• Hallo,
    dann werde ich versuchen mich im Alltag so gut es geht daran zu orientieren und vor allem alte Verhaltenweisen zu durchbrechen was mir grad schwer fällt. Werde mir nächste Woche eine neue Freizeitbeschäftigung suchen, Verhaltensregeln für mich und Freunde aufstellen wieder Gitarre spielen und hoffe dass dies dann an Veränderungen ausreicht.

    Hatte schon zweimal versucht das Trinken ganz sein zu lassen, aber dachte immer das läuft so nebenher und war ohne die gewisse Ernsthaftigkeit. Deshalb diesmal lieber systematisch und strebermäßig.

    Die beiden anderen Versuche waren immer mit einer gewissen Euphorie verbunden, die habe ich diesmal garnicht will einfach nur wieder Herr über mich selbst sein.

    Schönen Abend und ich melde mich nächste Woche wieder

  • Guten Morgen,

    hatte am WE mal für ein paar Stunden leichte Entzugserscheinungen und mir doch tatsächlich gedacht "ach so ein Bierchen"...habe den Gedanken dann gleich beiseite geschoben und mich daran erinnert dass das so niemals mehr funktionieren wird und das nur die tückische Krankheit ist.

    Es ging dann auch wieder und gleichzeitg habe ich gemerkt dass zuviel Kaffee nicht gut ist, hat jemand mit Kaffee auch solche Erfahrungen gemacht? Habe früher am Tag 5-7 große Tassen getrunken, dann runtergefahren auf 2-3 am Tag aber mich bringen die immer noch aus dem Gleichgewicht.

    Dann war ich am WE überraschend bei einem harmlosen Besuch bei Bekannten plötzlich Alkhol auf dem Tisch, womit ich nicht gerechnet hatte. Konnte aber höflich ablehnen und mit der Situation gut umgehen, aber irgendwie ist man mit dem Zeug echt an jeder Ecke konfrontiert was mir früher nie so aufgefallen war.

  • Hallo Chris!
    So ne überraschende Situation mit Alkohol hat mich zu einem Rückfall gebracht. Ich hab daraus gelernt: nichts muss in Bezug auf Alkohol unbedingt harmlos sein. Ich überlege mir sehr genau, wo ich hingehe und wo nicht.
    Ich würde auch nie jemanden einladen, der nicht weiß, was Sache ist. am Ende krieg ich dann ne Flasche geschenkt. Das "es darauf ankommen" lassen kann sehr gefährlich sein.
    Deine Liste find ich sehr gut. Du könntest doch mal gucken, in welche "Rubrik" Dein Besuch passt und was Du beachten könntest, dass so etwas nicht mehr passiert.
    Und auch der Gedanke an das "Bierchen". Wo passt der hin?
    Wenn Du Dir Deine Liste jeden Tag anschaust und auf Deinen Alltag abklopfst, kannst Du damit betsimmt weiterkommen.
    Viele Grüße
    Calida

  • Danke Calida, das werde ich so machen. Habe mir auch selber einen Tagesplan aufgestellt, der alles etwas anders macht als früher und versuche mich sogut es geht daran zu halten.

    Momentan versuche ich mir klar zu machen dass ich die ganze Sache eben genauso ernsthaft angehen muss wie jemand der vielleicht schon größere Probleme mit Alkohol hatte als ich.

    Wahrscheinlich ist das auch nur wieder ein Versuch meines Suchtgedächtnisses mich auf den falschen Weg zu bringen.

    Sucht bleibt Sucht, aber hatte einmal schon wieder den Gedanken von wegen "ach bei Dir ist das doch nicht so schlimm" oder man hört das sogar von seinen Mitmenschen.

    Auch wenn ich noch niemals total die Kontrolle verloren hatte muss ich mir doch klarmachen das ich mit der Zeit wenn ich jetzt nicht konsequent meinen Weg gehe eben diese Kontrolle verlieren werde und dann wirds lebensgefährlich.

    Einen schönen sonnigen Tag, LG

  • Genau,
    es waren vielleicht nicht alle Alkoholiker am selben Punkt, als der Gedanke kam, dass es besser wäre aufzuhören. Aber eines haben wir alle gemeinsam: würden wir weitertrinken, würden wir alle am selben Punkt enden. Deshalb: Alkoholiker ist Alkoholiker.
    LG - Calida

  • Hatte heute schon wieder eine sehr unangenehme Sache und zwar eine Traum der nach dem Aufwachen alle Alarmglocken läuten ließ.

    Hatte in meiner Jugendzeit und auchnoch später jahrelang sehr viel gekifft. Und einige meiner abstinenten Phasen wurden durch den Griff zum Joint wieder beendet da ich meinte, das ist ja kein Alkohol und sowieso harmloser. Nur war das genauso ein Rückfall was mir aber nie richtig bewusst war. Durch die niedrige Hemmschwelle griff ich dann früher oder später wieder zum Alkohol und Zack war ich wieder am Anfang.

    Der Traum kam mir wie eine Warnung aus meinem Unterbewusstsein vor, im Moment arbeitet echt so einiges in mir. In meinen Regeln/Erkenntnissen kann ich das nur unter "Nüchternheit über alles stellen" einordnen und über diesen Punkt muss ich wohl in nächster Zeit sehr genau nachdenken.

    Die Nachdenkerei ist zwar anstrengend aber ich hoffe wenn man mal einiges gecheckt hat wird das mit der Zeit auch wieder weniger :). LG und einen schönen Tag euch.

  • Moin Chris,

    solche und ähnliche Träume wirst Du auch noch haben, wenn Du schon ein paar Jahre trocken bist...das ist normal.

    Richtig ist auf alle Fälle, sie zu hinterfragen - aber erwarte nicht, daß Du auf Deine Frage zwangsläufig auch ne Antwort findest.

    Bei manchen Träumen bleibt als Quintessenz einfach nur die Tatsache, daß man den Focus mal wieder auf seine Trockenheit konzentrieren sollte.

    Aber es gibt auch Ausnahmen. Manchmal sind die Träume so konkret, daß sie Dir einen Hinweis geben können, wo Dein Unterbewußtsein eine Gefahrenquelle sieht, die Du rational noch gar nicht erfasst hast - das kann echt hilfreich sein.

    Ich habe z.B. schon mal ne Veranstaltung geschmissen, die ich gerne besucht hätte, weil ich tags vorher geträumt hatte, dort rückfällig zu werden.

    Das bedeutet nicht, daß es so gekommen wäre, aber Träume über Alkohol können so zum Teil auch der Risikominimierung dienen.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hi Andreas,

    hatte früher auch so Träume und wusste nie diese richtig einzuordnen nun nehme ich das Ganze eben positiv und gehe mal davon aus dass mir mein Unterbewusstsein helfen will.

    Bin momentan gut drauf, kein Suchtdruck, habe gestern nochmal einen nicht trinkenden Freund eingeweiht der aus dem sozialen Bereich kommt und mich gut versteht. Hatten gestern ein längeres Gespräch und das tat mir sehr gut.

    Hatte heute schon sehr viel um die Ohren aber war nüchtern alles kein Problem. Aber ich rüste mich trotzdem schon wieder auf Tage an denen es anders ist, aber momentan freue ich mich einfach über den eingeschlagenen Weg.

    Am meisten freue ich mich dass ich manchmal schon viel gelassenener wieder bin und auch öfter mal wieder eine innere Ruhe verspüre, langsam kann ich mir ausmalen dass dies in ein paar Jahren alles noch besser, ruhiger und schöner werden kann.

  • Hallo Chris,
    genieß Deine Freude!
    Schön, dass Du spürst, was sich verändert.
    Auch im nüchternen Leben gibt es Leid. Aber wir haben die Werkzeuge, um damit umzugehen und dann auch wieder Freude empfinden zu können.
    LG Calida

  • Hallo Chris,

    Zitat

    Am meisten freue ich mich dass ich manchmal schon viel gelassenener wieder bin und auch öfter mal wieder eine innere Ruhe verspüre, langsam kann ich mir ausmalen dass dies in ein paar Jahren alles noch besser, ruhiger und schöner werden kann.

    das hört sich doch gut an. Natürlich können immer wieder mal Rückschläge kommen, aber wenn Du weiter auf dem Weg bleibst, dann wird es immer besser.

    Schönen Tag Dir

    Pink-Lady

  • Hallo,

    danke eure Worte machen mir echt Mut. Momentan verändert sich auch die ganze Wahrnehmung und man ist einfach wieder empfänglicher und sensibler für alle möglichen Dinge und hat wieder feinere Antennen. Ich versuche das alles möglichst bewusst als positive Veränderung wahrzunehmen.

    War heute in der Stadt unterwegs und wollte etwas besorgen, leider gabs das nicht mehr. Da war ich entäuscht...Moment "enttäuscht?!". Dieses Gefühl hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr mir war ansonsten immer nur alles wurscht. Das war heute mein persönliches Highlight :).

    Abends habe ich manchmal leichten Suchtdruck, da dies die übliche Trinkzeit war aber ich nehme das einfach mal so hin und mache mir keine großen Gedanken drum. Wäre wohl auch etwas unrealistisch wenn man das nicht hätte. Ich versuche mir immer klarzumachen das nur die dauerhafte Abstinenz mir zu einem besseren Lebensgefühl verhilft.

    Was ich auf alle Fälle schon gelernt habe jetzt ist dass gefährliche Situationen vermeiden muss/will, das hatte ich vorher immer falsch gemacht.

    Bis später und liebe Grüße

  • Hallo Chris,

    Zitat

    Was ich auf alle Fälle schon gelernt habe jetzt ist dass gefährliche Situationen vermeiden muss/will, das hatte ich vorher immer falsch gemacht.

    das ist auch gaaanz wichtig!!!

    Schönes Wochenende

    LG Pink-Lady

  • Hallo,

    muss mich heute eher zwingen was reinzuschreiben und merke dass ich wieder eher in den alten Trott zurückfalle wenn ich mich nicht wirklich am Riemen reisse. Will einem Verein beitreten, allerdings zieht sich das Ganze leider aus diversen Gründen noch etwas in die Länge habe das ganze jedenfalls angestossen.

    Hatte letzens wieder einen Traum in Bezug aufs Kiffen, ich bin mir total sicher dass ich die Gefahr in der Vergangenheit absolut unterschätzt hatte.

    In Bezug auf Freunde und Bekannte tut sich auch etwas, momentan wird aussortiert was mir schadet oder gut gut allerdings nicht immer ganz leicht und die Grenzen verschwimmen schon auchmal.

    Werde jetzt wieder ganz bewusst versuchen nicht in den alten Trott zu rutschen, ansonsten gehts mir gut und bin nach wie vor von dem neuen Weg überzeugt.

  • Hallo Chris,
    Dem alten Trott entgegensteuern ist gut.
    Wenn sich das mit dem Verein hinzieht - was ist denn so schlimm daran? Was könntest Du noch tun, um eben nicht in den alten Trott zu vefallen? Zufriedensein, dass gerade mal nichts ist, könnte doch auch eine Lösung sein.
    Ich musste das auch lernen, dieses ständige auf der Suche nach etwas sein, hat mich auch angestrengt.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hi Calida, das bringt mich grad wieder zum Nachdenken. Kann es sein dass ich nach etwas suche weil ich eine Art "Ersatz" zum Konsum finden will? Oder weil ich meine etwas verloren zu haben?

    Ich verliere ja nichts sondern gewinne ja jeden Tag an Lebensqualität durch das nicht trinken müssen. Plötzlich habe ich viele mehr Zeit, weil ich nichts beschaffen oder verheimlichen muss und ich meine Baustellen durch die Nüchternheit viel schneller auf die Reihe bringe.

    Ausserdem habe ich viel Zeit unter Alkoholeinfluss mit sinnlosem Zeug verbracht, teilweise die pure Zeitverschwendung. Vielleicht bin ich auch schon angekommen wo ich hinwill und habs noch nicht kapiert.

  • Hi Chris,
    Das kann schon sein. Für mich persönlich wars am Anfang schwer zu ertragen, dass nix ist. Ich musste innere Ruhe wieder lernen, mich einfach mal hinsetzen und lesen. Ich war wie so ne Getriebene, die es schwer mit sich selbst aushalten konnte. Aber nach ein paar Versuchen ging es immer besser. Und es gibt so viele tolle Bücher, die ich mit meinem Saufkopf alle nicht lesen konnte. Und auch einfach mal über mich nachdenken und Stille geht inzwischen ganz gut.
    Ich wünsch Dir viel Freude beim Entdecken Deines Selbst und bei allem, was schön sein kann.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo,

    gestern und heute gings mir schon recht gut habe allerdings auch einige Aktionen unternommen die ich früher nie gemacht hätte und mittlerweile bin ich der Meinung dass ich bei früheren Versuchen eigentlich nie eine realistische Chance hatte von allem loszukommen.

    Habe mittlerweile mit einigen Menschen die mir nahestehen Gespräche geführt, einige unterstützen mich andere wenden sich eventuell ab wie erwartet.

    Versuche mir jetzt keinen Stress zusätzlich zu machen sondern ruhiger zu sein und mir selber auch Zeit zu geben was mir nicht immer leicht fällt.

    Zur Unterstützung werde ich mich noch um eine Gesprächstherapie bemühen um mich zu stabilisieren und dauerhaft abstinent zu leben.

    Wüsche noch eine gute und schöne Woche

  • Hallo Chriss, stark von dir wie du die Zeit durchschlägst. Mit irgendeinen Hobby wird es dir teilweise leichter fallen auch wenn konzentration nachlässt beim Entzug ( war bei mir so)
    Was macht man eigentlich in der Geprächtherapie?
    Hatte keine Gesprächtherapie während aufshören aber ich glaube es wäre jetzt auch angesagt. Bin fast 3 Jahre trocken aber leichte entzugsymptome noch da und zwar Panikattacken ab und zu.

    Wünsch dir viel Kraft!

    MfG

  • Hallo Williams,

    habe noch nie eine Gesprächstherapie gemacht erwarte mir aber davon dass sie mich mit Rat und Tat auf dem Weg der Abstinenz begleitet und mir auch mit praktischen Ratschlägen zur Seite steht.

    Manche Therapeuten gehen wohl auch tiefenpsychologischer vor und suchen nach Ursachen.

    Bin noch ein Neuling, aber so wie ich das sehe verdeckt man mit der Sucht evtl. nur Probleme denen man aus dem Weg geht oder an deren Lösung man sich nicht rantraut. Falls der Konflikt bewältigt bzw. gelöst wäre müsste man nichts mehr betäuben oder vielleicht auch den Wunsch haben etwas zu betäuben (Suchtdruck). Aber ist wie gesagt nur meine eigene Theorie.

    Ein Bekannter hatte auch mal Panikattacken bzw. meinte er er hätte welche, war aber nur ein gewaltiger Vitamin-B12-Mangel den er sich evt. durch Vegetarismus aufgebaut hatte, glaube Vitamin B spielt auch bei Alkoholikern eine Rolle. Ansonsten können natürlich auch viele andere Gründe vorliegen die man am besten mit nem Arzt abklärt.

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