Endlich an mich denken! So schwer

  • Hallo Susi,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Vieles von dem was du schreibst, kenne ich aus eigener Erfahrung.
    Als ich etwas mehr für mich tun wollte, bin ich auch zuerst vor mir "weg gelaufen".
    Ich konnte es nicht ertragen, mir anzusehen, was ich all die Jahre mit mir gemacht habe und habe mich in Aktivitäten gestürzt.
    Leider bin ich dadurch nicht zur Ruhe gekommen, ich wurde immer unzufriedener.
    Wann hast du das letzte Mal wirklich Ruhe und Zeit für dich gehabt? Sich mal für eine kurze Zeit irgendwo auf eine Bank setzen, einen Spaziergang usw.
    Ich schreibe bewußt kurze Zeit, denn anfangs habe ich das keine 15 min. ausgehalten.
    Ich wünsche dir für heute ein paar ruhige Minuten.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • liebe Susi,

    ein nasser Alkoholiker hat einen Gedanken, und das ist eben der, wie und wo,er trinken kann. Da tritt alles andere zurück, auch die Menschen denen er Liebe geschworen hat.
    Er ist krank, er muß trinken.
    Das zu verstehen ist sehr schwer, und auch ich tue mich noch manchmal noch schwer damit.
    Weißt du, wie es mit meinem Ehering war? Ich wurde eines morgens wach, und da passte er nicht mehr, ich habe ihn nie wieder anprobiert.

    Ich verstehe dich gut, das du die Fahne nicht aushalten kannst, das ist wirklich ekelhaft.
    Ich bin damals aus dem Schlafzimmer ausgezogen, dieser Gestank war eine absolute Zumutung für mich.
    Ganz wichtig ist, das du nur ankündigst, was du auch einhalten kannst. Wenn du dich unglaubwürdig gemacht hast, weil du Ankündigungen nicht umsetzt, wird er nicht an Konsquenzen glauben. Er sollte die Konsequenzen seiner Sauferei schon spüren.

    Ich freue mich, wenndir mein Name gefällt. Ich kam hier ins Forum und nannte mich Lämmchen, und ich fühlte mich genauso.
    Wie ein geduldiges dummes Schaf, fehlte nur noch Schlachtbank.
    Susi du kannst daraus finden. Mach kleine Schritte, und hab Geduld mit dir.

    lg Christiane

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Susi,

    Ich schreibe hier nicht als Co. sondern als selbst Abhängiger.

    Das mit dem Wechselspiel aus Liebe und Verachtung ist typisch, genau damit macht man andere abhöngig, macht sie unterwürfig, bricht sie.
    Schiebt die Schuld auf Sie nur um danach als Held da zu stehen wenn man doch vergibt (wo es nix zu vergeben gibt).
    Das ist nicht nur bei Alkoholikern so sondern wird auch sonst gerne bewusst oder unbewusst eingesetzt um andere von sich abhöngig zu machen.

    Ein nasser Alkoholiker sucht den Weg des geringsten Widerstandes, warum was öndern wenn doch alles läuft.
    Warum was öndern wenn die Co. doch so gut funktioniert. Wenn nicht: mal wieder gemein sein, sie fertig machen bis sie so am Boden ist, dass sie wieder alles tun würde. Wenn das nicht funktioniert halt mal was versprechen, kurzzeitig was ändern und vielleicht heimlich weiter trinken...
    Es gibt im Kopf halt nix wichtigeres als den Alkohol, keine Frau, keine Kinder kein Haus.
    Hauptsache man kommt möglichst reibungsfrei an seinen Stoff.

    JA das klingt verdammt hart, ist aber leider immer wieder die Realität.

    Du kannst ihn nicht ändern, das kann er nur selbst. Du kann st dich aber schützen und genau das solltest du auch tun!

    Dass es in der Gruppe ein Vorbild gibt bei denen es geklappt hat, schön, aber vertrau" nicht drauf.
    Selbst falls (und ich schreibe bewusst nicht "wenn") er trocken wird UND du den Absprung schaffst würdet ihr beide euch sehr verändern von der Lebenshaltung her, ob das dann noch passt? Unwahrscheinlich, leider. Und Ihr werdet auch nicht wieder die Menschen wie "vorher" sondern etwas anderes, neues.

    Nimm dir Zeit für dich.
    Wenn du weinen musst, tue das, mir hat es geholfen, da ist nicht schlimmes dabei, ein ganz natürlicher Mechanismus.

    Rede mit Menschen mit denen du gut klar kommst, dein Vater scheint da sehr sehr nah und verständnisvoll zu sein.
    Da findet sich immer ne Lösung...
    Die mag nicht perfekt oder angenehm sein, aber allemal besser als Abhängig von einem Abhängigen zu sein!

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Susi,

    Zitat

    Ich hintergehe ihn bewusst, nur um an mich zu denken.

    du brauchst dir deshalb nicht schäbig vorzukommen, XY denkt doch auch nur an sich :!:

    Du machst das schon richtig.

    LG Martin (trockener Alkoholiker)

  • Hallo Susi,

    wenn es einen Mittelweg gäbe, mit dem beite Partner zufrieden sind,

    könnten wir den Bereich im Forum weglassen.

    Es ist doch egal was du machst, du wirst in seinen Augen immer Schuld sein.

    Entweder weil du bei ihm bist und ihn störst oder weil du gehst und er alleine ist.

    So oder so er trinkt und gibt dir die Schuld, er selbst hat ja keine Schuld :roll:

    Ich habe 20 Jahre gesoffen, warum ?

    Das Wetter war Schuld, der Arbeitgeber war Schuld, meine Eltern haben genervt, .........

    Erst als ich einsah dass ich krank bin und Hilfe brauche konnte ich was ändern.

    LG Martin

  • hallo Susi,

    wieso zickst du rum? Du sagst ihm, das dir die Sauferei nicht gefällt, und das darfst du sagen.
    Nur es wird ihn nicht beeindrucken, denn er wird, wie mein xy auch immer einen Grund finden, was du nicht tun solltest.
    Bei einem nassen Alkoholiker sind es immer die andern weshalb er trinken muß.
    Zusammen bin ich mit meinem xy nur noch unter einem Dach, versorgen muß er sich selbst.
    Seine Belange muß er selbst erledigen, ich bin da raus mich um alles zu kümmern.
    Ich habe ihm seine Verantwortung für seine Dinge zurückgegeben.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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