Erfahrungen nach Therapie?

  • Hallo meine Lieben,
    Ich habe folgendes Problem! Meine Vorgeschichte könnt ihr gern in meinem anderen Thema "Verantwortung" nachlesen! Jetzt habe ich meinen xy schon seit 12 Wochen nicht mehr gesehen. Er ist jetzt seit ca. 4 Wochen in einer Therapie. Ich habe ihn abgemeldet und ihm deutlich gesagt, das ich keine Zukunft sehe. Jetzt kommt aber leider das dicke aber!!! Ich habe angst, Angst das er nach der Therapie wieder hier steht und ich nicht stark bleiben kann? Was habt ihr für Erfahrungen mit euren xy nach einer abgeschlossenen Therapie gemacht?

  • Hallo Verzweifelt!
    In dieser direkten Situation habe ich noch nicht gesteckt, aber mir schon paarmal vorgestellt.
    Du hattest ja auch diese Wochen ohne ihn. Was hast du da für dich gemacht? Wie geht es dir alleine ohne ihn?
    Brauchst du seine Nähe noch irgendwie?
    Oder bist dur nur einfach froh, deine Ruhe zu haben, ihn nicht mehr sehen zu müssen, mit allem drum und dran?
    Wenn ich noch ein Gefühl empfinden würde, könnte ich mir ein Treffen auf "neutralem Boden" - nicht in der eigenen oder alten Wohnung!!! - vorstellen, wo andere Menschen aussen herum sind. Und wenn dann mein Herz spricht, kann ich mit meinem Verstand entscheiden, ob es ein zweites oder mehrere Treffen geben wird.
    Ich wünsche dir alles Gute und eine für dich richtige Entscheidung!
    Schönen Sonntag, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Verzweifelt 15,
    bisher habe ich im co- Bereich nicht geschrieben, aber es springt mich gerade an, in deinem Text mal die Vokabeln auszutauschen..

    ---"meinen xy und er" austauschen gegen "Alkohol"
    ---"Therapie" gegen "Schrank oder Geschäft"
    ---" er wieder hier steht" gegen " ein gefülltes Glas mit Alkohol wieder auf meinem Tisch steht"
    --- welche Erfahrungen mit " .." nach dem abgeschlossenen Schrank

    Was würdest du mir dazu raten?

    In deinem anderen Faden hast du großartige Antworten erhalten. Hast du da nochmal durchgelesen?
    Viel Erfolg
    Gruß taxi

  • Hallo Gotti, danke für deine Antwort. Mir geht es seit der Alkohol weg ist gut. Ich kann frei sein, nur alle paar Tage fliessen noch Tränen, die denke ich aber normal sind.
    Die Beziehung war von Angst geprägt, wie wahrscheinlich viele die sollch eine Situation erlebt haben hatte ich ständig Sorgen um ihn, die sind nun weg...aber ich habe trotzdem Angst vor mir selbst...ich will nicht zurück! Es ist gut so wie es ist...aber mein Herz (oder ist es die Abhängigkeit) spricht manchmal andere Sätze. Ist es Hoffnung ein letztes Mal (aber jetzt bin ich schon so weit) oder jetzt schon verloren!

    Mein Problem bin ich also selbst...

  • Hallo Taxi,
    Danke für deine Antwort!
    Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, was ich mit deiner Antwort tun soll...
    Klar ich habe die alten Themen gelesen und bin auch überzeugt dass richtige getan zu haben...eine Trennung war unumgänglich...wahrscheinlich ist es die sucht die sich meldet, noch ein letztes Mal ;) obwohl ich ja weiss welche Konsequenzen es mit sich bringt!
    Nicht nur für mich sondern auch für ihn...
    Lg

  • Hallo Verzweifelt 15,
    Taxi beschreibt einen Vergleich, der durchaus legitim ist.
    Der Alkoholabhängige ist süchtig nach dem Stoff,
    der Co-Abhängige süchtig nach dem Partner.
    Dein Schmerz ist also eine Art Entzug.
    Die Therapie ist die gesunde Alternative zum Griff nach Deiner "Droge".

    I miss the one I saw in you

  • Zur Ergänzung:
    Von meinem Expartner, der mindestens Vieltrinker ist (täglich Bier bis in die Nacht, ab Bier 8 sentimental und weinerlich, nüchtern mieslaunig) nun eine ganze Weile getrennt. Er hat sich getrennt ....
    Seitdem ich mir klar gemacht habe, dass ich von seiner Zuwendung abhängig war, geht es mir besser.
    Ich begreife diese (Nicht-?)-Beziehung als meine Droge. Habe mich extrem angestrengt, um eben diese Zuwendung zu bekommen, die es selten gab. Also war ich die ganze Zeit auf Entzug, kleinste Zuwendungen sog ich auf wie der Alkoholiker seinen Stoff.
    Wenn ich jetzt manchmal Sehnsucht habe nach den guten Momenten - die es zweifelsohne gab - führe ich mir eben vor Augen, dass er meine "Droge" ist und ich den Stoff haben will.
    Es macht es wirklich leichter mit dieser Sicht, auf Kontakt zu verzichten.

    Und das, liebe Verzweifelt, ist der Schlüssel.
    Es ist Deine Entscheidung, Dir das nicht mehr anzutun. Dich sozusagen zu befreien.
    Therapie hilft da ganz gewiss, Du bekommst Werkzeuge, um mit Deiner Verzweiflung umzugehen und sie wieder in positive Energie umzuwandeln.
    Co-Abhängigkeit ist ein absoluter Energiefresser.

    I miss the one I saw in you

  • Zitat

    Die Therapie ist die gesunde Alternative zum Griff nach Deiner "Droge".

    Ist bei CO-Abhängigkeit denn immer eine Therapie nötig, um sie stoppen zu können?

    ...fällt mir so beim Vergleich Alkoholmissbrauch-CO-Abhängigkeit ein....
    Es gibt auch viele trockene Alkoholiker, die nie eine Therapie hatten, sondern mit Hilfe von SHG trocken
    bleiben konnten oder auch ohne.
    Ich hatte beispielsweise nie eine Therapie und bin seit vielen Jahren trocken.

    Darum meine Frage:
    Ist Eurer Meinung nach bei CO-Abhängigkeit immer eine Therapie vonnöten?

    LG Sunshine

  • ...danke Biene für deine Antwort!
    Ich frage mich immer, ist es nicht normal abhängig von seinem Lebenspartner zu sein! Schmerz bei einer Trennung zu fühlen...zu bleiben und auch in schlimmen zeiten zu einader zu stehen...Wo beginnt es krank zu werden, wenn man sich selbst vergisst? Ich habe mich in der Beziehung vergessen, bis hin zu wirklicher Vernachlässigung- was essen angeht!
    Gut das ich doch nochmal ein Thema eröffnet habe, wenn es nicht besser wird- werde ich eine Therapie machen! Es ist halt keine normale Beziehung gewesen, wahrscheinlich schnürt es mir deshalb die Kehle zu, wenn ich an das völlige aufgeben denke!
    Wichtig ist das ich keine Angst mehr habe schwach zu werden! Noch besser hinter dem Entschluss zu stehen...und endlich keine Hoffnung mehr zu spüren!
    Ich danke diesem Forum, dass es meinst schafft über mich selbst nachzudenken!

  • Hallo sunshine,
    Ich kann dir deine Frage leider noch nicht beantworten.
    Ich weiss nur, dass egal was ich mache die Hoffnung nicht weggeht! Es ist schwierig sich immer wieder zu sagen...du weißt doch, dass ihr keine gesunde Beziehung hattet.
    Der Verstand weiss es...aber die "Sucht" nach ihm nicht! Da die Trennung schon ein bisschen her ist und ich aber kein Gefühl der Besserung sondern nur des Vergessens spüre...glaube ich bald das ich nicht drum Rum komme! Und wenn ich das sage, muss ich sofort weinen...das sagt schon alles wie tief ich noch gefangen bin...denn eigentlich scheint es als will ich von meinen Gedanken nicht weg! Wahrscheinlich ist es von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich...dir einen schaffen es ohne die anderen leider nicht..


  • Ich frage mich immer, ist es nicht normal abhängig von seinem Lebenspartner zu sein!
    ...Wo beginnt es krank zu werden, wenn man sich selbst vergisst?

    Ich glaube, es ist spätestens dann eine ungesunde Abhängigkeit, wenn es mehr Leid als Freude ist. Also einseitig.
    Wahrscheinlich ist jeder Mensch ein wenig "abhängig" von seinen Mitmenschen. Jeder macht Kompromisse, nimmt manchmal Unangenehmes in Kauf, den anderen zuliebe.

    Doch auch hier macht die Dosis das Gift.
    Und da passt der Vergleich zur Droge bzw. dem Alkohol.
    Der Süchtige braucht den Stoff, alles dreht sich darum und alles Andere rückt in die zweite Reihe. Auch das eigene Wohlbefinden.
    Die ungesunde Abhängigkeit ist also ein ständiger Mangelzustand, den man unter allen Umständen beenden möchte.

    Vielleicht hier ein Versuch der Definition:
    - Gesundes auf einander Beziehen beinhaltet Vertrauen und Sicherheit, es droht kein Verlust. Man kann trotzdem Grenzen setzen, ohne Angst vor Ablehnung zu haben.
    - Abhängigkeit ist mit einem Mangel verbunden, es ist Angst vor Verlust. Man setzt keine Grenzen und nimmt das Wenige, das man bekommt, gierig auf. Man versucht durch "Wohlverhalten" mehr zu bekommen.

    I miss the one I saw in you


  • Darum meine Frage:
    Ist Eurer Meinung nach bei CO-Abhängigkeit immer eine Therapie vonnöten?


    Zumindest hilfreich. Es geht ja darum, die Ursachen zu entdecken und diese anders zu lösen als durch eine Co-Abhängigkeit.
    Ich finde es in der Trauerphase um eine Beziehung ungeheuer schwer, sich allein um seine offenbar fehlgesteuerte Bedürftigkeit zu kümmern.

    I miss the one I saw in you

  • Hallo V15,
    was du mit meiner Antwort tun sollst? Keine Ahnung.
    Ich dachte nur, ganz pragmatisch die Begriffe auszutauschen, macht ja was sichtbar. Wenn das offene Fass Alkohol vor der Tür steht, dann gilt doch für mich, es nicht anzufassen oder ins Haus zu holen.
    Andererseits könnte ich mich in das Fass auch hineinsetzen und schwupp, weg bin ich wieder.
    " Ist es denn nicht normal, von Alkohol abhängig zu sein "... egal ob es normal ist, für mich war es jedenfalls nicht gut.
    Dein Ansatz war ja ,Angst vor seinem Wiederauftauchen" zu haben.

    Die Folgebeiträge fand ich aber auch sehr interessant.

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