• hey, erstmal danke fürs annehmen.


    ich bin 39 jahre alt und seit 2,5 jahren mit einem epsilon-trinker zusammen.

    gerade habe ich den dritten rückfall in der zeit, wo wir zusammen sind miterlebt und bin nun am ende. das ist nicht meine erste beziehung mit einer suchtkranken person aber die erste mit einem alkoholiker.

    davor war es eine fünf jährige beziehung mit einem kokain abhängigen, welche ich aber nicht als so auslaugend empfunden habe wie diese nun.

    ich wollte mich immer dagegen wehren in eine co- abhängigkeit zu rutschen, aber merke immer mehr, wie tief ich drinne stecke.

    ich würde gerne erfahrungsberichte lesen und sehen, ob es soweit ok und richtig ist, wie ich mich gerade verhalte und ob ich noch mehr hilfe bekommen kann, um mich zu lösen.

    vielen dank, dass es euch gibt!

  • meine einordnung in den typ epsilon soll nicht zu stark kategoriesieren, nur erstmal einen groben überblick verschaffen. hab eben den artikel über die kritik der alkoholiker typen gelesen und wollte das nochmal dazu schreiben.

  • Hallo zausel,

    willkommen bei uns hier in der Selbsthilfegruppe!

    Leider gleichen sich die Geschichten der Angehörigen hier im Forum. Du kannst Dich gerne einlesen unter der Kategorie "Erste Schritte für Angehörige".

    Für den Austausch klicke den Bewerbungslink und schreibe ganz kurz etwas dazu.

    Dann wirst Du für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema direkt dort hinverschoben.

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Zausel,

    herzlich Willkommen.

    " Epsilon-Trinker " liest sich für mich so als ob Du versuchst oder versucht hast Dich schlauzumachen.

    Das solltest Du nicht zu Deiner Maxime machen, der Weg führt ins Leere.

    Hier kannst Du Dich um Dich kümmern.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, zausel.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Zausel,


    den Text in Deiner Bewerbung für den offenen Bereich können nur wir Moderatoren lesen.

    Vielleicht magst Du hier in Deinem Thread auch noch einmal ein bisschen ausführlicher berichten. Natürlich nicht zu detailliert, aber um ein bisschen mehr von Dir zu erfahren!

    Herzlich Willkommen hier bei uns :)


    LG Cadda

  • ok gerne :)

    hey, ich bin 38 jahre alt und seit 2,5 jahren mit einem alkoholiker zusammen.

    als wir uns kennengelernt haben, habe ich selber noch getrunken. er kam gerade frisch aus der klinik. was soll ich sagen, ich habe das am anfang alles nicht besonders ernst genommen, da ich ja selber noch verblendet war und er fing relativ schnell an mit mir zusammen wieder zu trinken. das erste jahr war es am anfang bei ihm auch nur am wochenende, dann später unter der woche bis es sich auf vier halbe am abend hochschaukelte. am wochenende auch manchmal mehr. auch tagsüber.

    bei mir war es dann irgendwann so, dass ich ein eigen verschuldetes schlüsselerlebnis hatte, was mich dazu brachte die drogenberatung anzurufen und dann aufgehört habe zu trinken. ich bin nun seit knapp über einem jahr nüchtern und feier es immer noch. zumal ich immer mehr erkenne, warum ich überhaupt getrunken habe. ich befinde mich das 2. mal in einer langzeittherapie und kann sogar nächste woche endlich eine tagesklinik besuchen. nicht wegen meines konsums, aber wegen der sozialen ängste und meiner selbstunsicherheit, die auch der anlass war, warum ich getrunken habe.

    bei meinem freund läuft es etwas anders ab. irgendwann kam er in eine trinkschleife, aus der er es dann nicht mehr raus geht. er steht dann neben sich, ist verpeilt, liegt nur im bett, trinkt schnaps, geht nicht zur arbeit, pisst sich und sein zimmer voll, weint, weckt uns (wir wohnen in einer WG) nachts ein paar mal auf usw. er ist dann so stur, auch beleidigend, aber eigentlich nur jämmerlich. für mich war es das erste mal in so zu sehen, dementsprechend hilflos, wusste nicht was ich machen sollte. ich kann mich auch nicht mehr an alle details erinnern, ich weiss aber noch, dass zwei freunde vorbei gekommen sind und eine nacht mitgemacht haben und dann seine eltern. wir haben ständig versucht ihn in die klinik zu bewegen, aber das wollte er partoux nicht, seine alternative wir kaufen ihm alkohol, das wollten wir aber nicht. nach vier oder fünf nächten in diesem zustand haben seine eltern es dann geschafft ihn in die klinik zu bewegen.

    als er wieder raus kam, war alles irgendwie wieder normal. er war dann lange abstinent und hat wieder gearbeitet. aber er hat sich nicht wirklich gekümmert, sporadisch ist er in eine selbsthilfegruppe gegangen, aber das wars leider schon. als der alltag wohl wieder zuviel wurde kam es dann zum 2. rückfall. das war ungefähr ein halbes jahr nach diesem ersten. diesmal hat er heimlich getrunken bis er wieder in diese schleife viel. ab da ist dann nur saufen thema. jämmerliches verhalten, einpissen, im bett liegen, saufen. keine bereitschaft sich helfen zu lassen. manipulationen, drohungen mit selbstmord alles damit es alkohol gibt bzw sich das okay einholen zu saufen. dieses mal bin ich sofort aus der wohnung raus und bin bei freunden und familie untergekommen. und wieder waren es seine eltern die kamen und es geschafft haben ihn in die klinik zu bekommen. allerdings mit dem rtw, weil er irgendwelche berhuigungstropfen überdosiert hatte und nicht aufgewacht ist.

    danach kam er dann wie ein reudiger hund nach hause, mit einem rucksack an versprechungen im gepäck. für mich war eigentlich schon schluss, aber naja, wie es dann so ist. eine 2. letzte chance eben. aber auch diese nutzte er leider nicht. stürzte sich in arbeit und blendete alles andere aus. wahrscheinlich sein schlechtes gewissen dort, denn sein chef wollte ihm eigentlich endgültig kündigen, gab aber nur eine abmahnung.

    und jetzt gerade befinden wir uns im 3. rückfall. sechs wochen nach dem 2. alles das gleiche muster, heimliches trinken, bis die schleife ihn einfängt und er nicht mehr rauskommt aus dem saufen. diesmal hab ich ihn rausgeschmissen, er kam bei einer bekannten unter. dort hat er geld geklaut und sie ihm ins gesicht gehaun, weil er danach bettelte. schlag mich doch dies das. als sie ihn rausgeschmissen hat und er nirgends wo anders unter kam hat er sich zurück in unsere WG geschlichen. ich ihn dann konfrontiert, dass es nur die möglichkeit gibt für ihn in die klinik zu gehen, ansonsten muss er bitte gehen. nach einer std diskussion kamen auf nachfrage vier freunde vorbei und wir haben ihn bewegen können mit mir und unserem anderen mitbewohner in die klinik zu fahren. als er da war hat er leider einen mitsüchtigen getroffen, den er beim2. rückfall in der klinik kennengelernt hatte.

    ich war geschockt, bin aber mit unserem anderen mitbewohner nach hause. hoffend er bleibt dort. ich hatte ein schlechtes gefühl und habe mich wieder aus der wohnung quatiert und bei meiner familie übernachtet.

    als ich dann den anruf von meiner kollegin bekam, dass er mit einem anderen kumpel, der ihn so noch nicht erlebt hat bei uns auf der arbeit stand war ich völlig hinüber. der besagte kumpel hat ihn dann mit dem auto zu seinen eltern fahren können wo er jetzt ist. das ist in einer anderen stadt. soweit ich weiss möchte er dort nun einen längeren aufenthalt in einer klinik machen, aber es gibt irgendwie noch keine plätze.

    leider hat ihn sein chef auch dieses mal nicht endgültig gekündigt, sondern ihm einen kleinen spalt aufgelassen, sodass ich jetzt schiss habe, dass er zu früh wieder kommt und alles wieder auf anfang geht.

    ich suche mir grade eine eigene wohnung und versuche so gut es geht grenzen zu setzen. solange er nicht hier ist geht das. habe ihn ein paar tage blockiert und werde es auch wieder tun. gestern und heute hatten wir kurz kontakt. ich schwanke so krass hin und her, habe mega angst und wut und muss mich doch grade um mich selber kümmern.

    ich habe bestimmt was vergessen und das ein oder andere detail weggelassen, aber so erstmal grob zu meiner situation mit diesem menschen.

    mir selber hält es einen spiegel vor und ich habe so die schnauze voll von diesem dreckszeug. ich will auch grad versuchen aufhören zu rauchen und merke wie heftig es ist psychisch abhängig von etwas zu sein, was einem nicht gut tut. kein vergleich, aber vielleicht doch. es tut mir alles so mega leid, für alle die damit zu kämpfen haben.

    echt eine riesige scheisse.. -.-

  • Hallo Zausel,

    ich bin nun seit knapp über einem jahr nüchtern und feier es immer noch. zumal ich immer mehr erkenne, warum ich überhaupt getrunken habe. ich befinde mich das 2. mal in einer langzeittherapie und kann sogar nächste woche endlich eine tagesklinik besuchen.

    Super das Du es geschafft hast trocken zu bleiben.

    Ich denke es wäre gut diese LZT zu benutzen um endgültig abzuspringen von diesem Zug nach Nirgendwo.

    ich suche mir grade eine eigene wohnung und versuche so gut es geht grenzen zu setzen. solange er nicht hier ist geht das. habe ihn ein paar tage blockiert und werde es auch wieder tun. gestern und heute hatten wir kurz kontakt.

    Was hält Dich davon ab den Kontakt komplett abzubrechen ( was mit Sicherheit gut für Dich wäre) ? Siehst Du Dich noch irgendwo in der Pflicht oder hoffst Du auf Besserung?

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Was hält Dich davon ab den Kontakt komplett abzubrechen ( was mit Sicherheit gut für Dich wäre) ? Siehst Du Dich noch irgendwo in der Pflicht oder hoffst Du auf Besserung?

    natürlich hoffe ich auf besserung, aber primär für ihn selber. naja ich bin halt verliebt in diesen menschen und hoffe, dass es ihm bald besser geht. weiss aber auch, dass ich meinen eigenen weg gehen werde/muss/möchte. das schmerzt sehr und ist kein einfacher weg. trennungen sind voll ätzend, wenn man es ja eigentlich nicht will. wäre er nicht süchtig gäbe es ja das problem nicht, so muss man einen weg gehen, den man ja eigentlich garnicht einschlagen will. das ist wie einen umweg an baustellen gehen müssen, obwohl man vollgepackt mit sachen ist und einfach nur nach hause will. voll anstrengend. -.-

  • Guten Morgen Zausel,

    meine Situation war damals so:

    Ich bin bereits abhängig gewesen, als ich mit meinem Ex-Partner zusammenkam, der ebenfalls trank. Das war quasi mein "Untergang". Es ging rapide bergab mit mir (im Nachhinein bin ich froh über diese Beziehung, sie hat alles etwas vorangetrieben mit mir).

    Ich spare mir jetzt mal die Details, ich kann nur so viel sagen: Ich habe diesen Mann wirklich geliebt. Das, was ich hier manchmal im Forum nicht mehr lesen kann, war auch immer in meinem Kopf "Nüchtern ist er doch der liebste Mensch auf der ganzen Welt". Ja, aber er war halt selten nüchtern, das ist das Problem an der Sache. Jedenfalls wurde es im Laufe der Zeit immer weniger.

    Wir gingen also zusammen unter und irgendwann war ich am Ende und befreite mich selbst aus meiner Alkoholsucht. Ich ging zum Arzt, zur Suchtberatung, machte eine ambulante Therapie. Ich zog vorher schon aus seinem Haus aus, wo ich mit meinen Kindern lebte. Versuchte mich nur noch mit ihm zu treffen, wenn er nicht getrunken hat (das klappte mehr schlecht als recht).

    Tja und so war ich dann in ähnlicher Situation wie Du: Ich selbst trankt nicht mehr und wollte sooooo gern, dass er den Weg mit mir gemeinsam geht. Ich habe gehofft, geredet, gemacht, getan, ihm einen super tollen Weg vorgelebt. Er war neidisch, einsichtig, wollte es auch unbedingt schaffen, wollte mich nicht verlieren, versuchte es kurzzeitig, aber die Sucht war stärker.

    Irgendwann musste ich ihn loslassen, weil es mir selbst nicht mehr gut tat und weil meine Trockenheit Priorität Nummer 1 war. Es tat verdammt weh und ich hatte den Liebeskummer meines Lebens.

    Heute ist das über 6 Jahre her und ich bin frei. Er nicht, er säuft immer noch.

    Es ist nicht einfach jemanden loszulassen, wo man das Gefühl hat, er könnte es doch schaffen und wo man sich ausmalt, wie schön es doch sein könnte.

    Doch Du bist den Weg schon gegangen und er eben nicht. Und dann trennen sich zwangsläufig nun einmal die Wege, weil Du sonst nicht weiterkommst.

    LG Cadda

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