Einen schönen guten Abend

  • Hallo N.,
    herzlich Willkommen im Forum. Das ist ja wirklich bitter, was du schreibst. Ich nehme an, du wirst begründete Zweifel haben an der Trockenheit deines Partners, sonst hättest du dich ja nicht hier angemeldet. Hast du dir denn schon Gedanken gemacht, was du tun möchtest, wenn dein Mann einen Rückfall hatte? Konntet ihr früher uber das Thema reden?

    Ich wünsche dir einen guten Austausch hier.

    Viele Grüsse, B.Nyborg

    P.S. Schreibst du hier mit deinem Realname? Bitte beachte, du befindest dich im öffentlichen Bereich unseres Forums und da kann jeder, also das ganze www, mitlesen. Vielleicht willst du dir lieber einen richtigen Nicknamen zulegen, falls die Antwort auf die erste Frage ja lautet, um ein Wiedererkennen deiner Person zu erschweren?

  • Hallo Natascha,

    herzlich willkommen!

    In meinen Augen ist dein Mann leider nicht mehr trocken, denn er konsumiert wissentlich Dinge, in denen Alkohol enthalten ist. Und es ist dann leider so, so ist eben Sucht, es wird dann immer ein wenig mehr und irgendwann ist es wieder volle Pulle. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    Wie du dich richtig verhalten kannst ist echt schwer zu sagen. Anscheinend kannst du mit deinem Mann ja nicht vernünftig und ernsthaft über deine Gedanken hinsichtlich des Alkohols reden. Oder ihm anbieten, dass du ihn zum Beispiel zu einer Beratung begleitest oder so. Es ist die Frage, möchte er deine Unterstützung annehmen oder nicht.

    Wenn er es nicht möchte gibt es nur einen Weg für dich. Du musst versuchen, dich abzugrenzen, dir keine Sorgen zu machen, dich nicht zu ärgern über seinen Alkoholumgang und alles das. Im Endeffekt ist es ja so, dass er entscheiden darf, was er möchte. Möchte er wieder trinken oder möchte er wieder in ein trockenes Leben zurück? Zwingen kannst du ihn nicht, das kann niemand. Er wird seinen Weg wählen.

    Also heißt das, reden, wenn er mit sich reden lässt, deine Ängste und Sorgen klar machen. Anbieten, ihn zu unterstützen, wenn er wieder ein trockenes Leben anstrebt. Wege für dich finden, wenn er das alles nicht möchte.

    Was du nicht brauchst ist, dich schuldig zu fühlen, auch wenn er es so hinstellen mag, dass er nur wegen dir Sauflust hat. Das ist eine willkommene Ausrede! Es gibt immer einen Grund! Du hast keine Verantwortung dafür. Und du brauchst sie auch gar nicht erst zu übernehmen.

    Ihn zu kontrollieren oder auszuspionieren ist auch oft ein Ding von Angehörigen, vor allem, wenn sie schon mächtig in der Coabhängigkeit stecken. Ich habe das gemacht und darum weiß ich, wie sinnlos, wie erniedrigend, wie energieraubend das ist.

    Also sieh auf dich. Nimm deine Gefühle und Gedanken ernst. Lass dich nicht durch ihn verunsichern, so weit es geht. Wenn er stänkert, darfst du ein Stoppschild setzen, zum Beispiel den Raum verlassen oder so. Zeig offen deine Grenzen, das ist nicht immer leicht, aber das ist wichtig, damit er dich ernst nimmt.

    Puh, jetzt komm ich mir vor wie eine Oberlehrerin :shock::? . Das ist nicht so gemeint, ich hab nur mal aufgeschrieben, was mir so durch den Kopf geflogen ist...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Natascha auch von mir.

    Ich kann Aurora da nur zustimmen...

    Lass' dir keine Verantwortung aufdrücken oder Schuld zu weisen!

    Ob er trinkt oder nicht ist immer noch SEINE Entscheidung! Wenn er dir da was vorwirft, ist das eine nette Ausrede für ihn selbst, aber du bis da raus!

    Suche Platz für dich, schaffe du dir deine Räume zum Leben in die du dich zurück ziehen kannst wenn es dir zuviel wird.
    Pass' auf, dass du nicht in Co-Abhängigkeit rutschst.
    So hart es klingt: SEIN leben kann nur ER in den Griff bekommen, wenn er das nicht will (und so klingt es leider) wird er deine Einmischung nur als willkommenen "Grund" (Eigentlich Ausrede) nehmen um doch wieder zu trinken.
    Wenn du dann anfängst zu kontrollieren, diskutieren, Misstrauisch zu werdenkannst du das zwar tun, aber unterm Strich raubt dir das die Kraft die du besser darin investierst was für dich zu tun.

    Es gibt ausreichend Hilfsangebote für ihn, Notfallpsychologen und Berater, Selbsthilfegruppen... 24/7 erreichbar, wenn er denn will.

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Natascha,
    wie geht es dir denn jetzt damit? Also mit der vermeintlichen Erkenntnis, dass dein Partner wieder trinkt.

    Ich habe noch mal im Vorstellungsbereich bei dir gelesen. In erster Linie soll es beim Austausch im Forum um einen selbst gehen. So ist das auch bei uns Angehörigen, daher wurden dir eingangs ein paar Fragen gestellt. Du bist ganz richtig hier, wenn du über dich und deine Situation reflektieren willst.

    Meine Fragen hast du nun nicht beantwortet, daher stelle ich sie dir hier gern nochmal. Vielleicht hast du ja Lust, mal darüber nachzudenken: Hast du dir denn schon Gedanken gemacht, was du tun möchtest, wenn dein Mann einen Rückfall hatte? Du bist ja auch an dieser Beziehung beteiligt und darfst für dich von Fall zu Fall unterschiedliche Konsequenzen ziehen. Hast du dir diese Frage schon einmal gestellt, ob du mit einem nassen Alkoholiker zusammen sein (bleiben) möchtest, der weiterhin trinken will?

    Viele liebe Grüße, B.Nyborg

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