Angst vor dem Wochenende

  • Am Sonntag habe ich den ersten Schritt gewagt und mich hier im Forum mit meiner Geschichte vorgestellt, nachdem ich eine zeitlang als Gast Eure Beiträge mitverfolgt habe. Nun bin ich fest entschlossen, an diesem Samstag den zweiten Schritt zu machen: Ich werde das Gespräch mit meiner Frau suchen (diesmal etwas direkter als sonst). Ich werde ihr erzählen, dass ich mich hier als Co-Abhängiger registriert habe und fest entschlossen bin, die Situation mit ihrer Abhängigkeit (welche sie nach wie vor vehement von sich weist) in dieser Form nicht mehr länger mitzutragen. Da ich ein eher rationaler Mensch bin (aber keinen Falls gefühlsarm oder kalt), werde ich das jetzt durchziehen. Aber ich habe Angst! Wird sie schon angetrunken sein, wenn ich vom Schneeschuhlaufen zurückkomme (erfahrungsgemäss ja)? Wird sie ausflippen und mich als Verschwörungstheoretiker beschimpfen? Wird sie sich mit einer Flasche Gin oder Wodka im Arbeitszimmer einschliessen? Werde ich genug Empathie aufbringen, auf sie einzugehen und sie nicht zu verletzen? Fragen über Fragen ❓ Heute Abend habe ich versucht, meine Nerven mit einem intensiven Workout zu beruhigen. Als ich dann mit einer Flasche Mineralwasser zurück ins Wohnzimmer kam, sass sie vor einem Glas Wein (keine Ahnung wieviele es schon vorher waren) und meinte ganz lakonisch, dass mir ein Glas Wein wohl mehr helfen würde als das ständige Trainieren...................
    Ich wünschte, der Samstag wäre schon vorüber und ich würde klarer sehen, wie es weitergehen kann oder muss!

  • Hallo Kummerbub,

    Klar dass sie so denkt ... das ist üblich... mich beruhigt ein Workout (meist Radfahren oder Freeletics) auch sehr...:

    Wird sie schon angetrunken sein, wenn ich vom Schneeschuhlaufen zurückkomme (erfahrungsgemäss ja)?

    vermutlich ja, da gibts aber leider wenig was du dagegen tun kannst, aufschieben bis sie nüchtern ist geht nicht.

    Wird sie ausflippen und mich als Verschwörungstheoretiker beschimpfen?

    Keine Ahnung, und wenn schon, solange sie nicht Handgreiflich wird... irgendeine Reaktion wird kommen, typischerweise irgendetwas das dich verletzt, anzieht, Hoffnung macht, irgendwas das schon öfter funktioniert hat um dich ruhig zu stellen.

    Wird sie sich mit einer Flasche Gin oder Wodka im Arbeitszimmer einschliessen?

    Irgend nen "Grund"(Ausrede) zum Saufen gibts immer, Wenn du's nicht bist irgend was andres.

    Werde ich genug Empathie aufbringen, auf sie einzugehen und sie nicht zu verletzen?

    musst du das überhaupt?
    Es ist legitim dich zu schützen, auf sie Eingehen? worauf denn? dich wieder von ihr ruhig stellen lassen/auf eine Bahn lenken lassen, damit sie für sich "ungestört" weiter saufen kann?
    Empathie wird da leider wenig helfen Süchtige sind verdammt gut darin bewusst oder unbewusst die Wesenszüge zu füttern die dich das tun lassen was sie von dir wollen.

    Deine Rationalität ist erfahrungsgemäß das was helfen kann in Verbindung mit dem Wissen was du für dich willst.

    Kleiner Hinweis: warum nicht heute schon? warum bis Samstag warten? (ich habe deine Geschichte bisher noch nicht gelesen, werde ich nachholen)...

    90% der Guten Vorsätze scheitern daran dassman sie nicht in den ersten 48h angeht ;)

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Kummerbub,

    herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    Wird sie ausflippen und mich als Verschwörungstheoretiker beschimpfen


    das wird sie sicherlich, jedesmal wenn ich das Thema Alkohol angesprochen habe, wurde es laut, da wäre Verschwörungstheoretiker noch harmlos gewesen.
    Du kannst aber sicher sein, das es ihr nur darum geht vom Thema abzulenken. Sie weiß bestimmt, wo deine heiklen Punkte liegen, wo sie dich treffen kann, und die wird sie nutzen. Damit bringt sie dich in eine Verteidigungsposition und alles kehrt sich um. Dann ist das Thema Alkohol wieder mal vom Tisch.
    So habe ich es x- mal erlebt.
    Gespräche mit alkoholisierten Menschen bringen nichts, aber wann ist ein nasser Alkoholiker nüchtern? Diese Frage hat mir damals ein langjährig trockener Alkoholiker gestellt, als ich fragte, wann soll ich am besten mit meinem xy reden.
    Mach klare Ansagen, wo du genau weißt, das du auch die Konsequenz besitzt sie durchzuhalten. Eine Grundsatzdiskusssion über Alkohol ist in den wenigsten Fällen sinnvoll.
    Empathie zeigen, wird sofort ausgenutzt, das kann ich dir leider auch aus Erfahrung sagen. Ich wurde dann wieder und wieder in die Rolle gedrängt, wo ich gerade raus wollte.
    Mach dir einen Plan, was du ansprechen willst, und wenn es von ihrer Seite eskaliert, geh aus der Situation raus und schütz dich. Lass dich auf keine Diskussionen ein.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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