Neustart in ein Leben ohne Alkohol

  • Hallo Lunki,
    ich habe Dich hier noch gar nicht begrüßt, das möchte ich hiermit noch nachholen:
    Herzlich Willkommen im Forum ! :)

    Gelesen habe ich Deinen Thread bisher noch nicht, aber ich habe Dich schon mehrmals bei anderen gelesen :wink:
    Da habe ich mir mal folgendes herausgepickt:

    Zitat

    ja, ich sauge alles auf wie ein Schwamm im Moment. Höre Hörbücher zum Thema, lese Bücher und im Forum und auch auf anderen Seiten zum Thema Alkohol und Sucht allgemein. War jetzt schon zweimal in einer Buchhandlung in der nächst gelegenen Stadt und muss sagen das Angebot zum Thema Alkohol und Sucht ist dort sehr dürftig. Da gibt es zwar ein riesen Regal zu Gesundheitsthemen, aber über Sucht und Alkohol haben die genau zwei Bücher da, dieses Werk von Edgar Allen Carr (oder wie der heißt, der auch die Bücher zum Rauchen geschrieben hat) Was ich mir noch nicht mal angeschaut hab, denn ich denke das ist nur sinnvoll für ihn selbst, denn es vergrößert sein Bankkonto :lol: und ein Buch von so einer Lifestyle Frau: Nüchtern betrachtet, war das ganze nicht so berauschend) das habe ich vor zwei Wochen gekauft, das haben sie inzwischen nachbestellt, sonst nix! Aber eine riesen Auswahl an vernöstlichen Weisheiten, jede Menge über andere Erkrankungen, egal wie selten und exotisch. Angesichts des riesen Ausmaßes des Problems Alkohol in unserer Gesellschaft, finde ich das Angebot doch sehr dürftig. (Gut, man kann sich anderweitig Literatur besorgen, aber dennoch macht mich das nachdenklich)

    Erstmal: Die Beschäftigung mit unserer Krankheit und dem Thema allgemein ist sicher wichtig, ich würde aber auch immer dazu raten,
    sich nicht rund um die Uhr damit zu beschäftigen, sondern zwischendurch auch ganz einfach mal das Leben zu genießen in Deiner Freizeit. :)

    Und dann: Ich finde, meckern ist immer einfach, aber man kann auch noch was anderes tun, nämlich selbst aktiv werden, um was zu verbessern.
    Wenn Du also noch Kapazitäten frei hast bei der Beschäftigung mit dem Thema Alkoholismus, dann kann man auch mal in der Buchhandlung
    was zu der bestehenden Situation sagen.
    Ich würde das jedenfalls tun, ich würde da hingehen und sagen "Ich besuche sehr gern ihre Buchhandlung, aber ich habe festgestellt, das sie leider zum Thema Alkoholismus nur ein sehr begrenztes literarisches Angebot haben. Ich würde mich freuen, wenn da mehr zur Verfügung stünde"... oder so :wink:
    Ich würde also erstmal irgendwas loben und dann sagen, was mich stört.
    In Buchhandlungen arbeiten normalerweise halbwegs intelligente Leute, meist sogar sehr intelligente.
    Und auf Kundenwünsche sollte besser gehört werden, ansonsten driftet die Kundschaft nämlich ganz schnell zu amaz*n und anderen Online-Buchhandlungen ab.
    Und daran kann keine Buchhandlung interessiert sein.


    Zitat

    Ah so ja, ein Buch hatten Sie da noch zum Thema und zwar stapelweise:
    Warum Abstinenz die Gesundheit gefährdet und S** vor Krebs schützt: Anti-Aging-Geheimnisse für Genussmenschen :roll: öhm, genau das ist doch irgendwie Teil des Problems in unserer Gesellschaft mit dem Umgang einer Droge, die gefährlich ist und abhängig macht und das in größerem Ausmaß, als viele illegale Substanzen. Hat mich schon nachdenklich gemacht.


    Vielleicht wird das Buch über die Gefahren der Abstinenz von Jev*r-Pilsener oder einer Sektfirma gesponsert? :?
    Weiß man`s ?? 8)
    Nicht das noch zu viele Menschen abstinent leben wollen und der Staat und die Brauereien/Kellereien Kohle einbüßen müssen :roll:
    DAS geht ja mal gar nicht !

    Lunki, ich finde Deine kritische Auseinadersetzung mit dem Thema sehr gut !
    Ich habe das auch immer getan und tue es auch heute noch. Und vielleicht hat es mir auch geholfen, trocken zu bleiben.
    Alkohol spielt in unserer Gesellschaft mittlerweile echt schon eine gruselige Rolle.
    Mich erschreckt es auch immer wieder mal.
    Und ich sage dann auch mal was dazu.
    Ich will niemanden missionieren oder sonstwas, aber kritische Bemerkungen können schon den einen oder anderen mal dazu bringen,
    über den eigenen Konsum nachzudenken und ob man diesen kranken Tanz um den Alk mitmachen will...
    Nasse Alkies erreicht man damit allerdings eher nicht, denn da regiert der Alk dann schon viel zu stark und dann will man ja nur noch saufen und nix hören...oder muss auch schon saufen.

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    vielen Dank für deine Zeilen an mich.

    Hatte in letzter Zeit irgendwie nicht so die Lust zu schreiben. Obwohl es mir schlecht geht. Das hat aber nix mit dem Trinken zu tun, das klappt nach wie vor gut, also nicht zu trinken. Sind heute 4 Wochen, was natürlich nix ist, aber an dem Punkt war ja jeder LZT auch mal. Finde nach wie vor keine Lösung für das Arbeitsproblem. Endlose Gedankenspirale im Kopf, keine Lösung in Sicht. Ich weiß nur, das ich da weder hingehen will, noch kann. Ich kann die Resttage nicht absitzen und alle Problem ausblenden. Dazu bin ich schon in psychisch stabilen Zeiten viel zu dünnheutig. Von meinem Hausarzt bekomme ich da irgendwie nicht so recht Unterstützung, ich glaube da herrscht die Meinung vor, ich hab einfach keinen Bock zu arbeiten. (Bin erst vor zwei Jahren hergezogen, d.h. so lange kennt er mich noch nicht, aber anhand meiner wenigen Krankheitstage mit AU in der Zeit, müsste er doch sehen, das ich kein Drückeberger bin) Dabei bin ich alles andere als ein Mensch der gerne zu Hause ist. Ich liebe es zu arbeiten, eine Aufgabe zu haben aber ich ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, das ich in diesem System einfach nicht mehr mitspielen möchte. Dieses ganze Ausbeuten, Zeitverträge, Lohndumping, Überstunden ableisten, ohne Anerkennung ohne Wertschätzung. Nur Druck und Abwertung. Ich bin das so leid!!! Was ich auch nicht verstehe, einerseits wird mir seitens des Hausarztes mitgeteilt, ich wäre doch woanders, also nicht bei meiner aktuellen Arbeitsstelle einsatzbereit, ergo nicht krank, andererseits, hat er mich beim letzten Gespräch am Ende gefragt, ob ich auch keine Dummheiten mache, also mir was antue. Wenn er das ja scheinbar aus meinem Verhalten heraus befürchtet, wie kann er dann andererseits meinen ich könne dort im neuen Jahr wieder arbeiten? Man könnte jetzt ja einfach den Arzt wechseln, aber das ist auch wieder so eine Sache. Da fühle ich mich dann auch gleich wieder schuldig. Ganz klar mein Thema: Abgrenzung, für sich einstehen, NEIN sagen, wenn mir etwas nicht gefällt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, bisher ist es mir allerdings noch nicht gelungen. Wenn ich dann wirklich mal was sage, was jemand von mir so nicht kennt oder erwartet, dann bin ich aufeinmal schwierig und kompliziert. Da hin zu gucken und es nicht "schönzusaufen" ist echt anstrengend. Selbst in der Familie stehe ich immer wieder an so einem Punkt. Es wird von mir erwartet an HeiligAbend mit meiner Schwester und meiner Nichte zu verbringen. (Weil es seit dem Tod meiner Mutter immer so war) Ich wollte schon letztes Jahr, eigentlich gemütlich mit meinem Partner daheim bleiben, hab mich aber wieder breit schlagen lassen und dieses Jahr stehe ich vor dem gleichen Problem. Habe stattdessen angeboten, das sie an heilig Abend zu uns kommen können oder auch am zweiten Feiertag. Da hieß es dann nur: da habe ich mir bereits was vorgenommen. (was ja nicht stimmt, ich weiß das sie Heilig Abend zu Hause sind, was ja auch ok ist, aber warum ist es denn nicht ok, das ich am HeiligAbend auch gemütlich zu Hause sein möchte, anstatt zwei Stunden mit dem Auto irgendwo hinzufahren?) Jetzt stecke ich wieder in diesem Dilemma, entweder aushalten und das machen was ich möchte (+ schlechtes Gewissen natürlich) oder nachgeben und hinfahren.

  • Falls das jemanden interessiert, ich bin ab und zu noch hier und mittlerweile seit 8 Wochen abstinent. Anfangs hatte ich nie das Bedürfnis zu trinken, in letzter Zeit, blitzt aber schon mal kurz ein Gedanke auf, das es vielleicht schön wäre jetzt was zu trinken. Es hilft dann, mir vor Augen zu führen das ich, falls ich diesem Verlangen jetzt nachgebe, ganz schnell wieder da landen würde, wo ich mal war. Ich habe verstanden das eine Alkoholabhängigkeit ein chronischer Zustand ist, daran ändert auch eine (jahrelange) Abstinenz nichts. Die Orientierungsgruppe der örtlichen Suchthilfe ist für mich sehr hilfreich. Das Forum ist für mich dagegen keine große Hilfe gewesen, ich hatte eher das Gefühl, man steht am Neuling am Rand und es ist schwer in die bestehende Gemeinschaft einzudringen. Mag aber auch sein, das ich zu wenig Energie dafür aufgebracht habe, diesen Zustand zu ändern.

  • hallo Lunki
    herzlichen Glückwunsch :)

    wenn du mehr als ein Monat keinen Eintrag in dein eigenes tb machst, kannst du auch keine bis sehr wenige Resonanz erwarten.

    ich weiß, es ist schwer, besonderes am Anfang, weil man sich alleine fühlt, auch hier. wo du unter gleichgesinnten zu sein glaubst.
    ich glaube, die lzt warten einfach ab um zu sehen ob dir wirklich ernst ist.
    bin keine alkoholikerin und kann dir leider keine Tipps geben wie es für dich leichter wird.

    schreibe einfach, so wie jetzt, was du fühlst, was kannst du, was willst du ändern.

    mir war Forum eine grösse Hilfe, nur beim Lesen in alten Threads, dann, natürlich auch im Austausch mit anderen.

    lg ideja

  • Hi Lunki!
    Bring Dich ein, schreib, dann wirkst Du aktiv am Foren leben mit. Es schwankt hier draußen etwas, wie viele aktiv schreiben. Ich bin drinnen in der Villa und hier draußen mal mehr mal weniger. Aber es liegt an jedem einzelnen. Schreib doch über Dich, vielleicht hast Du auch Fragen....
    viele Grüße
    Calida

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