Hallo Sorra,
ZitatJedoch bin ich von der Idee des Tiefpunkts noch nicht komplett überzeugt.
Für mich ist dieses Loslassen wie russisches Roulette, vielleicht geht alles gut, vielleicht auch nicht. Viele Leute schaffen den Absprung nicht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Ich soll mein Leben leben und hoffen,dass mein Bruder irgendwie zu sich kommt? Und wenn nicht, stirbt er halt, Pech gehabt.
es geht nicht um seinen Tiefpunkt, sondern um deinen!
Wenn du es aushalten kannst, dass dein Bruder nicht das tut, was du dir von ihm wünschst, musst du natürlich nichts tun.
Wenn du es aber nicht aushalten kannst, dass du immer wieder gegen Wände bei ihm läufst, solltest du vielleicht etwas tun. Und die Lösung ist dabei nicht, von woanders aus Anlauf zu nehmen oder eventuell noch mehr Schwung zu holen, um im Bild zu bleiben.
Ihn berührst du damit wahrscheinlich eher weniger, du schadest damit aktiv dir.
Er trinkt selbst. Dafür trägst du keine Verantwortung, auch wenn sich das sehr kalt anhört.
Ich sehe es nicht so, dass ein Alkoholiker "Pech" hat, wenn er sein Leben ruiniert. Aber ich sehe es so, dass niemand ihm die Verantwortung dafür abnehmen kann, auch nicht seine Schwester.
Das Schlimme an dieser Binsenweisheit ist, dass sie in gleichem Maße richtig und traurig ist, deshalb kann ich wohl nur ansatzweise nachvollziehen, wie es dir damit geht, denn ich bin nicht in dieser Situation.
Ich wollte es nur nochmal nachreichen. Ich wünsche dir alles Gute. Deinem Bruder natürlich auch.
Und ich hoffe, dass du einen gangbaren Weg für dich findest.
Viele Grüße Penta