Nur nicht trinken reicht nicht. Was bedeutet das für euch?

  • Ich bin eigentlich nicht der Typ der neue Themen eröffnet, aber dieses interessiert mich wirklich brennend.

    Nur nicht trinken reicht nicht.

    Diesen wahren Spruch lese ich immer wieder im Forum.

    Wie genau sieht das bei euch aus?
    Wie setzt ihr das um?
    Was habt ihr an eurem Verhalten und an eurem Denken verändert?
    Was bedeutet es für euch, nur nicht mehr zu trinken?

    Viele Grüße

    Twizzler

  • Hallo Twizzler

    Interessantes Thema!

    Ich war (hoffentlich bleibst bei der Vergangenheitsform) ein Fernseh-Sessel-Säufer. ca. 2 Flaschen Wein pro Abend. Dies über Jahre. Lebe nicht in einer Partnerschaft. Arbeite im Anstellungsverhältnis extern; 5-Tage-Woche.
    Mit dem Entschluss keinen Alkohol mehr zu trinken (Nov. 2017) kam die grosse Lücke. Zu Beginn kein Problem, da ich mit dem Nicht-Trinken stark "beschäftigt" war.
    Aber mit dem Nicht-Trinken wurden auch Energien in mir aktiviert. So wurde Diverses ausprobiert: Modellbasteln; Motoradreparatur und -instandstellung und schlussendlich bin ich bei Naturthemen hängengeblieben. Heute bin ich ein Möchte-Gern-Ornithologe; ein Hobby Gärtner; Lustwandler, Berggänger und ein Naturliebhaber im Allgemeinen. Seit ein paar Monaten setzte ich mich mit der Religion auseinander. Nicht, dass ich religiös werden will, sondern mehr damit, warum während des ganzen Menschheitsgeschichte die Religion immer ein (Haupt-)Thema war.

    Dies hat natürlich all mein Denken auch verändert. Statt betrunken über was zu sinnieren (was eh ohne Händ und Füss war), gehe ich heute bewusst Sachen und Themen an.

    Ja, das ist es in etwa, was es für mich bedeutet, nicht mehr zu trinken.

    Lieber Gruss
    Ernest

  • Hallo Twizzler,

    das ist ein sehr spannendes Thema, das du hier eröffnet hast :!:

    Ich wollte eigentlich schon lange schreiben, aber habe keine Ruhe gefunden.

    Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich in einem meiner ersten Beiträge auf eine Frage von Viola (Vielen Dank noch einmal dafür :D ) schon einmal intensiv darüber nachgedacht, was ich eigentlich verändert habe – außer nicht zu trinken. Das ist dabei rausgekommen:

    Einiges davon hat sich natürlich im Laufe der Monate verändert. Aber alles war und ist teilweise noch hilfreich.

    Was ich auch noch gemacht habe: Ich habe am Anfang viele schnell den Körper flutende Kohlenhydrate gefuttert. Und zwar zu den Uhrzeiten, wenn mein Körper sonst die Rotwein-Flutung gewohnt war. Nach und nach habe ich das wieder zurückgefahren. Auch mein Ersatzgetränk ist nicht mehr nötig.

    Und dann habe ich hier jeden Tipp aufgesaugt, den ich bekommen konnte.
    Ich habe mich mit den Grundbausteinen beschäftigt, die ich sehr wichtig finde. Ich habe gemerkt, dass ich es nicht aushalte, wenn mein Lieblingsmensch zu Hause Alkohol trinkt. Ich habe mir einen Notfallkoffer gepackt und erfahren, dass die Visualisierung von bevorstehenden Situationen mich stärkt.

    Und ich habe gerade gemerkt, dass auch nach nun 10 Monaten immer noch neue – teilweise überraschende - Herausforderungen auftreten und ich weiter auf der Hut sein muss.

    Hätte ich das alles nicht gemacht, sondern wie sonst früher bei Trinkpausen „einfach“ nicht getrunken, würde ich schon längst wieder trinken.
    Ich empfinde Trockenwerden als Arbeit. Von selbst geht das nicht. Daher: Einfach nur nicht trinken reicht nicht :lol:

    Viele Grüße,
    MieLa

  • Hallo Twizzler,
    habe gerade über deine Frage nachgedacht.
    Ich habe die letzten Monate wieder angefangen Dinge zu tun, die mir früher Spaß gemacht haben. Ich lese sehr viel oder mache meine Wohnung mit Deko hübsch.

    Ich habe mir Ziele fürs nächste Jahr gesteckt und zum Teil angefangen diese umzusetzen.

    Was auch sehr wichtig ist gerade, ich habe Kontakte einschlafen lassen, mit denen Treffen sehr alkohollastig waren.

    Was ich aber auch wichtig finde, es gibt nicht nur Dinge, die ich mache UM nicht rückfällig zu werden, sondern Sachen, die ich mache WEIL ich nicht trinke. Vieles ist wieder besser, da ich nix trinke, zb pflege ich mich und meine Wohnung mehr, erledige Papierkram schneller usw. Ich habe einfach mehr Zeit, da ich meinen Feierabend nicht mit trinken verbringe und so macht man automatisch sinnvolle Sachen. Daran erinnere ich mich, wenn ich gerne trinken würde.

    LG
    Bakki

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