Erschreckend

  • Hallo Wasted Days,

    wenn Du wirklich lernen willst, ohne Alkohol zu leben, kannst Du hier wirklich viel Unterstützung finden. Ich kann Dir auch fürs Erste nur raten, Dich aber zuerst Deinem Arzt anzuvertrauen, auch wenn Dich das Überwindung kostet. Vielleicht machst Du das sogar jetzt gleich? Bevor der gewohnte abendliche Ablauf beginnen kann?

    Ich bin erst seit fünf Wochen trocken, also kann ich Dir noch nicht viel erzählen. Manche Dinge erscheinen mir jetzt schwieriger, weil ich mir nicht mehr erlaube, vor ihnen davonzulaufen. Aber ich habe meine Wahl getroffen - ich will mich nicht mehr zuschütten und betäuben, sondern mit klarem Verstand leben. Und wie ist es bei Dir?

    LG, Meni

  • hallo W.D

    ich bin jetzt seit 17. tagen trocken, nicht leicht

    auch ich kann dir nur den tipp geben, gehe zu einem arzt, sage die wahrheit.

    ein kalter entzug ist grausam, da rede ich aus eigener erfahrung. hatte auch krampfanfälle, sie können lebensbedrohlich sein.

    auch wenn du dich gut fühlst, körperlich, alles das, wie schwitzen, nicht schlafen, zittern usw. kann noch nach tagen kommen.

    schaffe dir eine alkoholfrei zone, damit meine ich deine wohnung. erkläre deinen verwandten was mit dir los ist und du wirst bestimmt erstaunt über ihre reaktion sein, denn ich dachte auch immer das keiner meine trinkerei mitbekommt, dabei wußten es alle.

    wenn du abends bier getrunken hast, hast du auch morgens noch eine fahne.

    ich wünsche dir viel erfolg und finde den richtigen weg.

    liebe grüsse lilieput

  • Hallo W.D.

    von mir auch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Es ist schon so, wie Annika geschrieben hat. Du solltest Dich einem Arzt anvertrauen und in eine Entgiftung gehen. Zuhause wird das nix, Du kommst aus dem alten Trott nicht raus. Das ist hammerschwer, wir wissen schon wie das ist.
    Wie Du das dann später mit Deiner Familie machst ist erstmal zweitrangig.

    Ein Schritt nach dem anderen.

    Wenn Du Dein Bier jetzt einfach weglässt, nennt man das einen kalten Entzug. Da der Körper sich an den Alkohol gewöhnt hat lässt er sich den auch nicht einfach wieder wegnehmen.
    Das hat lebensbedrohliche Symptome zur Folge und deswegen können wir Dich nur warnen.

    Also der nächste sinnvolle Schritt wäre der Hausarzt.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Abgesehen vom Arztbesuch (nimm die Warnungen lieber nicht auf die leichte Schulter) habe ich hier viel gelesen und mir einiges von der Seele geschrieben, viel Wasser getrunken und viel nachgedacht. Ich habe dann mit Laufen und Gymnstik angefangen, habe wieder angefangen zu stricken und schreibe an einem Buch für Kinder. Das meiste kannst Du nachlesen, hier im offenen Bereich.

    Hier zu lesen, hat mir am meisten geholfen, aus den Erfahrungen der anderen habe ich sehr profitiert, was gerade in der Anfangszeit beim Saufdruck nötig war (ich musste erstmal lernen, die Abläufe zu ändern, also nach Hause kommen, als erstes die Flasche auf) und die Denkweise (das passiert nur anderen, ich habe alles im Griff, kann eigentlich doch kontrolliert trinken, blablarabarber).

    LG, Meni

  • Hallo Wasted Days,

    bin auch noch frisch dabei. Heute ist Tag 24 für mich und ich trinke heute nicht. Kann dir auch nicht allzu viel sagen über das wie und was. Meine(!) Grundvoraussetzungen für das Aufhören, die ich mir hier durch viel lesen und erste Schritte selber zu gelegt habe, sind für mich folgende. Zum einen - kein Alkohol in der Wohnung. Is ja auch logisch, wenn ich aufhören will, dann kauf ich mir kein Bier mehr. Weiter - auf jeden Fall den Arzt aufsuchen und "die Hosen runterlassen". Es gibt so viele Grade des Alkoholismus und vor allem so schwerwiegende (tödlich) mögliche Entzugserscheinungen, dass man da am besten medizinischen Fachverstand einschaltet. Dann - im Moment beschäftige ich mich viel mit mir selbst und nüchtern ist das etwas ganz anderes für mich. Was denke ich, wie empfinde ich und vor allem, wie kann ich das kontrollieren bzw. damit fertig werden (das wird noch ein ganz großer Brocken). Und - für mich das wichtigste im Moment ist, hier zu lesen. Zur Zeit jeden Abend. Das hilft mir gegen mögliche Langeweile, aber auch um hier Erfahrungen, Ansichten und Wege zu finden. Hinzu kommt das ich mich dadurch ständig sensibilisiere für das Thema und Sätze wie "Ach, komm. Das bisschen tut doch nicht weh" sofort als den Unsinn - für mich selbst! - ansehe, der sie sind. Auch für mich wichtig - Belohnungsriten ersetzen. Hab mir gerade einen Cocktail mit Grenadine, Kirschsaft, Sahne und ein wenig O-saft gemacht. Trotz kaltem Wetter mit Eiswürfeln und es ist echt cool. Ein ernstes Gespräch über das Thema mit meinen (400km weg wohnenden) Eltern hatte ich auch bereits...

    Gibt 1000 weitere Sachen die man noch machen kann und jeder muss seinen eigenen Weg finden - wie gesagt, heute ist auch für mich erst Tag 24 und das ist das was ich im Moment so mache,

    !! zum echten Ratschläge geben bin ich aber noch viel zu "jung" !!

    Viele Grüße und viel Erfolg,

    Timster

  • Hallo WD
    Wie meine Vorredner Dir es alle schon richtig angeraten haben,suche bitte einen Arzt auf,und erkläre Ihn Deine Situation.Ich denke auch das eine stationäre Entgiftung das erste Ziel sein sollte das Du so schnell wie nur irgend möglich in Angriff nehmen solltest.In anbindung daran gleich zu einer Suchtberatung die Dir dann gleich weiterhelfen wird bezüglich einer Therapie,vorausgesetzt Du willst eine machen.Das mit Deinen Verwandten, das regelt sich später von ganz alleine.Hauptaufgabe für Dich ist es jetzt erst einmal trocken zu werden,alles andere kommt von selbst wirst sehen,aber bleibe aktiv,ach so noch etwas,es ist noch nicht halb neun!!!!

    Liebe Grüße sendet Dir,Andi

  • Hallo wasteddays,
    auch ich hab nen kalten Entzug hinter mir, LASS es lieber, wär fast nach hinten losgegangen bei mir :shock:
    Mit professioneller,ärztlicher Unterstützung kannst du es schaffen, es ist es 1000fach wert
    gruß

  • Alles Gute und viel Lebensfreude für die nächsten 24 Stunden, Wasted Days... Schn zu hören, dass Du nicht getrunken hast,, das ist ein gutes Gefühl, nicht wahr? Die Welt ist ohne Alkohol zwar nicht besser, aber wirklich klarer - und man kann Entscheidungen treffen und vieles tun, wofür man sich sonst zu sehr zugedröhnt hat.

    LG, Meni

  • Hallo WD,

    auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen!

    Wie gehts Dir heute? Auch wenn es Dir bis jetzt mit dem Nichttrinken gut geht, würde ich Dir trotzdem raten, mit Deinem Hausarzt zu sprechen.
    Entzugserscheinungen können immer noch kommen, und da wäre es schon besser, Du bist auf einer stationären Entgiftungsstation.
    Angst davor brauchst Du überhaupt keine zu haben. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Schwestern und Pfleger kümmern sich sehr fürsoglich um einen. Es schaut auch keiner auf Dich herab. Im Gegenteil!
    Die ersten Tage sind vielleicht etwas unangenehm, aber Du bekommst Medikamente, die die Entzugserscheinungen dämpfen.

    Wie gesagt, sprich erstmal ganz offen mit Deinem Arzt.

    Viele Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo WD,

    freut mich, dass es Dir so gut geht. Warum soll sowas nicht auch mal ohne Heulen und Zähneklappern abgehen. Nur ist das dann eine große Ausnahme (meiner Meinung nach).
    Ich kann mich aber auch nicht sehr beschweren: Die erste Woche auf meiner stationären Entgiftung war schon der Horror. Aber dann kamen langsam (sehr langsam) die Lebensgeister zurück. Die Angstzustände (auch Zukunftsangst), die mir oft regelrecht den Leib zusammenkrampfen ließen, sind weg!
    Ich bin jetzt fast 7 Wochen trocken und fühle mich immer noch prima. (Ich hoffe, das wird auch so bleiben).

    Was ich damit sagen will, ist, dass es schön ist, wenn sich bei Dir keine Probleme einstellen, aber dass Du sofort Deinen Arzt aufsuchen musst, falls es beginnt Dir schlechter zu gehen. VERSPROCHEN!?

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • bei mir war auch am Anfang eine große Euphorie da, weil ich nun endlich offen mein Problem erkannt hatte. Dann folgte leider die Ernüchterung, dass ich immer noch auf einem Riesenberg Problemen sitze. Das hat mich dann wieder ein bisschen runter gezogen, aber ich habe mir klar gemacht, dass es leichter ist, meine Probleme in Angriff zu nehmen, wenn ich nicht erst einmal zu Flasche greife.

    Grüße Josu

  • hallo wasteddays,
    ich kann mich nur anschliessen, die Anfangseuphorie (wenn man die ersten Tage hinter sich hat) weicht einem Gefühl, daß man kämpfen muss;
    lass dich aber davon nicht abschrecken, denn wenn man genug an sich arbeitet, geht es genauso weg, wie es gekommen ist; bei dem einen dauert es länger als bei dem anderen, aber es passiert.
    Wachsam muss man immer bleiben und sich für extreme Situationen wappnen.

  • Hej Wasted Days,

    ich muss einmal kurz Deinen Thread missbrauchen, aber ich möchte, dass Du es auch liest, weil es für mich die Sache an den Kern heranträgt, daher keine PN an Annika:


    Liebe Annika,

    Deine Worte finde ich immer sehr treffend (im positiven Sinn) - sie haben sogar meinen Gefährten berührt und bei uns zu Hause einiges in Bewegung gebracht. Danke.

    LG, Meni

  • Hallo W.B.,

    meine Mutter, die selbst fast an dieser Sucht gestorben wäre und nun rund 15 Jahre trocken ist, hat sich immer an dem Satz "im Heute leben" festgehalten. Ich habe diesen Satz nie begriffen, vor der Abhängigkeit nicht und während der Abhängigkeit nicht - aber Du hast mir in Deinem letzten Posting diesen Satz begreiflich gemacht. Ich dachte immer, es geht nur darum, heute nicht zu trinken, die 24 Stunden, die viele von uns als zu bewältigende Zeitspanne empfinden, aber es geht noch um viel mehr...

    Alkohol macht Gefühle irgendwie künstlich, ob es um Lachen oder Wut geht, Enttäuschung oder Lust - nichts davon kommt mir wirklich echt vor. Ich habe im Moment eine ziemlich dünne Haut, vermute aber, dass das daher kommt, weil ich seit langem meine Gefühle bewusst zulasse und sie nicht betäube. Wenn ich wütend bin, bin ich wirklich sauer, nicht weil ich wegen Altlasten um mich beiße, und wenn ich lache, ist es nicht dieses durch den Alkohol produzierte Lachen.

    Darüber muss ich erstmal nachdenken, für mich war Dein Posting wieder ein kleiner Schritt für mich selbst.

    LG, Meni

  • Hallo WD,
    Das hast Du gut gemachtso,ich bin hier im Forum schon auf so manche Kritik gestossen,was das Outing anbelangt.Damit beweist Du Charakter und Selbstbewußtsein.Es ist in manchen Situationen sicherlich nicht immer leicht sich zu Outen,aber Dein Beispiel zeigt nunmehr das es der richtige Weg ist,ohne Lügen und mit einer klaren Ansage"So bin Ich,akzeptiert das so ,oder lasst es bleiben"!Ach so,Du musst jetzt aber trotz Deines Outings niemanden etwas beweisen,ausser Dir selbst!Ernte was Du sähst,und freue Dich über die Erträge!!!

    Klasse Einstellung,weiter so!

    Liebe Grüße,Andi!

  • Hallo W.D.,

    ich finde es gut, dass Du mit Deinen Eltern darüber gesprochen hast. So können sie sicher besser mit Dir, bzw. meiner Krankheit umgehen´.

    LG, Meni

  • Hallo Wasted Days,

    herzlichen Glückwunsch zu deiner ersten Woche Trockenheit.
    Ein Anfang ist gemacht.
    Ich persönlich MUß meinen Musikgeschmack jetzt verändern,da ich auch in meiner Trunkenheit gern,viel und laut Musik hörte.
    Und all diese Lieder,die ich eben mit meiner nassen Zeit verbinde,die mich an volltrunkende Abende erinnern und das sind massig Liede,muß ich unbedingt vermeiden,weil ich merkte,daß sie ein ungutes Gefühl in mir auslösten.
    Ich find es sehr schade,aber da muß ich jetzt durch.

    Werd es vielleicht mal mit Musikantenstadl und sowas versuchen,da gibt es doch sicher einige schöne Sendungen. :wink:

    Liebe Grüsse

    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hi WD,

    auch von mir eine herzliche Gratulation! Man glaubt gar nicht, wie einem gutes Essen wieder schmecken kann, gell!? :lol:

    Auf in die nächste Woche, aber nichts überstürzen, immer schön ein Tag nach dem anderen...

    Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

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