Kollektive Rückfallgefahr (in Selbsthilfegruppen)

  • Guten Morgen :)

    Kann jetzt verstehen, wie es sich anfühlt zusehen zu müssen , wie jemand anderes "sich den Alkohol antut" und stelle es mir äußerst quälend vor, mit ansehen zu müssen, wie ein Geliebter Mensch sich kaputt säuft. :cry::cry:

  • Als mein (noch trinkender) Ex-Partner mir vor einigen Wochen (ungefragt) einen Vortrag über das Thema Alkohol hielt, in dem er betonte, dass er ja gar nicht süchtig ist, weil er ja trinken WILL und nicht muss, hatte ich innerlich das Bedürfnis, ihm fünfhundertmillionen Dinge zu erklären. Aber wozu??? Wenn er am Ende eh nichts versteht und lediglich meine Energie verpufft?! Klar tut er mir irgendwo leid. Er hat sein Leben bereits privat und inzwischen auch beruflich gegen die Wand gefahren. Aber es ist bestimmt nicht unterlassene Hilfeleistung, wenn ich ihn fallen lasse, denn es gibt Stellen, die lassen ihn nicht fallen. Und das habe ich ihm auch geschrieben:
    Dass er mich in Ruhe lassen soll und sich mit seinen Problemen bitte nicht an mich, sondern an die Suchtberatung wenden soll. Danach habe ich ihn (ohne schlechtes Gewissen) blockiert.

    Wenn jemand vor mir besoffen zusammenbricht, rufe ich gern einen Rettungswagen. Sobald dieser angekommen ist, mache ich mich garantiert vom Acker und kümmere mich keine Sekunde weiter um sein Leid. Denn sonst wird es (zumindest seelisch) zu MEINEM Leid und das lasse ich garantiert nicht zu.

    Ich kann nur Jedem dazu raten, es so zu handhaben.

    LG Cadda

  • :) Achja

    War mir meiner Erinnerung von vor Jahren nicht ganz sicher, hab daher Dante die Frage nach der Co Abhängigkeit gestellt.
    Das hatte keine verurteilende oder bewertende Bewandnis.

    Kann ja auch in den Beiträgen des Forum's forsten.
    Durch das direkte Schreiben war fragen der kürzere Weg. :)

  • Hey Cadda,

    erstmal nur ganz kurz, bin auf dem Sprung...

    Meinte mit der unterlassenen Hilfeleistung zb einen Besoffenen der voraussichtlich auf eine stark befahrene Straße läuft

    der besoffen ins Auto steigt um zu fahren, sich und andere gefährdet

    der zusammenbricht und rumliegt mit evtl weitergehenden Beschwerden (Verletzungen)

    ... und "Du" (oder irgendwer anders) das sieht, erkennt, weiß und DANN ignoriert.

    Obwohl die Hilfeleistung wohl immer erst dann relevant wird wenn etwas passiert ist. :-|

    Schönen Tag

  • Ich gehöre zur Alkie-Fraktion, Marian.

    Ich habe dich dann offensichtlich wirklich missverstanden.

    Wer zusammenbricht, herum liegt & Beschwerden oder Verletzungen hat, dem vermittle ich natürlich Hilfe, & zwar unabhängig vom Alkoholpegel.

    Wenn einer so besoffen ist, dass er mehr ins Auto kriecht als steigt, dann rufe ich 110 an.
    Was die daraus machen, geht mich dann nichts mehr an.

    In der Praxis kommt das aber eigentlich nicht mehr vor.
    Ich besuche keine derart feuchten Veranstaltungen, als dass mir so etwas begegnen würde.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Ihr habt es gut auf den Punkt gebracht.
    Da hat mich euer Standpunkt interessiert.

    Hilfe holen so weit und so gut wie es möglich ist und sich dann möglichst zügig verabschieden.

    Selbst das geht an mir nicht ganz spurlos vorüber.
    Also gilt es, den eigenen Kräftehaushalt zu berücksichtigen.

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