• Hallo, kann mir bitte jemand sagen, in wie weit ich fuer Dinge mitverantwortlich bin, die mein Mann aus Wut, nuechtern oder nicht, kaputt macht?
    Wenn ich mich aus der "siamesischen Zwillingsumarmung" (so aehnlich habe ich es schon mal hier gelesen) loesen moechte, uebersteigt es meine Vorstellungskraft, was dann bei meinem eifersuechtigen und auch jaehzorningen Mann ablaeuft.Wenn ich nicht dabei bin, kann mich niemand regresspflichtig machen, oder?
    Vielen Dank fuer eine Antwort

  • Liebe Silten,

    mit verantwortlich bist du für nichts, was dein Mann anstellt! Er ist ja erwachsen.

    In wie weit da eine Haftung für Straftaten oder so besteht weiß ich allerdings nicht. Wenn dein Mann aber so jähzornig und unberechenbar reagiert würde ich mir an deiner Stelle Rat bei Fachleuten einholen. Es gibt bestimmt viele Möglichkeiten, zum Beispiel bei einem Anwalt für Familienrecht, pro familia oder du googelst einfach, ob und wo es solche Möglichkeiten in deinem Umkreis gibt. In Frauenhäusern wird so etwas auch oft angeboten.

    Da bist du dann auch auf der sicheren Seite, denn das sind die, die wissen, worum es geht und wie die Rechtslage dabei ist.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Egal wie wütend oder warum man wütend ist, dies ist niemals eine Rechtfertigung oder Entschuldigung für mutwillige Sachbeschädigung. Die Verantwortung oder Schuld trägt allein derjenige, der die Sachbeschädigung verursacht hat, niemand sonst.

  • Zitat von silten

    Wenn ich nicht dabei bin, kann mich niemand regresspflichtig machen, oder?
    Vielen Dank fuer eine Antwort

    Nein. "Cos haften für Ihre Alkis" steht nirgendwo im BGB.

    Was Dir passieren kann ist, dass Du irgendwann für ihn unterhaltspflichtig bist, wenn er sich in die Pflegebedürftigkeit getrunken hat und Du noch mit ihm verheiratet sein solltest. Sonst wüsste ich nicht, wie Du finanziell verantwortlich gemacht werden solltest.

  • Natuerlich bin ich wieder mit ihm gegangen, bin hier wieder in der Sonne.
    Ich habe das gesamte Sauf, Beschimpfungsszenario mit anschliessender Reue-Phase wieder und wieder mitgelebt.
    Es gab so tolle Tage, sogar eine ganze! Woche. Na ja, das kennt jede/r hier.
    Es geht mir gut, momentan. Ich habe eine Therapeutin hier gefunden, die sich im CoAlk-Thema bestens auskennt. Bei ihr habe ich den Rueckzugsraum gefunden, den ich fuer mich gesucht habe. Mein Mann faehrt mich zu meiner "blauen" Stunde; er meckert zwar jedes mal, seine Angst, dass sich etwas in meinem Leben aendert, und wohl zwangslaufig auch in seinem, ist extrem hoch. Er hat vor zwei Wochen endlich eingesehen?, dass auch ihm eine Therapie ganz gut taete, bis heute abend hat er aber noch keinen Weg gefunden. :shock: da war doch was??
    Aber MIR tun die Gespraeche, tut diese Erholung sehr gut. Ich fuehle, wie sich mein ICH erholt, mein Bauch redet mit meinem Kopf, neue Gedanken entwickeln sich, Zuversicht keimt auf. Ich sehe Licht am Ende meines Tunnels!
    Er hat seit einigen Wochen (ich zaehle sie nicht mehr, das Auf und Ab kenne ich, ich will nicht mehr zaehlen) wesentlich weniger-oder auch gar nicht- getrunken, mich nicht beschimpft. Ich hoffe wieder, traue mich aber gar nicht mir das auch zu sagen. Bisher bin ich dabei ja jedes mal wieder auf die Schn--- gefallen. Die Lage hat sich bei uns entspannt ...-das klingt wie in einem Kriegsbericht, und ich merke, dass dieser Vergleich nicht einmal hinkt.
    Ich bin staerker geworden und nutze das auch aus. Mein Mann meinte, ich wuerde ihn unter Druck setzen. Damit kann ich sehr gut leben! Es stimmt: ich mache Druck, er soll seine Therapie in Angriff nehmen und nicht schon wieder nur reden und nicht handeln. Irgendwann muss er doch ein Versprechen halten koennen. Im Augenblick kann ich diese Situation gut aushalten. :x

  • Wow das ist ja sagenhaft. Eine Therapeutin, die sich mit Co-Abhängigkeit auskennt, cool. Du wünscht dir einen Alkoholkranken Partner, der hält was er verspricht? Ich habe diese Illusion schon längst aufgegeben. Ein verlässlicher Partner, dem man vertrauen kann? Gibt es das denn noch? Vielleicht. Auch ich erlebe heute manchmal noch Überraschungen, z.B. wenn er mir wirklich Schulden zurückbezahlt. Aber das kam immer von ganz alleine, ich habe nur freundlich darum gebeten und ihn garnicht unter Druck gesetzt. Im Gegenteil. Ich habe es im Vakuum versucht. So von wegen: Wenn du es nicht machst, ist das auch nicht so schlimm, dann löse ich das Problem eben anders. Aber das war immer gegen ende der beziehung. Ich drück die die Daumen.

  • Zitat von CoA12307


    Auch ich erlebe heute manchmal noch Überraschungen, z.B. wenn er mir wirklich Schulden zurückbezahlt. Aber das kam immer von ganz alleine, ich habe nur freundlich darum gebeten und ihn garnicht unter Druck gesetzt. Im Gegenteil. Ich habe es im Vakuum versucht. So von wegen: Wenn du es nicht machst, ist das auch nicht so schlimm, dann löse ich das Problem eben anders. Aber das war immer gegen ende der beziehung. Ich drück die die Daumen.

    Ist das denn die Lösung, den Unzuverlässigen immer zu schonen, ihm die Pflicht eventuell sogar ganz abzunehmen?
    Im Sinne von: Du hast Schulden bei mir. Macht nix, ich brauche das Geld zwar, aber dann leihe ich mir es eben"
    Ist der Preis nicht zu hoch, sich "stressfrei" an die Unzuverlässigkeit anzupassen, um jede Verärgerung des Partners zu vermeiden?
    Wenn ich lieb bin, wird er nicht böse, also darf er unzuverlässig sein und muss keine Regeln einhalten. Ich passe mich eben an und dann ist kein Streit.
    Ich glaube nicht, dass das auf Dauer gesund ist und ich glaube nicht, dass die weiterhilft

    I miss the one I saw in you

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