Ich trau mich auch mal

  • Hallo Eric,

    mir geht es genau wie Dir. Wir sind vor zwei Jahren ins Forum gekommen und ich hatte mich auch sehr gerne im Vorstellungsbereich eingebracht, was durch die neuen Richtlinien nun auch bei mir nicht mehr geht. Aus diesem Grund habe ich mich aber jetzt entschieden, einen erweiterten Zugang anzufragen. Wäre das nicht auch eine Option für Dich?

    Falls nicht, dann wünsche ich Dir auch 'Hals- und Beinbruch' auf Deinem weiteren Weg. :wink:

    Viele Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo Eric,
    ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber habe dich immer gerne gelesen.
    Schade, daß du jetzt gehen möchtest, aber ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg!
    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hallo Eric,

    ich finde es auch sehr Schade, das Du nun gehst. :wink:

    Vieleicht überlegst Du es Dir ja noch mal, man weis ja nie. Ich wünsche Dir auch weiterhin Alles Gute, auf Deinem Weg.

    MLG Marion

  • Hallo zusammen,

    da bin ich mal wieder. Lese in der letzten Zeit wieder vermehrt mit und manchmal juckt es mich in den Fingern, einen Beitrag zu schreiben.

    Zunächst aber vielleicht ein paar Worte zu mir: Ich bin weiterhin zufrieden trocken, seit über 2 Jahren nun. Leider bekomme ich die Raucherei nicht in den Griff. Ich weiß nicht, wie oft ich schon aufgehört hab und wieder angefangen. 20x vielleicht? Und das ärgert mich wahnsinnig. Aber in Sachen Saufen bin ich standhaft und besser noch als das: Ich verspüre überhaupt kein Bedürfnis zu trinken.

    Dafür bin ich so dankbar, dass ich diesen Status unbedingt beibehalten will und das umsetze, was einem so oft angetragen wurde: Weiter Selbsthilfegruppe besuchen (für mich ist die SHG dieses Forum hier) und die Krankheit nie aus den Augen verlieren.

    Ab April erfülle ich mir einen alten Traum und fange ein Psychologie-Studium parallel zu meiner Arbeit an. Spätere Arbeit in einer Einrichtung, die sich mit Sucht beschäftigt, nicht ausgeschlossen. :)

    Soweit erstmal von mir.

    Lieben Gruß
    Eric

  • Hallo Eric,

    Zitat

    Ab April erfülle ich mir einen alten Traum,...

    Träume verwirklichen. Für mich ein ganz wichtiger Punkt innerhalb meiner Trockenheitsarbeit.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

    VG
    Oliver

  • Hallo Lebenslust,

    Zitat

    Auf dem Weg durch die Wüste trifft man auf viele Kamele. Man sollte sie nicht unterschätzen - weder die Trockenheit, noch die Kamele, denn hoffen wir nicht alle auf eine durststillende Quelle, die niemals in uns versiegt?

    Wüste?...Kamele?
    Könntest du mir erklären, was du damit meinst?

    VG
    Oliver

  • Hallo Eric,
    ich freue mich, mal wieder von dir zu lesen und daß du immer noch zufrieden und glücklich bist. Wie schön, daß deine Trockenheit dich nun dazu führt, dir einen Traum zu erfüllen!
    Hast du schon einmal daran gedacht, deine Geschichte unter "Lebensgeschichten" zu posten? Denn ich denke, daß positive Lebensgeschichten zufrieden Trockener Neulingen und Unentschlossenen vielleicht einen weiteren Motivationsschub geben können.

    Zitat von Eric

    Leider bekomme ich die Raucherei nicht in den Griff.


    Aber Eric, das ist doch kinderleicht! :wink: Jedenfalls sagte das mal ein berühmter, längst verstorbener Schriftsteller und daß er es schon hunderte Male geschafft hätte... :mrgreen:
    Spaß beiseite: ich habe beobachtet, daß viele trockene Alkoholiker mit Rauchen (oder Kaffee) eine Art Suchtverlagerung betreiben. Das hat mir auch eine Bekannte, selbst seit etwa 7 Jahren trocken, bestätigt. Sie meinte Alkoholiker hätten nun mal nen Hang zur Sucht und besser Rauchen, als Saufen. Nun gut, das ist die eine Art von Einstellung.
    Die andere Seite (was ich bei dir vermute) ist die, daß du in dem Maße, wie du wieder lernst, dich selbst wertzuschätzen, du dir und deinem Körper keine weitere Gesundheitsschädigung mehr zumuten willst, nicht wahr? Und auch Rauchen vernebelt das Hirn - wenn auch anders, als der Alkohol.
    Wenn du schon so oft vergeblich versucht hast aufzuhören, dann wäre vielleicht ein anderer Ansatz erfolgversprechend? Dafür möchte ich dir das Buch: "Die Psychologie des blauen Dunstes" von Rüdiger Dahlke empfehlen. Es ist kein Buch mit Anleitung zum Aufhören, aber mit dem Buch kannst du analysieren warum du über haupt rauchst und Dahlke macht beispielsweise ganz konkrete Vorschläge, wie man die hinter dem Rauchverhalten liegenden Verhaltensmuster anderweitig ausleben kann.
    Vielleicht kannst du etwas damit anfangen?
    Denn auch wenn Nikotin bekanntermaßen das gleiche Suchtpotential wie Heroin hat, so ist doch meiner Meinung nach die Hauptursache für das Rauchen die psychische Abhängigkeit.

    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Abschied vom blauen Dunst
    und weiterhin alles Gute!
    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hi Feuervogel,

    vielen Dank für deine Ausführungen und den Buchtipp. Hab es mir direkt bestellt.

    Dass Rauchen das Hirn vernebelt, ist mir sehr bewusst. Und mir ist auch bewusst, wie stark so eine Zigarette reinhaut. Ich merke es immer an der ersten Zigarette, wenn ich zuvor mal wieder ein paar Wochen aufgehört hatte.

    Meine Theorie (mal abseits des reinen Suchtverhaltens) zum Rauchen ist die: Wenn ich nicht rauche, geht es mir brutal gut. Irgendwie zu gut, wie ich finde. Dieses gutfühlen bin ich aus meiner Vergangenheit einfach nicht gewohnt. Und manchmal entscheide ich mich dann tatsächlich absichtlich fürs Rauchen, damit es mir eben nicht ganz so gut geht. Klingt vielleicht etwas komisch. Ist aber auch komisch. :)

    Lieben Gruß
    Eric

  • Hallo Eric,

    Zitat

    Dieses gutfühlen bin ich aus meiner Vergangenheit einfach nicht gewohnt. Und manchmal entscheide ich mich dann tatsächlich absichtlich fürs Rauchen, damit es mir eben nicht ganz so gut geht. Klingt vielleicht etwas komisch. Ist aber auch komisch.

    Klingt für mich so gar nicht komisch!! :roll:

    Was tust Du denn dafür das es dir im hier und jetzt gut geht?

    Ich wünsche dir das Du das eine vom anderen unterscheiden kannst.

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,

    so ziemlich alles, was ich tue, dient eigentlich dazu, dass es mir gut geht. Ich bin auch weitestgehend zufrieden mit meinem Leben. Und wenn mir etwas nicht zusagt, dann bemühe ich mich, es zu ändern.

    Nur kann ich dieses überwältigende Glücksgefühl einfach nur schwer ertragen.

    Folgende zwei Sätze verstehe ich nicht so richtig. Vielleicht magst Du noch erklären, wie Du das meinst? :)

    Zitat von Andi

    Klingt für mich so gar nicht komisch!! :roll:

    Ich wünsche dir das Du das eine vom anderen unterscheiden kannst.

    Gruß
    Eric

  • Hallo Eric,
    mag sein das ich da mit zu feinen Antennen reagiere,so oft habe ich zu meinen Saufzeiten nicht anders gedacht und genau diese Gedankengänge das es mir eigentlich zu gut geht,ich dieses in meinen Selbstzerstörungstrieb meiner geringen Wertschätzung des bisher erreichten,meinem geringen Selbstwert bedingt durch meine Abhängigkeit haben mich immer wieder zur Buddel geführt!

    Von daher gehen bei mir persönlich immer die Lampen wenn ich so etwas lese/höre,und das hat für mich nichts komisches an sich.

    Ich hoffe Du verstehst was ich Dir damit sagen möchte.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben mit dem Rauchen aufzuhören.

    Gruß Andi

  • Hallo Eric,
    deine Theorie kommt mir bekannt vor:

    Zitat von Eric

    ... geht es mir brutal gut. Irgendwie zu gut, wie ich finde. Dieses gutfühlen bin ich aus meiner Vergangenheit einfach nicht gewohnt. Und manchmal entscheide ich mich dann tatsächlich absichtlich fürs Rauchen, damit es mir eben nicht ganz so gut geht.


    Ich rauche zwar nicht, kenne aber ähnliche Formen der Selbstsabotage, die ich immer wieder an mir beobachte…
    Das erste (und extremste) Erlebnis dieser Art hatte ich vor etwa zwanzig Jahren: ich war frustriert (beruflich und privat), litt unter Depressionen und kam nicht aus diesem Loch. Durch Therapie und u.a. mit Hilfe eines spirituellen Lehrers lernte ich, daß wir keine Opfer irgendwelcher Umstände sind und die Welt nicht böse ist sondern wir unser Schicksal selber in der Hand haben. In Folge eines Aha-Erlebnisses ging es mir dann etwa ein halbes Jahr lang sagenhaft gut. Und dann setzte dieser Mechanismus ein, den ich Selbst-Sabotage nenne: irgendwie ging es mir zu gut – ich dachte: ist doch irgendwie zu schön, um wahr zu sein - vielleicht auch, wie du schreibst, daß wir das aus der Vergangenheit nicht kennen und deshalb

    Zitat von Eric

    Nur kann ich dieses überwältigende Glücksgefühl einfach nur schwer ertragen.


    Eben das.
    Und so stand ich quasi neben mir und sah hilflos und auch kopfschüttelnd zu, wie ich (oder irgend etwas in mir) mich wieder zurück in den Abgrund, also meine Depression, zurücksteuerte. Ich fand es gar nicht komisch, ich fand es völlig bescheuert – aber ich konnte nichts dagegen tun! Ich brauchte fast zwanzig Jahre, um diesen Mechanismus zu durchblicken.
    Meine Theorie ist, daß wir sozusagen zwei Ichs haben. Das eine nenne ich Ego (oder innerer Schweinehund). Dieses Ego ist ein Gewohnheitstier und sehr bequem. Und wenn dieses Ego nun mal Leid gewöhnt ist aus der Vergangenheit, möchte es das bitteschön auch beibehalten. Veränderungen oder Neues (selbst wenn es die Glückseligkeit ist!) machen Angst und sind auch unbequem, weil ja auch oft mit Anstrengung (z.B. Selbstdisziplin) verbunden. Also bleibt es lieber beim Altbekannten – um jeden Preis! Ich persönlich glaube, daß das (u.a.?) der Grund ist, warum die Alkis so lange bei ihrer Flasche bleiben und die Cos so lange in desaströsen Beziehungen aushalten. Es ist sozusagen bekanntes Leid – für unser Ego besser als unbekanntes Glück…
    ABER – es gibt auch noch etwas anderes in uns, nennen wir es Seele (oder besseres Selbst): sie sehnt sich nach Glück und Zufriedenheit und strebt danach, zu lieben und wiedergeliebt zu werden, geht achtsam und respektvoll mit sich und Anderen um.
    Tja und da ringen nun Engelchen und Teufelchen in uns miteinander. Je nachdem, wer gerade die Oberhand hat, trinken/rauchen wir oder haben andere selbstschädigende Verhaltensweisen – oder aber wir gehen Schritt für Schritt ins Glück.
    Ich glaube Eric, daß wir Beiden nicht die Einzigen mit diesem „Mechanismus“ sind, sonst gäbe es nicht einige Literatur dazu. Mir persönlich haben vor allem zwei Bücher sehr geholfen zu erkennen und diesen Weg ins Glück zu gehen und jetzt bin ich es mir auch endlich WERT, glücklich zu sein, anstatt zu leiden.
    Wenn dich also dieses Thema interessiert, kann ich dir folgende Bücher empfehlen:
    Einladung zum Glück
    Jetzt! Die Kraft der Gegenwart

    Ich wünsche uns und allen anderen, die dies auch möchten, daß wir lernen, Glück und Zufriedenheit zu unseren ständigen Begleitern zu machen und dies auch zu genießen, nicht nur auszuhalten!

    Lieben Gruß an dich
    Feuervogel

  • Hallo Feuervogel,

    danke für Deinen Beitrag, ich habe ihn in meinen Thread kopiert, da er mir im Moment sehr gut tut. Er schenkt mir Kraft und Zuversicht.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Feuervogel,

    danke für deine Buchtipps. Mit dieser spirituellen Linie tu ich mich etwas schwer. Aber vielleicht guck ich dennoch mal rein. Meditation z.B. interessiert mich schon lange, bin es aber niemals so richtig angegangen.

    Wenn mir jemand vor drei Jahren gesagt hätte, dass ich mal Lebensratgeber lesen würde... :lol:

    Eric

  • Hallo Eric,
    jetzt mußte ich grad ein wenig schmunzeln... 8)

    Zitat von Eric

    Mit dieser spirituellen Linie tu ich mich etwas schwer.

    Klar doch. Pauschal gesagt tun sich Männer schwerer damit, als Frauen. Mann mag lieber etwas Handfestes, Beweisbares, als dieses diffuse "Übersinnliche", was sich nur mit Hingabe, Eingebung und Intuition erfahren läßt. Dennoch schrieb sogar ein Mann, nämlich der Schriftsteller und Philosoph Novalis, daß wir mit dem Unsichtbaren mehr verbunden seien als mit dem Sichtbaren...

    Zitat von Eric

    Meditation z.B. interessiert mich schon lange,


    Du weißt aber schon, daß Meditation eine spirituelle Übung ist? :lol:

    Zitat von Eric

    Wenn mir jemand vor drei Jahren gesagt hätte, dass ich mal Lebensratgeber lesen würde


    Jau - Leben passiert halt, während man grad etwas anderes plant, gelle :wink:

    Lieber Eric, bleibe einfach auf deinem Weg, bleibe dir selber treu - aber sei offen für das, was dir auf diesem deinen Weg begegnet. Ich denke, dann wirst du dir Gutes damit tun.

    Liebe Grüße
    Feuervogel

  • Hallo zusammen,

    ich glaube, dass ich ein Problem habe, Gefühle zuzulassen. Das hat den Vorteil, dass man nicht in eine (möglicherweise gefährliche) emotionale Schieflage gerät, aber halt auch den Nachteil, dass ich mich über nichts mehr so richtig freuen kann.

    Dies würde ich gerne ändern. Alleine scheint es mir aber nicht zu gelingen.

    Nun las ich hier im Co-Abhängigen-Bereich vor einiger Zeit von einer Therapie, die einige durchgeführt hatten und die dazu geführt hat, dass die Gefühle wieder hervorbrechen. Es hatte m.E. etwas mit Atmung zu tun.

    Weiß vielleicht jemand, was ich meinen könnte und wie die genaue Bezeichnung ist?

    Vielen Dank schonmal.

    Lieben Gruß
    Eric

  • Hallo,

    zum (fast) dreijährigen Trockensein möchte ich ein paar Grüße an euch loswerden.

    In diesen drei Jahren musste ich zu keinem Zeitpunkt Stärke beweisen oder meinen Willen einsetzen, um trocken zu bleiben. Ich will ganz einfach aus tiefstem Herzen nie mehr Alkohol trinken müssen.

    Nach vielen, vielen Jahren ist es mir am Samstag gelungen zu weinen. Das wünsche ich mir seit langem und plötzlich kam es einfach über mich. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

    Und nach über 6 Jahren scheint auch gerade die Liebe wieder Einzug in mein Leben zu halten. :)

    Es ist und bleibt die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen Tiefpunkt erreichen durfte, um neu anzufangen.

    Und es ist tatsächlich so: Jeder trockene Tag, und sei er auch noch so schlimm, ist besser als jeder nasse Tag, den ich jemals hatte.

    Vielleicht liest das ja jemand, der sich schon wünscht, nicht mehr zu trinken, aber noch nass ist.
    Ich kann nur sagen: Tu es und tu es ohne Wenn und Aber. Natürlich habe ich einiges vom trockenen Leben erwartet, aber die Realität schlägt meine damaligen Träume noch einmal um Längen.

    Euch weiterhin alles Gute
    Eric

  • Hallo Eric,

    es macht mir eine Freude das zu lesen, denn ich empfinde es genauso wie du und bin immer wieder ganz positiv davon überrascht, welche schönen Dinge mein trockenes Leben bereithält. Es ist zwar nicht jeden Tag alles rosarot, aber nicht einen Tag mehr aussichtslos. Mein Leben hat Tiefe und Bewegung bekommen.

    Wie du habe ich ebenso irgendwas unbestimmtes vom trockenen Leben erwartet, ich könnte im nachhinein noch nicht mal konkret sagen was. Und kann das nur fett hervorheben, daß mir das ganz genauso geht wie dir:

    Zitat von Eric

    ...die Realität schlägt meine damaligen Träume noch einmal um Längen.


    Alles Gute für dich,

    liebe Grüße
    Mieken

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