• Hallo Schokohasi,

    aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, Dir wirklich Zeit mit allem zu lassen. Lass ihn seinen Weg in die Trockenheit gehen und schau Du, dass Du wieder auf die Beine kommst. Du musst doch nicht gleich irgendwas entscheiden und lass dich nicht erpressen, für den Fall, dass Du nicht gleich zu ihm zurück gehst, wenn er das will. Er trinkt dann, weil er das will und nicht weil Du dieses oder jenes tust oder nicht tust.

    Ich bin nach knapp 5 Monaten zu meinem Mann zurück gegangen. Es war aber nicht alles wieder schön. Wir mussten neu zueinander finden und das hat fast 2 Jahre gedauert. Wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben.

    Ich wünsche Dir viel Geduld mit Dir selbst

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte,

    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

    Nein, erpressen lassen tue ich mich schon mal gar nicht. Schließlich kann ich aber Bedingungen an ihn stellen und wenn er es wirklich ernst meint, muss er sie wohl akzeptieren.

    Ich habe genau wie du es gemacht hat,dran gedacht, es zu tun. Wir bleiben erstmal jeder für sich, ich kümmere mich um mich selbst und um meine Kinder und er konzentriert sich drauf, seine Sucht in den Griff zubekommen. Trotzdem könnten wir uns 1-2 in der Woche treffen und reden und so langsam wieder eine Vertrauensbasis aufbauen.

    Ich glaube, dass dies eine gute Lösung für mich ist.

    Mit windigen Grüßen

  • Hallo Schokohasi,

    mein Exmann hat, nachdem ich mich getrennt hatte, ja auch aufgehört zu trinken, hat eine Entgiftung gemacht und für einige Zeit eine Gruppe besucht. Das war eine Art Therapiegruppe.

    Wir haben auch wieder Zeit miteinander verbracht aber reden wollte er nicht über das, was geschehen war. Ich bin auch in meiner Wohnung geblieben obwohl er wollte, dass ich zurück komme. Er drückte das so aus wie: "Wir leisten uns mal zwei Wohnungen bis du dich wieder beruhigt hast..."

    Bei mir war es aber so, dass ich kein Vertrauen mehr fassen konnte. Ich merkte auch immer mehr, dass er nichts veränderte sondern nur nicht trank. Ich war damals hier schon im Forum unterwegs und habe viel bei den Alkoholikern gelesen. Und wie denen das gelang, langfristig trocken zu werden und zu bleiben. Davon sah ich bei ihm nichts. Irgendwann fing er mehr und mehr an Druck auszuüben. Im Grunde verhielt er sich wie in nassen Zeiten, nur ohne Alkohol.

    Nach ca einem Jahr habe ich mich dann endgültig trennen können, da konnte ich loslassen weil ich merkte, dass da nichts mehr war, was mich an ihn band. Keine Gefühle und so. Zu dieser Zeit kannten wir uns 27 Jahre.

    Ich finde es gut, dass du noch deinen Abstand hast und erst mal siehst, was passiert. Auch du veränderst dich ja gerade, er auch, wenn er Therapie macht und nüchtern bleibt. Da wird eine neue Basis entstehen, wenn es gut läuft. Oder du (oder auch er) erkennst, dass zu viel kaputt gegangen ist.

    Mein Exmann hat nach 4 Jahren wieder mit dem Trinken angefangen, als er eine neue Lebenspartnerin kennengelernt hatte.

    Ich drücke dir die Daumen, dass es bei euch gut wird, das wäre echt schön.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Bei mir war es aber so, dass ich kein Vertrauen mehr fassen konnte. Ich merkte auch immer mehr, dass er nichts veränderte sondern nur nicht trank. Ich war damals hier schon im Forum unterwegs und habe viel bei den Alkoholikern gelesen. Und wie denen das gelang, langfristig trocken zu werden und zu bleiben. Davon sah ich bei ihm nichts. Irgendwann fing er mehr und mehr an Druck auszuüben. Im Grunde verhielt er sich wie in nassen Zeiten, nur ohne Alkohol.

    Hallo Aurora,

    und genau das erlebe ich gerade. Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich keine Energie mehr aufbringen kann, die Beziehung wieder aufzunehmen. Das Vertrauen ist definitiv weg und auch die Gefühle. Ohne ihn geht es mir bedeutend besser. Er will keine Therapie machen,angeblich trinkt er aber nicht mehr.

    Daher habe ich vor ein paar Tagen den Schlußstrich gezogen. Leider ist es tatsächlich so gekommen, wie ich es angenommen habe. So wie du es beschreibst,ist er auch. Er ist derselbe Mann wie vorher, bloß ohne Alkohol. Er setzt mich unter Druck mit meinen Möbeln im Haus,will mich so schnell wie möglich loswerden. Schreibt mir fiese Nachrichten und ist eingebildet und herrisch wie eh und je.

    Das ist für mich eine große psychische Belastung.

    Schönen Sonntag!

    Liebe Grüße

  • Hallo Schokohasi,

    oh je, dass tut mit leid, dass es dich so belastet.

    Aber sowas geht leider meistens nicht ohne Schmerzen ab.

    Es ist stark, dass du den Schlussstrich ziehen konntest, so tut das zwar jetzt erst mal weh und macht Stress aber dann ist auch Schluss. Wärst du da geblieben, wäre das noch sehr viel schlimmer geworden, auch für die Kinder. Ein schönes Zusammenleben ist mit einem nassen Alkoholiker nicht wirklich möglich.

    Ich hoffe, du kannst deinen Sonntag trotzdem genießen.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Schokohasi,

    ich bin neu hier und habe eben deine Geschichte gelesen.

    Es tut mir leid, was du durchmachen musst. Wenn er jetzt so ein Fiesling ist, belastet es dich natürlich sehr. Aber vielleicht ist das positive daran, dass man sich dadurch zu 100% Sicher sein kann, dass du den richtigen Weg gegangen bist.

    Ich wünsche dir und deinen Kindern alles Gute.

    Viele Grüße

    Lykka

  • Hallo Lykka,

    Aber vielleicht ist das positive daran, dass man sich dadurch zu 100% Sicher sein kann, dass du den richtigen Weg gegangen bist.

    Ja, auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung zu gehen und ich bereue absolut gar nichts. Naja, vielleicht das ich mich vorher nicht um eine Wohnung gekümmert habe. Wir leben immer noch bei meinen Eltern und ich hoffe,ich bekomme bald eine Wohnung, denn mit 36 Jahren und 2 Kindern bin ich es doch gewohnt auf eigenen Beinen zu stehen.

    Leider ist das als Alleinerziehende gar nicht so einfach,was Passendes im Rahmen zu finden.

    Nun treffen wir morgen nach unserer Trennung das erste Mal aufeinander. Ich muss ins Haus, Sachen packen und noch einige Papiere holen. Zum Glück begleitet mich mein Vater,ich bin gespannt, was mich erwartet. Ich rechne mit schlechter Laune und vielen Gemeinheiten.

    Aber davon lasse ich mich nicht mehr unterkriegen. Das würde mich noch mehr in meiner Entscheidung bekräftigen.

    Gute Nacht

    Liebe Grüße

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