Wann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen?

  • Ab und an kommt bei mir die Frage auf:

    Zu welchem Zeitpunkt ist es bei mir gekippt, dass ich mehr Alkohol trinken möchte/kann als mein Umfeld.

    Dass das vorglühen und trinken auf Partys ein muss ist. Vor 10 Jahren gab es nur eine Person die mich darauf hingewiesen hat, dass mein trinken anders ist als bei alle anderen.

    Vielleicht wollten die anderen mir nicht zu nahe treten.

    Ich weiß hätte hätte Fahrradkette.....

    Aber die Gedanken kreisen nun mal seit Tagen.

    Hätte ich wie alle anderen getrunken, wäre ich nicht zum Alkoholiker geworden?

    Natürlich habe ich die Trinkmenge runtergespielt, und mir auch wirklich keine Gedanken gemacht.

    Nun bin ich jetzt eine derjenigen die nie wieder Alkohol trinken kann/darf.

    Ich bin jetzt vier Wochen nüchtern und trauere doch ein wenig den alten Zeiten nach.

    Ich möchte jetzt auch kein riesen Ding aufmachen, was wäre wenn.....

  • Hallo!

    Die Frage kommt mir bekannt vor. Von mir selbst. Es ist m.E. die Stimme der Sucht.

    Letztlich ist es völlig wurscht, wann der Kippunkt war. Du hast ihn längst hinter Dir.

    Alkoholismus ist eine Einbahnstraße. Es gibt kein zurück in ein früheres Stadium.

    Ob ein anderer Weg möglich gewesen wäre, wirst Du niemals erfahren. Daher ist es müßig, darüber zu spekulieren. Ich kann nur dazu raten, bis auf Weiteres erst mal nur auf Dich zu schauen, um clean durch den Tag zu kommen. Das ist zu Beginn schon schwer genug, insbesondere zu Zeiten, in denen früher getrunken wurde.

    Falls Du den alten Zeiten vor Erreichen des Stadiums Alkoholismus nachtrauerst, machst Du es Dir nur unnötig schwer, da Dein Denken zu sehr auf den Konsum von Alk gerichtet ist. Schau lieber, was Du heute Schönes für Dich tun kannst, um eine positive Rückmeldung für Dich selbst zu erhalten, damit Du siehst, dass positive und schöne Dinge nicht notwendig mit dem Alk verbunden sind. So gewinnst Du langsam, aber sicher die nötige Distanz zum Suchtstoff.

  • Hallo Joline

    Ich bin jetzt vier Wochen nüchtern und trauere doch ein wenig den alten Zeiten nach.

    Ich finde es mal so richtig gut, diese Offenheit.

    Eine Frage vorweg. Hast du es für dich zu 100 % schon akzeptiert, Alkoholiker zu sein?

    Denn genau mit diesen Fragen der Reue, der Schuld oder warum es versäumt wurde, sein Saufen rechtzeitig zu stoppen, um eben kein Alkoholiker zu werden, schlagen sich sehr viele Alkoholiker am Anfang des Weges herum.

    Die einen nehmen es als Anlass für die Aufarbeitung, um es abzuhaken. Die anderen suchen dabei noch ein Schlupfloch für ein Zurück. Wie sieht es bei dir aus? Sei mal ehrlich zu dir, schaue tief in dich rein und beantworte es für dich mal selbst.

    Nun bin ich jetzt eine derjenigen die nie wieder Alkohol trinken kann/darf.

    Dürfen, darfst du schon, aber können, kannst du es nicht mehr, ohne dabei nicht wieder ins alte Fahrwasser zu kommen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ja Hartmut da hast du recht, ich fühle mich nicht zu 100% als Alkoholiker.

    Meine Entzugserscheinungen waren minimal (mir war zu Anfang immer kalt, und frieren tue ich immer noch schnell, die Spannungskopfschmerzen sind jetzt weg).

    Meine Stimmungsschwankungen während des Trinkens sind besser geworden, liegt aber bei mir noch an den Hormonen.

    Ich habe absolut keinen Drang/Suchtdruck Alkohol zu trinken.

    Werde einen Deivel tun damit anzufangen. Finde es auch nicht mehr wichtig.

    Ich hoffe für mich ist die Zeit des Trinkens vorbei, die Zeit zum Trinken hatte ich fast 5 Jahre gehabt.

    Ich habe und hatte (toi toi toi) nie so große Probleme gehabt um Alkohol zu trinken.

    Den Auslöser habe ich gefunden.

    Langeweile, scheinbar gesprächiger und lustiger und Langeweile.

    Bei mir war es ja immer der Mittwoch und der Samstags an denen ich Alkohol getrunken habe; und auch nicht aufhören konnte.Mal trank ich zwei Flaschen Sekt oder aber sechs Flaschen Bier um müde zu werden und zu schlafen.

    Jetzt mache ich wie alle anderen, geh an den Tagen zum Sport, mache 20:15 Uhr den Fernseher an und gegen 23 Uhr ins Bett.

    Natürlich halte ich mich noch von Partys oder Spieleabende fern.

    Meine größte Angst ist wirklich, ich fange an zu trinken und verliere den Überblick oder trinke wie noch nie so viel in meinem Leben.

    Ich möchte nicht provozieren dass mir irgendwas schreckliches passiert.

    Der Gedanke dass ich den Alkohol missbräuchlich getrunken habe und kein Alkoholiker bin, möchte ich weeeeeiiiit wegschieben, sonst kommt der Gedanke, na ein Glas geht doch.....

    Und ich weiß das geht bei mir nicht.PUNKT

  • Ich hätte gerne diagnostiziert dass ich ein Gewohnheitstrinker bin.

    Aber laut Google ist das jemand der immer trinkt.

    Ich hatte mir angewöhnt Mittwochs und Samstag zu trinken.

    Jetzt ist meine Angewohnheit Mittwoch und Samstag nicht zu trinken und natürlich andere Tage auch nicht.

    Ich brauche schon immer viel Struktur, Gewohnheiten und eigene Verlässlichkeiten.

    Jetzt habe ich mir angewöhnt kein Alkohol zu trinken :thumbup:

    Ich Küken, jetzt kommt das 5. Wochenende an dem ich nichts trinke :lol: :lol:

  • Ja Hartmut da hast du recht, ich fühle mich nicht zu 100% als Alkoholiker.

    Also nur ein bisschen schwanger oder wie soll ich das deuten? Da gibt es keinen Abstufungen. Entweder ich bin es oder bin es nicht.

    Gruß Hartmut

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  • Linde66 27. Mai 2023 um 20:24

    Hat das Thema geschlossen.

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