Hallo!
Ich möchte ungern meinen richtigen Namen verraten, daher bin ich hier im Forum einfach nur Nonens. Mein Alter spielt sich irgendwo zwischen 20 und 40 ab. Bitte nicht böse sein, dass ich, solange ich hier öffentlich poste, nicht mehr Informationen preisgeben möchte.
Mein Mann ist Alkoholiker, und er gibt das auch zu. Er nennt sich einen kontrollierten Alkoholiker (er trinkt meistens nur abends, das aber täglich, mit gelegentlichen Ausnahmen auch mittags). Als wir uns lieben lernten, war er das schon und fragte mich immer wieder, ob ich damit leben könne. Ich sagte immer, ich habe kein Problem damit.
Gestern gab ich mir selbst gegenüber zum ersten Mal zu, dass ich ein Problem damit habe. Er hat mir immer wieder gesagt, dass sich das nie bei ihm ändern wird, er wird weiter trinken und er wird weiter so viel trinken. Er möchte es gar nicht anders. Ich habe also die Wahl, damit zurechtzukommen oder eben nicht.
Ich möchte damit zurechtkommen, weil ich ihn über alles liebe und er mir mein Leben, meine Welt bedeutet. Ich weiß nur nicht, WIE ich damit zurechtkommen soll. Ich suche Menschen, denen es ähnlich geht wie mir, damit ich mich damit nicht so allein fühle. In seiner Familie gibt es fast ausschließlich Alkoholiker, die mich nur bedingt verstehen können. Ansonsten gibt es in meinem Freundeskreis keinen, der mich verstehen kann, ich höre sonst nur, sie kämen damit nicht klar. Das hilft mir auch nicht weiter.
Ich versuche immer, mit Liebe auf ihn einzugehen und auf ihn einzuwirken. Ihm ruhig zu erklären, dass ich mir Sorgen um ihn mache. Darauf höre ich immer wieder den gleichen Satz, ich müsse mir keine Sorgen machen. (Einmal im Jahr geht er zum Arzt, der ihm blendende Werte bescheinigt. Ich frage mich immer wieder, wie lange das noch gut geht.)
Er fährt sturzbetrunken Auto, verspricht mir aber, zu versuchen, das einzustellen und mich anzurufen, damit ich ihn abholen kann. Ein paar Mal hat es funktioniert, ein paar Mal nicht, seit wenigen Wochen gab es keinen solchen Absturz, der zu unserem kleinen Deal geführt hätte.
Ich bitte um Entschuldigung, dass dieser Beitrag so lang geworden ist. Ich bin einfach nur furchtbar traurig, weil ich nicht weiß, wie ich damit zurechtkommen soll. Ich weiß aber, dass ich - müßte er sich entscheiden - bei der Wahl "Alkohol oder ich" verlieren würde.
Ich danke Euch fürs Lesen!
Liebe Grüße
Nonens