Alles nicht so schlimm, oder?

  • Hallo Emilene,

    Dein Titel ähnelt meinem von vor 5 Jahren sehr. Auch ich hab meinen Wahrnehmungen nicht mehr getraut. Wir waren nach außen eine normale Familie - beide in Arbeit, Haus und Hof. Nach außen alles supi und innen war der Apfel verfault. Vieles von dem was Du schreibst erinnert mich an diese Zeit - Bauchschmerzen beim nach Hause fahren. Das ist für mich schlimm. Vom Partner nicht mehr geküsst werden wollen. Das ist für mich schlimm. Nicht mehr miteinander reden können. Das ist für mich schlimm.

    Trau Deinen Wahrnehmungen, Deinen Gefühlen - sie sind für Dich richtig.

    Ihr seid beide erwachsen und für jeder ist für sein Leben verantwortlich. Als ich das auch gefühlsmäßig verstanden hatte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich musste mich um mich kümmern und konnte seine Verantwortung bei ihm lassen.

    Was gesagt und getan wurde, ist Vergangenheit und nicht zu ändern - Punkt. Du kannst jetzt schauen, wie ein zufriedenes Leben für Dich aussehen soll und kannst beginnen darauf zu zugehen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld.
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Emilene,

    es ist okay, was du geschrieben hast. Im Zusammenleben mit einem suchtmittelabhängigen Partner spielt ja auch immer der Partner mit eine große Rolle. Erst mal...

    Ja, vieles von dem, was du schreibst, kenne ich auch :( . Bei mir ist es jetzt 10 Jahre her, dass ich ausgezogen bin und ein eigenes Leben aufgebaut habe. Trotzdem hat diese lange Ehezeit bei mir ihre Spuren hinterlassen.

    Das ist jetzt mal einfach so und wie Lütte es schon schreibt, nicht mehr veränderbar.

    Was hast du denn nun in naher Zukunft für dich geplant? Was erscheint dir machbar um zu einem für dich und deine Tochter besseren Leben zu kommen?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen Emilene,

    Code
    Beim lesen mancher Geschichten hier ist mir aufgefallen, dass es immer wieder um Beleidigungen geht. Gehört das auch dazu?
    Das gibt mir zu denken, den wir hatten eine lange Zeit intensive Diskussionen darüber ob ich genug arbeite und wie der Haushalt zu führen sei.
    Jedoch war das vor dem Thema Alkohol, so dachte ich jedenfalls!?!

    Zum Beleidigen gehören immer zwei. Du erledigst die Dinge zu Deiner Zufriedenheit - Punkt. Wenn er andere Ansprüche hat, kann er diese doch selbst umsetzen. Mein Mann hat mir in der nassen Zet auch Dinge an den Kopf geworfen, die weh getan haben und die ich mir sehr zu Herzen genommen habe. Aber Du kannst einen nassen Alki nicht zufrieden stellen. Es gibt immer was, dass ihm nicht gefällt. Das ist meine Erfahrung. Erst der Ausstieg aus dem Hamsterrad hat mich zur Ruhe kommen lassen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Emilene,

    du schreibst

    Zitat

    die Schicksale der anderen waren/sind viel härter.

    Bamm - voll der Killergedanke! Und so typisch...

    Natürlich gibt es verschiedene Lebensschicksale. Und natürlich kommen einem manche sehr schlimm vor. Aber Fakt ist, du steckst in deiner Geschichte und für dich ist jetzt gerade alles am schlimmsten. Es ist egal, wie oder was bei anderen ist, verstehst du. Es ist so wichtig, sich selbst mit seinen Empfindungen ernst zu nehmen und nicht immer alles so herab zu spielen.

    Für dich ist jetzt alles super schlimm, sonst wärst du nicht hier und nicht auf Hilfesuche! Und darauf kommt es an. Auf dich, nicht auf andere...

    Was jetzt innerhalb der Beziehungen passiert ist oft ähnlich, aber es gibt doch auch Unterschiede. Das hängt ja auch von der Persönlichkeitsstruktur des Trinkenden ab. Erst mal. Glaube ich. Mein Exmann war immer eher ein sanfter Mensch. Daher hat es lange gedauert, bis seine aggressive Seite zum Vorschein kam. Es gab jahrelang keinen Streit, ich habe rumgemeckert wegen seiner Sauferei und so, er hat nichts gesagt und geschluckt. Und eher auf psychischer Ebene da was mit mir gemacht, was ich lange gar nicht bemerkt habe. Aber auch das ist Gewalt!

    Zitat

    Die Frage war was ich tun möchte um mein Leben zu ändern und damit auch das meiner Tochter?!

    Ich muss und will raus aus dem ganzen Schlamassel.

    Das ist ja schon mal ganz klar. Und ein wichtiger Ansatzpunkt. Jetzt kannst du weiter machen und sehen, was du da als erstes machen kannst. Wohnungsanzeigen gucken? Dich anwaltlich beraten lassen? Mit der Tochter reden (ich weiß gerade nicht, wie alt sie ist, aber ich glaube, sie ist nicht mehr ganz so klein).

    Es ist wichtig, immer in Aktion zu bleiben. Sonst bist du schnell wieder in der alten Starre. Ich rede da aus Erfahrung, leider... :( .

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Emilene,
    zum Thema 'seiner Wahrnehmung nicht trauen'... da erkenne ich mich sehr wieder. Man hat das Gefühl, man wird verrückt.
    Aber in klaren Momenten muss ich sagen, an unserer Wahrnehmung ist nichts falsch. Auch nicht an unserem Bauchgefühl. Falsch ist wohl nur dieses ständige sich-infrage-stellen.

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