anlass wütend auf sie zu sein.
    war ich auf vater wütend? ich kann da keine antwort drauf geben,ich hatte einen heiden respekt vor ihm bis zum schluss.
    ich wollte ihm gefallen ,seinen anforderungen entsprechen doch ich habe es nie geschafft!auch nicht als ich die mama inpflege hatte,2 haushalte,meinen job und meinen behinderten jungen,selbst das war nicht genug getan und das hat mich zutiefst verletzt.
    trotzdem gestatte ich mir keine wut weil mein respekt über seinen tod hinaus zu gross ist,albern ich weis und ich will es ablegen können :evil:

    wildflower,ich bin nicht besonders geschickt was den pc angeht deshalb klappt nicht alles so wie ich es möchte!
    doch man soll die hoffnung nie aufgeben :wink:


    l.g.uschi


    morgenrot,ich habe meinen vater nie wirklich als alkoholiker gesehen einfach als einen mann der gerne betrunken zu sein schien.
    wie kann es sein das er nach all den jahrzehnten von heute auf morgen nicht mehr getrunken hat?
    doch jetzt finde ich mich in so vielen sachen wieder die wildflower erörtert hat!

    dir auch einen lieben gruss
    uschi

  • Liebe Urmel,

    du schreibst:

    Zitat

    erst einmal sorry,ich wollte dir nicht zu nahe treten doch ich verstehe was du mir damit sagen willst!!

    Es gibt nichts zu entschuldigen, denn du konnstest ja gar nicht wissen auf welchem Fuß du mich erwischst mit "meine liebe". Ich wollte es nur mitteilen, damit es keine Missverständnisse gibt. So ist es doch oft, man schleppt etwas mit sich herum und traut sich nicht, es dem anderen mitzuteilen und dann schluckt man es viel zu lange herunter.
    Ich finde es gut, dass du mich in diesem Punkt jedoch verstehst und es nicht persönlich nimmst :D .

    weiter schreibst du:

    Zitat

    doch zeit meines lebens habe ich liebe ohne ende von ihr bekommen,sie war immer für mich da und hat auch nicht getrunken deshalb habe ich auch keinen anlass wütend auf sie zu sein.

    War es wirklich Liebe ohne Ende? oder hat sie dich gebraucht, damit du ihr Leben leichter und bunter gestaltet und sie somit eine Verbündete hat?
    Ich meine, sie hätte sich ja auch von deinem Vater trennen können und wenn sie es nicht konnte (was viele Frauen nicht schaffen, denn das ist ja das Wesen der Abhängigkeit und viele Frauen haben ja irgendwie in der Kindheit schon dieses Muster vorgelebt bekommen) hätte sie sich Hilfe suchen können und dich möglichst aus dem Spiel lassen sollen.
    Verstehst du, was ich damit meine? Daher könnte ich verstehen, wenn du wütend wärest. Dass du es nicht kannst, hat bestimmt mit dem zu tun, was du als Kind gelernt hast, halt für deine Mutter da zu sein, damit du wenigstens von ihrer Seite Aufmerksamkeit bekommst (aber es wahrscheinlich war es keine kindgerechte Aufmerksamkeit, könnte ich mir vorstellen).

    Dies sind jetzt mal Mutmaßungen von meiner Seite und ich möchte dir nur Gedankenanstösse geben. Vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderem etwas anfangen.


    Zitat

    war ich auf vater wütend? ich kann da keine antwort drauf geben,ich hatte einen heiden respekt vor ihm bis zum schluss.
    ich wollte ihm gefallen ,seinen anforderungen entsprechen doch ich habe es nie geschafft!auch nicht als ich die mama inpflege hatte,2 haushalte,meinen job und meinen behinderten jungen,selbst das war nicht genug getan und das hat mich zutiefst verletzt.
    trotzdem gestatte ich mir keine wut weil mein respekt über seinen tod hinaus zu gross ist,albern ich weis und ich will es ablegen können Böse


    Auch hier möchte ich dir meine Gefühle leihen :oops: Wenn ich das lese, was du oben schreibst, da kommt in mir eine große Portion Wut auf deinen Vater auf, dass er anscheinend so verstrickt war in seinen eigenen Problemen, dass er überhaupt kein Feingefühl hatte und nicht sah, wie er mit seinen ungelösten Konflikten die Familie tyranisierte und dich auch nicht sah mit dem, was du leistetest und mit deinem Bedarf an Väterlichkeit, die du von ihm als Kind gebraucht hättest.

    Und es mischen sich Gefühle wiederum von Wut auf deine Mutter, weil sie ja mitgemacht hat in diesem Drama und ihre Rolle hatte. Und wenn du ehrlich bist, dann hast du ja diese Rolle der "deckenden" bei deinem Vater übernommen.

    Puh, ganz schön kompliziert, dein Familiensystem. Meins ist es auch. Ich verbringe schon lange Zeit damit, die Knoten zu entwirren, doch merke ich jetzt erst mit fast 50 Jahren, wie sehr ich betroffen bin und was dieser Wahnsinn in meiner Familie mit mir gemacht hat.
    Dadurch, dass mein Bruder behindert ist, wurde mir viel Verantwortung übertragen, also nicht nur für meine Mutter, die ständig krank war, sondern auch für meinen Bruder, der ja diesen "Freifahrtschein" hatte. Ich habe unbewusst gemerkt, wieviel die anderen von mir erwarteten, denn immer wenn ich an sich eine normale Leistung erbracht hatte, wurde ich von meiner Mutter auf einen Podest gestellt, dass ich so schlau und was weiß ich nicht wäre. Ich glaube, sie wollte an mir beweisen, dass wenigstens einer okay ist. Mich hat das jedoch völlig überfordert und mich zu einer Leistungserbringerin gemacht. Schwäche durfte ich mir nie erlauben. Selbst in Therapien wollte ich immer hinter die Geheimnisse der Therapeuten kommen und traute ihnen recht wenig zu, wollte sie therapieren. Schrecklich, denn das Vertrauen in jeden ist mir im Laufe der Jahre ziemlich zerstört worden.

    Und dass ich mir nichts zutraue und sehr sehr wenig Selbstbewusstsein habe, ist mir auch klar geworden.
    Meine Mutter starb früh an ihrem Alkoholismus, meine Oma hat ihren Tod nicht verkraftet und kam in eine Nervenklinik. Mein Bruder wurde in dem gleichen Jahr in eine Jugendpsychiatrie gesteckt, ich kam zu Pflegeeltern. Dort habe ich dem dysfunktionalen familiären System auch nur gedient, denn das kannte ich ja von Kind auf. Ich wurde selten gesehen mit meinen Bedürfnissen, selten wurden auch gesunde Grenzen gezogen. Wie gerne hätte ich einen Vater gehabt, der mir Abgrenzung zeigt, auch mal eine gesunde Härte, damit ich weiter komme im Leben. Ich kenne viel körperlichen und seelischen Mißbrauch. Da ich auch nur mit Jungs großgeworden bin, die ihrerseits missbraucht wurden, haben sie auch einiges auf mich als Schwester projeziert. Mein Frauenbild und meine Identifikaton als Frau sind ganz schön verdreht.

    Mittlerweile wird mir klar, dass nur eine wirklich gute Traumatherapie etwas bringt, doch die ist schwierig zu finden.
    Vielleicht bringen die Trauergespräche ja auch erstmal etwas Linderung. Und ich bleibe weiter am Ball mit Suche nach einer geeigneten Hilfe.


    Warum schreibe ich das alles? nicht um mich mit meinen traumatischen Geschichten hervorzutun, gewiss nicht. Ich wollte dir damit nur sagen, dass für mich die Zusammenhänge in meinem Leben mir zumindest einiges von der Hilflosigkeit genommen haben. Ich habe meistens Verständnis für mich, wenn ich mich wieder mal nicht genug achte und mit mir ins Gericht gehe. Ich verstehe auch, warum ich schlecht mit anderen Menschen umgehen kann und mich oft zurückziehe und "Liebe" abwehre.
    Ich bin zwar nicht "gesund" und möchte es doch mehr werden, so dass ich eines Tages auch jemanden lieben kann. Doch erst möchte ich mich selber lieben und verstehen können. Für mich ist das ein sehr langer und schwieriger Weg. Mittlerweile verstehe ich so vieles, bin auch nicht mehr in dieser Wut drin, mehr in der traurigen Erkenntniss, was da alles passiert ist und was es mit mir und meinem Bruder gemacht hat und wie schwierig es überhaupt ist, sich Jemandem mitzuteilen, weil viele wollen oder können auch nicht verstehen. So kommt auch noch die Trauer bei mir dazu, keine Zugehörigkeit zu haben, denn die Menschen, die viel weniger erlebt haben, verstehen nicht, warum ich so komsich bin und das tut mir sehr weh (deswegen schweige ich auch hier mehr und mehr), weil sie mich auch teilweise stigmatisieren. Und die, die viel erlebt haben, sind teilweise so zerstört, dass sie auch nicht reden können, bzw. so in ihren Mustern drin sind, dass sie auch kein hilfreiches Gegenüber sind.

    Ich kenne einige Pflegekinder, die es so schwer getroffen hat, dass sie Frührente beziehen. Gewollt hat das gewiss keiner und die Ignoranz vieler Menschen trifft dann zudem noch.

    Leider kann ich momentan nichts Schöneres schreiben. Vielleicht kannst du etwas für dich brauchen.

    Lieber Gruß und bis demnächst mal wieder

    M.

    P.S.:

    Zitat

    wildflower,ich bin nicht besonders geschickt was den pc angeht deshalb klappt nicht alles so wie ich es möchte!
    doch man soll die hoffnung nie aufgeben Winken

    Jetzt entschuldige ich mich, denn ich habe dir Tips gegeben, um die du mich nicht gebeten hast. Das gehört, glaube ich auch, zu meinem ungefragtem Helfenwollen. :roll:

  • Liebe Uschi,

    du schreibst

    Zitat

    in einem trauerforum bin ich auch angemeldet und es tut mir sehr gut doch ob es eine reale trauergruppe ersetzen kann?


    Wenn es dir dort sehr gut tut, dann ist es doch völlig ok. Wozu möchtest du dann noch etwas anderes oder denkst, du machst was falsch damit?

    Zitat

    trotzdem gestatte ich mir keine wut weil mein respekt über seinen tod hinaus zu gross ist,albern ich weis und ich will es ablegen können Böse

    Es ist schon so eine Sache mit der Wut. Wut kann nämlich sehr gut sein und Dinge auch in Gang bringen. Leider wird aber Wut oft als etwas Negatives angesehen bzw. wird einem ja als Kind auch so vermittelt. Wut ist schlecht, Wut lässt dich auffällig werden, Wut stört den "normalen Lebensablauf".

    Dabei ist Wut einfach ein Gefühl, es ist ein Gefühl, das alle Menschen haben und das auch durchaus seine Berechtigung hat. Wut ist doch auch eine gesunde Emotion die wir haben. Genau so wie Liebe oder Trauer oder so. Wut heißt doch auch, dass Grenzen verletzt wurden und wir uns schützen wollen vor weiteren Verletzungen. Würd ich jetzt mal ganz banal sagen.

    Ich hoffe, dass du deine Wut eines Tages einfach mal raus lassen kannst! Denn dann wird in dir Platz für etwas Neues sein! Für positive Gefühle.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • jetzt hatte ich soviel geschrieben und alles ist futsch deshalb seid mir bitte nicht böse wenn ich mich morgen aber spätestens montag melde.


    einen schönen 2 advent

    urmel

  • liebe wildflower,liebe aurora,

    da bin ich wieder gerade erst sind meine tochter und ihre lebensgefährtin heim gegangen und ich will euch noch ein paar zeilen schreiben.

    aus den tipps die du mir gibst liebe wildflower kann ich viel anfangen denn ich beginne die sache aus einer ganz anderen perspektive zu sehen wie ich es bisher nicht konnte,danke.
    heute habe ich meine tochter gefragt,wir haben ein sehr enges vertrauensverhältnis zueinander,ob sie der meinung ist das ich mich noch nicht von meiner mutter abgenabelt habe.sie ist der meinung das ich es schon geschafft hätte doch irgendwo wäre ich in meiner kindheit stecken geblieben in dem ich die erziehungsmuster nicht ablegen kann.....
    wie panische angst vor streit,trotzreaktionen wie ein kind in manchen situationen usw.

    eines meiner probleme ist seit ich denken kann mein gewicht....
    mit 14 lag die erste miederhose auf dem tisch und ich kannte nichts anderes als abnehmen als Erwachsene bekam ich zu hören....
    das ist zu viel wenn sie mich beim kochen beobachtete,du hast aber einen specknacken,das kannst du nicht tragen du bist zu dick,du kannst doch nicht frieren hast genug fett auf den rippen,dicke werden weniger anerkannt und nicht für voll genommen.
    meine oma hatte einen spass daran mir von vaters reaktion zu erzählen als er mich das erste mal sah..die hat ja eine boxernase!!
    als wenn es nicht schlimm genug gewesen wäre für meinen vater das ich als mädchen geboren wurde!!
    all diese dinge haben mich so verletzt obschon sie sicher nicht so gemeint waren.
    immer wenn ich mit mama telefoniert habe und die sprache kam auf mein gewicht habe ich hinterher süsses in mich rein gestopft.
    einige mal habe ich ja schon gut abgenommen doch immer wieder alles drauf gehabt.
    ich fühle mich so mies das ich kürzlich weinend vor dem spiegel stand und mich gefragt habe warum ich nicht schön sein darf?!
    frage mich was mein mann an mir liebt,entschuldige mich im geschäft ,bei den ärzten und überall wo ich hinkomme für mein aussehen.
    als wenn ich 4 zentner wiegen würde und eine heruntergekommene erscheinung wäre,warum nur????
    es mag sich albern anhören doch mich macht das fertig!

    für heute will ich es gut sein lassen muß nun auch meinen sohn ins bett bringen.

    ganz liebe grüsse
    urmel

  • Liebe Urmel,

    Zitat

    aus den tipps die du mir gibst liebe wildflower kann ich viel anfangen denn ich beginne die sache aus einer ganz anderen perspektive zu sehen wie ich es bisher nicht konnte,danke.

    Das freut mich sehr :D .


    Zitat

    eines meiner probleme ist seit ich denken kann mein gewicht....

    So geht es mir auch Urmel. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter bei meiner Oma gelebt. Hatte meine Mutter schon zuvor nicht regelmäßig gekocht, weil sie auch in der Klinik zur Entgiftung war oder nicht konnte, weil sie zu viel getrunken hatte, hat meine Oma noch weniger gekoch, denn sie fiel nach dem Tod ihrer Tochter in eine tiefe Depression und starb auch 1,5 Jahre später.
    Ich holte mir dann immer etwas von der "Bude", vorzugsweise Chips, Raider und Cola und so nahm ich als 13-jährige ca. 15 Kilo zu. Als ich dann zu den Pflegeeltern kam, hänselte mein Pflegebruder mich ständig mit "Dicke" und meine Oma schaute mich auch immer naserümpfend an. Ich war zwischendurch auch mal richtig schlank, da haben diese beiden aber nicht gesagt, dass ich gut aussehe.
    Und als dann wieder mein Leben durcheinandergeriet, griff ich gierig nach dem "Zucker".

    Zitat

    meine oma hatte einen spass daran mir von vaters reaktion zu erzählen als er mich das erste mal sah..die hat ja eine boxernase!!
    als wenn es nicht schlimm genug gewesen wäre für meinen vater das ich als mädchen geboren wurde!!
    all diese dinge haben mich so verletzt obschon sie sicher nicht so gemeint waren.
    immer wenn ich mit mama telefoniert habe und die sprache kam auf mein gewicht habe ich hinterher süsses in mich rein gestopft.
    einige mal habe ich ja schon gut abgenommen doch immer wieder alles drauf gehabt.

    Das ist richtig fies alles. Ich weiß nicht, ob die verletzenden Worte nicht doch irgendwie beabsichtigt wurden, damit der andere sich besser fühlen konnte indem er dir deine Energie abzapft und du dir dann buchstäblich Energie in Form von Kohlenhydraten wieder zuführen musstest. Du schreibst ja selber, dass deine Oma einen Spass daran hatte, dir von der Reaktion deines Vaters zu erzählen.......vertraue da deinem Gefühl....

    Zitat

    ich fühle mich so mies das ich kürzlich weinend vor dem spiegel stand und mich gefragt habe warum ich nicht schön sein darf?!
    frage mich was mein mann an mir liebt,entschuldige mich im geschäft ,bei den ärzten und überall wo ich hinkomme für mein aussehen.

    Das war die Stelle, wo ich sehr traurig wurde, denn auch ich kenne diese Gedanken. Warum darf ich nicht am Leben teilnehmen, lieben und mich lieben lassen? das sind meine Gedanken in der letzten Zeit, denn da kam bei mir geballt so viel hoch und es fing mit der Trennung meines zuviel trinkenden Ex-Freundes an. Seitdem ist vieles in mir wund, meine verdrängten Gefühle der Minderwertigkeit brechen sich bahn und das tut manchmal sauweh.

    Zitat

    als wenn ich 4 zentner wiegen würde und eine heruntergekommene erscheinung wäre,warum nur????
    es mag sich albern anhören doch mich macht das fertig!

    Warum nur? ist ja kein Wunder, dass du dich nicht liebst, wenn dir so oft und von so vielen Menschen eingeredet wurde, du seist nicht gut genug. Allein schon das Wissen, dass sich dein Vater einen Jungen gewünscht hatte. Also nur um dich zu beruhigen, deine Minderwertigkeitsgefühle sind sehr gut zu verstehen und was du schreibst, ist gar nicht albern, nein, es ist alles ganz schlüssig.

    Hast du eine Hilfe, die dich mit deinen Fragen nicht alleine lässt und dich begleitet? also eine Therapeutin? oder auch einen Thera?.

    Lieber Gruß und bis bald wieder

    M.

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