Ist Alkohol das Problem - oder sind die Ursachen andere?

  • Hallo Never und herzlich Willkommen hier!

    Ich denke, dass kein Mensch in eine Schublade passt. :wink:

    Bei mir haben sich durch meine Abstinenz nicht alle Probleme in Luft aufgelöst.

    Nur habe ich aus den Problemen, die ich mit Alkohol nicht zu lösen vermochte, Herausforderungen gemacht, die ich nun, nüchtern, annehme und angehe.
    Und es geht mir gut, obwohl nicht alles gut ist!
    Weil ich das erste Glas stehen lasse.

    Einen Ratschlag habe ich nicht für Dich.
    Auch bin ich kein Arzt, der Dir eine Empfehlung aussprechen kann.
    Ich bin trockene Alkoholikerin.
    Und als diese teile ich Dir meine Gedanken mit, die ich beim Lesen Deine Postings hatte:
    Sehr viele Dinge beschäftigen Dich. Könntest Du Dir vorstellen, Dir einen Schritt zu überlegen, den Du als nächstes gehen möchtest?
    Was steht im Vordergrund Deiner Gedanken, was beschäftigt Dich am meisten?
    Der Alkohol?

    Ob der Alkohol das Problem ist, wirst Du feststellen können, wenn Du ihn nicht mehr trinkst.

    Heute, trocken, kann ich ein wenig besser unterscheiden, welche „Probleme“ alkoholbedingt waren und welche nicht.
    Und so kann ich nüchtern die Herausforderungen angehen, die bleiben!

    Wünsche Dir gute Gedanken für Deinen ersten Schritt

    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • hallo never

    an meiner schublade steht dorothea :D

    es gibt probleme die nicht zu lösen sind, das muß man lernen, ein kopf-mensch zu sein macht es nicht grade einfacher diese erkenntniss zu erlangen. man kann nicht allem und jedem mir logik beikommen, unserer krankheit schon gar nicht, wenn das so einfach wäre.
    du solltest dich beim artzt durchchecken lassen, ob eine therapie sinn macht hängt vom einzelnen ab, mir hat sie geholfen.
    lies dich ins forum ein und stell fragen, ich denke dann wird vieles klarer.

    schön das du hierher gefunden hast.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo never,

    schön, dass Du Dich öffnest!

    Ich möchte ich Dich bitten, ein wenig „Absätze“ in Deinen Text zu bringen?
    Es macht mir sonst unheimlich Mühe, Dir zu folgen. :oops::wink:

    Danke für Deine guten Wünsche! :)

    Mein Weg...ja, der steht in meinem Tagebuch. Der steht da, weil ich nicht alles offen schreiben möchte und lieber in einem „geschützteren“ Raum schreibe....

    Ich habe lange Therapie gemacht, meine Alkoholsucht aber dort ausgeklammert.
    Meine Probleme haben nicht alle mit Alkohol zu tun, aber der Alkohol hat mir zusätzlich welche gemacht.
    Zur Alkoholikerin gemacht hat mich die Tatsache, dass ich meinen Konsum nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich konnte eben nicht nach dem ersten Glas aufhören und werde das nie mehr können! Deswegen trinke ich keinen Alkohol mehr. Ich möchte nicht und brauche nicht!

    Mein erster Schritt war dies Forum, dann die Suchtberatung und der Hausarzt.
    Und eine SHG vor Ort. Alle Hilfe, die ich bekommen konnte, habe ich mir geholt.

    Der Hausarzt ist nicht öffentlich, der hat „Schweigepflicht“.
    Und es hat mir sehr geholfen, mich erstmalig zu öffnen, gerade beim Hausarzt.

    Entzugserscheinungen habe ich gehabt, deswegen möchte ich Dich bitten, Dich einem Arzt anzuvertrauen.

    Eine Therapie ist eventuell sinnvoll. Aber ohne die Nüchternheit war es mir schwer möglich, die gelernten Dinge um zu setzten.

    Die Therapie bei Sucht ist nicht einseitig. Sucht betrifft mich als ganzen Menschen.
    Und ohne mich als ganzen Menschen zu sehen, schaffe ich es nicht, mit der Sucht leben zu können, abstinent leben zu können.
    Es ist eben nicht einfach „nicht“ trinken. Es gehört mehr dazu.

    Du kannst jetzt noch ganz lange überlegen, welcher von den vielen ersten Schritten wohl der richtige ist.....es gibt nicht „den“ richtigen, viele Wege führen in die „Trockenheit“....aber verschenke nicht zu viel Zeit beim Überlegen!

    Ich wünsche Dir einen einzigen ersten Schritt!

    Tabaluga,
    die hofft Dir Deine Fragen beantwortet zu haben

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Zitat von Never31

    Ich habe hier einwenig gelesen und wenn ich ehrlich bin, kommen mir die Ratschläge so vor, als müßte man nur mit dem Trinken aufhören und alle "Lebensprobleme" würden sich lösen.

    Ich weiß, ich habe ein Alkoholproblem, aber ich weiß nicht, ob der Alkohol oder eher ich, das Problem sind.... Mein emotionales Hauptproblem ist wohl, dass ich den Menschen nicht mehr wirklich traue. Ich möchte gerne dieser ewigen Spirale entkommen, es nutzt weder mit noch ohne etwas. Soll ich mich in eine Therapie für emotionale Probleme begeben oder einen Entzug machen?

    Wo liegt überhaupt die Ursache. Gibt es vielleicht hier jemanden, der ähnliches erlebt und vielleicht einen Ratschlag hat?
    Ich danke vielmals für eine mögliche Antwort.
    Viele Grüße an die Forumsteilnehmer
    Never31

    Hallo never,

    Herzlich Willkommen auch von mir hier im Forum.

    Tja, mit dem Trinken aufzuhören ist sicher nicht einfach, wäre es so, wären wir nicht alle hier. Es ist schwer, aber wenn man es ganz fest will, kann man es schaffen. Es lösen sich sicher nicht alle Probleme damit, aber mit Alkohol werden sie immer größer. Ich fing auch an, Schnaps zu trinken,vorher trank ich auch Wein. Aber Schnaps betäubt wohl besser und schneller, schient mein Ziel gewesen zu sein.

    Ob du eine Therapie für emotionale Probleme machen sollst, kann ich nicht beurteilen, warum nicht erstmal mit dem Alkohol aufhören? Ohne Stoff sieht man vieles klarer. Emotionale Kälte oder Schwierigkeiten entstehen oft erst duch Trinken, das hab ich gerade hier im Forum schon öfters festgestellt. Man isoliert sich immer mehr, auch, weil man ja das Trinken verbergen will. Je länger man in diesem Kreislauf verharrt, desto schlimmer wird es.

    Du fragst nach der Ursache, die weiß ich auch nicht. Aber ich kann sagen, das ich viele Dinge ähnlich wie Du erlebt habe. Ich war und bin auch ein selbstständiger Mensch, hab auch einen schönen Beruf, wollte auch nie Probleme machen, passte auch in keine Schublade. Vielleicht kommt alles zusammen, keiner soll eine Schwäche bemerken, ich kann es selber nicht genau sagen.

    Am besten wäre es selbstverständlich, sich einem Arzt anzuvertrauen, auch um evtl. bereits vorhandene Schädigungen zu klären. Wenn Du weiter so trinkst, kommen die sicher. Ich habe meinen Körper sehr mit Alk geschädigt und ich wünsche Dir wirklich von Herzen, das Dir das erspart bleibt. Mach eher Schluss damit, als ich es konnte.
    Ich hab übrigens ne Entgiftung gemacht und konnte bis heute trocken bleiben. Ich denke oft, eine Entgiftung ist die beste Grundlage zum trocken
    werden, sonst ist es sehr schwierig und auch gefährlich, ich meine jetzt damit, einen kalten Entzug zu machen.

    Hoffe, das ich Dir ien wenig weiterhelfen konnte.

    Lieben Gruß von der Lilly

  • Hallo Never!
    Du bist dazu in der Lage, einen Schritt zu gehen!
    Du bist hier! :D

    Geht doch!
    Gemeinsam schaffen wir es!
    Zwar muss jeder für sich seinen Weg suchen, aber hier sind wir nicht allein.

    Dir einen schönen Abend!
    Es gibt einen Weg, Du wirst sehen!
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Zitat von Never31

    Ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe, aber darf ich fragen, welche Schädigung Du durch Alkohol erlebt hast und was Du tun konntest. Ob ich wirklich zu einem Arzt gehe, weiß ich noch nicht. Aber Eure Erfahrungen sprechen wohl dafür.

    Danke Lilly und einen schönen Abend.
    Never

    Hallo never,

    Du fragst, welche Schädigungen ich durch den Alkohol habe, das kann ich Dir beantworten. Ich habe Leberzirrhose im Anfangsstadium und eine Nervenschädigung in beiden Fußgelenken. Leberzirrhose ist nicht heilbar, nur zu stoppen durch absolute Abstinenz. Meine Ärztin sagte mir, das meine Lebenserwartung fast so hoch ist wie bei Nichtalkoholikern, wenn ich nie wieder trinken würde. Meine Leberwerte sind jetzt sehr gut, das beruhigt etwas. Aber Leberzirrhose kann auch die Vorsstufe zu Leberkrebs sein, kannst Dir wohl vorstellen, wie ich mich manchmal fühle, ist schon manchmal schwer, nicht alles hinzuschmeissen (hiermit ist allerdings nicht Trinken gemeint, sondern eher Beruf, Sport etc.) weil ich mich manchmal frage, wie lange habe ich wohl noch ? Aber ich mach das Beste aus meinem Leben, so gut ich das kann. Außerdem sind die Nerven an den Fußgelenken geschädigt, die Gelenke selber sind o.k., d.h. das ich immer beim Laufen Schmerzen habe. Darum mache ich meinen Sport, ich schwimme viel, das lockert auf und danach fühl ich mich fit. Überhaupt fühl ich mich jetzt so fit wie noch nie in meinem Leben.
    Es gab bei mir eine Zeit, in meiner letzten schlimmsten Saufphase, wo ich nicht mehr leben wollte, es war mir egal, ob ich sterbe. Dann hätt ich wenigstens meine Ruhe gehabt, kein Beschaffen von Alk mehr notwendig, ich hätt nicht mehr trinken müssen.... Und ich war und bin immer ein Optimist, bloß hat der Alkohol mich soweit gebracht,nicht mehr leben zu wollen, das war nicht mehr ich.
    Die erste Zeit nach der Entgiftung mußte ich erstmal wieder fit werden,keine Gedanken mehr daran, als ich wieder fit wurde, dachte ich noch manchmal daran, das ich mal nicht mehr leben wollte und habe mich dafür geschämt, diese Gedanken gehabt zu haben. Das änderte sich eigentlich erst, als ich hier ins Forum kam und merkte, das es vielen anderen Menschen auch so ergangen ist. Das hat mich beruhigt und erschrocken zugleich. Erschrocken von der Erkenntnis, was Alkohol mit uns machen kann, wenn wir es zulassen.
    Und ich meine ganz ernst, das ich sowas niemanden wünsche. Darum mach Du es besser, geh zum Arzt, hol Dir Hilfe, auch hier. Wenn Du rechtzeitig aufhörst, können sich bereits vorhandene Schädigungen gut behandlen lassen, falls die überhaupt da sind. Ich will Dir keine Angst machen, aber es kann auch so enden wie bei mir...

    Gruß von der Lilly

  • hi never,

    dein text liest sich, als hätte ich ihn verfasst. ich bin ebenfalls neu und werde mich auch in kürze etwas ausführlicher vorstellen, allerdings befürchte ich sehr sehr ähnliche textpassagen miteinbringen zu müssen. ich wünsche dir und den restlichen forummitgliedern allea gute und vor allem abstinenz. lg. ari

    Ich bin der Kapitän meines Lebens.

  • Hallo Never!
    Ich freu mich für diesen weiteren, sehr wichtigen Schritt, den Termin bei der Suchtberatung zu machen!
    Und ich schicke Dir nun ein Packet "Mut" rüber, dass Du auch tatsächlich hingehst! :wink:

    Mich hat es sehr erleichtert, mich zu öffnen.
    Und nicht jeder nächste Schritt ist so kräftezehrend und anstrengend wie der erste Schritt.
    Die Schritte lohnen sich!

    Ich freu mich!
    Auch darauf, mehr von Dir zu lesen!
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Never,
    war eine Weile "verschollen"...weiß grad nicht, ob Du mein Tagebuch lesen kannst :roll:
    Wollte einmal nachhören, wie es Dir geht!?
    Und Dich an Deinen wichtigen Termin erinnern.
    Dir auch lieben Dank für Deine Wünsche!

    Tabaluga,
    die sich freut von Dir zu lesen

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo never,

    Dieser Bereich, in dem Du hier gerade schreibst, dient ja eigentlich der Vorstellung.
    Bei bestimmten Themen ist es besser, einen eigenen Thread dazu im entsprechenden Bereich zu eröffnen, dann bekommst Du auch sicher mehr Antworten.
    Dinge, die Du nicht so gern im öffentlichen Bereich schreiben möchtest, wären im geschlossenem Bereich sicher besser aufgehoben.

    Lieben Gruß von der Lilly

  • Hallo Never!
    Bei mir tobt im Moment ein "Orkan"...aber ich bin trocken.
    Und wenn ich das erste Glas stets stehen lasse, geht es mir gut, obwohl nicht alles gut ist! :wink:
    Ich wünsche Dir, dass Du genau diese Erfahrung auch einmal machen wirst!

    Vielleicht kannst Du ja bald mehr von mir lesen... :wink:

    Wenn Du Dir jetzt schon überlegt hast, was Du möchtest oder Dir im laufe des Gespräches am Freitag schon klar ist, welchen Schritt Du gehen möchtest, kannst Du Dich bestimmt auch sofort dazu äußern.
    Immer einen Schritt nach dem anderen. Ich denke, wenn eine Entscheidung in Dir gereift ist und Du sie nicht übers Knie brichst, ist sie so klar, dass Dir gelingt, was Du tust!
    Und das wünsche ich Dir! Gelingen!
    Du wirst es schaffen! Glaub an Dich!
    Liebe Grüße
    Tabaluga

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Never!
    Nochmal ich! :wink:
    Nicht, dass Du nun auf die Idee kommst, DIE wichtige Entscheidung reifen zu lassen. Nein, ich meinte nicht die Entscheidung, mit dem Trinken aufzuhören.
    Ich meinte die Entscheidung, wie Du das schaffen kannst.
    Es ging mir eben darum:
    Oft denkt man, dass "man nicht kann" oder "etwas gar nicht geht".
    Wenn ich dann aber ein wenig darüber nachdenke, geht es doch! :wink:
    Wenn ich das Ziel nicht aus den Augen verliere und es oberste Priorität in meinem Leben hat, ist vieles möglich und machbar!
    Es geht um Dein Leben!
    Liebe Grüße
    Tabaluga,
    die ein wenig aufgeregt ist heute

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Never, habe heute morgen erstmals Deine Beiträge gelesen. Kann Dir noch einen weiteren Tipp geben.
    Mir hat die Lebensberatung- in meinem Fall -bei der Diakonie, sehr geholfen. Dort gehe ich in der Hauptsache meine persönlichen Dinge an- wie die Aufarbeitung meiner Scheidung vor vielen Jahren- die ich wohl nie richtig verkraftet habe, die neuen Männerbekanntschaften nach der Scheidung und das jeweilige Scheitern. dieser Beziehungen.

    Mir ist z.B. nie bewusst gewesen, dass ich diese Bekanntschaften nur unter Alkoholeinfluss schliessen und aufrechterhalten konnte. Ohne Alkohol mochte ich diese Männer eigentlich garnicht besonders.
    Sie waren oberflächlich- nicht an meinem Alltagsleben und meiner damals noch kleinen Tochter interessiert- da ging es nur um das pure Vergnügen und das war stets mit Alkohol meinerseits verbunden. Schöne Hotels, schicke Restaurants- kleine Wochenendurlaube- nur den Alltag musste ich allein bewältigen. Natürlich wieder mit Alkohol !

    Ich hatte nicht nur ein Alkoholproblem- ich hatte auch Probleme mit meinem Leben nach der Scheidung zurecht zu kommen. Da war es naheliegend für mich sich einfach wegzubeamen- nicht nachdenken zu müssen- keine Gefühle zu zulassen- sich nicht mit diesen Problemen rumschlagen zu müssen. So sind die Tage und Jahre ins Land gegangen und alles wurde nur noch schlimmer. Heute noch einmal- morgen nicht mehr (meistens am Sonntag abend zu mir gesagt) um dann doch am Montag abend wieder im Supermarkt zur F lasche Sekt zu greifen.
    Ich habe mich so geschämt, besonders vor meiner inzwischen 18-jährigen Tochter, die ausgezogen ist, weil sie es nicht mehr mit ansehen konnte.

    ZU den AA.s gehe ich inzwischen nicht mehr-das Forum ist stets für mich da so wie auch heute morgen, wo es mir nicht so gut geht. Wieso das so ist weiss ich nicht- früher hätte ich sofort etwas getrunken- ist ja Wochende- um so einen Tag besser überstehen zu können- heute geht es auch ohne Alkohol. Ablenkung ist dabei sehr wichtig.

    Also, das Forum- die Lebensberatung- die Hoffnung- das sind meine Helfer.

    Schönes Wochenende Claudi

  • ich hab mir deinen kompletten schriftwechsel hier durchgelesen. zum einen möchte ich dir danken. es tut gut zu lesen das auch andere unsicher sind. ich hatte am mittwoche mein info-gespräch zur entgiftung. ich hatte wohl mehr glück denn ich fühlte mich dort sehr geborgen. nur die wahrheiten haben mich mal wieder geschockt.

    zu meiner vorgeschichte. ich habe 1993 eine entgiftung und anschliessend eine 6 monatige langzeit gemacht. ich blieb 10 jahre trocken und befinde mich seid 3 jahren im sumpf des rückfalls. vor zwei wochen bin ich betrunken zum arzt gegangen ( wie peinlich) und habe auch gleich einen termin zum info-gespräch vereinbartbei diesem gespräch wurde mir klar gesagt das ich wohl wieder eine langzeit brauche. klar hab mich natürlich gewehrt..... aber ich muss dir sagen, ich war mir klar. mit dieser wahrheit zu leben ist nicht einfach und ich habe mich danach erstmal betrunken und war ( wird immer peinlicher) wieder betrunken beim arzt. ich habe angst und bin total unsicher, ja vollkommen am boden.

    was ich dir sagen möchte ist ganz einfach. ich möchte dir danken. du zeigst mir einfach das ich nicht ALLEINE bin mit meiner unsicherheit. du hilfst mir sehr damit und dafür danke ich dir. ich werde am 09.10. meine entgiftung antreten und wohl auch die langzeit machen. Dir möchte ich wünschen das du jemanden findest, der dir liegt und es dir einfacher macht die nächsten schritte anzugehen. ich drücke dir ganz fest die daumen und wünsche dir alles glück der welt.

    liebe grüße und die stärke die du hast wünscht dir perlit

  • Hallo Never!
    Ersteinmal möchte ich Dir schreiben, dass Du Dich nicht entschuldigen brauchst, wenn Du nicht gleich antwortest!
    :wink:
    Du bist dazu weder verpflichtet noch erwarte ich es noch musst Du irgendwelchen Erwartungen entsprechen.

    "Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben möchten!"

    Dieser Satz ist mir einmal sehr wichtig geworden.
    Ich finde es schön, wenn ich hier regelmäßig von Menschen lesen kann. Aber selbst ich schaffe es im Moment nicht, hier eine gewisse Kontinuität im Schreiben zu entwickeln, die ich für mich haben möchte, nicht für andere. Ich möchte mich auf mich verlassen können, konsequent sein.
    Es gelingt mir beim "Trockensein", das ist wichtig!
    Aber in andern Lebensbereichen muss ich für mich noch ein wenig daran arbeiten.
    Aber ich bin im Leben nicht unzuverlässig.

    Ja, der Orkan hat sich ein wenig gelegt.
    Solange ich trocken bin, wird mich auch kein Orkan entwurzeln! :wink:

    So, nun zu Deinem Termin bei der Suchtberatung.
    Aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur sagen, dass die Menschen, die helfen wollen, das Engagement von den Hilfesuchenden sehen möchten.
    Ist es dem Hilfesuchenden wirklich ernst, kommt er wieder, "drängt" er ein wenig auf Hilfe, macht er es dringend, oberste Priorität, was ist er bereit dafür zu tun....
    Ich kann jetzt nur für meine Erfahrung sprechen.
    Du magst nicht in eine SHG... aber Du bist ja schon in einer! :wink:

    Es geht hier um eine SHG vor Ort.
    Am Anfang habe ich mir die Hilfe geholt, die nötig war, meinen Weg gehen zu können.
    Nur Du kannst dies für Dich tun. Kéiner wird Dir einen Weg vorgeben und niemand eine Entscheidung abnehmen können.
    Für mich war die Suchtberatung eine erste Anlaufstelle. Einen Therapeuten habe ich mir woanders gesucht.
    Eine zweite Chance würde ich mir und meinem Gegenüber geben, ob es funktionieren könnte oder nicht....

    Warst Du bei Deinem Hausarzt?

    Tabaluga,
    die grad irgendwie ein "Brett" vorm Kopf hat :roll:

    Ich weiß nicht, wohin Gott mich führt,
    aber ich weiß, dass er mich führt.
    G.Fock

  • Hallo Never,


    wollte mal nachfragen wie es dir geht und ob du noch auf deinem Weg bist.

    Würde mich freuen mal wieder was von dir zu lesen.

    Gruß Ari

    Ich bin der Kapitän meines Lebens.

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