Trennung nach vier Jahren Ehe/Zwei gemeinsame Kinder/Aktuell

  • Hallo liebe et_loar,

    Willkommen hier im Forum ! :)
    Schön das Du hergefunden hast.

    Ich kann Dir nur raten, Deinen eigenen Weg zu gehen.
    Zusammen mit den Kindern. Denn sie sind auch die Leidtragenden vom Alkoholismus Deines Mannes !!
    Und sie können sich noch nicht selbst dagegen wehren, sich abgrenzen etc.
    Sie sind auf Dich als ihre Mutter angewiesen!

    Zitat

    Er hat sogar geweint und will jetzt in eine Klinik.


    Kann er doch !!
    Er kann heute noch zum Arzt gehen, und um Hilfe bitten.
    Oder sich eine Einweisung geben lassen.
    Oder direkt ins KH, ich kenne leider nicht genau das Procedere der Aufnahme dort.
    Denn ich wurde per Rettungwagen eingeliefert.
    Wie auch immer, wer WIRKLICH Hilfe sucht beim Stoppen der Alkoholsucht, der wird welche bekommen !
    Und ohne schafft man es auch nicht.
    Das blöde ist, man denkt leider noch sehr lange, das man es doch irgendwie allein schaffen muss.
    Dazu kommt dann noch Scham, Angst vor dem Entzug, Angst vor weiteren Veränderungen etc.pp.
    Das waren auch die Sachen, die mich vom Handeln abhielten.
    Ich wünschte mir so im Nachhinen, das ich mir schon viel eher Hilfe gesucht hätte.
    Aber mir war es irgendwie auch gar nicht richtig klar, das ich es ohne Hilfe nicht mehr schaffen kann.

    Zitat


    Ich denke mir: Ist nicht mehr meine Baustelle.


    Sehr richtig, genau so ist das !
    Und er kann ja nun endlich was unternehmen, wenn er es wirklich will.
    Dazu braucht er Dich nicht.
    Er kann ja völlig unanhängig von Dir was gegen seine Sucht tun.
    Du bist schließlich nicht seine Mutti !

    Einen Rat gebe ich Dir noch:
    Lass Dich bitte nicht weichklopfen durch Weinen und Worte.
    Die sind bei nassen Alkoholikern oftmals nur Schall und Rauch, und dienen meist nur dazu, den CO oder Partner bei der Stange zu halten.
    Wenn sich die Wogen dann wieder geglättet haben, heißt es auch meist bald wieder "hoch die Tassen"
    Das einzige, was jetzt noch zählt, sind ganz einfach TATEN !!
    Und selbst dann weiß ich nicht, ob ihr zusammen überhaupt noch eine Chance habt?
    Wenn wie Du schon geschrieben hast, es ist ja auch viel Vertrauen zerbrochen und in so unglücklichen Beziehungen gibt es auch immer viel Leid.
    Das kann man nicht mehr ungeschehen machen.
    Und ob man damit als Paar nochmal klar kommt... das ist sehr unterschiedlich.
    Der einzige Weg, wenn überhaupt, ist: Reden, Reden und nochmal reden... und zwar MITEINANDER !

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für die nächste Zeit !
    Und lasse Dich bitte nicht wieder einlullen... sondern mach Nägel mit Köpfen.
    Denn ansonsten steht Dir nur viel weiteres Leid bevor... UND DEINEN KINDERN !!

    LG Sunshine (Alkoholikerin, trocken)

  • Hallo liebe et_loar,

    danke für deinen Besuch bei mir und herzlich Willkommen hier.

    Natürlich ist nie der Alki an irgend etwas schuld, sondern wir, die bösen Partner/innen, die ihm das Leben so schwer machen ( du bist so oft weg, ich bin einsam, der S*** ist zu selten ,die Kinder zu laut), die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

    Bei deiner Beschreibung der verschlossenen Bierflaschen musste ich grinsen. Mein Mann hat gern Flaschen mit klarem Inhalt mit Wasser aufgefüllt, damit es nicht auffällt. :roll: Wie einfallslos! :shock:

    Dein Mann will ebenso wie meiner in eine Klinik, um dich/euch nicht zu verlieren. Ziemlich schlechte Voraussetzungen, findest du nicht? Solange es nicht Klick macht und er es für sich tut, sind die Erfolgsaussichten verschwindend gering.


    Ich wünsche dir viel Kraft für dich und deine Kinder, diese erste Zeit zu überstehen. Kümmere dich um dich und deine eigene Genesung, du hast schon genug gelitten.

  • Liebe et Loar,
    herzlich willkommen in unserem Forum.
    Ich hab dich von Beginn an gelesen,
    jetzt würde mich intetessieren,
    Wie ist es dir ergangen?
    Ist dein Xy noch immer weg?
    Wie geht es dir damit?

    Viele Grüsse, B.Nyborg

  • Hallo el-loar,

    Zitat

    Es ist schwer, Außenstehenden die Sachlage verständlich zu machen. Vor allem bei dem Punkt: "Er hat sich doch nun seit 2 Jahren so weit im Griff,er hat es doch geschafft nach zwei Bieren aufzuhören, ....".

    Ja, das ist sicher so.
    Nur ist es überhaupt nicht DEINE Aufgabe, irgendwelchen Menschen zu erklären, warum Du so nicht weiter leben möchtest.
    Das geht sie nämlich nen feuchten Kehricht an.
    Du dürftest Dich sogar trennen, wenn es Dir nicht passt, das er seine Socken regelmäßig in die Ecke schmeisst :wink:
    Hier geht es aber um sehr viel schwerwiegenderes.
    Und es droht die Gefahr, auch selbst zu erkranken aufgrund des ewigen Leides.

    Zitat

    Man heiratet doch nicht einfach so, in guten wie in schlechten Zeiten


    Für Suchterkrankungen gilt das NICHT ! Denn hier wird es kaum wieder gute Zeiten geben.
    Mit der Alkoholkrankheit im nassen Stadium verhält es sich wie mit einem Aufzug, der nur noch bergab fährt. Manmal schnell, manchmal langsamer, aber die Richtung bleibt immer gleich.

    Zitat

    und wie kannst du deinen Kindern denn so einfach den Vater entziehen?


    "So einfach" tut das wohl keine Mutter.
    Ein alkoholkranker Vater kann keine Verantwortungen mehr übernehmen, aufgrund der Krankheit.
    Da musst Du nun leider diese Verantwortung allein tragen. Was sollst Du denn sonst tun?
    Zuschauen, wie die Kinder auch noch zu Schaden kommen?
    Denn das wird unweigerlich geschehen, wenn Du sie einem alkohokranken Elternteil ausetzt.
    Also lasse Dir bitte nicht einreden, das Du verantwortungslos reagierst, denn das totale Gegenteil ist der Fall.
    Du versuchst nur, Deine Kinder zu schützen und ihren eine weitestgehende normale und fröhliche Kindheit zu ermöglichen.

    Zitat

    Wie meinst du soll es jetzt weitergehen, arbeiten und umziehen allein mit zwei kleinen Kindern?


    Und wie soll es bitteschön SO weiter gehen ??
    Alles ist besser als ein Leben mit einem nassen Alkoholiker, sorry.

    Zitat

    Habt ihr mal eine Paar-/Ehe-Therapie versucht?


    Keine Therapie würde auch nur den geringsten Sinn machen, wenn ein Partner säuft. Dann ist man überhaupt nicht therapiefähig.
    Nicht umsonst muss man auch vor eine Alkohol-LZT eine gewisse Zeit vorher schon abstinent leben. Das hat schon seinen Sinn :wink:
    So rum wird da also kein Schuh draus, erstmal müßte die Alkoholabhängigkeit gestoppt werden (und auch möglichst die CO-Abhängigkeit), ehe eine Paar-Therapie überhaupt Sinn macht.
    Da müßte erstmal jeder an sich selbst arbeiten, denke ich, und auch das evtl. mit einer entsprechenden Therapie.
    Danach macht eine Paar-Therapie evtl. noch Sinn, so doch aber nicht.
    Sagt einem aber irgendwie auch schon allein der gesunde Menschenverstand, oder? :wink:

    Zitat

    Bevor ihr nicht alles versucht habt, solltest du nicht einfach eine Trennung entscheiden! " usw.


    Welcher Aussenstehender weiß denn schon, WAS alles versucht wurde ?
    Lasse Dich mal von so einem Gelaber nicht beirren.
    Es gab mit Sicherheit in Beziehungen mit nassen Alkoholikern schon hundert Versuche, das ganze wieder auf Reihe zu bekommen.
    Aber so wird es halt nix, wenn nicht beide zu Veränderungen bereit sind.

    Zitat

    Keine Ahnung wann es besser wird. Ich kann nun nicht mehr zu Al-Anon gehen, weil keiner da ist um in dieser Zeit die Kinder zu hüten.


    Wir hier sind doch auch eine SHG ! :)
    Hier ist 24 Stunden am Tag geöffnet und Du musst auch Deine Kinder nirgendwo unterbringen, wenn Du beispielsweise abends hier schreiben würdest.
    Es gibt hier den erweiterten Bereich, den ich Dir hierfür mal ans Herz legen möchte.
    Kostet ein paar Euro, aber dafür kann dort nicht das gesamte www mitlesen und der Austausch ist wesentlich intensiver als hier im offenen Bereich.
    Man kann sich dort wesentlich besser öffnen.
    Wäre das denn nicht erstmal eine Möglichkeit für Dich?

    LG Sunshine

  • Hallo et loar,
    lese ich richtig, dass Xy wieder zurück gekommen ist?
    Wie geht's dir damit?

    Hier im Forum schreiben,
    kann auch sehr helfen.
    Hier bist du nicht allein.

    Viele Grüsse, B.Nyborg

  • liebe et loar!

    es freut mich, dass du dieses forum gefunden hast!.

    menschen, die selbst probleme mit partnern haben, die nicht ohne alkohol auskommen, können einen viel besser verstehen ....

    ich habe schon seit jahren mein eigenes schlafzimmer und fühle mich recht wohl dabei. da bin ich mit mir, kann kraft sammeln und habe den abstand über diverses nachzudenken.
    nähe, wenn mein partner trinkt, wollte und will ich nicht.
    ich habe da bei ihm, in einem nüchternen moment, um verständnis ersucht. ich habe gefragt, ob er mit einer betrunkenen frau nähe haben möchte. er akzeptiert meinen eigenen schlafraum.
    es hat sehr lange gedauert, bis er auch akzeptieren konnte, dass ich keinen s** will, wenn er getrunken hat.
    ich habe sehr lange gebraucht, dass ich diesbezüglich keine schuldgefühle mehr habe.
    mittlerweile akzeptiere ich auch, dass ich in einer komplizierten beziehung bin, was er wohl auch tut.
    ich arbeite an meinen problemen, er an seinen. wenn er trinkt weiß er, dass ich mich zurückziehe - also liegt es bei ihm.

    bis später, lieben gruß,
    sagara

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