• Liebe Simi,

    ich kenne dich aus dem Forum hier schon gefühlt ewig. Und auch deine Probleme mit D. Das ist ja nicht neu, neu ist jetzt nur die Sucht bei ihm. Leider.

    Er kennt dich seeehr gut, weiß was es braucht um dich auf die Spur zu bekommen. Er weiß auch um deine riesigen Schuldgefühle dass du es als Mutter vermeintlich verbockt hast. Durch deine eigenen Abhängigkeiten. Er nutzt das aus, wie schon immer. Ob er das absichtlich macht weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es euer gemeinsames Muster ist. Ein gut eingespieltes krankes Miteinander.

    Ich stimme Ste in seinem Beitrag zu. Ich weiß, wie unendlich aufgerieben du dich immer hast um D. das Bestmögliche zu geben und zu ermöglichen. Jetzt ist ER am Zug, er ist ja kein kleiner Junge mehr.

    Und - du bist auch nicht gesund. Du hast deine Suchterkrankung, diesen Cocktail aus vielen Drogen. Alkohol ist ja nur eine davon. Und du bist eine "alte Häsin" und weißt, dass Selbstschutz ein sehr wichtiges Standbein für eine stabile Trockenheit, für Cleanbleiben, ist. Also versuche dich im Loslassen. D ist für sich verantwortlich, du hast ihn ja nicht zum Trinken, zum Ritzen gezwungen. Er ist krank, psychisch, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber das heißt nicht, dass du dich lebenslang in Schuldgefühlen wälzen musst. Du hast das gegeben, wozu du fähig warst. Und hast dich selbst inzwischen frei geschwommen.

    Genau dasselbe kann er ja auch tun! Deine Mutter hat es nicht geschafft, dich rauszuholen. Das warst du selbst. Und genau diese Chance hat D auch.

    Ich finde es super, dass du auch autofahren kannst inzwischen. Glückwunsch zum Führerschein, zu dieser Freiheit!

    Und zu deinem beruflichen Erfolg. Ich weiß noch, mit wie viel Liebe du in dieser Einrichtung gearbeitet hast, wie viel du den Menschen dort geben konntest! Und ja immernoch kannst.

    Und deine Tochter - sie scheint auch auf gutem Weg zu sein.

    Ich schick dir liebe Grüße in die Schweiz

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Ste ... huhu liebe Aurora

    Vielen Dank für Euere Zeit, Gedanken und Rückmeldungen. Tut sehr gut, darüber mal "sprechen" zu können.

    Ich bin mir der eingespielten Muster zwischen D. und mir schon bewusst. Oft merke ich auch sofort wenn sich der Kreisel wieder zu drehen beginnt. Da dann aber herauszukommen erwarte ich zwar von mir, aber schaffe es nur selten. Gerade in Streitsituationen spüre ich schon im leisen Aufkeimen, dass das Drehen beginnt, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Ich versuche zwar in Streitmomenten nicht mehr zu diskutieren und verlange von ihm, mich in Ruhe zu lassen. Trotzdem schaffte er es fast immer meine Knöpfe zu drücken, bis wir uns in der immer gleichen alten Suppe wiederfinden. Ich glaube (oder hoffe) nicht, dass er mich bewusst, respektive geplant, so tief verletzt und belastet, trotzdem tut er es immer wieder und ich ihn wahrscheinlich auch. Es scheint ihm, ab einem bestimmten Punkt auch leid zu tun, trotzdem geht es immer weiter. Und auch mir tut es leid - dass er sich dann schlecht fühlt 🙄. Klar die Stresssituationen sind selten und er wird auch reifer, aber auch meine übermässige Fürsorge ist nicht gesund.

    Ich kann auch nicht sagen, wieviel stülpe ich D. von meinem eigenen Erlebten über. Also, ist er im Anfangsstadium eines Alkoholikers, oder ist es nur meine Angst, dass er meinen Weg einschlagen könnte, da wir uns sehr ähnlich sind? Übertreibe ich? Ist mein Auge und mein Misstrauen über-wachsam? Um all diesen ungesunden gegenseitigen Mustern zu entgehen, wäre es wohl schon gut, wenn wir uns wohnlich trennen könnten. Ich merke, dass das erste und letzte an meinem Tag ist, dass ich horche, ob ich ihn höre. Verlangt er Hilfe -bei was auch immer- ich kann sie nicht ausschlagen. Ich nehme ihm zuviel automatisch ab... . Ich wäre unheimlich froh, wenn ich die gefühlte Verantwortung abgeben könnte. In erster Linie an ihn selber - in der Hoffnung er wächst daran. Und wenn es geht an eine Begleitperson vom Amt, welche ihm seinen Spielraum besser aufzeigen könnte und in der Lage wäre, ihm knallhart Grenzen aufzuzeigen. Keine Kooperation und Selbstinitiative - kein Geld und keine Wohnung, ... . Halt die Realität. Und für mich, um mich in Abgrenzung zu üben und zur Ruhe zu kommen und mein Augenmerk endlich wieder auf mich zu legen.

    Es wäre für mich zwar die Hölle, ihn ziehen zu lassen, respektive ihn hinauszuschubsen (und damit Kontrolle abzugeben), aber der einzige Weg mit Aussicht auf Besserung für uns beide. Zudem hat er seit kurzem einen Psychiater, bei welchem er Termine zum Sprechen und für sein, seit einigen Wochen verschriebenen (wieder) Ritalin wahrnimmt. Seither ist er zugänglicher und offener Menschen gegenüber.

    Ich ertappe mich immer wieder bei idiotischen Tagträumen, wie toll es wäre, die Zeit zurückdrehen zu können, als die Kids noch klein waren, um alles anders zu machen. Aber was und wie wüsste ich dann nicht genau, ausser früher mit dem Saufen aufzuhören und die unglückliche Beziehung zu beenden. Ich habe bestimmt viele Fehler gemacht, aber stets so gehandelt wie es mir möglich war und wie ich dachte, dass es richtig ist. Ich hätte ja dann nicht das Wissen von heute und vielleicht würden mir noch schlimmere Fehler unterlaufen. Also sinnlose Gedanken.

    Mal abwarten was am Dienstag beim Gespräch herauskommt. Ich merke ich frage mich schon wieder wie erkennbar meine Geschichte hier wohl ist. Nicht wegen mir. Von mir können alle alles wissen, aber wegen den Kids. Habe aber noch nicht ganz herausgefunden wie das mit den geschützten Bereichen unterdessen abläuft.

    Aber für heute ist eh Schluss, da ich morgen um 06:30 schon wieder arbeite :) ... .

    Gut Nacht allen.

    Gruss simi

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Hallo Simi,

    eigentlich habe ich mir gestern vorgenommen, mindestens eine Schreibepause einzulegen - aber nach deinem Post wird daraus vorerst nichts, warum?

    Es geht um diese Besprechung von morgen Dienstag und wenn ich das richtig verstanden habe, ist die auf dem Sozialamt, mit D. und dir.

    Als ehemaliger Berufsschullehrer in Zürich kenne ich solche Gespräche mit Heranwachsenden und ihren Müttern als Beteiligter zur genüge. Am Ende der Diskussion fühlen sich meist die Mütter schlecht und nicht selten verlassen sie im Streit mit dem eigenen Jugendlichen den Ort. Das muss nicht sein, wenn die Mütter bewusster und vorbereitet in die Besprechung einsteigen würden. Ich erlaube mir ein paar Punkte und No-Gos für Mütter wie dich hier aufzuschreiben - es liegt an dir, was du daraus machst!

    1. Sei pünktlich - heisst 5 - 7 Minuten vor dem Termin erscheinen!
    2. Gib dich ruhig, nimm Platz am Tisch und lege deinen Block mit Schreibzeug bereit, frage nach einem Glas Wasser - das alles schafft Respekt.
    3. Es geht um D. und nicht um dich!
    4. Du bist nicht Teil des Problems, du bist allenfalls ein Teil der Lösung!
    5. Halte Pausen aus, fülle sie nicht mit Geschwafel - du hast nicht die Sitzungsleitung, darum halte dich zurück - du bist nur dazu eingeladen!
    6. Sprich nur für dich, keinesfalls für D., falle ihm nicht ins Wort und unterlasse es, ihn zu korrigieren!
    7. Erzähle nichts Negatives über D. und verdrehe nicht die Augen, wenn D. spricht!
    8. Lasse es nicht zu, dass du und deine Geschichte zum Hauptthema wird, sage dann - wir sind für D. hier, oder?
    9. Führe keine Streitgespräche mit D. vor Dritten, lehne dich zurück und sage - ist vielleicht nicht der richtige Moment für das, okay?
    10. Schreibe im Voraus zuoberst auf deinen Block "Es geht um D. und nicht um mich - also halte ich mich zurück" und notiere weiter
      • Ausgangslage (wie du sie aktuell erlebst)
      • Ziel, (wie sollte die Situation sein, die für dich stimmt)
      • Roadmap, wie ist das Ziel zu erreichen, (Massnahmen/Zwischenschritte/Finanzierung)
      • mach dir Notizen zu den obigen drei Punkten während der Sitzung (Ausgangslage/Ziel/Roadmap) und frage den Sitzungsleiter bezüglich einer Zusammenfassung zum Schluss, wenn er es nicht schon selber macht - das macht alle Beteiligten ringsum vorsichtig.

    Wenn du diese 10 Punkte nur etwas beachtest, gehst du mit Sicherheit nicht als Verliererin vom Tisch und gewinnst die Achtung vom Sozialarbeiter, D. und nicht zuletzt von dir - die dir zusteht.

    Nimm diesen Anlass als Start für eine neue Simi, die sich nicht herumschubsen lässt und klar in sich und was sie will.

    Vorwärts zum Start - ich wünsch dir Glück und vor allem die notwendige Gelassenheit und Verstand.

    LG Ste

  • Hallo Ste

    tut mir leid, wenn ich Deine Forumspause herausgezögert habe :mrgreen:

    Vielen Dank für Deinen Input.

    Das Gespräch ist grundsätzlich gut verlaufen. Also wir blieben alle ruhig und sachlich, aber ich erwartete auch nichts anderes. D. und ich hatten dasselbe Ziel und dieselben Anliegen. Er kommt zu solchen Terminen auch immer nüchtern und gut gepflegt, bleibt anständig und ruhig (zu ruhig, da sein Selbstvertrauen/Selbstwert mickrig ist). Trotzdem ist das Resultat etwas zermürbend.

    Da D. noch nicht 25 ist, ist die mögliche Unterstützung extrem tief - da grundsätzlich die Eltern aufkommen müssen. Also der Betrag, welcher er für die Wohnung ungefähr vom Amt bekommen könnte, ist so tief, dass wir dafür nicht einmal ein einziges WG-Zimmer finden konnten. Gut, er könnte auch eine etwas teurere Wohnung suchen, dieser Betrag wird ihm aber dann von den Lebenshaltungskosten abgezogen. Würden wir einen Beitrag beisteuern, wird natürlich auch das weggerechnet. Und würden wir ihm unter er Hand etwas zukommen lassen, würde das bei einer Aufdeckung in eine Strafanzeige münden. Im Falle einer Ausbildung, würde er dann 150.- mehr erhalten, als das absolute Existenzminimum. Da habe ich dann die Sorge, dass der Anreiz echt zu klein ist, beruflich einzusteigen.

    Aber der Hammer für mich ist, dass er zuerst einen Mietvertrag unterschreiben muss, bevor er den Antrag auf Übernahme durch das Amt einreichen kann. Also wenn es dumm geht und der Antrag dann abgelehnt wird, habe ich einen zusätzlichen Mietvertrag am Hals. Dass das gerade bei Menschen, welche finanziell knapp dran sind so gehandhabt wird, ärgert mich massiv. D. ist nun gestaucht und eher der Ansicht, zuhause wohnen bleiben zu wollen und weiter auf Lehrstellenjagd zu gehen. Toll wäre natürlich wenn er dafür einen Coach zur Seite bekäme, aber ich glaube, die kosten auch nicht wenig.

    Ich fühle mich wie eine Maus in der Falle - und D. macht einen ähnlichen Eindruck. Thema war auch, warum er nie IV beantragt hatte. Diese Anmeldung wäre vor dem 18, Lebensjahr wichtig gewesen. Damals hatte D. auch einen Familienbegleiter, der versprach mit ihm den Antrag zu machen, was aber nicht geschah. Nun gut, morgen bespricht D. die Situation mit seinem Psychiater. Der wäre einzig ausschlaggebend, egal ob für den Antrag auf Sozialhilfe oder auch für eine IV-Anmeldung (bei letzterem ginge es nicht um eine Rente, sondern um Hilfe für eine berufliche Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt). Mit einer IV bekäme er dabei viel viel mehr Unterstützung. Aber ich habe das Gefühl, das Gespräch mit all den Zahlen und Eventualitäten hat D. so überfordert und erschlagen, dass er wieder abschaltet.

    Ich komme aus der Situation einfach nie heraus. Ich arbeite mich in 3 Jobs (alle in der Betreuung und Pflege) dumm und dämlich, während sein Vater keinen Cent für die Kids mehr beisteuert (da die Tochter bereits eine Erstausbildung hat und mein Sohn über 18 ist und sie bei mir wohnen, muss er das nicht mehr), obwohl er gut 1500.- monatlich mehr verdient als ich. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz meine Kinder nicht mehr zu unterstützen und sie quasi auf die Strasse zu stellen oder sie in so jungen Jahren in Schulden geraten zu lassen.

    Aber Mensch, ich habe doch auch nur 1 Leben und gehe auf die 50 zu. Gesundheitlich gebe ich recht ab, da ich in meiner wenigen Freizeit kaum noch Energie habe, mich zu sportlichen Aktivitäten zu überwinden. Zudem machen mein Rücken, meine Hände und Hüften mir zunehmend Probleme. Ich bin mir der Endlichkeit des Lebens immer bewusster und frage mich, ob ich meine verbleibende Zeit wirklich mit Aufopferung verbringen will, bis ich so verkrüppelt in die Pension gehen kann, dass ich nur noch für Netflix-schauen zu gebrauchen bin.

    Meinen Alltag verbringe ich damit, es Mensch angenehm zu machen. In meinen Jobs kümmere ich mich, meinen Kids fühle ich mich verpflichtet, meine alten Mutter behalte ich stets im Auge (da sie alleine wohnt), mein Mann ist auch noch da ... . Selber aber stehe ich auf der Stelle. Ich kenne meine Wünsche und Bedürfnisse gar nicht. In meinem Leben hatte ich nie die Musse mich damit auseinanderzusetzen. Ich bin bei meinen Zukunftsträumen so fantasielos, dass ich mich schäme. Glück bedeutet für mich im Moment, alleine zuhause im Bett liegen zu können und von niemandem angesprochen zu werden. Dass keiner Ansprüche und Erwartungen an mich stellt. Einfach nur Ruhe und für mich sein.

    Wau ein richtig Zufriedenheit-ausstrahlender Beitrag wird das hier :lol::lol: .

    So fertig gejammert. Ist halt nur wieder eine Enttäuschung mehr. Wir werden sie hoffentlich nutzen, um nach anderen Wegen zu suchen. Es gibt schon Programme für Jugendliche, welche D. bisher jedoch eher ablehnte, da diese stet mit Begleitung und vielen Gesprächen zusammenhängen. Aber ich kann mir vorstellen, dass das in baldiger Zukunft zum Thema wird. Jetzt wo er mit dem Ritalin offener auf seine Mitmenschen zugehen und etwas weniger verklemmt reden kann. Sein Vorteil wäre, dass er dann den dort erhaltenen Lohn fast ganz behalten könnte - mein Nachteil, ich sitze weiter auf den Kosten, jedoch mit Aussicht, dass D. einen beruflichen Einstieg findet. Also dass in weiter Zukunft ich von meinen gefühlten finanziellen Mutter-Pflichten befreit würde. Meine Tochter hat ja in 2.5 Jahren auch einen Beruf, der ihr Spass macht und mit dessen Zahltag sie gut über die Runden kommt.

    Wenigstens trinkt D. gerade nicht, was das Zusammenleben erleichtert.

    Ich bin heute wütend, unzufrieden und fühle mich von der Welt missverstanden und ausgenutzt. Das gibt es, ist nicht das erste und auch nicht das letzte mal :lol: - alles kommt und geht. Morgen ist ein neuer Tag.

    Um 16:30 beginnt meine Schicht, drum lege ich mich noch ein Stündchen hin und kühle runter.

    Ich bin froh, wieder hier zu sein. Tut gut, den Seelenmüll abzuladen. Merci und sorry zugleich :wink: !

    Gruss aus der verregneten Schweiz

    simi

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Hallo Simi,

    Glück bedeutet für mich im Moment, alleine zuhause im Bett liegen zu können und von niemandem angesprochen zu werden. Dass keiner Ansprüche und Erwartungen an mich stellt. Einfach nur Ruhe und für mich sein.

    Das kenne ich auch. Ich fand und finde das total blöd, wenn's bei mir so ist aber andersrum tut es mir unheimlich gut. Einfach die Akkus ein wenig aufladen, das ist es. Alles abschalten und nur atmen. Mehr nicht. Und das tut gut dann.

    Also mach dir nix draus sondern genieße die wenigen Momente, in denen du diese Ruhe hast.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Simi

    Du schreibst: Das Gespräch ist grundsätzlich gut verlaufen. Also wir blieben alle ruhig und sachlich ...

    Das reicht natürlich noch nicht für einen guten Verlauf - entscheidend sind die Erkenntnisse daraus und wie es mit D. weitergeht. Sind weitere Gespräche geplant, Ziele definiert und mögliche Schritte diskutiert worden - wohin die Reise; was ist mit Jugendberatungsstellen ...

    Zu dir - ich verstehe dich nur zugut, du schiebst keine ruhige Kugel und langsam geht dir die Luft aus, klar. Nur - du machst dich selbst zur Maus in der Falle!

    D. ist mit >18 Jahre nach CH_Recht volljährig, wird so von den offiziellen Stellen behandelt und du wirst nicht herumkommen, es ihnen gleichzutun. Das muss für dich, aber vor allem auch für D. klar sein (... ich musste das zu oft aufgelösten Eltern erklären, deren volljährige Jugendliche ihre Ausbildung kurz vor Ende einfach hingeschmissen hatten).

    Dieses Bewusstsein ist aber auch für Eltern und Jugendliche eine Chance. Wenn Jugendlichen in solch schwierigen Situationen klar wird, dass ihre Zukunft primär von ihnen selbst abhängt, die Eltern höchstenfalls noch die Rolle als Zuschauer und Supporter einnehmen können, kann das bei Jugendlichen Wunder wirken und Energien freisetzen.

    Simi - du siehst dich immer noch in der Verantwortung; das bist du gar nicht, du bist bestenfalls in der Rolle als Supporter und das gibt dir einen neuen Blickwinkel auf die Sache, für dich und für D.

    Du kannst grosszügig sein und ihm Wohnraum anbieten, mit Mahlzeiten unterstützen, ihm Tipps geben, wenn er danach fragt usw. - aber dass er sich im Alltag zurechtfindet, das kannst du ihm nicht mehr abnehmen.

    Die gute Nachricht - es gibt aktuell viele Möglichkeiten bei uns in der Schweiz - er muss sie einfach angehen. Das mit der Rente finde ich nur die zweitbeste Idee, besser wäre eine Arbeit, zuerst vielleicht als Praktikum und später in eine Ausbildung wandeln ... IV unterstützt wäre super, aber nicht Voraussetzung.

    Wichtig wäre, dass D. Anlaufstellen wie https://check-your-chance.ch/ angeht, die spezialisiert sind auf

    Anfang Zitat ***:

    GO4JOB: Nationale Jobline gegen Jugendarbeitslosigkeit

    Telefon: 0800 GO4JOB / 0800 464562

    E-Mail: beratung@go4job.ch

    • Jederzeit erreichbar (7 x 24h)
    • Kompetente Gesprächspartner
    • Gezielte Weiterleitung an Fachstellen
    • Absolut vertraulich
    • Keine Namensnennung nötig
    • Kostenlos (auch keine Anrufgebühren)

    Hast du noch keine passende Lehrstelle gefunden? Oder die Lehre abgeschlossen und noch keine Anstellung?

    Oder sind Sie im Umfeld einer jungen Person, welche sich mit dem Berufseinstieg schwer tut?

    Rufen Sie uns jetzt an oder senden Sie uns eine E-Mail!

    Die Jobline GO4JOB ist täglich rund um die Uhr per Telefon oder E-Mail erreichbar. Wir sprechen Deutsch, Französisch und Italienisch. Die Anfragen werden von einem fachkundigen Team von Beratung + Hilfe 147 entgegengenommen.

    Nach Abklärung der jeweiligen Situation erhalten Anfragende die Kontaktdaten der für sie geeigneten Fachstelle. Wir unterstützen kompetent und behandeln sämtliche Daten vertraulich.

    Als Dachverein gegen die Jugendarbeitslosigkeit engagieren wir uns dafür, dass möglichst alle jungen Menschen der Schweiz eine passende Berufsausbildung und Arbeitsstelle finden.

    GO4JOB – der einfache erste Schritt für die berufliche Zukunft!

    *** Ende Zitat

    Also, auch wenn du vielleicht das Gefühl hast, ich sei grob zu dir - Kopf hoch - du bist meines Erachtens nicht in der Falle, es liegt jetzt ausschliesslich an D., nur er kann es angehen; es gibt Möglichkeiten und der Arbeitsmarkt bei uns ist ja bekanntlich zur Zeit ideal!

    Übrigens, wenn du einen anonymeren Austausch möchtest, könntest du dich eventuell für eine Aufnahme in den erweiterten Forenbereich bewerben, dieser ist geschützter und du kannst besser auch auf detailliertere Dinge eingehen.

    LG Ste

  • Liebe Aurora, lieber Ste

    vielen Dank für Eueren Input. Ich war gestern etwas down. Heute sieht die Welt - erwartungsgemäss - wieder besser aus.

    Auch wenn es etwas blöd ist, bespreche ich insbesondere die Dinge, welche mit meinen Kids zusammenhängen lieber im geschützten Bereich, für welchen ich heute freigeschaltet wurde. Daher reagiere ich auch dort auf Euere Anregungen.

    Liebe Grüsse liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!