(Alb)Träume von Alkohol

  • Hallo zusammen,

    Meinen Traum der vorletzten Nacht, nehme ich als Anlass hier aktiv zu werden und mich vorzustellen.

    Der Traum handelte von zwei befreundeten Männern, die exzessiv Alkohol konsumierten und auch in meinem Beisein einkauften.

    Zuvor trank ich mit ihnen zwei Gläser Wein (im Traum) und konnte mich distanzieren und von Ihnen entfernen, fühlte moch aber so,das ich versagt hätte.

    Der Traum schien sehr real. Ich denke der Traum deutet auf meine Unentschlossenheit hin, Alkoholkonsum anderer Menschen in meiner Gegenwart (nicht)zu dulden.

    Bei meiner ärztlichen Untersuchung waren erstmal alle Werte gut, ein Gespräch bei psychiatrischer Stelle im Krankenhaus erwies sich schon jetzt als Hölle und verstärkt meine Anspannung immens, gegen die ich früher Alkohol einsetzte (ebenso bei Traurigkeit, Langeweile,Schmerz,Unsicherheit,Nachdenklichkeit...)
    Des Weiteren kommen behandlungsbedürftige Depressionen,Ängste - und was weiß ich was für Störungen-😉 hinzu.

    Ich gehe jetzt auf 4 Wochen Alkohol (und Nikotin/Koffein) Abstinenz zu, es fühlt sich für mich viel länger an.

    Viele Grüße

    Martina

  • Hallo Martina,

    Gratulation zu einem Monat ohne Sucht !

    Mit dem Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein holst Du zu einem Rundumschlag aus. Auf Zigaretten verzichte ich auch.

    Gespräche sollen Dich bei Deinem Vorhaben unterstützen, dies scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Vielleicht ist das nächste Gespräch etwas entspannter oder planst Du etwas anderes zu Deiner Unterstützung ?

    Alles Gute auf Deinem Weg wünscht

    Gauguin

  • Hallo Martina,

    herzlich willkommen hier bei uns. Schön, dass du hergefunden hast und auch hier aktiv werden möchtest.

    Ich träume auch hin und wieder noch von Alkohol, vom trinken oder nicht trinken. Das "arbeitet" in uns halt auch im Schlaf weiter, das Thema, und das ist auch gut so.

    Ich wünsche dir einen guten Austausch und gratuliere dir zu den ersten vier Wochen.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Gaugin,

    vielen Dank für Deine Gratulation und guten Wünsche!
    Ich hab Dich vorhin schon mit Begeisterung in einem anderen Thread gelesen.

    Ein Rundumschlag ist es für mich nicht, hab schon mehr versucht mit einem Mal zu verändern, was dann natürlich nicht gelang.
    Kenne aber auch langsame, sanfte Entwicklungen zu einem gesünderen Lebensstil, der dann mehr Bestand hat.

    Dennoch gelingen mir diese Änderungen nicht allein auf Dauer und nicht auf einmal. Das durfte ich endlich einsehen.

    Ja Unterstützung ist wünschenswert.
    Mein nächster Termin bei diesem Arzt ist erst in einem Monat.
    Er gab mir weitere Adressen im Zusammenhang mit der Alkohol Krankheit (Selbsthilfegruppe usw...)

    Ich "plane" nicht direkt, arbeite an mir und meinem Umfeld, um Stabilität zu gewinnen und eine soziale Struktur zu festigen.

    Dir auch alles Gute
    und einen schönen Abend

    Martina

  • Hallo Thalia,

    Vielen Dank.

    Konntest Du einen Zusammenhang zwischen Deinen Träumen und einer Konfrontation mit Alkohol im Wachbewußtsein erkennen?

    Ist so ein Traum schonmal als Vorläufer zu einem möglichen Rückfall bzw Suchtdruck aufgetreten?

    Viele Grüße
    Martina

  • Hallo Martina,

    Vom Alkohol zu träumen heißt erstmal nur, dass sich auch dein Unterbewusstsein damit beschäftigt. Das kann ja aus ganz verschiedenen Gründen so sein. Bei dir war es vielleicht, wie du vermutest, wegen der Unsicherheit, wie du das mit einem trinkendem Umfeld handhaben willst.

    Wenn ich Alkoholträume hatte oder habe, dann gucke ich schon auch genau hin, was da genau in mir vorgeht. Ich habe es noch nie als Vorboten für einen Rückfall empfunden.

    Glaubst du denn, dass sich bei dir ein Rückfall andeutet?

    Und noch eine Frage: wie willst du es denn deinem Umfeld gegenüber handhaben mit dem Alkoholtrinken?

    Viele Grüße
    Thalia

  • Guten Morgen Thalia!

    Ich besitze ein sehr reges Unterbewusstsein.

    Nein.Ich glaube nicht,das sich ein Rückfall ankündigt. Zu sicher kann ich mir aber nicht sein. Ich vermeide brenzlige Situationen , da ich weiß das innerhalb von Sekunden die innere Haltung kippen könnte.

    Ich war in der letzten Woche mehrfach in Ausnahmesituationen,die mich arg gestresst haben (annähernd katastrophale Zustände im Umfeld,nicht persönlich)
    Mir hat spazieren und Sport zur psychischen Entlastung geholfen.

    Liebe Thalia, ich will mir darüber klar werden,wie ich mit noch Trinkenden in meinem Umfeld umgehen werde.

    Kurioserweise haben sich jene entfernt, die stärker konsumieren und ich halte sie nicht auf, auch wenn es mir zwischenmenschlich wehtut.

    Was die Familie betrifft, da kommt Alkohol zu Feiertagen in Maßen zu Tisch (nur außerhalb) und auch nicht immer.

    Du meinst Du siehst den Alkohol in Deinen Träumen symbolisch für etwas anderes was Dir in diesem Moment fehlt

    - oder siehst, das im Alltag irgendwie hintenrum eine versuchte Verführung zum Alkohol ins Unterbewußtsein schlich?
    Wenn so etwas bei Dir überhaupt noch vorkommt...

    Ich hatte gestern beim lesen von Gauguins Thread beim lesen eines Kommentare plötzlich eine Ambition zu einem illusorisch "guten" Gedanken über Alkohol.
    Das hat mit überhaupt nicht gefallen.

    Viele Grüße & einen schönen Tag
    Martina

  • Hallo Martina!
    Schön, dass Du endlich hier bist!
    Gratulation zu vier Wochen ohne Sucht!
    Es klingt gut, dass Du Strategien hast, wie Du auch in stressigen Situation klarkommst. Sport hat mir auch sehr geholfen.
    Andere und Alkoholkonsum: ich habe lange gebraucht, um zu meinem Standpunkt zu kommen. Ich war lange sehr unsicher, wie ich damit umgehe. Deshalb habe ich mich lange auch sehr zurückgehalten. Ich bin nirgendwohin, wo es Alkohol gab, um mich zu schützen. Im Sommer habe ich sogar noch überlegt, ob es höflich wäre, für andere Leute, die zu meinem Geburtstag kommen, Bier zu kaufen. Ich hätte mich damit schlecht gefühlt, weil ich es wiedermal andern mehr als mir selbst recht gemacht hätte. Und dann hab ichs gelassen. Ich hatte einen Geburtstag - komplett ohne Alkohol. Das hat mir sehr geholfen, um einen Standpunkt zu bekommen, auf dem ich mich wohlfühle.
    Begründen die Menschen, die trinken und nun von dir Abstand halten, das auf irgendeine Weise? Oder woraus schließt Du das?

    Viele Grüße
    Calida

  • Guten Morgen Calida! Ich freu mich !!!

    Übrigens hab ich schon wieder von Alkohol geträumt. Diesmal von einer älteren,wohlhabenden, schicken Dame, die mich besuchte, eine Flasche Sekt zückte und in zwei Sektgläser einschenken wollte. "Für mich nicht", sagte ich und trank Wasser.

    Sie wurde nicht unfreundlich, schien sich aber zu langweilen und ging dann recht schnell.

    Die Menschen die Abstand halten begründen eigentlich ihr Verhalten nicht konkret oder wenn dann doch recht fadenscheinig.
    Da ich meine Sucht angesprochen habe und keinen Alk mehr trinken will und kann, werden sie schon mit ihrem eigenen Verhalten konfrontiert und das ist nicht immer erwünscht.

    Denke auch, das ich unbequemer bin und mir nicht einfach nur Sorgen und Probleme anhöre sondern auch mal nachhake.

    Vielleicht fehlt auch einfach dir Resonanz zu manchen Menschen.

    Ich finde das super, das Du Deinem Geburtstag alkoholfrei gefeiert hast.
    Hattest Du Angst diese Menschen zu verlieren oder zu enttäuschen, wenn Du ihnen keinen Alk serviert?

    Schönen Tag Dir,
    bei uns regnet es.

    Lg
    Martina

  • Hallo Martina!
    Wie genau interpretierst Du denn den letzten Traum?
    Ich habe auch Phasen, in denen ich von Alkohol träume. Was ich jahrelang getrieben habe, ist eben in meinem Unterbewusstsein drin.
    Ich beobachte an mir selbst auch, dass ich unbequemer geworden bin. Und das hängt bei mir gar nicht direkt damit zusammen, dass ich nichts mehr trinke. Sondern damit, dass ich durch meine Nüchternheit Dinge neu entdeckt habe. Dazu zählen meine Bedürfnisse. die habe ich vorher betäubt und ich habs anderen immer Recht gemacht. Weil mein Selbstwertgefühl durch den Alkohol ganz mies war. Und so ein bisschen konnte ich mich dann besser fühlen, indem ich das gemacht habe, was anderen gefällt.
    Das brauch ich nun nicht mehr. Ich bin mir selbst etwas wert und richte mich nach meinen Bedürfnissen und nicht nach denen von anderen Leuten. Ja - das ist für viele sicherlich unbequem. Aber andere wissen genau das an mir zu schätzen.
    Ob ich Angst hatte, Leute zu verlieren? Bei einem hatte ich Bedenken, ob er es nicht total unhöflich finden könnte, wenn ich nur weil ich nichts trinke, das auch anderen nicht gestatte. Er war da, hat aber nichts gesagt - es hat auch niemand nach Alkohol gefragt. Und nachdem das so gut gelaufen ist, bin ich gestärkt. Ich habe keine Angst, jemanden zu verlieren. Jemand, der seine Beziehung zu mir von Alkohol abhängig macht, hat keinen Platz in meinem Leben. Aber so weit musste ich auch noch nie gehen. Bisher gab es überhaupt niemanden, der gesagt hätte, er käme nur, wenm er trinken dürfe oder so.
    Es gibt nur einen Tag im Jahr, an dem ich einsamer bin als ich gerne möchte. Und das ist Silvester. Da trinken auch Leute, die sonst kaum trinken. Ich könnte theoretisch mit meiner Familie zu meiner Freundin und deren Familie oder umgekehrt. Ich habe mit ihrem Mann bisher kaum etwas zu tun. Wir stehen uns nicht nah genug, dass ich zu ihm sagen würde, wir können zusammen feiern, aber nur wenn wir alle auf Alkohol verzichten. Deshalb ist für mich die Konsequenz, dass ich diesen Abend nur mit meiner Familie verbringe und niemand kommt und wir auch nirgendwo hingehen.
    Aber das ist auch echt der einzige Tag, ansonsten erlebe ich in meinem Leben keine Einschränkungen.
    Was hast Du bisher erlebt? Hast Du Menschen eingeladen ohne Alk?
    Es gibt auch immer Plan B, Martina. Warum nicht jemand zum Frühstück statt abends einladen? So hab ich das öfter gemacht, da stellte sich nicht die Frage, wie das mit Alkohol ist. Und das war für mich gut so, bis ich meinen Standpunkt geklärt habe.
    LG - Calida

  • Moin Calida!

    Eine Interpretation meines Traumes hab ich diesmal gar nicht.

    Die Frau im Traum könnte sowohl eine Seite von mir selbst zeigen, als auch einen Menschen im Umfeld oder eine gesellschaftliche Haltung, die mir nicht bekommt.

    Oder es istn böser Geist, der mir in allen möglichen Gestalten auf den Keks geht.

    Also mein Selbstbewußtsein war schon vorher erschüttert und der Alkohol war ein Teil ein kunstvoll neues Bild meiner Persönlichkeit zu erschaffen. -Schade eigentlich- aber soziale Kontakte sind dann auch recht unbefriedigend, da sie ja nicht aus wirklichem "ich selbst sein" entstanden sind.

    Ich habe momentan nicht viele Situationen, wo ich mich mit Alkohol konfrontiert sehe , ich wollte wissen wie ich dazu stehe wenn so eine Situation kommt.

    Ich denk übrigens, wenn man so richtig "Ego" ist, kommt man nichtmal auf die Idee irgendwem Alk anbieten zu wollen.
    Ich kenne solche Menschen und denn geht's zumindest gesundheitlich (oder auch finanziell) sehr gut.

    Magst Du denn Silvester?
    Ich nicht.

    Hab letztes Jahr mit meinen Kids Mittags Steinplatten bunt bemalt, Ihnen Abends Burger serviert und bin zeitig ins Bett.
    Mir hat da gar nichts gefehlt, im Gegenteil ich war echt froh, keinen Streß und Druck wegen einer Unternehmung zu haben, die mir dann eh nicht gefallen hätte...

    Vielleicht bin ich da doch schon länger aus Gesellschaftsnormen ausgestiegen.

    Hat sich eigentlich mit der Zeit Dein Süßwarenkonsum gelegt oder eher nicht so?

    Liebe Grüße & einen schönen Tag
    Martina

  • Guten Morgen!
    siehste, jetzt hab ich letzte Nacht auch von Alkohol geträumt. Ich habe getrunken und es ging mir ganz beschissen, weil ich dachte: Sch...., jetzt muss ich immer weiter trinken.

    Beu mir wars auch si, dass mein selbstwert vorher schon zerstört war - und mit alkohol hab ich alles unter dem Deckel gehalten und zeitweise konnte ich damit ja auch recht euphorisch sein. Aber das war eben auch nicht ich.


    Zitat

    Ich denk übrigens, wenn man so richtig "Ego" ist, kommt man nichtmal auf die Idee irgendwem Alk anbieten zu wollen.

    Ich würde sagen, wenn ich ein unreflektiertes Ego hätte, ja. Aber so möchte ich gar nicht sein. Ich versetze mich schon in andere hinein und beschäftige mich damit, was sie erwarten könnten oder wie etwas bei ihnen ankommt. Das heißt ja aber noch lange nicht, dass ich mich dann dementsprechen verhalte. Ich handle dadurch eben ganz bewusst und entweder ist mir dann bewusst, dass ich anecken könnte oder ich entscheide mich bewusst, dass es sinnvoll ist, mich so zu verhalten, wie xy sich das vorstellt.

    Silvester mag ich nicht, weil es Silvester ist. Für mich ist das ein Tag, an dem ich es gemütlich mag, an dem ich gerne esse und rede - und zwar am liebsten mit lieben Menschen. Denn an diesem Tag hab ich auch Zeit. Da ist kein Druck da, dass die Kinder ins Bett müssen oder so - ich kann im Prinzip machen, was ich will, und das mag ich daran. Mir Zeit nehmen und einen shcönen Abend mit lieben Menschen verbringen - das ist so mein Ding.

    Mein Süß-Kpnsum schwankt. Ich esse abends gern Schokolade zu meinem Tee. Wenn ich ein paar Tage hinereinander ungesund esse, wie Pizza oder so, dann merke ich das an meinem Bauch. Dann mahce ich ein paar Tage langsam. Ich steig dann mal um auf Bitter-Schokolade. Die hat ja den besseren Effekt - und da reicht mir auch ein kleines Stück. Und ich frag mich immer: brauch ich das jetzt wirklich oder greife ich unbewusst in den Schokoschrank. Und so gehts ganz gut.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag!

    LG - Calida

  • Hallo Martina,

    du schriebst:

    Zitat

    Du meinst Du siehst den Alkohol in Deinen Träumen symbolisch für etwas anderes was Dir in diesem Moment fehlt

    - oder siehst, das im Alltag irgendwie hintenrum eine versuchte Verführung zum Alkohol ins Unterbewußtsein schlich?

    Kann beides sein.

    Manchmal sehe ich tatsächlich klarer, was mir (tagsüber) fehlt, wenn ich mich an meine nächtlichen Träume erinnere.

    Ich träumte vor einiger Zeit, dass ich Flaschen verschwinden lassen müsste. Ich hatte im Traum wohl getrunken (obwohl ich das Trinken selber nicht träumte), und stand vor der Situation, leere Flaschen entsorgen zu müssen. Damit ja keiner mitbekommt, dass ich getrunken habe.

    Also eine ganz ähnliche Situation, wie sie mir in meinem wirklichen, nassen Leben passiert sein könnte bzw. so oder ähnlich oft passiert ist. Vielleicht ist der Traum einfach eine Art Erinnerung, denn, wie schon geschrieben wurde, wir haben ja alle mehr oder weniger lange als nasse Alkoholiker gelebt, das ist alles noch drin in der Birne. Aber ich mag es, da genau hinzuschauen. Spür ich sonst irgendwo gerade Druck, mich anders zu zeigen, als ich mich fühle? Bin ich im unreinen mir mir? Was läuft gerade aktuell in meinem Leben ab? (Denn nur darauf habe ich ja im Heute Einfluss).

    Insofern sind Träume für mich durchaus Wegweiser, auch wenn sie manchmal (oft) nicht so leicht zu lesen sind. Aber ich bin froh, dass ich mich oft an meine Träume erinnere, denn dadurch bin ich mit Teilen von mir im Kontakt, mit denen ich sonst schwer in Kontakt komme.

    Wie geht es dir heute?

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Martina,

    Zitat

    Ich denk übrigens, wenn man so richtig "Ego" ist, kommt man nichtmal auf die Idee irgendwem Alk anbieten zu wollen.

    ich finde das hat nicht unbedingt etwas mit "Ego" zu tun.

    Weshalb sollte ich für/wegen jemandem Alkohol kaufen und anbieten wenn ich selbst doch keinen trinke :?:

    Welcher Nichtraucher kauft Zigaretten nur weil der Besucht raucht :?:

    Nur weil irgend welche Menschen denken dass ich etwas zum anbieten zu Hauuse haben muss

    laufe ich doch nicht los und kaufe Alkohol :roll:

    LG Martin

  • Halli Hallo,

    danke für Eure Beiträge .

    Calida,

    auf diesem Weg bin ich auch gerade, das ich mich nicht andern zu liebe verbiege. Bin ich allerdings schon länger und es funktioniert nicht immer, hängt auch von meiner Laune ab.
    Fakt ist, wenn ich mich ändere, änder ich (leider)nicht andere, schon gar nicht wenn diese mit ihrem Dominanz Unterdrückungs und narzisstischem Gehabe bisher gut gefahren sind.
    Aber es bestehen natürlich nun viel mehr Reibungspunkte in den Gesprächen und unter Berücksichtigung des eigenen Kräftehaushalts hab ich nicht die Möglichkeit mich ständig mit ihnen auseinanderzusetzen und reagier doch wieder mal gegen mein Gefühl.
    Und schon hab ich mich von mir selbst entfernt und die Welt dreht sich wie gewünscht ums Gegenüber.*
    Da kommt mir gerade ein Satz in den Sinn:

    "Ich brauch keinen Alkohol, mir ist auch so schlecht."

    *Es ist ja schon ein Riesen Balanceakt , bei sich selbst solche Tendenzen zu erkennen und angemessen zu integrieren.

    Thalia,

    Ich hab das in den Jahren mehr als Fluch statt Segen gesehen so viel zu träumen - da es großteils Albträume waren.
    Aber Du hast recht, es kann einem viel über sich selbst verraten.
    Für Selbstentwicklung ists evtl förderlich
    Hätte nur gedacht, das falls es der Selbstheilung dient in albtraumhafter Weise mal irgendwann abgeschlossen wäre.
    Dafür sammeln sich wohl tagtäglich zu viele neue Eindrücke an.
    Auf einer Internetseite, wo ich gerne lese, wird vieles an Gründen für Probleme, Albträume,Süchte usw auf Beeinflussung durch eine spirituelle Ebene gesehen.
    Im Grunde könnte ich es mir vorstellen, das da was dran ist,denn ich fühle mich oft wie unter negativer Dauerbeschallung durch wen oder was auch immer.

    Martin,

    Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, wenn man aufgrund der Krankheit keinen Alkohol kauft und anbietet.
    Du schreibst, man bietet auch keine Zigaretten an.
    Irgendetwas bietest Du normaler Weise aber schon an und wenn es ein Glas Wasser ist oder?
    Darauf wollte ich aber gar nicht hinaus, evtl hab ich mich unklar ausgedrückt oder Du hast mich falsch verstanden.
    Ich meinte damit, daß ich denke das Calida und ich sich viele Gedanken über andere machen. Wie etwas rüber kommt, ob sie sich bei einem wohlfühlen und und und es gibt eben Menschen die interessiert das nicht wie es anderen geht, denn es geht Ihnen hauptsächlich um sich selbst und wenn sie etwas für andere tun , aus Berechnung.
    Klar ists wichtig gut zu sich zu sein um es auch zu anderen sein zu können, nur gibt's bei reinen Ego' s kein Du in diesem Sinne sondern :" Ich bin gut zu mir" "Du bist gut zu mir" und des wars.
    Na gut *grins* ich versuch das ein andermal verständlich zu erklären.

    Wie es mir geht:
    Seid meinem Besuch in der psychiatrischen Ambulanz und dem Gespräch mit dem Arzt ist es nicht besser geworden. Ich hab dubiose Schmerzen im linken Handgelenk und den Eindruck als hätte jemand eine immense Last auf meine Gelenke gepackt.
    Nach wie vor hab ich seit dem ersten Tag meiner Abstinenz Haarausfall. Es wurde kein Mangel festgestellt und somit nix verschrieben. Da ist er aber trotzdem

    Es ist anstrengend, authentischer auf Konfrontationen von Menschen zu reagieren, auf die man schon vorher keinen Wert legte. Gott sein Dank besitzen die meisten Menschen ein natürliches Einfühlungsvermögen, wo man gegenseitig auf das tägliche Befinden Rücksicht nimmt.
    Es ist doch eigentlich normal, das man nicht jeden Tag gut gelaunt, fit ist oder Zeit für Unterhaltung hat oder?
    Meine Art ist , wenn ich mit einem Menschen aus welchen Gründen auch immer, keine Möglichkeit finde mit ihm auszukommen, dem (freundlich) aus dem Weg gehe.
    Dennoch können oder wollen es manche Personen nicht respektieren bzw macht es ihnen Spaß , mir auf den Geist zu gehen oder mich zu ärgern.

    Ich wollte nur kurz schreiben und Euch ein schönes Wochenende wünschen.
    Jetzt hab ich einen Roman geschrieben

    Liebe Grüße
    Martina

  • Ich hab da mal ne Frage

    Hab hier schön öfter gelesen und auch der Arzt im Krankenhaus sagte es,

    Das es für Alkoholiker wichtig ist sich immer wieder mit der Krankheit zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.

    Warum ist das so?

    Gruß
    Martina

  • Hi!
    Ich sag mir jeden Tag mehrfach selbst "ich bin Alkoholikerin"
    Für mich ist es wichtig, weil es zu mir gehört. Und es kann immer sein, dass Du rückfällig wirst, auch nach Jahren. Ich stelle mir das wahrscheinlicher vor, wenn ich sage, ich hab mich jetzt genug damit befasst und tu so, als hätte ich keine Krankheit. Um Trocken zu sein, hab ich mein Leben verändert. Und dieses bewusst weiterzuleben, ist Auseinadersetzung mit der Krankheit. Es gibt Menschen, die nach langer Zeit hier im Forum gesagt haben, sie bräuchten die ständigen Gedanken an die Krankheit nicht mehr. Ich halte das für gefährlich. Denn dann würde ich wieder ein Stück von mir selbst verleugnen. Könnte der Anfang vom Ende werden.
    Ich hab meine Krankheit angenommen und ich möchte mich lebenslang damit arrangieren, weil sie immer da ist.
    Viele Grüße
    Calida

  • Guten Morgen liebe Calida

    Meinst Du, es hat auch etwas mit dem SelbstAnsehen zu tun. Also das man sich gezielt mit Alk beschäftigt und ein bißchen stolz ist, das man wieder eine Zeit geschafft hat, die Finger davon zu lassen.

    Oder ist das so gefährlich, weil das Sucht Zentrum weiterbesteht und uns durch Verlagerung zum Alkohol zurückbringen kann?

    Wenn also ein Alkoholiker Buddhist o.ä. wird und in nem Ashram lebt,beschäftigt der sich dann immer wiedermit Alkohol und könnte er es überhaupt?

    Mir ist die Frage sehr wichtig und ich merk schon das wird mich noch eine Weile beschäftigen.
    Würde mich riesig über weitere Meinungen, Gedanken und Erkenntnisse dazu freuen.

    Es ist richtig kalt geworden.
    Frostige Grüße
    Martina

  • Hallo Martina,

    Du fragst: "Ist es für Alkoholiker wichtig, sich immer weiter mit ihrer Krankheit zu beschäftigen? Warum?"

    Ich kann dir nur eine für mich gültige Antwort geben. (Für die wissenschaftliche Antwort wäre dann ein Arzt /Suchtmediziner zuständig.)

    Für mich formuliere ich die Sache so: Da ich eine Suchterkrankung habe (die unheilbare psychische Erkrankung ist), deren Stillstand davon abhängt, dass ich nicht "vergesse", dass ich süchtig bin, ist es für mich wichtig, das Bewusstsein darüber lebendig zu halten und nicht zu verdrängen, sondern es allmählich zu integrieren, so dass es selbstverständlich zu mir gehört, Teil meines Selbstverständnisses wird.

    Das ist das eine. Das andere ist dies: da meine Suchterkrankung eben nicht nur körperlich ("Schalter" im Hirn ist dauerhaft kaputt), sondern psychisch ist, ist es für mich wichtig, mich mit meiner Psyche zu beschäftigen, mich selber nach und nach besser zu erkennen und anzunehmen, da hier für mich die Ursache dafür liegt, überhaupt Alkoholmissbrauch betrieben zu haben.

    Daher würde ich den Satz deines Arztes für mich so formulieren:
    Für mich ist es wichtig, mich ein Leben lang mit mir selbst zu beschäftigen, mit dem Ziel, in Kontakt mir mir selbst zu kommen, mich mit mir selbst anzufreunden, mit allem, was mich ausmacht, inklusive meiner Alkoholerkrankung. Das ist für mich der Schlüssel zur Zufriedenheit (zu innerem Frieden) und dieser innere Frieden ist für mich der Schlüssel zu allem anderen.

    Das ist meine sehr persönliche Antwort auf deine Frage. Vielleicht magst du sie aber auch nochmal in einem neuen, separaten Thread stellen, damit noch mehr Antworten kommen, auch von Leuten, die vielleicht deinen (Alb)Traum-Thread nicht lesen.

    Ich wünsch dir heute einen schönen Tag!

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Martina!
    Ich meine das genauso wie Thalia es für sich beantwortet hat. Sie hat es detaillierter geschrieben als ich.
    Mit Selbstansehen hat es nicht in dem Sinne zu tun, dass ich stolz bin, sondern dass ich es schaffe, die Krankheit vollständig in mein Selbst zu integrieren.
    Was ein Buddhist macht, weiß ich nicht so genau. Er würde vielleicht auch wie ich seine Krankheit annehmen lernen und sich auf das Jetzt konzentrieren.
    LG Calida

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